Diskussion:Serbski Sejm
[Bearbeiten] Wahllaufruf: Nebelschützer Appell
„Nebelschützer Appell“ namhafter Sorben zur Sejm-Initiative, darunter sind mehrere Ćišinski-Preisträger, Kommunalpolitiker, Geistliche und Unternehmer:
Nutzen Sie die historische Chance und wählen Sie das erste sorbische Parlament!
- Für den Erhalt unseres sorbischen/wendischen Volkes.
- Für eine gemeinsame Stimme aller Sorben/Wenden. Egal, ob evangelisch, katholisch, deutschsprachig oder außerhalb der Lausitz lebend.
- Für eine selbstbestimmte Ausbildung sorbischer/wendischer Erzieher und Lehrer.
- Für eine Zusammenarbeit aller sorbischen/wendischen Institutionen/Organisationen und keinen Zwist!
- Für eine mehrsprachige, enkeltaugliche Lausitz!
Mit der Konstituierung des Serbski Sejm und der Anerkennung der sorbischen Gemeinschaf als Körperschaft des öffentlichen Rechts (K.ö.R.) sind wir keine „Bittsteller“ bei den Regierungen mehr, sondern gleichberechtigte Staatsbürger! Dafür brauchen wir die Stimme jedes Sorben/Wenden. Je mehr Leute sich uns anschließen, desto stärker und klarer wird unsere Stimme ertönen und damit wächst die Chance der Erhaltung unseres Volkes.
Wählen Sie alle den Serbski Sejm!
Alle Wählerinnen und Wähler können sich noch bis zum 27.10.2018 unter www.serbski-sejm-2018.org registrieren. Die Wahlzeit endet am 03.11.2018, 10:00 Uhr (Posteingang).
Bite unterstützen Sie die Initiative für einen Serbski Sejm mit Ihrer Spende! Spendenkonto: Smy e.V.
Unterzeichner des Appells:
- Andreas Blumenstein, Pfarrer, Bautzen,
- Werner Böhme, Vors. d. Vereins zur Pflege der Regionalkultur der Mittleren Lausitz e.V., Hoyerswerda,
- Beno Budar, Schriftsteller, Horni Hajnk,
- Rainer Deutschmann, Vorsitzender „Krabat e.V..“, Kamenz,
- Róža Domašcyna, Dichterin, Bautzen,
- Benedikt Dyrlich, Dichter, Dresden,
- Uwe Gutschmidt, Vorsitzender Ponaschemu, Striesow,
- Lutz Hillmann, Intendant DSVTh, Bautzen,
- Jan Hornig, Immobilienmakler, Bautzen,
- Jurij Knebel, Archeologe, Göda,
- Wolfgang Kraus, „Krabat“-Botschafer der OL, Nebelschütz,
- Jadwiga Mahling, Pfarrerin, Schleife,
- Werner Meschkank, Dipl. Journalist, Kustos, Cottbus,
- Juro Mětšk, Komponist, Bautzen,
- Maja Nagelowa, Grafikerin, Eula,
- Dr. Stanisław Nawka, Arzt, Hamburg,
- Tomasz Nawka, Dichter und Musiker, Bautzen,
- Dr. Christana Piniekowa, Pädagogin, Publizistin, Cotbus,
- Hinc Roj, Komponist, Klitten,
- Paul Rota, Lehrer a.D., Fotograf, Ralbitz,
- Marko Suchy, Direktor a.D., Stiftung für das Sorbische Volk, Bautzen,
- Gertrud Wincer, Bürgermeisterin a.D., Schwarzkollm bei Hoyerswerda
- Dr. Anrošt Wirth, Arzt, Bischofswerda,
- Prof. Dr. Klaws Thielmann, Quoos.
- sowie die Mehrheit der Kandidatinnen/Kandidaten zur Wahl des Serbski Sejm 2018
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vor 2016
- 27. März 2005: Für die Sache der Sorben. Zehn Aktivisten trafen sich in Cottbus zur Gündungsversammlung der Wendischen Volkspartei
- Cottbus - Wer in Deutschland eine Partei ins Leben rufen will, braucht sieben Gründungs- und drei Vorstandsmitglieder, ein Statut und viel Geduld. Allein die Verlesung des Statuts für die gestern Abend in Cottbus gegründete Serbska Ludowa Strona (SLS), die Sorbische oder auch Wendische Volkspartei, nahm drei Stunden in Anspruch. Geklärt werden musste unter anderem die Frage, wer im Fall des Falles bei der nächsten Bundestagswahl für die Partei in Koalitionsverhandlungen treten darf: Nur der Generalsekretär? Oder auch der Bundesvorsitzende? Angesichts der zehn Anwesenden, von denen sich die Hälfte anfangs nicht als Gründungsmitglieder sondern versehentlich als Gäste eingetragen hatte, mutete das schon etwas grotesk an.
- Aber am Ende war es geschafft: Der 34-jährige Anlageberater Hannes Kell wurde zum Vorsitzenden gewählt. Er und und seine Mitstreiter hatten ihr Vorhaben schon vor Wochen angekündigt. Aber selbst unter den Sorben glaubten nur wenige daran. Schließlich hatte die sorbische Dachorganisation Domowina der neuen Partei eine klare Absage erteilt. Einige Funktionäre werteten sie gar als Angriff auf ihren bislang zwar explizit nie erhobenen, de facto aber bestehenden Alleinvertretungsanspruch für die slawische Minderheit in Brandenburg und Sachsen. Kell sieht die SLS nicht als Konkurrenz zur Domowina, sondern als ihren „politischen Arm“, der sich klar zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung bekenne.
- Der Domowina-Vorsitzende Jan Nuck gab sich gelassen. „Wir wären schlechte Demokraten, wenn wir solche Aktivitäten nicht respektieren würden“, meinte er. Er bezweifele allerdings, ob die neue Partei angesichts von 20000 in der brandenburgischen Niederlausitz und 40000 in der sächsischen Oberlausitz lebenden Sorben genug Stimmen bekomme, um politisch wirksam zu werden.
- Parteigründer Hannes Kell argumentiert dagegen, viele Sorben hätten schonseit längerem das Gefühl, von der Domowina nicht ausreichend vertreten zu werden. Die Möglichkeiten des Südschleswigschen Wählerverbands (SSW), der die dänische und friesische Minderheit in Schleswig-Holstein vertritt, hätten ihnen vor Augen geführt, dass sie eine politische Partei brauchten, um ihre Interessen durchzusetzen. Dass der Einfluss des SSW nach dem Scheitern von Heide Simonis bei der Ministerpräsidentenwahl nun wieder gesunken ist, sei kein Grund auf eine eigene Partei zu verzichten.
- Die Geburt der Partei war genau genommen eine Wiederbelebung. Denn schon 1919 etablierte sich eine Lausitzer Volkspartei, die 1924 in Wendische Volkspartei (sorbisch: Serbska Ludowa Strona) umbenannt und später von den Nazis verboten wurde. „Endlich führen wir weiter, was schon unsere Großväter wollten“, sagt der 76-jährige Fritz Krüger. Lange habe er darauf gewartet.
- Im Entwurf des Parteiprogramms, das in den kommenden Wochen öffentlich diskutiert werden soll, heißt es, die SLS unterstütze alle Bemühungen, die sich für die Erhaltung der kulturellen, vor allem der sprachlichen Identität des sorbischen Volkes einsetzen. Eine wesentliche Voraussetzung dafür sei die Sicherung des Siedlungsgebietes. Das geht an die Adresse der brandenburgischen Landesregierung, die nach Meinung vieler Sorben die Abbaggerung des sorbischen Dorfes Horno nie hätte erlauben dürfen. Ein weiteres Ziel der SLS ist die Erhaltung der sorbischen Bildungseinrichtungen. In Sachsen hat die Domowina nicht verhindern können, dass Schulen mit Sorbisch- Klassen aufgrund von Schülermangel geschlossen wurden.
- Weil sich die SLS für die Lausitz als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Tourismusstandort einsetzen will, sei sie auch von Nicht-Sorben wählbar, sagt Hannes Kell. Die Gründer gingen noch weiter: In die Partei sollen auch Nicht-Sorben aufgenommen werden. Trotzdem hofft der Vorstand, dass sie als Partei einer nationalen Minderheit anerkannt werden (was wahrscheinlich ist) um die Fünf-Prozent-Hürde umgehen zu können. Nationalistische Töne waren gestern nicht zu vernehmen. Keine blau-rot-weiße Fahne der schmückte den Raum. Und Sorbisch gesprochen wurde nur zu Begrüßung.
- „Noch länger zu warten ist keine Option“. Interview mit Martin Walde, Thomas Zschornak und Hagen Domaschke In: Lausitzer Rundschau vom 2. Juli 2018
- 2011 wurde erstmals die Forderung nach einem – damals noch so genannten – „Serbski Sejmik“, einer demokratisch legitimierten Vertretung der Sorben, laut. Bis 2014, so hieß es damals, solle diese neue Institution arbeitsfähig sein.
- 6. März 2012: Für eine Volksvertretung der Wenden Lausitzer Rundschau
- Werben. Sandra Wilhelm ist das einzige neue Mitglied im Vorstand des wendischen Vereins „Pónaschemu“. Bei der Vorstandswahl im Küsterhaus in Werben wurden am Wochenende Uwe Gutschmidt als Vorsitzender, Klaus Lischewsky als sein Stellvertreter, Hannes Wilhelm-Kell als Schatzmeister, Siegfried Malk als Referent für die Öffentlichkeitsarbeit sowie Ilona Urban und Dietmar Christoph als Beisitzer bestätigt.
[Bearbeiten] 2016
- 7. Januar 2016: Petition für ein demokratisch gewähltes Parlament der Sorben
- I. klawzura iniciatiwy "Serbski Sejm" (I. Klausur der Initiative "Serbski Sejm") am Samstag, 11. Juni 2016 von 09:00 bis 17:00 in der Gemeindeverwaltung Nebelschütz, Hauptstraße 9
- Frage nach der Urwahl zum sorbischen/wendischen Parlament - Idee eines Vorparlaments nach dem Ende eines Konsultationsprozesses - sorbisch/wendische Selbstorganisation auf einem "wilden Weg" auf sorbisch/wendischen Traditionen vielleicht auch abseits der Formen und Verfahren der deutschen Mehrheitsgesellschaft - Arbeitstitel Vorparlament für die erste Organisation, welche eine Körperschaft des öffentlichen Rechts als anerkanntes und entscheidungfähiges Parlament schaffen soll - Wahl nach dem Muster des brandenburgischen Sorben-/Wendenrates - Frage nach der Finanzierung und Logistik wurde nicht beantwortet
- Einberufung einer "Volksversammlung" (während eines Nebelschützer Volksfestes oder eines Musikfestes zB an der Ostrower Schanze) und eines "Ältestenrates" (Rada starostow) aus dem Kreis der 650 Unterzeichner des Gründungsaufrufs - "Hüter" des Wegs zur sorbischen/wendischen Selbstbestimmung - Repräsentanten der sorbischen Kultur - eventuell Wahlkomission (kein Wahlkampf, sondern Vertreter einer repräsentativen Demokratie)
- Werbekampagne - zur Finanzierung sollen die Unterzeichner angesprochen werden - Tour durch die Lausitz, Facebook, Medien, Flyer, Weißbuch
- Aufruf Witaj swět! Hallo Welt! Hello World! vom Mittwoch, den 10. August 2016: Im April 2011 trat unsere Initiativgruppe erstmalig zusammen, um über die Schaffung einer demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben/Wenden zu debattieren. Wir glauben: nur ein eigenständiges, demokratisch gewähltes und transparent agierendes Parlament der Lausitzer Sorben/Wenden – ein "Serbski Sejm" – ist ein geeignetes Instrument zur freien Formulierung und Verwirklichung der Interessen des gesamten sorbischen/wendischen Volkes. Durch seine Hilfe wollen wir unserem Volk eine gleichberechtigte Stimme im Konzert der Völker Europas verleihen. [...] Es ist an der Zeit unsere Selbstbestimmung zu verwirklichen – für eine sorbische/wendische Volksvertretung!
- Iniciatiwa "Serbski Sejm" na 15. Krabatowym swjedźenju, Die Initiative "Serbski Sejm" beteiligt sich mit einem Info-Tisch am 15. Krabat-Fest in Wittichenau, Samstag, 13. August 2016 von 10:00 bis 16:00, Stand der Gemeinde Nebelschütz, Kamenzer Straße, 02997 Wittichenau
- Vertreter der Gemeinde Nebelschütz verteilen Informationsmaterial bezüglich der Initiative "Serbski Sejm" und stellen sich für Fragen zur Verfügung. Des Weiteren werden Unterschriften für die Petition der Initiatve gesammelt.
- (23. August): Klaus Thielmann, Minister a. D., spricht sich für eine schnellstmögliche demokratisch legitimierte Vertretung der Sorben aus, damit sie politisch respektiert und gehört werden und endlich mit einer Stimme sprechen können. Chasow (Quoos (Radibor))
- II. klawzura iniciatiwy "Serbski Sejm" (II. Klausur der Initiative "Serbski Sejm") am Samstag, 27. August 2016 von 09:00 bis 17:00 in der Gemeindeverwaltung Nebelschütz, Hauptstraße 9
- Aufgabenprofils des geplanten "Ältestenrates"
- Vorbereitungen zur Info-Veranstaltung "Demokratie wagen – Serbski Sejm" am 5. September 2016 im Rahmen der "1. Bautzener Demokratiewochen"
- Sorben, Sami und der Fluch der Bodenschätze. Samstag, 27. August 2016 von 19:00 bis 00:00, Nebelschütz, OT Miltitz, Am Krabatstein (Steinbruch Miltitz), Filmabend mit anschließender Diskussion, moderiert von Mirko Schwanitz, Hörfunkjournalist beim Deutschlandfunk
- Gezeigt wird der Dokumentarfilm "Die Hüter der Tundra" des preisgekrönten Regisseurs René Harder. Der Film beschreibt das Leben im letzten existierenden Dorf samischer Rentierzüchter in Europa. Das Nomadenvolk kämpft um den Erhalt seiner Identität angesichts der Zerstörung ihrer Lebensgrundlage durch internationale Rohstoffkonzerne. Vgl. auch Chanten
- (29. August 2016): Róža Domašcyna, sorbische Dichterin aus Bautzen: Es ist immer besser, sich selbst zu vertreten!
- (29. August 2016): Selbstbestimmung jetzt! - Für ein Parlament der Sorben/Wenden. Forderung bei den Landtagen in Sachsen und Brandenburg nach Einleitung und Durchführung eines Gesetzgebubgsverfahrens zur Schaffung der gesetzlichen Rahmenbedingugen für eine demokratisch legitimiert Volksvertretung der Sorben/Wenden "Serbski Sejm".
