Christian Ehregott Raschig
Christian Ehregott Raschig, auch Raschick (* 24. Februar 1726 in Senftenberg; † 24. März 1796 in Dresden)[1] war ein lutherisch-evangelischer Geistlicher, Theologe, Philosoph und Hofprediger in Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Christian Ehregott Raschig besuchte 1741 das Gymnasium in Bautzen und studierte anschließend an der Universität Wittenberg Theologie und Philosophie. 1746 wurde Raschig Diakon in Senftenberg und Nachfolger seines Vaters.
1760 wurde Raschig Pfarrer in der St.-Matthäus-Kirche in Dresden-Friedrichstadt. 1761 legte er seinen Magistertitel auf dem Gebiet der Philosophie in Wittenberg ab. 1779 wurde er zweiter Hofdiakon bei der evangelischen Hofkirche in Dresden. Im Kurfürstlich Sächsischen Hof- und Staatskalender von 1788 ist Raschig zusammen mit dem Magister Christian Gottlob Gehe als Hofprediger und Hofdiakon am Hofministerium verzeichnet.[2] Evangelischer Oberhofprediger war zu dieser Zeit Dr. Johann Gottfried Hermann. 1791 wurde Raschig Ober-Konsistorial-Assessor und 1795 erster evangelischer Hofprediger an der Hofkirche.
Nach seinem Tod wurde Raschig in der Dresdner Kreuzkirche begraben. Seine Ehefrau folgte ihm einen Monat später ins Grab. Ein Kupferstich-Bildnis von Raschig befand sich im Buch „Sammlung gehaltener Predigten“ (Dresden & Leipzig 1762). Viele seiner Predigten wurden in der Bibliothek in Dresden und in der Universitätsbibliothek in Halle/ Saale aufbewahrt.
[Bearbeiten] Familie
Die Ahnenreihe der Familie Raschig beginnt mit dem Weißgerbermeister Christoph Raschig aus Dahme in Brandenburg, dem Großvater von Christian Ehregott. Christian Ehregott Raschig wurde am 24. Februar 1726 als erstes Kind und ältester Sohn des Diakons zu Senftenberg, Johann Christoph Raschig (Raschick) († 8. Juli 1746 in Senftenberg) und dessen am 24. Oktober 1724 in Senftenberg geheirateter Ehefrau Johanna Eleonora Fickold († 1778), Tochter des Senftenberger Subdiakons Johann Andreas Fickold († 1738) geboren. Christian Ehregott hatte noch sechs Geschwister und gilt als der Stammvater des Dresdner Stammes der Familie Raschig.
Christian Ehregott Raschig heiratete am 8. Oktober 1748 in Senftenberg Johanna Theodora Faber (* 9. November 1729; † 24. April 1796 in Dresden), Tochter des Magisters und Pfarrers zu Senftenberg, Johann Caspar Faber († 1744) und dessen Ehefrau Elisabeth Colmann (* 1686). Das Paar hatte zehn Kinder:
- Catharina Theodora (* 9. September 1749 in Senftenberg; † ?), heiratete den Magister und Pfarrer der St.Matthäus-Kirche zu Dresden-Friedrichstadt, Gotthelf Ehrenreich Bürger (1742–1799).
- Christiane Marie (* 25. März 1752 in Senftenberg; † 5. April 1756 ebenda)
- Johanne Friederike (* 28. November 1754 in Senftenberg; † 1823), heiratete den Magister und Dresdner Festungsbauprediger Johann Samuel Gottlob Flemming (1740–1827).
- Christian Ehregott (* 14. Oktober 1756 in Senftenberg; † 30. April 1835 in Freiberg), Magister und Diakon in Freiberg, Stammvater des Freiberger Hauptastes der Familie Raschig, heiratete zwei Mal und hatte 12 Kinder.
- Christiane Gottliebe (* 1757/ 58 in Senftenberg; † 30. Juli 1758 ebenda)
- Christiane Tugendreich (* 12. September 1759 in Senftenberg; † ?)
- Christian Friedrich (* 24. September 1761 in Dresden; † ?)
- Christian Ernst (* 13. Oktober 1764 in Dresden; begr. 17. Oktober 1764 ebenda)
- Christoph Eusebius (* 14. März 1766 in Dresden; † 19. Mai 1827 ebenda), Dr. med., Königlich Sächsischer Militärarzt und Professor für Kriegsheilkunde, Stammvater des Dresdner Hauptastes der Familie Raschig.
- Karl Ephraim (* 12. Juli 1768 in Dresden-Friedrichstadt; † 1837 [3]), Pfarrer zu Reichenberg bei Dresden, Stammvater des Reichenberger Hauptastes der Familie Raschig, heiratete Johanna Theresia Henriette Germann und hatte zehn Kinder, von denen ein Sohn in die USA auswanderte.
Die Nachkommen der Raschig-Faberischen Familie hatten ein Anrecht auf die 1783 von Johanne Christiane Rast, verwitwete Kegler, zuletzt wohnhaft in Dresden, für Studierende errichtete Stiftung. Die Verwaltung dieser Stiftung befand sich im Königlichen Kultusministerium zu Dresden.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1755: Der Religionsfriede
- 1758: Sammlung besonderer Canzelreden über einige Fest- und Sonntags-Episteln
- 1762: Sammlung gehaltener Predigten über alle Sonn- und Festtags-Evangelia
- 1763: Friedenspredigten
- 1763: Die unveränderliche Gnade Gottes bey den höchsten Trauer-Fällen im Lande, Gedächtnispredigt
- 1764: Die tiefe Trauer eines Landes vor dem Thron der göttlichen Majestät, Trauerpredigt
- 1777: Die Verklärung Jesu an und von seinen Freunden im Leben und im Tode, Leichenpredigt
- 1778: Warnung wider die abscheuliche Sünde des Selbstmordes
- 1784: Predigt am Reformationsfeste
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, 20. Band, Dr. Bernhard Koerner, Verlag C.A. Starke, Görlitz, 1912, Digitalisat im Internet Archiv, S. 333ff.
- Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller, 11. Band, Johann Georg Meusel, Leipzig 1811, Onlineausgabe auf Google Books, S. 47
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Journal für Prediger, 31. Band, Halle, 1796, auf Google Books, S. 305
- ↑ Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1788, Onlineausgabe auf Google Books, S. 171
- ↑ Nach anderen Quellen starb Karl Ephraim Raschig erst 1855, Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, 10. Band, Bernhard Koerner, Verlag W.C. Bruer, Berlin, 1903, S. 342
[Bearbeiten] Weblinks
- Porträt des Christian Ehregott Raschig in der Österreichischen Nationalbibliothek
- Christian Ehregott Raschig im Pfarrerbuch Sachsen
- Christian Ehregott Raschig auf CERL Thesaurus
- Werke von C.E. Raschig auf eod Search