- 31. August 2016: Schriftsteller Benedikt Dyrlich „Jeder kann Sorbe werden!“ Deutschlandradio Kultur „Ich würde sagen, das typisch Sorbische ist, dass man viele Feste feiert. Das man im Rhythmus des Jahres nach dem katholischen oder lutherischen Kalender und nach heidnischen Bräuchen das Leben gestaltet in einer Rhythmik die Plus und Minus immer hat. Also Freude und dann wieder Askese usw. Das ist etwas typisch Sorbisches. Und dazu gehört natürlich auch gut Essen und Trinken, Tanzen, Singen vor allem. Und auch die religiösen Traditionen spielen eine sehr große Rolle im Sorbischen.“
- 31. August 2016: Wolfgang Kraus, "Krabat" - Botschafter der Oberlausitz, spricht sich für ein selbstbestimmtes Parlament der Sorben aus
- Im Serbski Rozhłós (sorbische Sendung im mdr) vom September geben Mitglieder der Initiative Serbski Sejm ein Interview zum Konzept-Stand und zum Demokratie-Wagnis am 5. September in Bautzen.
- 5. September 2016: 1. Bautzener Demokratiewochen - Unter dem Titel "Demokratie wagen: Serbski Sejm – erstmals ein Parlament der Sorben und Wenden" wird am 5.9. im Bautzener Steinhaus die Sejm-Idee lebendig. Im Rahmen der 1. Bautzener Demokratiewochen sind alle Sorben und Wenden jeden Alters und jeder Muttersprache eingeladen, die Themen, welche der Serbski Sejm nach seiner Konstituierung am drängendsten aufgreifen soll, zu benennen.
- Runde Tische, moderiert von prominenten Lausitzer Persönlichkeiten, zur individuellen Nachdiskussion im kleinen Kreise
- Begleitet durch junge sorbische Musiker und Gedichtinterpreten
- Film über das in ähnlicher Situation wie die Sorben/Wenden lebende Volk der Samen
- 7. September 2016 Ein Parlament für die Sorben? Ein Forum in Bautzen sollte neuen Schwung in die Debatte bringen. Doch CDU und Domowina reagieren mit deutlicher Kritik. Sächsische Zeitung
- 50 Teilnehmer diskutierten
- 700 Unterzeichner bisher
- zuviel Geld versickere im Wasserkopf
- Domowina zu leise, wenn es um Abbaggerung sorbischer Dörfer geht
- Andreas Kluge von der Sejm-Gruppe
- „Jeder, der sich Sorbisch fühlt, kann mitmachen“ (Sejm-Sprecher Martin Walde)
- Leserbrief: die gemeldete Teilnehmerzahl viel zu niedrig angesetzt [... prominente Unterstützung durch Oberbürgermeister Alexander Ahrens und Theaterintendant Lutz Hillmann unter den Tisch gekehrt.]
- (7. November 2016): Měrćin Krawc (Martin Schneider), Vorsitzender der SPD Bautzen, spricht sich für den Serbski Sejm aus Weil sich mit dem Sejm das sorbische/wendische Volk erstmals auf Augenhöhe begegnen, was beiden gut tun wird.
- (9.) November 2016: Offener Brief an den sächs. Landtag bzgl. Vertretung des sorbischen Volkes im novellierten Schulgesetz bezüglich des sorbischen Schulwesens und des bilingualen Unterrichts
- III. klawzura iniciatiwy "Serbski Sejm" (III. Klausur der Initiative "Serbski Sejm") am Samstag, 12. November 2016 von 09:00 bis 16:00 in der Gemeindeverwaltung Nebelschütz, Hauptstraße 9
- Strategiepapier "Bildungspolitik" - Dr. Kluge vom Verein Stup dale: Positionspapier zur kritischen Situation der sorbischen Sprachbildung - ein erster Schritt zur Selbstbestimmung des sorbischen Volkes in (Sprach-) Bildungsfragen
- Aufgaben der Rada starostow - Begleiten des Entstehungsprozesses zum Vorparlament, Hüter eines lebendigen sorbischen Gemeinwesens sowie deren Repräsentation, Statut-Entwurf
- Beratung mit Kandidaten der Rada starostow
- Finanzierung: ehrenamtliche Arbeit, privates und unternehmerisches Sponsoring sowie demokratieprojektunterstützende Stiftungen und Crowdfundingplattformen - bewusster Verzicht auf staatliche Mittel
- 14. November 2016: Sejm-Initiative zu Gast im Arbeitskreis "Verfassung, Recht, Inneres und Kommune" der sächsischen Landtagsfraktion der Partei DIE LINKE. - Bedeutung des eigenen Parlamentes für die Erhaltung der ethnisch-kulturellen Identität der Sorben
- 14. November: Minderheit in Deutschland. Ein Sejm für die Sorben. Kaum jemand weiß: In Deutschland haben Millionen slawische Wurzeln. Die letzten Vertreter der Minderheit kämpfen für ihr eigenes Parlament. Bald soll ein Ältestenrat gewählt werden. Tagesspiegel, Hannes Wilhelm-Kell einer der beiden Sprecher - vor allem für die Niederlausitz - Sorbe ist, wer sich dazu bekennt - jahrelange (rechts-)wissenschaftliche Untersuchungen - seit Jahresbeginn mehr als 700 Unterschriften für eine Onlinepetition mit dem Motto "Selbstbestimmung jetzt"
- "Dennoch ist es nahezu skandalös, wie der slawische Anteil an der deutschen Geschichte bis heute verdrängt wird", (Werner Meschkank, Kurator am Wendischen Museum Cottbus)
- Freitag, dem 3. Dezember 2016: Treffen der Kandidaten der “Rada Starostow” (Ältestenrat) und Mitglieder der Initiativgruppe “Serbski Sejm” in Nebelschütz
- Konstituierung
- künftige Aufgaben des Rates
- unabhängiges Gremium
- »Hüter« der anstehenden ökologischen, politischen und kulturellen Entwicklung des sorbischen Gemeinwesen
- bürgt für Ernsthaftigkeit und transparente Umsetzung der Sejm-Initiative
- »Wahlkommission«
- Kandidaten von der Initiativgruppe “Serbske Sejm” aus dem Kreis der bisher rund 800 Unterzeichner des Aufrufs zur Gründung eines sorbischen Parlamentes (Serbski Sejm) berufen
- soll Ende Januar 2017 offiziell in einem feierlichen Akt in Hoyerswerda konstituiert werden
- Vorsitz Rada soll paritätisch mit je einem Vertreter für die Nieder- und Oberlausitz besetzt werden
- 7. Dezember 2016: Gesprächsangebot an Regierungen und Parlamentsfraktionen in Bund und Ländern gesendet
- mitgesendet die bekannte Konzeption des zukünftigen sorbischen/wendischen Gemeinwesens mit dem Sejm, eine urdemokratische Meinungsbildungsplattform
- auf die geplanten Schritte (Bildung eines Ältestenrates in 2016, Vorparlament in 2017, Wahl und Konstituierung des Serbski Sejm sowie der Staatsvertrag) hingewiesen
- (29. Dezember 2016): Peter Kroh, Dr, phil. habil., Enkel und Biograph Jan Skalas, spricht sich für den Serbski Sejm aus: Schon 1929 meinte Jan Skala, nachhaltige Erfolge bei der Durchsetzung sorbischer Interessen werden erschwert, weil "die Lausitzer Serben [...] keine eigene parlamentarische Vertretung [...] haben.
[Bearbeiten] 2017
- 7. Januar 2017: 796 Unterschriften in einem Jahr - Heute vor einem Jahr startete unsere Petition für ein demokratisch gewähltes Parlament der Sorben. Momentan zählt sie 796 Unterschriften.
- 1. Sorbischen Bildungsgipfel, Samstag, 14.1. um 13:30 Uhr im Bautzener Steinhaus, Steinstraße 37 in 02625 Bautzen, mit Simultanübersetzung und Video-Livestream via Youtube
- verschiedene aktuelle Positionspapiere
- zahlreiche hochinteressante, z.T. leider in nie in der Öffentlichkeit diskutierte Dokumente, bspw. vom Forum Niederlausitz, von Prof. Vogt oder der Dürrwicknitzer Initiative
- ca. 40 Interessierten
- sechs zentrale Maßnahmen erarbeitet
- 1. Oberziel: Erhaltung der wendischen und der sorbischen Sprache
- 2. Erwachsenenbildung: Errichtung einer Oberlausitzer Schule für Sprache und Kultur nach dem Vorbild der in öffentlicher Trägerschaft der Stadt Cottbus befindlichen Schule für Wendische Sprache und Kultur
- 3. Lehrerbildung: Sofortprogramm zur Ausbildung von „Quereinsteigern“ in den Lehrerberuf (Sorbischlehrer); Adäquate Ausstattung des Institutes für Sorabistik in Leipzig (Neuschaffung von 2 Stellen an akademischen Mitarbeitern für intensive Sprachausbildung, sowie die Wiedereinrichtung der in den 90er Jahren gestrichenen Professur für Literatur und Geschichte der Wenden und Sorben); jeweils Neuschaffung oder Umwidmung je einer Professur für Sorabistik in Potsdam und Dresden zur dringenden Bedarfsdeckung, ggf. alternativ über die BTU
- 4. Einrichtung bildungsbegleitender Fonds: für den Schülertransport an Schulen mit sorbisch- bzw. wendischsprachigen Unterricht; Studentenstipendien für Kultur- und Studienaustausch in den Nachbarländern
- 5. Gründung einer universitären Einrichtung der Sorben und Wenden Cottbus-Bautzen nach Vorbild der Viadrina (Frankfurt/Oder)
6. Kultur- und Bildungsautonomie mit eigener Budgetverwaltung über ein demokratisch legitimiertes Parlament - Serbski Sejm, mit Kompetenz und Mitspracherecht bei: Einsatz von Lehrern mit muttersprachlichen Kenntnissen (z.B. Biologie, Chemie, Mathematik etc.), um sie vorzugsweise in der Lausitz einsetzen, Schulnetzplanung (welche Standorte werden erhalten, neu gegründet oder ausgebaut), Umsetzung lehrspezifischer Inhalte, die der Geschichte und Situation der Wenden und Sorben Rechnung tragen
- 24. Januar 2017: Sorbische Initiative gründet Ältestenrat. Persönlichkeiten aus der Lausitz sollen dafür vorgestllt erden. Treffen ist am 28. Januar. Sächsische Zeitung (Bautzen)
- 27. Januar 2017: Lausitzer Rundschau: Sorben und Wenden wollen eigene Uni. Viele Sorben und Wenden fühlen sich in ihrer Lausitzer Heimat wie in einer Diaspora. Und nicht wenige geben ihre Sprache und Kultur auf, um bei der deutschen Mehrheit nicht aufzufallen oder anzuecken.
- 28. Januar 2017 ab 14 Uhr, Schloss Hoyerswerda: durch die Initiative Serbski Sejm wird feierlich der Sorbische/Wendische Ältestenrat (Rada Starostow) als überparteiliches Symbol des sorbischen/wendischen Volkes berufen
- 19 berufenen Frauen und Männer zwischen 19 und 85 Jahren aus allen Teilen der Lausitz
- Aufbau einer langfristig lebensfähigen sorbischen/wendischen Zivilgesellschaft
- Schaffung des Serbski Sejm begleiten
- zum Wohl des sorbischen/wendischen Gemeinwesens wirken, es lebendig erhalten und für eine enkeltaugliche Zukunft sorgen
- durch die Übergabe einer Berufungsurkunde inauguriert.
- wichtiger Schritt im Sejm-Prozess und zur Emanzipation des sorbischen/wendischen Volkes
- Festvortrag: Arzt und Gesundheitspolitiker Prof. Klaus Thielmann, Ratsmitglied
- Dr. Martin Walde, oberlausitzer Sprecher der Sejm-Initiative, beschrieb die Funktion von Ältenstenräten
- Dr. Andreas Kluge übergab die Ernennungsurkunde
- Dr. Hartmut Leipner, niedersorbischer Ältester aus Cottbus: "Es bietet sich wohl am besten der Vergleich mit den Runden Tischen der Wendezeit an. [...] "Wir werden jetzt sehr schnell den nächsten Schritt, die Wahl und Konstituierung des Vorparlamentes vorantreiben."
- klassische sorbische Vokal-Musik durch Elisabeth Sende (Gesang) und Alexander Polk (Klavier).
- Youtube
- 20. Februar 2017: Offener Brief an Minister Baaske: Verschlechterung nicht akzeptabel! (Sejm-Initiative)
- Die vorgesehene Mindestanzahl von Schülern für einen Sorbischunterricht würde an vielen Standorten das Aus dafür bedeuten.
- 23. Februar 2017: SPD Bautzen bringt den Schutz von Sprache und Siedlungsraum der Sorben/Wenden in das Wahlprogramm zum Bundestag 2017 ein
- SPD-Ortsverband der "Hauptstadt" der Sorben/Wenden, dem autochthonen slawischen Teilstaatsvolk Deutschlands
- 1) Die sorbische/wendische Sprache ist maßgeblich für die Identitätsbildung und die Stärkung des sorbischen/wendischen Volkes in der Lausitz. Der Schutz, die Anwendung und Verbreitung der Sprache muss unterstützt werden.
- 2) Das Abbaggern sorbischer/wendischer Siedlungsgebiete muss gestoppt werden. Vor Erschließung oder Erweiterung eines Braunkohletagebaues in der Lausitz ist die Auswirkung auf das sorbische/wendische Volk umfassend zu prüfen.
- 23. Februar 2017: Lausitzer Allianz/Łužyska Alianca wirbt in Warschau um Partnerschaft zwischen polnischen Parlament und Serbski Sejm
- Einladung des polnischen Sejm in Warschau, Treffen mit Abgeordneten des polnischen Parlamentes
- Hannes Wilhelm-Kell und Henryk Matuš
- angeregt wurde die Schaffung einer parlamentarische Kontaktstelle zwischen dem Polnischen Sejm und dem Serbski Sejm
- Die polnischen Abgeordneten sagten eine weitere Vertiefung der Beziehungen und die kontinuierliche Zusammenarbeit zu.
- 28. Februar 2017: Abordnung der "Initiative für eine demokratisch legitimierte Volksvertretung - Serbski Sejm" zu Gast bei den brandenburgischen Landtagsfraktionen der CDU, der LINKEN, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der SPD
- Initiativmitglieder Hannes Wilhelm-Kell (niederlausitzer Sprecher), Dr. Andreas Kluge (Dresden) und Dr. Martin Schneider (Bautzen)
- alle Fraktionen bejahten unisono das uneingeschränkte Grundrecht der Sorben und Wenden auf ein Parlament als institutionalisierte Meinungsbildungsplattform und auf eine selbstbestimmte Urwahl
- Ziel, das Parlament des sorbischen/wendischen Volkes selbst über den zweckmäßigen Einsatz der aus Bundes-und Landeshaushalten bereitgestellten Stiftungsmittel entscheiden zu lassen
- 21. März 2017: Sejm-Initiative und Ältestenrat stellen sich dem brandenburgischen Sorben-/Wendenrat vor
- 23. März 2017: eine Delegation der "Initiative für eine demokratisch legitimierte Volksvertretung der Sorben/Wenden" besuchte Vertreter der Bundestagsfraktionen der CDU, der BÜNDNIS90/GRÜNEN und der LINKEN und sprach über die Etablierung des Sorben-/Wendenparlamentes
- (25. März 2017): Offener Brief an Bildungsagentur: Nochmalige, nunmehr dritte Anfrage zum sorbischen Schulwesen
- Sonnabend 8. April 2017, Nebelschütz: ganztägige Klausur der Initiative und einiger Mitglieder des Ältestenrates teil
- Eröffnung des Wahlvorbereitungsprozess
- Veröffentlichung des Wahlaufrufes geplant mit Möglichkeit, sich in die Wählerliste einzuschreiben (Briefwahl)
- Vorparlament als verfassungsgebende Versammlung erhält den Auftrag, mit Sachsen, Brandenburg und dem Bund Gespräche zur Ausarbeitung eines Staatsvertrages zu führen, der zur endgültigen Etablierung einer demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben und Wenden – Serbski sejm führt
(30. April 2017): Sejm-Initiative begrüßt breiten Konsens zur Einrichtung einer obersorbischen Sprachschule und setzt sich für Realisierungsgespräche ein
- nach David Statnik, Vorsitzender der Domowina, unterstützt nun auch Marko Schiemann, Vorsitzender des parlamentarischen Beirats der Stiftung für das sorbische Volk, eine der zentralen Forderungen des Bildungsgipfel der Sejm-Initiative, die Einrichtung einer obersorbischen Sprachschule
- 4. Mai 2017: Brief vom Parteivortand der SPD im Auftrag des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz an Dr. Měrćin Wałda, Initiatiwa Serbski Sejm, Hauptstraße 9, 01920 Nebelschütz
- Ihre Initiative verfolgt Martin Schulz mit großem Interesse.
- Freitag, dem 12. Mai 2017, Gemeindesaal in Nebelschütz: zweites Treffen des Rada Starostow (Ältestenrat) - Vorbereitung der Wahlen
- sorbisches/wendisches Parlament soll zwei Kammern mit derselben Größe haben soll, eine für die Wenden/Niedersorben, die andere für die Obersorben
- Hartmut S. Leipner, Dolnoserbski powědaŕ Rady Starostow (Wendischer Sprecher der Rada Starostow)
- Diskussionsleiter Mirko Domaschke (Wendischbaselitz)
- Dr. Martin Schneider (Bautzen), Henry Matusch (Bohsdorf), René Kochan (Kackrow)
- nächste Klausur findet am 22. Mai erneut in Nebelschütz statt.
- (23. Mai 2017): Sächsischer Landtag beschließt weitere wichtige Maßnahme gegen akute sorbische Lehrersituation
- Lehrermangel in Sachsen ist für alle prekär, für ein kleines Volk wie die Sorben aber ist er existenzgefährdend. Dr. Andreas Kluge, Leiter des Bildungsausschusses der Sejm-Initiative
- 9. August 2017: Fördermittelantrag für die Wahl des Sorbischen/Wendischen Parlamentes eingereicht
- Smy e.V., Förderverein für die Unterstützung zur Schaffung der ersten demokratisch legtimierten Volksvertretung der Sorben/Wenden - Serbski Sejm, hat dem Direktor der Stiftung für das Sorbische Volk, Jan Budar, einen Fördermittelantrag zur Deckung der Kosten für die Parlaments-Urwahl übergeben
- Alexander Polk hat den Antrag federführend bearbeitet - Teilstaatsvolk der Sorben/Wenden
- Dr. Měrćin Wałda, Sprecher der Parlaments-Initiative und Vereinsvorsitzender: Im Völkerrecht verpflichten sich die Mitglieder der Staatengemeinschaft, ihren Minderheiten/Teilstaatsvölkern in Selbstverwaltung eine kulturelle Autonomie zu gewähren. Dies impliziert natürlich auch die Schaffung der dafür notwendigen demokratischer Strukturen, also das Parlament, und die Bereitstellung der dazu notwendigen finanziellen Mittel.
- 23. August 2017 um 18 Uhr, voraussichtlich im Haus der Sorben: Diskussionsabend über die zukünftige sorbische/wendische Forschungs- und Bildungslandschaft durch den Bildungsausschuss der sorbischen/wendischen Parlamentsinitiative Serbski Sejm
- Konkretisierungen in Richtung obersorbische Sprachschule
- Trägersuche für das sorbische Institut
- die Oberlausitz ist in Bezug auf Hochschulen ein auffallend weißer Fleck in der sächsischen Bildungslandschaft
- 19. Oktober 2017, Sorbisches Kulturzentrum Schleife: gemeinsame Pressekonferenz der Initiativgruppe "Serbski Sejm" sowie der Rada Starostow statt - Podium mit Dr. Martin Walde, Dr. Andreas Kluge und Alexander Polk als Vertreter der Initiativgruppe und Dr. Hartmut Leipner und Martin Zerna von Seiten der Rada Starostow. – Präsentation des "7-Punkte-Planes" zur Sorbischen Gemeinschaft und zum Vorparlament
- Dr. Martin Walde: Zersplitterung sorbischer / wendischer Interessengruppen - zunehmende Folklorisierung der Kultur - Sprach- und damit letztlich Identitätsverlust zunehmender Teile des Sorben- und Wendentums gekennzeichnet sei - eine der wesentlichen Ursachen dieser Missstände wäre das Fehlen einer wirksamen politischen Vertretung der Interessen des sorbischen / wendischen Volkes: "Geht es um Sein oder Nichtsein, muss man sich neue Ansätze zutrauen"
- Alexander Polk: andere autochthone Minderheiten in Europa haben diese Idee der demokratischen Selbstverwaltung bereits realisiert, zum Beispiel die skandinavischen Sami
- Dr. Andreas Kluges: Vorstellung eines "7-Punkte-Planes zur Stärkung des sorbischen / wendischen Gemeinwesens" - 1: die Urwahl eines Vorparlamentes durch das sorbische / wendische Volk - die durch die Wahl erlangte demokratische Legitimation des Vorparlamentes ermöglicht es ihm, als Übergangsorgan im folgenden Schritt eine Verfassung des sorbischen / wendischen Gemeinwesens auszuarbeiten, womit auch die Struktur des tatsächlichen "Serbski Sejm" festgelegt wird - nach dessen Konstituierung in einer neuen Wahl wird dieses zentrale Vertretungskörperschaft des sorbischen / wendischen Volkes eine "Serbska komisija" als Exekutivorgan einberufen, deren Aufgabe die Umsetzung der Parlamentsbeschlüsse und die Vertretung des sorbischen / wendischen Volkes auf staatlicher und internationaler Ebene ist – beispielsweise in Bildungsfragen -schließlich muss das sorbische / wendische Gemeinwesen mit dem Serbski Sejm als dessen zentralem politischen Organ durch Aushandlung eines neuen Staatsvertrages mit der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen Rechtsfähigkeit erlangen – durch Institutionalisierung als 'Körperschaft öffentlichen Rechts'. Auf diese Weise werde es dem sorbischen / wendischen Volk schließlich ermöglicht, seine Angelegenheiten und Interessen politisch umzusetzen und insbesondere in kulturellen und sprachlichen Angelegenheiten selbstständig zu gestalten
- Martin Zerna: Eckpunkte der Wahlordnung für die Vorparlamentswahl sowie eine grobe zeitliche Planung des weiteren Vorgehens: Wahlordnung zur Vorparlamentswahl orientiert sich im Wesentlichen an der Wahlordnung zur brandenburgischen Sorbenratswahl 2015: das Bekenntnis zum Sorbentum als einzige Voraussetzung an Wähler und Kandidaten, die erforderliche Registrierung in Wählerlisten, den Modus der Briefwahl und das Wahlalter ab 16 Jahren. Gewählt werden insgesamt 24 Abgeordnete: paritätisch je 12 Vertreter der Ober- und der Niedersorben / Wenden. Die Wahlordnung befindet sich gegenwärtig in der juristischen Prüfung und wird voraussichtlich noch 2017 nach Beschluss durch die Rada Starostow veröffentlicht. In der Zwischenzeit soll auf Regionalforen in der gesamten sorbisch / wendischen Lausitz das Wahlprozedere vorgestellt und um Beteiligung als Wähler und Kandidaten an der Urwahl geworben werden. Etwa drei Monate nach Veröffentlichung der Wahlordnung erfolgt schließlich der Wahlaufruf. Die Kandidatenlisten schließen etwa sechs Monate nach dem Wahlaufruf, sodass den Bewerbern noch genügend Zeit verbleibt ihr Programm vorzustellen und für ihre Wahl zu werben. Ab diesem Zeitpunkt werden die Wahlunterlagen an die Wähler versandt. Nach etwa neun Monaten schließt die Aufnahme in die Wählerliste und eine Woche später endet die Briefwahlfrist. Ein von der Rada Starostow einberufener Wahlausschuss besorgt die organisatorische Durchführung der Wahl und beaufsichtigt das Wahlprozedere. Als Geschäftsstelle des Wahlausschusses stellt sich freundlicherweisedie Gemeinde Nebelschütz im Landkreis Bautzen zur Verfügung. Sofern es zu keinen größeren Verzögerungen kommt, wird im Zeitraum Oktober/November 2018 die Konstituierung des Vorparlaments als erste demokratisch legitimierte sorbische / wendische Volksvertretung stattfinden. Als eine wichtige Voraussetzung entscheidet die Stiftung für das Sorbische Volk demnächst über einen gestellten Antrag zur Wahlfinanzierung. Der Stiftungsrat setzt damit zugleich ein wichtiges politisches Zeichen über die Gewährung oder Nichtgewährung der verfassungs- und völkerrechtlich garantierten Rechte auf politische Selbstorganisation für das Volk der Sorben und Wenden. Gleiches gilt für die erwartete Antwort auf die Unterstützungsbitte an die sächsischen und brandenburgische Innenministerien bei der Wähleridentifizierung durch die kommunalen Meldeämter.
- (29. November 2017): Offener Brief zum Antrag auf Finanzierung der Urwahl einer demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben und Wenden in Deutschland
- Die negative Entwicklung der Sprecherzahlen, die sukzessive Reduktion sorbischer Institutionen (Schulen, Lehrpositionen) seit 1990 oder aktuell die drohende administrative Einstellung des Sorbisch-Unterrichtes an vielen Schulen Brandenburgs zeigt, dass die aktuelle politische Repräsentation des sorbischen Volkes durch die Landesparlamente wie derzeit „nebenbei“ in der Praxis eine allgemeinverbindliche Gemeinwohlorientierung nur im Sinne der Mehrheitsbevölkerung bedeutet. Die zwar verfassungsmäßigen Rechte der Sorben auf kulturellen Selbsterhalt und die Weiterentwicklung ihrer Sprache und Kultur (Art 6. sächsische bzw. Art. 25 brandenburgische Verfassung) werden somit faktisch überall dort außer Kraft gesetzt, wo die spezifischen kulturellen Bedürfnisse der Minderheit von denen der Mehrheit abweichen. Ein Kulturverein hat hierauf keinerlei Einfluss. Dieses prinzipielle repräsentative Dilemma wurde in anderen etablierten Demokratien (u.a. Belgien, Finnland, Italien, Schweden, Ungarn) erkannt und erfolgreich durch die Schaffung von Minderheiten-Parlamenten mit echten Kompetenzen im Bereich Kultur und Bildung aufgelöst. Von der in der Folge ausnahmslos beobachteten Vitalisierung haben nicht zuletzt deutschsprachige Minderheiten sehr profitiert, in der Regel zum Nutzen der Gesamtgesellschaft.
- Völkerrechtlich besitzen die Sorben als autochthones Volk ein unveräußerliches Recht auf innere Selbstbestimmung, aus dem heraus sie jederzeit beschließen können, eine Urwahl abzuhalten. Das Selbstbestimmungsrecht der Völker ist über Artikel 25 GG in deutsches Recht inkorporiert. Die Ermittlung demokratisch legitimierter Volksvertreter erfolgt gemäß den deutschen Verfassungsprinzipien auf allen Ebenen unseres Staates durch allgemeine, freie Wahlen (Artikel 20 GG).
- bisher über 900 Unterstützer
- geplantes Parlament soll ehrenamtlich arbeiten.
- geschätzte 2.000 – 5.000 Wähler
- Die sorbische Demokratiebewegung ist ein Musterbeispiel bürgerlichen Engagements für das Gemeinwohl. Sie verfolgt ein anspruchsvolles kulturpolitisches Ziel und hat mit bisher ausschließlich privaten Mitteln eine gesamtgesellschaftliche Diskussion zur demokratischen Erneuerung angestoßen.
- Die Existenz des sorbischen Volkes als lebendige Kulturnation in Deutschland ist aufgrund der speziellen interkulturellen und intellektuellen Kompetenzen der Sorben gesamtgesellschaftlich ein Mehrwert. Ihr kultureller Untergang wäre kein Gewinn für Deutschland.
- Als deutsche Staatsbürger gehen wir davon aus, dass die Artikel 20 GG, sowie die Artikel 6 der sächsischen bzw. Artikel 25 der brandenburgischen Verfassung die Grundlage eines Wahlrechtes der Sorben gemäß dem in Artikel 25 GG in deutsches Recht inkorporierten Völkerrechtes darstellt, wie von führenden Verfassungs- und Völkerrechtsjuristen festgestellt wurde.
- Dr. Měrćin Wałda, Hanzo Wyllem-Kell, Dr. Andreas Kluge, Dr. Měrćin Schneider-Krawc
[Bearbeiten] 2018
- 10. April 2018, Neuwiese/Elsterheide: Treffen von 13 Mitgliedern des Ältestenrates und der Initiative, um die letzte Fragen zum Serbski Sejm und die Schritte zu dessen Wahl zu klären
- Da entgegen der völkerrechtlichen Eigenverpflichtung (siehe unten) bisher jedoch auch keinerlei aktive Unterstützung gewährt wird, ist im Serbski Sejm zunächst von einer komplett ehrenamtlichen Tätigkeit der zukünftigen Abgeordneten, ohne jegliche Erstattung von Auslagen auszugehen. Alle Gestaltungs-, Verwaltungs- und Finanzkompetenzen und der öffentlich-rechtlichen Status der angestrebten Kultur- und Bildungsautonomie müssen nach und nach erlangt werden. Von Beginn an handelt es sich jedoch um die vollwertige demokratisch legitimierte Volksvertretung des sorbischen/wendischen Volkes und um den Ort, an dem unser Volk transparent, offen und konsensorientiert seine Geschichte, Gegenwart und Zukunft miteinander diskutiert.
- Wahlordnung sowie die zugehörigen Finanz- und Zeitpläne beschlossen -Aufruf zur Eintragung in die Wählerliste sowie zur Benennung von Kandidaten durch Vereinigungen und Interessensgruppen Anfang Mai veröffentlichen - Mitte August sollen die Kandidatenlisten geschlossen und die Briefwahlunterlagen versendet werden - die gesamte Zeit bis zum letzten Briefwahltag Anfang November ist Gelegenheit für die Vereinigungen/Interessensgruppen und ihre Kandidaten, ihre Vorschläge und Ideen für die zukünftig stärker selbstbestimmte sorbische/wendische Gemeinschaft öffentlich vorzustellen und zu diskutieren
- Dr. Hagen Domaschke aus Dresden durch die Rada Starostow als Wahlleiter bestimmt - „Ich lade alle Vereinigungen und Interessensgruppen mit sorbischen/wendischen Zielen ein, mir bis zum 25. April 2018 per Email an wolbny-wuberk.serbski-sejm@mailbox.org geeignete Personen als Mitglieder des Briefwahlvorstands vorzuschlagen. Deren Hauptaufgabe ist die Ermittlung des Briefwahlergebnisses in öffentlicher Sitzung nach dem Ende der Wahlzeit. Sie arbeiten ehrenamtlich. Kandidatinnen und Kandidaten sowie die in der Wahlordnung definierten Vertrauenspersonen dürfen nicht zu Mitgliedern dieses Wahlorgans bestellt werden.“
- nächste öffentliche Sitzung zur Vorbereitung der Öffentlichkeitskamapgne wird am 23. April stattfinden, Ort und Zeit werden in einer gesonderten Einladung bekanntgegeben
- Die anwesenden Starosten und Initiativ-Mitglieder teilen die von Dr. Hartmut S. Leipner in seiner Pressemitteilung (in der SN zitiert am 13.03.18) geäußerte Kritik nicht.
- Artikel 1 der UN-Menschenrechtsabkommen Zivilpakt und Sozialpakt, 1966: (1) Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung. (2) Alle Völker können für ihre eigenen Zwecke frei über ihre natürlichen Reichtümer und Mittel verfügen, unbeschadet aller Verpflichtungen, die aus der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit auf der Grundlage des gegenseitigen Wohles sowie aus dem Völkerrecht erwachsen. In keinem Fall darf ein Volk seiner eigenen Existenzmittel beraubt werden. (3) Die Vertragsstaaten, einschließlich der Staaten, die für die Verwaltung von Gebieten ohne Selbstregierung und von Treuhandgebieten verantwortlich sind, haben entsprechend der Charta der Vereinten Nationen die Verwirklichung des Rechts auf Selbstbestimmung zu fördern und dieses Recht zu achten.
- EFA-Kongreß vom 13.4.- 14.4.2018 in Landshut, EFA unterstützt die Initiative für einen Serbski Sejm
- Jahreshauptversammlung der Europäischen Freien Allianz auf Einladung der Bayernpartei in Landshut
- ca. 200 Vertreter von den über 40 Mitgliedsparteien und deren Jungendorganisationen
- Lausitzer Allianz: Vorsitzender Hanzo Wylem-Kełowe, 2. Vorsitzender Ignac Wjesela
- Im Auftrag der Initiative für einen Serbski Sejm brachte die die Lausitzer Allianz eine Erklärung zur Unterstützung der Wahlen und bei der staatlichen Anerkennung (Bund, Länder Brandenburg und Sachsen) der ersten demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben und Wenden zur Abstimmung ein. Der Kongreß nahm die Erklärung einstimmig an. Das bedeutet, daß die 11 EFA-Abgeordneten des EU-Parlamentes den Prozeß direkt begleiten. Eine weitreichende Unterstützung durch europäische Gremien ist dadurch sicher gestellt. So sollen auch Deutschland und die Länder Sachsen und Brandenburg aufgefordert werden, den basisdemokratischen Prozeß zur Etablierung einer demokratisch legitimierten Volksvertretung der Wenden und Sorben aktiv zu unterstützen und den Sejm als demokratisch legitimierte Interessenvertretung der Wenden und Sorben anzuerkennen. Zudem wird die EFA internationale Wahlbeobachter für die öffentliche Stimmenauszählung entsenden.
- 15. April 2018, Bautzen: Beim Krabatfestival informierten sich viele über den Stand des Serbski Sejm, dessen Wahlprozess in wenigen Wochen beginnen wird.
- 23. April 2018, 17.00 Uhr, Nebelschütz, Rat der Gemeinde (Hauptstraße 9, 01920 Nebelschütz): öffentlichen Sitzung der Initiative Serbski Sejm und Rada starostow
- Organisierung der öffentlichen Kampagne zur Wahl des Gründungsparlaments Serbski Sejm,
- Gewinnung von Wählern und Kandidaten
- 1. Mai 2018, am Rande des Frühlingsfestes (nalětni swjedźeń) der Krabatmühle Schwarzkollm: Wahlaufruf zur Wahl des Serbski Sejm
- Begrüßung und Einleitung durch den Nebelschützer Bürgermeister Tomaš Čornak als Vertreter der Sejm-Initiative
- Wahlleiter Dr. Hagen Domaška verlas den Wahlaufruf - Einsendung von Einzelwahlvorschläge durch Vereine und Interessengruppen: ab sofort bis zum 13.08.2018 bis 16:00 - Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis: ab sofort bis zum 27.10.2018 - Versand der Briefwahlunterlagen: ab 20.08.2018 - letzter Tag der Briefwahl und Ende der Wahlzeit: 03.11.2018, 10:00 Uhr (Eingang)
- sorbisch/wendisch Demokratiebewegung für eine Kultur- und Bildungsautonomie hat eine Selbstbestimmung in inneren Angelegenheiten, jedoch keine territoriale Autonomie zum Ziel hat
- drei Regionalforen in der Nieder-, Mittel- und Oberlausitz geplant
- Wahlordnung auf der Webseite des Serbski Sejm
- Onlineformular
- 14. Juni 2018: Beim Vorstand des Sorbischen Schulvereins im Haus der Sorben (Serbski Dom)
- 16. Juni 2016: Auf dem “Serbski Swěźeń” in Cottbus
- 22. Juni: ca. 100 Briefe an alle Gemeinden und Städte des zweisprachigen Siedlungsgebietes versandt, damit wird die Wahl in allen Städten und Gemeinden bekannt gemacht -weiterhin wurden auch die Gemeinde- und Stadträte eingeladen, ihre Interessenvertreter als Kandidaten für den Sejm zu benennen, um im Parlament ihre Interessen einzubringen und an der Zukunftsgestaltung mitzuwirken
- 23. Juni: erstes Forum in der Niederlausitz
- relativ geringe Resonanzen
- Rechtsgutachen von Professor Oeter wurde inhaltlich besprochen und dabei festgestellt, daß die Schaffung einer demokratisch legitimierten Volksvertretung im Zusammenhang mit der Einrichtung einer KöR absolut rechtskonform ist und letztlich in der Ausstattung mit übertragenen Hoheiten und dazu notwendiger Finanzierungen nur vom politischen Willen der Landes- und Bundesregierungen abhängt. Das Durchsetzungsvermögen dazu wird sich daran messen, inwieweit es gelingt, Kandidaten und Wähler in möglichst großer Anzahl zu gewinnen. Hierbei ist die Initiative auf einem guten Weg, die Wählerregistrierungen entwickeln sich erwartungsgemäß und mit täglich neuen Eintragungen entsprechend weiter.
- 29. Juni 2018 (28. Juni online): „Serbski sejm“ muss draußen bleiben. Die Initiative für ein eigenes Sorben-Parlament will sich im Bautzener Kreistag vorstellen. Doch das gefällt nicht jedem. In: Sächsische Zeitung
- Kreistag Bautzen weist Gesprächsangebot der Sejm-Initiative für eine Volksvertretung der Sorben/Wenden zT scharf zurück („Separatisten“ und „Spalter“) - vor allem aus der Reihe der CDU - Vinzenz Baberschke von der CDU fand, dass „Separatisten nicht unterstützt werden sollten“.
- 2. Juli 2018: Sorbischer/wendischer Ältestenrat informiert Domowina über Wahlen zum Serbski Sejm 2018
- auf Einladung des Rechtsausschusses der Domowina
- obersorbischen Sprecherin des Ältestenrates, Jadwiga Piatza (Dresden) von Seiten der sorbischen Demokratiebewegung an der Unterredung
- ihr Stellvertreter, Ignac Wjesela (Crostwitz) von Seiten der sorbischen Demokratiebewegung an der Unterredung
- Kulturwissenschaftler Tomaz Nawka (Bautzen) von Seiten der sorbischen Demokratiebewegung an der Unterredung
- Umweltaktivistin Edith Penk (Schleife) von Seiten der sorbischen Demokratiebewegung an der Unterredung
- das auch auf staatlicher Ebene bislang nur unzureichend bekannte Recht auf innere Selbstbestimmung der Sorben wurde erläutert
- 2. Juli: Vorsitzender der SPD Bautzen/Budyšin & Umgebung, selbst aktives Mitglied der Initiative, hält zu den Vorwürfen der Separation und "dass die Sorben mit der Domowina bereits eine legitimierte Vertretung haben" fest:
- Die Sorben und Wenden haben kein Parlament als Meinungsbildungsplattform, wo sie wie jedes Volk demokratisch ihre Einheit in Vielfalt pflegen können und keines, welches sie vollumfänglich legitimiert vertreten kann. Dies kann ein immer partikularinteressenbeladener Verein nicht leisten. Wer das Gegenteil behauptet, hat das Demokratieprinzip nicht verstanden und wer darauf beharrt, ist verantwortlich für die fortgeführte Marginalisierung des sorbischen/wendischen Volkes. Die Stiftung für das sorbische Volk, welche die Geschicke des sorbischen/wendischen Volkes über die Verteilung seiner finanziellen Mittel aktuell wesentlich bestimmt, ist eine Institution der Mehrheitsgesellschaft und damit von der Erfüllung des auch für die Sorben und Wenden geltenden Selbstbestimmungsrecht der Völker diametral entfernt. Die inneren Angelegenheiten der Sorben und Wenden werden von äußeren Kräften geregelt. Auch wenn dies manchmal nach Vorschlägen der sorbischen/wendischen Vertreter geschieht, ist es eine nicht hinnehmbare Infantilisierung des sorbischen/wendischen Volkes. Ganz praktisch zeigt der Rückgang der sorbischen/wendischen Sprache im Schulwesen und die Unmöglichkeit der Ausweitung von Sprachangeboten im Falle von Elterninteresse (Bsp. Göda) die Unwirksamkeit der Bildungs- und Sprachpolitik für die Sorben und Wenden in der Hand der Mehrheitsgesellschaft. Wer bisher, da noch keine Alternative bestand, die volle Selbstbestimmung in deren inneren Angelegenheiten (personale Bildungs- und Kulturautonomie, keine territoriale Separation!) nicht gefördert hat, handelte vielleicht fahrlässig. Wer jetzt die Bildung der demokratischen Selbstbestimmungsstrukturen des Volkes behindert, nimmt vorsätzlich den Ethnozid des sorbischen/wendischen Volkes in Kauf.
- dr. Měrćin Krawc / Dr. Martin Schneider, Vorsitzender SPD Ortsverein Bautzen/Budyšin & Umgebung, Stellv. Kreisvorsitzender SPD Bautzen
Mitglieder im Landesarbeitskreis Sorben/Wenden der SPD Sachsen
- 2. Juli 2018: „Noch länger zu warten ist keine Option“. Interview mit Martin Walde, Thomas Zschornak und Hagen Domaschke In: Lausitzer Rundschau
- Mitinitiatoren Martin Walde und Thomas Zschornak sowie mit Wahlleiter Hagen Domaschke
- Thomas Zschornak: Es ist manchmal interessant, mit den eigenen Aussagen von vor mehreren Jahren konfrontiert zu werden. Wir haben damals wirklich gedacht, es würde nur ein halbes Jahr dauern. Doch die Kräfte, die auf dem bisherigen Zustand beharren wollen, sind viel stärker als angenommen. Wir wollten den Serbski Sejm aus der Domowina (Domowina – Bund Lausitzer Sorben e.V., Anm. d. Red.) heraus auf die Beine stellen, um sie zu stärken. Wir hatten erkannt, dass uns die vorhandene Struktur als Verein in dem Bemühen, das sorbische Volk zu vertreten, nicht voranbringt. Ein Verein ist immer nur Bittsteller, er kann nicht auf Augenhöhe mit den politisch Verantwortlichen verhandeln. Viele sahen unsere Bemühungen als Attacke gegen die Domowina, was sie aber gar nicht waren. Im Gegenteil.
- Martin Walde: Wir wollten auch auf höherer Ebene ins Gespräch kommen, doch die Politik reagiert nicht. Sie sagt, „das müssen die Sorben selbst entscheiden“, spricht aber nur mit der Domowina. Das ist paradox.
- Zschornak: Auch wenn es eine Zeit lang ruhig um uns war, so haben wir doch kontinuierlich weitergearbeitet. So haben wir uns nach Finanzierungsquellen umgeschaut. Die Stiftung für das sorbische Volk hat unseren Antrag abgelehnt, da sie keine politische Arbeit unterstützen dürfe. Deshalb müssen wir, die Initiatoren, die Wahl aus eigener Kraft, also aus privaten Mitteln und aus Spenden, stemmen. Noch länger zu zögern ist aber keine Option. 2019 sind Wahlen in Sachsen und Brandenburg, und bis 2020 wollen wir nicht warten.
- Walde: Wir haben erkannt, dass wir unseren Weg nicht aus einer Vereinsstruktur wie der Domowina heraus gehen können. Diese Struktur wäre dem Anliegen nicht adäquat. Maria Michalk vom Rat für sorbische Angelegenheiten behauptete jüngst im sächsischen Landtag, ein Verein sei die demokratischste Form der Mitbestimmung, die es gibt. Doch das ist grotesk, wenn man sich ins Bewusstsein ruft, wie die Demokratie in unserem Staat aufgebaut ist. Natürlich gibt es auch in einem Verein Wahlen, aber nur unter den Mitgliedern. Alle anderen bleiben außen vor. Das hat mit einem wirklich demokratischen Wahlrecht nichts zu tun. Wir wollen eine Körperschaft des öffentlichen Rechts bilden, diesen Anspruch hat die Domowina aufgegeben. Sie will lieber ein Verein bleiben. Ich habe selbst als Präsidiumsmitglied darum gekämpft, die Domowina zu einer durch Wahlen legitimierten politischen Interessenvertretung des sorbischen Volkes umzugestalten. Doch dafür gab es im Vorstand keine Mehrheit. Die Chance wurde bereits 1990 verpasst.
- Hagen Domaschke: Wir machen eigentlich nur die Hausaufgaben, welche die deutsche staatliche Seite von uns Sorben fordert: Uns endlich einig zu werden. Dafür bietet die Wahl zum Serbski Sejm eine große Chance. Wir sind stark daran interessiert, dass sich viele Domowina-Vertreter zur Wahl stellen. Wir streben keine Konkurrenz an.
- Hagen Domaschke: Eine Wahl ist ein demokratisches Grundrecht. Sie bedarf keiner weiteren gesetzlichen Grundlage. Wir orientieren uns an der Wahlordnung zum Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden in Brandenburg. Die Europäische Freie Allianz, die im Europaparlament die Rechte von Regionen und Minderheiten vertritt, wird Beobachter entsenden. Das verleiht der Wahl ein ganz anderes Gewicht. Doch tatsächlich: Unsere Wahl und ihr Ergebnis sind zunächst eine reine Privatinitiative. Doch mit ihr erfüllen wir den Wunsch vieler Sorben und die Forderung der deutschen Mehrheit, eine legitimierte sorbische Volksvertretung zu schaffen. Darauf muss dann der zweite Schritt folgen: Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Brandenburg und dem Freistaat Sachsen zu einem Staatsvertrag, der alle Rechte und Pflichten regelt. Ziel ist ein weitreichendes Mitspracherecht in allen Belangen, die das sorbische/wendische Volk betreffen, vor allem in den Bereichen Kultur und Bildung, Nutzung natürlicher Ressourcen und Strukturwandel. Die Sorben sollen künftig als Körperschaft des öffentlichen Rechts direkt über die ihnen zur Verfügung gestellten Mittel entscheiden und nicht auf dem Umweg über die Stiftung für das sorbische Volk, in der der Bund und die Länder das letzte Wort haben. Insofern ist es irrig zu glauben, dass mit der Wahl die Arbeit erledigt sei. Sie fängt dann erst richtig an.
- Das Interesse an der Kandidatur ist groß. Dabei sind keine Einzelbewerbungen zulässig, die Nominierung muss aus einer Gruppe heraus erfolgen, die sich nachweislich für die Belange der Sorben einsetzt. Damit wollen wir das Unterwandern durch Kandidaten, die nicht hinter den Zielen des Serbski Sejm stehen, verhindern.
- 4. Juli 2018, Bautzen, Serbski Dom (Haus der Sorben): Sachsengespräch
- Beim "Sachsengespräch" am 04.07.2018 im Haus der Sorben in Bautzen wurde auch über die Wahl zum Serbski Sejm und eine Novellierung des sächsischen Sorbengesetzes diskutiert. Die Vorsitzende des Sächsischen Sorbenrates Maria Michalk und der Vorsitzende der Domowina David Statnik sprachen sich erneut dafür aus, die politische Vertretung aller Sorben weiterhin auf Basis des Vereinsrechts zu belassen und das sächsische Sorbengesetz nicht zu verändern. Vertreter der sorbischen Demokratiebewegung erläuterten Ministerpräsident Kretschmer dagegen die Idee einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft des sorbischen Volkes, dessen Willen durch den frei gewählten Serbski Sejm artikuliert wird. Der Ministerpräsident zeigte sich offen für Veränderungen, wenn diese von der Mehrheit der Sorben gewünscht werden. Er sagte wörtlich, dass er "dabei nicht der Schiedsrichter sei, sondern dass die Sorben diese Frage untereinander klären müssten". wobraz: Julian Nyča, CC-BY-SA 3.0
- 17. Juli 2018, Nebelschütz: Rada Starostow (Sorbischer/wendischer Ältestenrat)
- Verlängerung der Einreichungsfrist für Wahlvorschlägen von Kandidaten zum Serbski Sejm beschlossen
- neuer Stichtag 10.09.2018 um 16 Uhr (statt bisher der 13.08.2018)
- Ende der Wahlzeit bleibt unverändert Anfang November
- Bitte mehrerer Vereinigungen wegen der Ferienzeit
- Norbert Schäfrig, mit seiner Familie wohnhaft in Nebelschütz und beruflich im Landratsamt tätig, als weiteres Mitglied des Wahlausschusses berufen
- 1. August, Kamenz: Der Landesarbeitskreis „Sorben/Wenden“ der sächsischen SPD nominierte in einer öffentlich einberufenen Versammlung eine Kandidatin und drei Kandidaten für die Wahl der ersten demokratischen Volksvertretung der Sorben und Wenden
- Christine Ruby (Radebeul), langjähriges Mitglied des Sorbischen Künstlerbundes
- Dr. Martin Schneider (Bautzen/Niederuhna), Ortsvereinsvorsitzender der SPD Bautzen/Budyšin & Umgebung und Mitglied im Sorbischen Schulverein, ** Sven Scheidemantel (Wachau), Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion Bautzen und langjähriges Mitglied der Domowina
- Konrad Skatula (Kamenz), Mitglied im SPD-Kreisvorstand.
- 13. August 2018 ab 18 Uhr, Weißwasser, Soziokulturelles Zentrum Telux, Straße der Einheit 20: Informations- und Themenabend für die Mittellausitz zur Wahl des Serbski Sejm
- Weißwasser Oberbürgermeister Torsten Pötzsch lädt als Gastgeber ein
- Diskussion über die aktuell wichtigen Themen im Bezug auf die angestrebte Kultur- und Bildungsautonomie des sorbischen/wendischen Volkes aus der Perspektive der Mittellausitz
- Bürgermeister der Stadt Weißwasser Torsten Pötsch „Wir müssen uns auf unsere Wurzeln rückbesinnen“.
- Edith Penk von der Rada Starosta (sorbischer Ältestenrat). „Weißwasser war sehr lange ein Dorf, ein sorbisches Dorf.“ - fordert in ihrem Grußwort Mit- und Selbstbestimmungsrechte für die Sorben ein, u.a. auch über Wertschöpfung und Bodenschätze - „Dass ein kleines Volk sein Wahlrecht in Anspruch nimmt, ist gelebte Basisdemokratie, kein Separatismus!“
- Hannes Wilhelm-Kell: Ziel - die Identität als Sorben und Wenden individuell und als Volk in Europa zu stärken und optimistisch und emanzipiert in die Zukunft zu schauen -das Neue daran ist, Sprache und Kultur durch politische Selbstbestimmung zu erhalten
- gravierender Mangel an Sorbischlehrern und -erziehern für entsprechende Lernangebote in Weißwasser und Umgebung, Stärkung der sorbischen Sprache als wichtigste zukünftige Aufgabe
- Udo Nickusch: regionale Probleme mit dem Braunkohleausstieg und der Einführung einer digitalen Infrastruktur - dies wird Arbeitsplätze kosten und wir brauchen Konzepte für die Zukunft
- Dr. Andreas Kluge, welcher mit dem Verein „Stup dale“ das Witajprojekt nach Dresden geholt und mit Leben erfüllt hat, forderte eine eigene Hochschule und die Konzentration auf die Ausbildung von Lehrern
- Hannes Wilhelm-Kell: durch das Vorhandensein der Wenden und Sorben bestehende Möglichkeiten, insbesondere die Zweisprachigkeit, stellen in der Lausitz ein bisher völlig ungenutztes Potential darstellen und dieser Schatz muss zum Nutzen aller Lausitzer gehoben werden
- Thomas Tschornak, Bürgermeister in Nebelschütz: Strukturwandel in seinem Ort ist ein kontinuierlichen Weg von Entscheidungen unter der Prämisse „Enkeltauglichkeit“
- Christian Penk: Bronzezeitsiedlungen und Pechöfen als Geschichte der Sorben verschwinden ungenutzt für die Lausitz
- Sonntag, 19. August 2018, Wüstenhain/Huštań: Lausitzer Allianz nominierte ihre Sejm-Kandidaten, 10 für die Niederlausitz, (davon 3 aus der Mittellausitz) und einer für die Oberlausitz
- Vorsitzende Hanzo Wylem-Kełowe: „Nach der 6 Jahre währenden konzeptionellen Mitarbeit zur Wahlvorbereitung ist die Nominierung unserer Kandidaten ein wichtiger Schritt für die regional- und minderheitenpolitische Vereinigung „Łužyska Alianca“. Wir setzen damit ein unübersehbares regionalpolitisches Zeichen im Sinne von Basisdemokratie und regionaler Selbstbestimmung. Überaus erfreulich ist die aktive Mitwirkung vieler Lausitzer, die damit ein deutliches Zeichen gegen Zentralismus und Politikverdrossenheit setzen!“
- Kandidaten aus Cottbus/Chóśebuz, Vetschau/Wětošow, Siewisch/Źiwize, Casel/Kózle, Bolschwitz/Bólašojce (bei Calau/Kalawa), Rohne/Rowne, Bad Muskau/Mužakow und Crostwitz/Chrósćicy
- „Von einer zweisprachigen Lausitz sind wir momentan weiter weg, als jedem Lausitzer lieb sein kann.“ 2. Vorsitzende, Ignac Wjesela und Henryk Matuš, der als Generalsekretär der Lausitzer Allianz die Versammlung leitete
- grundsätzliche Fragen zur Beteiligung an den Kommunalwahlen in Brandenburg und Sachsen, sowie zu den ebenfalls in 2019 stattfindenden Wahlen des Rates für sorbisch/wendische Angelegenheiten beim Brandenburgischen Landtag
- Vorstand ŁA i.A. Hanzo Wylem-Kełowe
- 30. August 2018, Gasthof "An der Mühle" in Neuwiese bei Hoyerswerda: Treffen mit dem Verein zur Pflege der Regionalkultur der Mittleren Lausitz e.V.
- Werner Böhme, Trachtenhaus Jatzwauk (Hoyerswerda), Moderator: "Vergesst nicht, die deutschsprachigen Sorben am Demokratiesierungsprozess zu beteiligen!"
- 10. September 2018 ab 19 Uhr, Crostwitzer Gasthaus “Erbgericht" (Hornigstraße 27): Informations- und Themenabend am 10. September 2018 ** Das erste Parlament der Sorben und Wenden ist eine einmalige Chance für die gesamte Lausitz, die Vorzüge der Selbstbestimmung zu greifen und auszuleben!
- 11. September 2018: Etwa 40 Kandidaten für den Sejm. An die 40 Kandidaten gibt es für den Serbski Sejm. Nun muss sich zeigen, wie die sorbischen Wählern das Thema sehen. Sächsische Zeitung
- Montag endete die Kandidatensuche
- Thomas Zschornak: Auch der Nebelschützer CDU-Bürgermeister kämpft für die Idee. Und war jüngst wenig begeistert, als er sich im Bautzener Kreistag das Wort „Separatisten“ anhören musste. Die Sejm-Initiative wollte sich vorstellen, was mehrheitlich abgelehnt wurde. Zschornak nennt den Vorwurf „Blödsinn“. Niemand müsse befürchten, dass mit dem Sejm das Ziel eines Sorbenstaates verfolgt werde. „Es geht darum, eine demokratisch legitimierte Plattform zu schaffen, damit Sorben und Wenden selbst bestimmen können, was zum Beispiel mit den Mitteln geschehen soll, die vom Staat bereitgestellt werden.“ Im Moment gebe es dafür den mehrheitlich deutsch besetzten Stiftungsrat der Stiftung für das sorbische Volk, verweist der Bürgermeister auf die Struktur.
- „Daneben gibt es die Domowina als Verein – aber ein Verein kann keine Volksvertretung sein, sondern muss die Interessen der Mitglieder vertreten“, meint die Sejm-Initiative. Die Domowina selbst sieht das anders. Hinzu kommt, dass bislang „eine rechtliche Grundlage für das „sorbische Parlament“ fehlt. Die Sejm-Initiative hat zwar den Anspruch, über wichtige Themen mitzureden – zum Beispiel, ob Geld in sorbische Schulen fließen soll oder in andere Projekte. Doch eine wirkliche Handhabe, darüber zu bestimmen, hat das Gremium auch nach der Wahl nicht.
- Bis 27. Oktober kann sich jeder ins Wählerverzeichnis eintragen lassen, „der sorbisch fühlt, er muss nicht Sorbisch sprechen“, sagt Martin Schneider. Er selbst spreche auch nur Deutsch und lerne gerade wieder die Sprache seiner Vorfahren. Gerade das sei aber typisch. „Meine Familie sprach Sorbisch, irgendwann war das unter dem Druck von Kaiserreich, Nazis und später in der DDR eingeschlafen.“
- Ende des 19. Jahrhunderts ergab eine Rechnung in der Region rund 160 000 Sorben. „Seit den 1980er-Jahren geht man von etwa 60 000 Sorben aus, von denen nur ein Teil Sorbisch schreibt oder spricht“, meint der Historiker Alexander Polk von der Sejm-Initiative. Er hofft, dass ein eigenes Parlament Sprache und Kultur beflügeln hilft. In Wales habe das beispielsweise mit Blick auf „Walisisch“ funktioniert. Dort gibt es seit 1999 ein eigenes Parlament. Und dass solche Wahlen akzeptiert werden, zeigen die Sami – die Volksgruppe lebt in Norwegen, Finnland, Schweden und Russland. „Bei der ersten Wahl gab es 300 Stimmen, jetzt sind es 80 000“, hofft Polk auf einen ähnlichen Effekt.
- 17. September 2018, Nebelschütz: Wahlausschuss für die Wahlen zum Serbski Sejm 2018 entschied auf seiner öffentlichen Sitzung über die eingereichten Kandidatennominierungen.
- Wahlleiter Dr. Hagen Domaschke: "15 niedersorbische/wendische und 19 obersorbische Kandidaturen wurden bestätigt, eine Kandidatur musste aufgrund zu geringen Alters abgewiesen werden und eine Kandidatur war zurückgezogen worden. Die Reihenfolge der Aufstellung auf dem Wahlzettel wurde ausgelost. Die Liste der Kandidaten wird nun unter www.serbski-sejm.de veröffentlicht."
- Wahlordnung ab sofort auch in sorbischer Sprache verfügbar
- Registrierung noch bis zum 27. Oktober als Wähler möglich
- Aufruf an alle sorbischen/wendischen Vereinigungen zur Benennung von Mitgliedern der Briefwahlkommission, welche am 3. November die Auszählung der Stimmen vornehmen wird"
- 26. September 2018: Welch großartiges Gefühl, endlich die Wahlunterlagen in Händen zu halten - Spenden zur Kostendeckung willkommen!
- 27. September 2018, SPD Büro Bautzen: Die SPD Kreistagsfraktion unter der Leitung von Gerhard Lemm traf sich am Donnerstag mit den Kandidaten des Serbski Sejm, um Inhalte und Ideen miteinander abzustimmen - der Arbeitskreis Sorben der SPD war auch vertreten
- Samstag, 29. September 2018, Katholisches Pfarrzentrum (Bjesada) Nebelschütz, Hauptstraße 27: Smy e.V., Trägerverein der Wahlen zum Serbski Sejm - Vormittag und frühen Nachmittag Workshop - Kandidatenvortellung - Vor-Wahlparty mit Live-Musik
- Workshop, um die Besonderheiten und die Seele der sorbischen/wendischen Gemeinschaft zu erkunden und sich mit gemeinschaftsorientierten Methoden zur Entscheidungsfindung vertraut zu machen
- die nominierenden Vereine stellen die Kandidaten sowie ihre Ideen für die zukünftige Arbeit des Serbski Sejms vor
- abendliche Vor-Wahlparty mit Live-Musik
- 09:00 Uhr: Workshop Teil 1 - Besonderheiten der sorbischen/wendischen Gemeinschaft in Bezug auf Entscheidungsfindungen, von der Geschichte bis in die Gegenwart + 12:30 Uhr: Workshop Teil 2 - Gemeinsam Lösungen finden und tragfähig entscheiden: Systemischen Konsensieren - Methode für konsensorientierte Entscheidungsprozesse + 16:00 Uhr: Vorstellung der Kandidaten, Austausch miteinander zu Wahlwerbung und offenen Fragen + 18:00 Uhr: Unterstützerparty mit der mehrsprachigen Band "Fünf an der Feier" und dem sorbischen Musiker Jakob Zschornak
- Wahlgipfel: Zirka 30 Sejm-Kandidaten und weitere Interessierte arbeiteten im ersten Teil der Veranstaltung in einem extern moderierten Workshop
- später Nachmittag: die Kandidatinnen und Kandidaten zum Serbski Sejm stellten sich mit ihrem Motivationen und Programmen der Presse und den 50 Anwesenden vor
- fröhliches Fest mit Livemusik, vielen Gesprächen und ausgelassenem Gesang sorbischer/wendischer Volkslieder
- 9. Oktober 2018: Erstes Sorben-Parlament „Serbski Sejm“. Nationale Wiedergeburt der Sorben. Die Sorben sind das kleinste slawische Volk, ansässig im Südosten Deutschlands – und lange unterdrückt. Nun wählen sie ihre erste Volksvertretung. taz
- Edith Penk, achtzig Jahre
- Laura Grönert, achtzehn Jahre
- Ein sorbischer Traum ist in greifbare Nähe gerückt. Es geht keineswegs um ein weiteres regionales Parlament mit beschränktem Einfluss, es geht um einen politischen Prozess, der mit der Wahl angestoßen werden soll. Es geht um nationale Selbstbestimmung nach innen und außen, es geht um eine Verfassung, um einen Staatsvertrag mit der Bundesrepublik und den Ländern Sachsen und Brandenburg, es geht um nicht weniger als die „nationale Wiedergeburt“ des kleinsten slawischen Volkes, das im Südosten Deutschlands beheimatet ist.
- Nicht wenige sprechen von der „letzten Chance“, die das sorbische Volk erhält, bevor es endgültig durch Sprach-, Kultur- und Heimatverlust in der deutschen Mehrheitsgesellschaft aufgegangen sein wird.
- Die Wahl kommt in den Medien kaum vor. Es sind nicht diese Feinheiten, die es der Initiativgruppe schwer machen, sich Gehör zu verschaffen. „Wir kämpfen mit den geringsten Mitteln, die man sich vorstellen kann“, sagt Hagen Domaschke, der Wahlleiter. Das gesamte Projekt ist ehrenamtlich organisiert und mit Spenden finanziert. Wichtig sei, dass die Kandidatinnen und Kandidaten überhaupt bekannt werden, sagt Domaschke. Das ist alles andere als leicht, denn in den regionalen Medien kommt die Wahl zum Serbski Sejm kaum vor.
- 9. Oktober: Martin Schneider - MDR-Berichterstattung über sorbische Demokratiebewegung ist ein Skandal! - Beschwerde beim Rundfunkrat und Forderung einer korrekten Berichterstattung
- Auf Basis seines Besuches beim Wahlgipfel der sorbischen/wendischen Demokratiebewegung für eine legitimierte Volksvertretung - Serbski Sejm am 29.9.18 in Nebelschütz berichtete der MDR in seiner Sendung Wuhladko am 6.10.18.
- Beim Wahlgipfel stellten sich die 19 obersorbischen und die 15 niedersorbischen/wendischen Kandidaten als Personen und mit ihren Ideen für ein innere politische Selbstbestimmung des sorbischen/wendischen Volkes der Presse und der interessierten Öffentlichkeit vor.
- Die MDR-Reporter interessierten sich jedoch in keiner Weise für den eigentlichen Gegenstand der Veranstaltung sondern suchten allein nach Möglichkeiten, die Bewegung und ihre Akteure zu diskreditieren. Entsprechend einseitig fiel die Berichterstattung in der Sendung Wuhladko aus. Kein Wort zu den großartigen, jedes Alter, Geschlecht, Region sowie verschiedenste Berufsbilder abbildenden Kandidaten und ihrem vielfältigen Ideenspektrum für die zukünftige Ausgestaltung einer Kultur- und Bildungsautonomie, kein Wort bzgl. des bisherigen und weiteren Fortganges des Wahlprozesses, an welchem bis Ende Oktober alle Bürger der Bundesrepublik teilnehmen können, die sich zum sorbischen/wendischen Volk bekennen.
- Stattdessen wurden Halbwahrheiten verbreitet und dabei alle Fakten ignoriert, die in den klaren Darlegungen im von der Demokratiebewegung veröffentlichten 7-Punkte-Plan publiziert wurden. Der Bericht war an Einseitigkeit nicht zu überbieten, ein journalistischer Fehlgriff ohnegleichen und einem öffentlich-rechtlichen Sender unwürdig. Daher lege ich hiermit gleichzeitig Beschwerde beim MDR-Rundfunkrat ein.
- Leider reiht sich dieses Trauerspiel ein in eine fortwährende Unterminierung der Sejm-Bewegung in den monatlichen Wuhladko-Sendungen bzw. im MDR-Programm. Wenn überhaupt berichtet, wurde oberflächlich recherchiert, negativ interpretiert, wichtige Termine unter den Tisch gekehrt. Am schlimmsten aber das Resultat: Die Menschen im Sendegebiet wissen über ihre Möglichkeit zur Teilnahmen an der Wahl nicht Bescheid. Bis zu 500.000 Menschen in Sachsen und Brandenburg kommen bspw. schon aufgrund ihrer Abstammung in Frage, sich als Sorbe/Wende und damit als möglicher Wähler zu identifizieren, wenn sie denn in die Lage versetzt würden, sich anlässlich der Wahl zum Serbski Sejm Gedanken über ihre sorbischen/wendischen Wurzeln zu machen, die in den vergangenen Jahrzehnten durch erfolgreiche Assimilation der Mehrheitsgesellschaft verschiedener politischer Systeme verschüttet wurden.
- Ich fordere den MDR daher auf, in den verbleibenden 3 Wochen der Wahl zum Serbski Sejm (bis 27.10. sind Wählerregistrierungen möglich) umfassend und ab nun sachlich korrekt und weder tendenziös noch irreführend über die Wahl und die Kandidaten zu berichten sowie den politischen Prozess nach der Wahl aktiv zu begleiten.
- Die Pressefreiheit ist ein hohes Gut, sie muss aber auch verantwortungsvoll und neutral ausgefüllt werden. Hier hat der MDR bzgl. der Wahl zum Serbski Sejm einen großen Nachholbedarf, der sofort angegangen werden muss!
- dr. Měrćin Krawc / Dr. Martin Schneider
Kandidat des Landesarbeitskreises Sorben/Wenden der sächsischen SPD (0151-10704799, schneidersmartin@gmail.com) im Namen u.a. folgender Kandidaten und Unterstützer zum Serbski Sejm 2018: Tomaš Čornak (Thomas Zschornak), prof. dr. habil. Klaws Thielmann, Dr. Peter Kroh, Sandra Wylemowa (Sandra Wilhelm), Hanzo Wylem-Keł (Hannes Wilhem-Kell), Jan Kosyk (Kossick), Dr. Andreas Kluge, dr. Měrćin Wałda (Dr. Martin Walde), Sofija Maria Cyžec (Sophia Maria Ziesch), Sven Scheidemantel, Christine Ruby, Jadwiga Pjacec (Jadwiga Piatza), Hańžka Wjeselic (Agnes Wessela)
- Der Bundestag ist Legislative einer Territorialkörperschaft, völlig unabhängig von der Ethnie seiner Einwohner, hier gilt nur Staatsbürgerschaft. Der Serbski Sejm ist die Legislative einer Personalkörperschaft, da ist es umgekehrt.
- Dass dies auch dem Wohle der Region und mehr Entscheidungskompetenzen vor Ort dienen soll, daraus versuchen uns weniger wohlwollende Leute einen Strick zu drehen. PS: Wenn einige Kandidaten das etwas anders sehen, als ich, steht den Wählern ja frei, welche Forderungen sie mit ihrer Stimme unterstützen wollen. Diese Pluralität ist das Schöne an mehr Demokratie, die der Sejm unserem Volk bringt.
- 1) Ganze Sendung: Kein Wort zum Eigentlichen - zu den großartigen, jedes Alter, Geschlecht, Region sowie verschiedenste Berufsbilder abbildenden Kandidaten und ihrem vielfältigen Ideenspektrum für die zukünftige Ausgestaltung einer Kultur- und Bildungsautonomie, kein Wort bzgl. des bisherigen und weiteren Fortganges des Wahlprozesses, an welchem bis Ende Oktober alle Bürger der Bundesrepublik teilnehmen können, die sich zum sorbischen/wendischen Volk bekennen.
- 2) Künstlich Widersprüche aufbauen und aufbauschen: Rühmanns Darstellung wird als gegen die unsere ausgegeben. Das ist Unfug, auch wir sagen, dass die Anerkennung als K.ö.R. nur staatlicherseits geht. Was wir jetzt als erstes machen, ist die Urwahl und die Herstellung einer Verfasstheit der sorbischen Gemeinschaft. DAFÜR braucht es den Staat nicht, sondern nur unser Volk. Die Anerkennung als K.ö.R. wird als nächster Schritt erkämpft. Wer lesen kann und will, ist klar im Vorteil, siehe 7-Punkte-Plan.
- 3) Vereinswahl: Zweiter Unfug: Es wählt nicht ein Verein und seine Anhänger. Der Verein stellt nur die Finanzen sicher. Es ruft eine Demokratiebewegung zur Urwahl zu einer Volksvertretung auf, das hat es bisher nicht gegeben, das hätte auch jemand anderes machen können (es wären viele in Frage gekommen), haben sie aber nicht. Das hat nichts mit Verein oder Partei, Privat- oder Öffentliches Recht oder sonst was zu tun, sondern ist das ureigenste Naturrecht eines Volkes. Strowi, Měrćin II
- Termine rund um den Serbski sejm in der Niederlausitz
- 9. Oktober 2018, 19 Uhr, Gemeinderaum Kirche Kirchstr. 6, 03197 Janšojc/Jänschwalde
- 10. Oktober 2018, 18,30 Uhr, Gaststätte "Zur Eisenbahn" Bahnhofstraße 13, 03099 Gołkojce/Kolkwitz
- 11. Oktober 2018, 19 Uhr, Gasthaus "Zur Linde" Dorfaue 1, 03099 Cazow/Zahsow
- 12. Oktober 2018, 18.30 Uhr, Seftenberg Wendische Kirche, Baderstraße 10, 01968 Zły komorow/Senftenberg
- 15. Oktober 2018, 18.30 Uhr, Kulturhaus Proschim, Welzower Str. 53, 03119 Prožym/Proschim
- 16. Oktober 2018, 18 Uhr, Gutshaus Seydlitz, von-Schönaich-Straße, 03096 Wjerbńo/Werben
- 17. Oktober 2018, 19 Uhr, Gasthaus "Zur Linde", Bautzener Str. 26, 02957 Kružwica/Krauschwitz
- 18. Oktober 2018, 19 Uhr, Serbski dom Chóśebuz, August-Bebel-Straße 82,
03046 Chóśebuz, Lesung Peter Kroh zu historischen Bestrebungen der Selbstbestimmung der Wenden und Sorben
- 19. Oktober 2018, 18.30 Uhr, Sportlerheim Drachhausen, Na pěskach 133a 03185 Hochoza/Drachhausen
- 25. Oktober 2018, Bürgerhaus Vetschau, August-Bebel-Straße 9, 03226 Wětošow/Vetschau
- 10. Oktober 2018: Heute im gesamten sorbischen/wendischen Siedlungsgebiet im Briefkasten: Großanzeige zur Wahl! Kostet allerdings ordentlich, Spende möglich an Förderverein Smy e.V.
- 17. Oktober 2018: Initiative der sorbischen Minderheit. Sorben wollen eigenes Parlament Deutschlandfunk Kultur, Länderreport
- Jahrhundertelang wurde in der Lausitz Sorbisch gesprochen. Inzwischen droht die Sprache zu verschwinden. Eine Initiative will mit einem sorbischen „Parlament“ die Rechte der Minderheit stärken. Doch einige Sorben warnen vor einer Zersplitterung.
- Martin Walde, Neschwitz - Sein Haus ist so etwas wie die Zentrale einer Initiative, die nach Jahren der Vorbereitung gerade Fahrt aufnimmt. Kulturwissenschaftler Walde hat bis zu seiner Pensionierung vor einigen Jahren am Sorbischen Institut gearbeitet.
- Von der Verkehrssprache zur Minderheitensprache Walde: Sorben werden erst dann informiert, wenn eine Schule geschlossen wird. Also die Sorben können nicht mitbestimmen.
- Heiko Kosel: „Einerseits sagten mir die Menschen, die mich da ansprachen, es sei wichtig, eine regionale Ausgewogenheit zu erzielen. Ich stamme aus einer Subregion der Lausitz, wo das Sorbische eher schwach vertreten ist und wo deshalb auch wenige Kandidaten herkommen. Ich wurde angesprochen, eine gewisse politische Ausgeglichenheit zu erzielen, so dass wir das Spektrum abbilden können von der Konservativen bis zu Linken.“
- Kosel: „Dann haben wir uns vorgenommen, aber das wird natürlich auch von den Abgeordneten des Serbski Sejm abhängen, dass im Serbski Sejm es nicht darauf ankommen soll, wer etwas sagt, wer einen Antrag einbringt. Sondern was drinsteht. Das, was ja momentan so destruktiv und ermüdend an der politischen Praxis insbesondere des Sächsischen Landtags aber auch anderer Landesparlamente oder des Bundestags ist, dass man darauf schaut, aha, ein Antrag kommt von der Opposition, dann hat er also keine Chance.“
- Walde: Wir bräuchten eine sorbische Akademie oder eine Universität zum Beispiel. Also wir haben sehr viele Institutionen, wie ich schon sagte, das sorbische Institut, das Theater, den Verlag – die sprechen ja alle nicht miteinander. Wir haben keine gemeinsame Strategie. Und das muss jetzt mit dem Sejm passieren, dass wir miteinander reden.
- 18. Oktober 2018, 19:00 Uhr, Wendisches Haus / klubownja Serbskego doma
August-Bebel-Str. 82, 03046 Cottbus /Chóśebuz: Diskussion/Vortrag: „Das Streben der Lausitzer Slawen nach Selbstbestimmung – Akteure und Aktionen“ * Selbstbestimmung hat - bezogen auf ihren subjektiven Träger ("nach innen") - Selbstbewusstsein zur Voraussetzung. Sachlich und logisch steht sie zugleich ("nach außen") im Gegensatz zur Fremdbestimmung. Die Selbstbestimmung einer ethnischen Minderheit steht dabei immer in einem Verhältnis und in Abhängigkeit zur Minderheitenpolitik der jeweiligen Mehrheit. Minderheitenpolitik ist - wie jede Politik - von Machtansprüchen und Interessenstrukturen geprägt und prinzipiell als Unterdrückung, Duldung oder Förderung existent.
- Einen historisch-politischen Streifzug durch damit verbundene Konflikte und Widersprüche der sorbisch-deutschen Geschichte vom Wiener Kongress (1814/15) bis in die heutige Zeit unternimmt Dr. Peter Kroh, Enkel und Biograph des sorbischen Minderheitenpolitikers und Journalisten und Publizisten Jan Skala (1889-1945). Jan Skala setzte sich für die sorbischen/wendischen Belange ein. An seinem Wirken, insbesondere in der Zwischenkriegszeit, wird deutlich, wie schwierig die Fragen politischer Selbstbestimmung von Minderheiten in wechselnden politischen Systemen mit wechselnden Allianzen und Rahmenbedingungen diskutiert werden können.
- es lädt die Rosa-Luxemburg-Stiftung Brandenburg, Regionalbüro Cottbus ein
- Moderation: Dr. Gerd-Rüdiger Hoffmann (Philosoph, Senftenberg)
- 21. Oktober 2018: Klarstellung des sächsischen Landesarbeitskreis der SPD „Sorben/Wenden“ bzgl. Vorwürfen mangelnder Demokratie, Offenheit und Rechtstaatlichkeit der Sejm-Kandidaten - für gegenseitiges Verständnis von sprachlicher Mehrheit und Minderheit
- einige Spitzenvertreter der Domowina und der Politik in Dresden, Potsdam und in der Lausitz [versuchen] die neue Reformbewegung unter uns Sorben zu mehr Demokratie und Mitbestimmung zu bremsen, sie als „unrealistisch“ und „gegen die Domowina“ gerichtet hinzustellen. Dabei wird ignoriert, dass fast alle Initiatoren und Kandidatinnen und Kandidaten für den 1. Sejm jahrelange und ausgesprochen aktive Mitglieder der Domowina waren und/oder sind, engagiert in deren Basis-Vereinen vor allem in der konkreten Kultur- und Bildungsarbeit.
- Manche Kritiker der Sejm-Idee aus der Lausitz machen sogar „richtig“ Stimmung gegen die neue Initiative und die Sejm-Wahlen, behaupten gar, die Sorben-Gesetze in Sachsen und Brandenburg „genügen doch“, denn in den Gesetzen wird ja eine „Interessenvertretung“ der Sorben anerkannt. Einzelne Kritiker versteigern sich gegen die Reformer mit verleumderischen Vergleichen wie: die Domowina war „antifaschistisch“ und die Sejm-Initiatoren haben (nun auch noch) „blau-braune Bündnispartner“ (in der AFD in Brandenburg). Es werden versteckt oder unverblümt Lügen verbreitet wie: die Sejm-Initiatoren streben ein „separatistisches regionales Parlament“ an, in dem dann die Deutschen über die Sorben herrschen. Diese und ähnliche Verdächtigungen und Unterstellungen sind nachzulesen vor allem im sorbischen Blog „Piwarc“ des Pressesprechers der Linksfraktion im Sächsischen Landtag sowie Mitglied des Bundesvorstandes der Domowina.
- 1. Seit 20 Jahren reden wir auch öffentlich sehr deutlich über den „sorbischen Lehrermangel“, nachhaltige Konzepte und Lösungen im Namen aller Sorben sind aber weiterhin nirgends in Sicht, im Gegenteil, die Probleme spitzen sich zu, werden ausgesessen. Oder ein 2. ungelöstes Problem: An unseren Schulen in Sachsen und Brandenburg erfahren die Kinder weiterhin fast nichts über das Volk der Sorben, über dessen Geschichte, Sprache und Kultur…Niemand fühlt sich dafür in Bautzen und Cottbus, in Dresden und Potsdam verantwortlich, dieses Gebot der Schulgesetze umzusetzen…
- In der Hoffnung auf (nachhaltige) Verständigung gebe ich noch einmal das seriöse Gutachten von Prof. Kotzur zur Kenntnis (Anhang 2), welches er im Auftrag der sächsischen Staatsregierung über die rechtliche Lage des Volkes der Sorben vor Jahren angefertigt hat. Daraus sind sehr deutlich die Unterschiede von „Interessenvertretung“ und „Volksvertretung“ der als autochthon anerkannten sorbischen Gemeinschaft zu erkennen. Dieses Wissen um den Unterschied von Interessen- und Volksvertretung sollte zumindest auch uns in der SPD auf allen Ebenen in der politischen und juristischen Argumentation bestärken und gerade jetzt begleiten.
- Benedikt Dyrlich, 1. Sprecher
- 21.Oktober: Serbski sejm – Chance oder Anfang vom Ende?
- Es herrscht Unruhe im Bautzener Sorbenhaus. Etwas bewegt sich, aber nicht in ihm. Etwas Neues will sich etablieren, und das ohne Segen des Apparates und des Bundesvorstandes. Sorben sollen wählen. Freilich ist das zunächst nur eine Gemeinschaft, etwas, was sich konstituieren muss. Aber warum diese Feindschaft? Warum machen sie nicht mit? Manche halten diese Wahl fast für eine Staatsaffäre.
- Interessant auch, dass die Domowina gerade jetzt wach wird, übers Land fährt und sich für die Meinungen der Leute zu interessieren beginnt, lädt auch ausdrücklich dazu ein, die Meinung von Nicht-Domowina-Mitgliedern zu erfahren (SN vom 2. u. 4. Oktober). Was eine solche Wahl alles bewirken kann? Eine solche Bewegung außerhalb des Bestehenden ist ja nichts Neues, auch bei den Sorben nicht. Immer erst muss jemand etwas anstoßen, gründen, was sich dann später als tragfähig und gut erweist. Als sich 1845 die Maćica Serbska gründete, hatte die Junge Garde es schwer, sich durchzusetzen. Als aber die Etablierten merkten, dass das im Trend liegt und an Popularität gewinnt, traten auch sie bei. Sechzig Jahre später waren die Jungen - inzwischen etwas älter, zufriedener und lethargischer geworden – den jüngeren Enthusiasten mit ihren fortschrittlichen Ideen und Forderungen gegenüber skeptisch. Diese aber gründeten die Domowina als Bund der damals neu entstehenden Vereine. Im Nationalsozialismus entwickelte sich die Domowina nach damaliger Ideologie zum Vereinsdachverband mit fester Hierarchie und einem Führer an der Spitze (Führerprinzip). Die sozialistische DDR übernahm ein solches System gern und ließ eine Neugründung der alten Vereine nicht zu. Erst nach der politischen Wende durften sie wieder wirken, und die Domowina kehrte wieder zu ihren Wurzeln zurück. Aber die alten Strukturen und altes Denken verloren sich nicht gänzlich. Deshalb ist es nur konsequent, solange die Sorben noch irgendwie existieren, dass sich neue, geeignetere Formen der Mitbestimmung als auch der Repräsentanz bilden. Zumindest sollte es versucht werden. Das ist nichts anderes als eine weitere Bemühung und ein Schritt zur Förderung des Nationalbewusstseins und Selbstbestimmung.
- 23. Oktober: Die aktuellen Diskussionen in den sorbischen Medien (Rundfunk, Zeitungen und Facebook) befeuern die Registrierungen: Allein seit dem gestrigen Sonntag haben sich 80 Menschen eingetragen. Ich bitte um Spenden für Briefmarken. Hagen Domaška
- 28. Oktober: Obwohl von Seiten einiger bestehender sorbischer/wendischer Strukturen die Bemühungen auf eine sorbische/wendische Volksvertretung erschwert und Ängste vor demokratischen Veränderungen erweckt wurden, stellten 1.270 Menschen aktiv den Antrag auf Zusendung der Wahlunterlagen. Davon kamen ca. 70 % aus der Lausitz, 15 % aus den Großstädten Berlin, Leipzig und Dresden sowie ca. 15 % aus dem restlichen Bundesgebiet. Der Wahlausschuss verschickt die letzten Wahlunterlagen am kommenden Montag. Alle Wähler sind gebeten, die vorfrankierten Wahlbriefe bis spätestens 01.11.2018 in die Post zu geben, damit sie am 02.11.2018 in der Geschäftsstelle eintreffen. Der letzte Tag der Briefwahl ist Sonnabend, der 03.11.2018. An diesem Tag können Wahlbriefe noch bis 10 Uhr persönlich an der Geschäftsstelle in Nebelschütz abgegeben werden, bevor die Stimmauszählung beginnt.
- 30. Oktober: Sorbisches Parlament - wieso, weshalb, warum? Wir haben nachgefragt DieSachsen.de DSXN GmbH Königstraße 2 01097 Dresden
- Domaschke: Der Initiative Serbski Sejm geht es darum, eine Demokratielücke zu füllen. Das Volk der Sorben hat keine Volksvertretung. Somit gibt es für sorbische Belange: 1) keine institutionelle Plattform zur Meinungsbildung, 2) keinen demokratisch legitimierten Ansprechpartner nach außen, 3) keine Entscheidungshoheit nach innen und 4) keine demokratische Kontrolle über das Budget. Keiner der genannten Punkte kann wirkungsvoll durch einen Lobbyverband wie die Domowina umgesetzt werden. Das Fehlen einer sorbischen Volksvertretung ist eine Folge der jahrzehntelangen Diktaturen, der Umbrüche nach der Wende und der geringen Relevanz sorbischer Belange für den deutschen Staat. Der erste Serbski Sejm wird zunächst nur Punkt 1) und 2) erfüllen können. Langfristig wird auch die Übertragung hoheitlicher Rechte im Kultur- und Bildungsbereich angestrebt. Dafür muss der Staatsvertrag mit Brandenburg, Sachsen und dem Bund neu verhandelt werden. Ziel ist die Renaissance des Sorbischen, das heißt, gute und moderne Bildung auf Sorbisch für alle Sorben, vielfältige Medienabgebote, wie 24 h Radio, 24 h TV, Nachrichtenseiten und Mitentscheidungsrechte bei allen anderen die Sorben betreffenden Themen, wie Bergbau, Wasser, Demografie oder Strukturwandel. Für das sorbische Volk soll der Staat eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts schaffen.
- Domaschke: Die Landtage sind Organe der Bundesländer. Das sorbische Volk hat dort über die Sorbenräte Beobachterstatus mit geringen Einflussmöglichkeiten. Natürlich gibt es auch einzelne Abgeordnete sorbischer Nationalität, aber eher zufällig und nicht als Vertretung aller Sorben. Der Einfluss der Sorbenräte an den Landtagen soll gestärkt werden. Zusätzlich sollte es einen Sorbenrat beim Bundestag und einen deutschen Beirat am Serbski Sejm geben. Diese Räte können die Scharniere zwischen den deutschen Parlamenten und dem Sejm sein.
Innerhalb der deutschen Politik soll der Sejm über die Belange der sorbischen Bildung und Kultur autonom entscheiden können. Bildung ist Ländersache, hier werden also umfangreiche Verhandlungen zwischen dem deutschen Staat und dem Sejm nötig sein, um die Kompetenzen klar abzugrenzen.
- Domaschke: Aus den Erfahrungen der Nazidiktatur hat man gelernt, dass der Staat keine Möglichkeit mehr haben soll, Menschen aufgrund ethnischer Aspekte in Listen zu erfassen. In der Verfassung steht: "Sorbe ist, wer sich dazu bekennt. Das Bekenntnis darf nicht angezweifelt oder geprüft werden." Daran halten wir uns selbstverständlich. In das Wählerverzeichnis können deshalb nur Personen eingetragen werden, die sich aktiv darum bemühen. Die Wahl zum Sorbenrat in Brandenburg 2015 hat gezeigt, dass dieser Modus funktioniert und zu einem rechtssicheren Ergebnis führen kann. Wir erwarten, dass bei wachsender politischer Mitbestimmungsmöglichkeit die Strahlkraft des Sejms wächst und sich die Anzahl der Wähler immer weiter erhöhen wird, so wie das auch bei anderen kleinen Völkern wie den Samen in Skandinavien der Fall war.
- Domaschke: Die letzten Sprecher bilden Inseln und versuchen verzweifelt, die Sprache für die Kinder am Leben zu halten. Der deutsche Mehrheitsstaat verteilt Almosen, drückt bei der Transparenz alle Augen zu und erwartet von den Sorben, dass sie irgendwie selbst klarkommen.
- Slawen der Lausitz begehren auf Initiative der kulturellen Autonomie Schlesiens e.V. Hessenstr. 139 97078 Würzburg
- Aus aktuellen Anlass veröffentlichen wir ein Gespräch zwischen Dr. Hagen Domaschke mit diesachsen.de. Im Sinne der Selbstbestimmung der Völker wählen die Wenden und Sorben der Lausitz am 3.November 2018 ihr eigenes Parlament, den „Serbski sejm“. Es ist ein historisches Ereignis. Die „Initiative der kulturellen Autonomie Schlesiens e.V.“ unterstützt ausdrücklich das Regionalparlament „Serbski sejm“, sowie den Trägerverein Smy e.V. („Wir sind“) und Aktivisten wie die Lausitzer Allianz. Das Schlüsselwort heißt Identität – ein Bekenntnis ablegen wer man ist! Hier geht es um das Bekenntnis Sorbe zu sein und um eine Parallele zu den (Spät-)Aussiedlern aus und nach Oberschlesien.
- 2. November: „Willst Du DIESEN Serbski Sejm?“ fragen die Kuckauer aktuell im sorbischen Kernland. Mit der folgenden Beantwortung der 12 Kuckauer Fragen wollen wir klarstellen, dass es jetzt im Spannungsfeld von Sejm-Wahl und Umfrage eben nicht darum geht, ob wir DIESEN ersten Serbski Sejm wollen, sondern ob wir überhaupt zu einer Volksvertretung kommen. [...] Aufgeworfene Fragen von F. Kaulfürst und Antworten der Initiative:
- Zapósłane (02.11.18) Serbske nowiny + Na prašenja Fabiana Kaulfürsa w přinošku „Wólby do Serbskeho sejma“ we wudaću SN ze 24. oktobra wotmołwjataj rěčnikaj iniciatiwy za Serbski sejm dr. Měrćin Wałda a Hanzo Wylem-Keł
- 5. „Was soll Bildungsautonomie sein?“: Schon in der Dürrwücknitzer Initiative haben wir alle gemeinsam innerhalb der Domowina für die Bildungsautonomie gekämpft. Wie in der Einleitung erläuterten, wird deren Umfang und die Ausgestaltung erst durch den Serbski Sejm mit den Betroffenen zu beraten und zu erkämpfen sein.
- 10. „Die Wuhladko-Beschwerde ist überzogen“: Die Kuckauer und viele andere sagen, dass die Menschen zu wenig zum Sejm informiert sind. Dazu trägt auch Wuhladko leider zum großen Teil bei. Was gab es Wichtigeres über die Wahl zu informieren, als die (im Wuhladko unterschlagene) Kandidatenvorstellung???
- 11. „Der Sejm ist nun doch kein Vorparlament?“: Dinge entwickeln sich. Wir haben erkannt, dass die Aufgabe der historischen Vorparlamentsvorbilder immer die Vorbereitung der Wahlen des eigentlichen Parlamentes war. Uns ist klargeworden, dass wir dies bereits getan haben. Mit der unmittelbaren, freien, gleichen und geheimen Wahl entsteht nichts anderes, als die vollwertige Volksvertretung unser Volkes, unser Parlament. Alles andere wäre eine Respektlosigkeit gegenüber den Wählern.
- 3. November 2018: 1282 registrierte Wähler, 908 Rückläufe Wahlbriefe, 836 gültige Wahlscheine 836 (fehlende Unterschriften, Stimmzettel,
falsche eingetütet abgezogen), 828 gültige Stimmzettel (acht ungültige Stimmzettel), Gesamt abgegebene Stimmen: 4.475: DS: 2.173 HS: 2.302
- 1. Hanzo Wylem-Keł (283)
- 2. Jan Kosyk (267)
- 3. Edith Pjenkowa (207)
- 4. Stefanie Kositz (193)
- 5. Sandra Wylemowa (181)
- 6. Siegbert Budyšin (163)
- 7. Kito Pjenk (160)
- 8. Laura Grönertojc (153)
- 9. Dirk Paulick (138)
- 10. Christoph Haesel (106)
- 11. Dirk Marx (96)
- 12. Carola Geppert (67, per Los)
- 1. Tomaš Čornak (295)
- 2. Ignac Wjesela (272)
- 3. Hajko Kozel (245)
- 4. Hańžka Wjeselic (178)
- 5. Sophia Cyžec (152)
- 6. Aneta Zahrodnika (142)
- 7. Dr. Měrćin Krawc (133)
- 8. Alexander Pólk (115)
- 9. Dr. Andreas Kluge (105)
- 10. Handrij Wjeńk (99)
- 10. Dr. Tomaš Wornar (99)
- 12. Jadwiga Pjacec (94)
- 13. Ilona Urbanowa (67, per Los) - 13. Dr. Sćěpan Nawka (88)
- 14. Heiko Bengelstorff (55) - 14. Gerat Šram (63)
- 15. Udo Nikuš (37) - 15. Cornelia Šnypowa (57)
- 16. Christine Maria Ruby (56)
- 17. Konrad Manfred Willi Skatula (50)
- 18. Pětr Janak (43)
- 19. Sven Scheidemantel (16)
- Die gewählten Kandidaten haben gemäß der Wahlordnung nun eine Woche Zeit, Ihre Wahl anzunehmen. Die Wahlen fanden unter internationaler Beobachtung von insgesamt acht Wahlbeobachtern statt.
- Vertreter der Europapartei Europäische Freie Allianz - Marta Bainka
(Oberschlesien) und Dr. Cristian Kollmann (Süd-Tirol),
- Politiker aus Tschechien - Jaroslav Kolićek (MdEP), Jaroslav Růžička, Petr Brázda,
- Politiker aus Polen - Bogusław Wontow (Sejm Abgeordneter a.D.), Adam Maciag (ehem. Bürgerm. Namisłow, stellv. Wojwode), Anna Ziemkiewicz, statt.
- Am 17.11.2018 findet in Schleife ab 14.00 Uhr, mit einer ökumenischen Andacht beginnend, die konstituierende Sitzung des ersten demokratisch frei und geheim gewählten Parlaments der Wenden und Sorben statt
- 13. November: Spendenaufruf: 13.825 Euro bereits gesammelt
- Es sind jedoch noch ca. 7.000 € an Kosten zu decken. Daher möchten wir Euch alle bitten, weiter zu spenden und in Eurem Umfeld Personen und Firmen um finanzielle Unterstützung der Wahl des ersten Parlamentes des sorbischen/wendischen Volkes zu werben.
- 17. November 2018: HEUTE GRÜNDEN DIE SORBEN IHR EIGENES PARLAMENT Tag 24
- Schleife - Erstmals in ihrer Geschichte gründen die Sorben heute ihr eigenes Parlament, den "Serbski Sejm". Das Projekt ist auch in den eigenen Reihen umstritten.
- "Es ist soweit. Das erste Parlament der Wenden und Sorben tritt zum ersten Mal zusammen", lautet die Einladung des Ältestenrats und des Wahlleiters ins Sorbische Zentrum nach Schleife in der Lausitz.
- "Es handelt sich um kein Parlament im Sinne einer öffentlichen Wahl. Das ,Parlament' ist eher mit einem Verein zu vergleichen", heißt es barsch von den Domowina, die seit Jahrzehnten die Sorben vor allem in kulturellen Angelegenheiten vertreten. "Es handelt sich um keine Volksvertretung." Der Linke-Landtagsabgeordnete Heiko Kosel (52), selbst Mitglied im neuen Sejm, schüttelt darüber den Kopf: "Wir sind eine Art Vorparlament." Der Sejm sei wichtig, weil doch gerade die bisherigen Vereinsstrukturen der Domowina als "ineffektiv" gelten würden.
- Der Sejm aber biete die Möglichkeit für eine effektive Mitbestimmung - bei den Themen Schulen, Sprache, Kultur. Diese Dinge wiederum könnten künftig von der Politik "abgegeben" werden. An den Sejm. Effekt: mehr Autonomie für die sorbische Minderheit. Das komme der Lausitz als Ganzes zugute. "Denn gute Minderheitenpolitik ist immer auch gute Regionalpolitik", so Kosel. Ebenfalls begrüßt wird der Sejm von seinen Landtagskollegen Marko Schiemann (63, CDU) und Harald Baumann-Haske (60, SPD).
- Samstag, 17.11.2018, 15 Uhr, Sorbisches Kulturzentrum Schleife, Friedensstraße 65, 02959 Schleife
- Ökumenische Andacht 14 Uhr, Evangelische Kirche Schleife, Friedensstraße 68, 02959 Schleife
- Prof. Dr. Klaus Thielmann, Rada starostow (Ältestenrat)
- Dr. Martin Walde, Initiative Serbski sejm
- Einführung der Abgeordneten durch den Ältestenrat
- Konstituierende Sitzung des Serbski Sejm
- 17. November 2017: Sorbisches Parlament konstituiert sich Tageszeitung "Die Welt"
- Die Initiative für das Sorbische Parlament hatte sieben Jahre an dem Projekt gearbeitet. Unterstützung seitens der Länder Sachsen und Brandenburg oder des Bundes blieben aus.
- Unklar ist bisher, wie Sachsen und Brandenburg mit Beschlüssen des Parlamentes umgehen.
- Sejm-Sprecher Martin Walde sprach von der «ersten frei gewählten, demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben und Wenden» in ihrer 1400 Jahre alten Geschichte. Man wolle das völkerrechtlich zustehende Recht auf Selbstbestimmung in vollem Umfang in Anspruch nehmen und auf Augenhöhe mit politischen Entscheidungsebenen des Landes verhandeln. Die Notwendigkeit eines eigenen Parlamentes verknüpfte er mit einer kritischen Bestandsaufnahme.
- «Sorbische Schulen werden geschlossen, sorbische Lehrer fehlen, sorbische Kirchen, Institutionen, politische Parteien und Ämter finden keinen Nachwuchs. Die Berichte über die Lage der Sorben schreiben nicht die Sorben, sondern die deutschen Landesregierungen», sagte Walde. Das Sorbische werde aus Schulen und Ämtern verbannt, die Kultur zur «musealen Tourismusattraktion marginalisiert»: «Die Braunkohleindustrie hat uns von unseren Äckern vertrieben und unzählige Dörfer weggebaggert.»
- 17. November 2018: Sorben und Wenden gründen eigenes Parlament Märkische Allgemeine
- Die Sorben und Wenden in der Lausitz wollen fortan mit einem eigenen Parlament Politik machen. Der sogenannte Serbski Sejm besteht aus 24 Abgeordneten und verlangt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur. Unklar ist, wie Brandenburg mit dem Parlamentes umgehen will.
- Schleife. Die Sorben und Wenden in der Lausitz wollen fortan mit einem eigenen Parlament Politik machen. Am Samstag konstituierte sich der Serbski Sejm in Schleife im Landkreis Görlitz. Die Initiative für das Sorbische Parlament hatte sieben Jahre an dem Projekt gearbeitet. Unterstützung seitens der Länder Sachsen und Brandenburg oder des Bundes blieben aus. Der Sejm besteht aus 24 Abgeordneten und verlangt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur. Zur sorbischen Minderheit zählen 60 000 Menschen. Unklar ist bisher, wie Sachsen und Brandenburg mit Beschlüssen des Parlamentes umgehen. Sejm-Sprecher Martin Walde sprach von der „ersten frei gewählten, demokratisch legitimierten Volksvertretung der Sorben und Wenden“ in ihrer 1400 Jahre alten Geschichte ... dpa
- 17. November 2018: Konstituierung in Schleife. Erstes sorbisch-wendisches Parlament tritt zusammen Lausitzer Rundschau
- Schleife. Anfang mit 24 Abgeordneten nach Wahl durch gut 900 Menschen: Der Serbski Sejm hat sich in Schleife im Landkreis Görlitz konstituiert. Der Sejm-Sprecher findet zum Auftakt kritische Worte an Politik und Öffentlichkeit.
- Die Sorben und Wenden in der Lausitz wollen fortan mit einem eigenen Parlament Politik machen. Am Samstag konstituierte sich der Serbski Sejm in Schleife (Landkreis Görlitz). Die Initiative für das Sorbische Parlament hatte sieben Jahre an dem Projekt gearbeitet. Unterstützung seitens der Länder Sachsen und Brandenburg oder des Bundes blieben aus. Der Sejm besteht aus 24 Abgeordneten und verlangt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur. Zur sorbischen Minderheit zählen 60 000 Menschen. Unklar ist bisher, wie Sachsen und Brandenburg mit Beschlüssen des Parlamentes umgehen werden.
- Mit der Tätigkeit im Parlament und seinen Ausschüssen wolle der Sejm seinen Kritikern klarmachen, für was der Sejm stehe. "keine Konkurrenz zum Dachverband Domowina", sagte der Abgeordnete Martin Schneider vor der konstituierenden Sitzung. Viele der Parlamentarier seien zugleich in der Domowina, dem Bund Lausitzer Sorben. Es werde eine starke personelle Verzahnung geben, aber eine klare strukturelle Abgrenzung. "Wir nehmen der Domowina nichts weg, sondern es kommt etwas hinzu", sagte Schneider. Man werde beispielsweise nicht die Sprachbildung im Kindergarten und keine Folklorefestivals organisieren, sondern sich den dazu nötigen politischen Rahmenbedingungen im Interesse des sorbischen Volkes widmen. Um dafür mit Behörden auf Augenhöhe handeln zu können, strebe man den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an.
- Mit der Konstituierung löst sich zugleich die Initiative für das Parlament auf. Sie hatte Anfang November zur Wahl des Serbski Sejm geführt. 1282 Wähler ließen sich registrieren, 908 gingen zur Wahl, 836 Wahlscheine waren gültig. Jeder Wähler konnte für verschiedene Bewerber votieren. Je zwölf Kandidaten der Wenden aus Südbrandenburg und der Sorben aus der Oberlausitz bilden nun das Parlament. Bisher beanspruchte die Domowina die Rolle des Interessenvertreters für sich. Der Serbski Sejm begehrt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur und beruft sich dabei auf das Völkerrecht. Als Vorbild dienen Parlamente der Samen in Finnland oder der Ungarndeutschen.
- Obwohl noch keine Geschäftsordnung für das Parlament vorliegt, haben deren Vertreter Vorstellungen, wie die Arbeit ablaufen soll. Das Parlament werde Ausschüsse bilden, die öffentlich tagen und dabei auch Anregungen und Vorschläge der Bürger aufnehmen, erläuterte Schneider. Damit soll maximale Transparenz und optimale Ideenverwertung gesichert werden. Alle Beschlüsse würden auch im Internet dokumentiert. Das Parlament strebt ein- bis zweimonatliche Sitzungen an wechselnden Orten an, zwischendurch sollen die Ausschüsse zusammenkommen.
- Landesregierungen in Brandenburg und Sachsen zurückhaltend
Aus Sicht der Brandenburger Regierung ist die politische Partizipation der Sorben schon bisher gewährleistet. Einen weiteren Regelungsbedarf sieht man in Potsdam nicht. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte zuletzt die Ansicht vertreten, dass die Sorben diese Frage untereinander klären müssen. Mit der Stiftung für das sorbische Volk, der Domowina, dem Sorbischen Institut und anderen kümmern sich gleich mehrere Institutionen um Belange der Minderheit.
- (17. November 2017): „Die Berichte über die Lage der Sorben schreiben nicht die Sorben sondern die deutschen Landesregierungen“ Lausitzer Allgemeine Zeitung
- Nach dem der Serbski Sejm erfolgreichen konstituiert wurde, bleiben viele Fragen offen. Unter anderen, nach der offiziellen Anerkennung und der Finanzierung des Parlamentes. Bisher wurden von offiziellen Stellen dazu mehr Steine in den Weg gelegt, als Brücken gebaut. In diesem Zusammenhang geht es nicht nur um den Serbski Sejm, sondern darum, wie Bund und Länder mit ihren Minderheiten im eignen Land umgehen.
- >>Märkische Oderzeitung<< „Schließlich würden Steuermitteln auch anteilig von Sorben und Wenden erwirtschaftet, erklärte die Initiative am Mittwoch. „Dass man Sorben ein Demokratie- und Selbstbestimmungsrecht verwehrt, ist ein Verstoß gegen das Grundgesetz“, sagte Sejm-Sprecher Martin Walde der Deutschen Presse-Agentur. „Der staatliche Umgang mit einer demokratischen Graswurzelbewegung hat in Zeiten allseits lautstark beklagter Demokratieverdrossenheit nicht nur in Brandenburg und Sachsen sicher auch eine gesamtgesellschaftliche Dimension“, erklärte Waldes Mitstreiter Andreas Kluge. Konkret geht es dem „Sorbischen Parlament“ um einen Betrag von bis zu 350 000 Euro. … Die Sorben-Stiftung hatte den zuvor an sie gerichteten Antrag abgelehnt, weil der „Fördergegenstand“ nicht den „im Staatsvertrag über die Errichtung der Stiftung für das sorbische Volk beschriebenen Stiftungszweck“ erfüllt. In dem neuerlichen Antrag berufen sich die Vertreter des „Serbski Sejm“ auf verfassungs- und völkerrechtlich festgeschriebene Standards. Dem Antrag komme damit auch prinzipielle Bedeutung für die Klärung der Frage zu, „inwieweit ratifizierte rechtliche Normen von der Politik in Deutschland auch praktisch als verbindlich erachtet werden“. Die Initiatoren der angestrebten Parlamentswahl streben eine Autonomie der etwa 40 000 Sorben und 20 000 Wenden in der Bildung und Kultur an.“
- Die Finanzierung und die Anerkennung als eigenständiges Parlament, sind die Achillesversen des Serbski Sejm. Bisher wird – unter fadenscheinigen Argumenten – eine offizielle Anerkennung verweigert. Dabei finanziert die Stiftung für das Sorbische Volk alles mögliche, darunter auch die Domowina, die ja praktisch die selbe Funktion erfüllt.
- >>Lausitzer Rundschau<< „Die Sorben und Wenden in der Lausitz wollen fortan mit einem eigenen Parlament Politik machen. Am Samstag konstituierte sich der Serbski Sejm in Schleife (Landkreis Görlitz). … Der Sejm besteht aus 24 Abgeordneten und verlangt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur. Zur sorbischen Minderheit zählen 60 000 Menschen. … Man wolle das völkerrechtlich zustehende Recht auf Selbstbestimmung in vollem Umfang in Anspruch nehmen und auf Augenhöhe mit politischen Entscheidungsebenen des Landes verhandeln. Die Notwendigkeit eines eigenen Parlamentes verknüpfte Walde mit einer kritischen Bestandsaufnahme. „Sorbische Schulen werden geschlossen, sorbische Lehrer fehlen, sorbische Kirchen, Institutionen, politische Parteien und Ämter finden keinen Nachwuchs. Die Berichte über die Lage der Sorben schreiben nicht die Sorben, sondern die deutschen Landesregierungen“, sagte Walde. Das Sorbische werde aus Schulen und Ämtern verbannt, die Kultur zur musealen Tourismusattraktion marginalisiert … Man werde beispielsweise nicht die Sprachbildung im Kindergarten und keine Folklorefestivals organisieren, sondern sich den dazu nötigen politischen Rahmenbedingungen im Interesse des sorbischen Volkes widmen. Um dafür mit Behörden auf Augenhöhe handeln zu können, strebe man den Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an. … Bisher beanspruchte die Domowina die Rolle des Interessenvertreters für sich. Der Serbski Sejm begehrt vor allem Selbstbestimmung bei Bildung und Kultur und beruft sich dabei auf das Völkerrecht. Als Vorbild dienen Parlamente der Samen in Finnland oder der Ungarndeutschen.“
- In der Tat, viele Staaten haben Minderheiten im eignen Land. Das Schottische Parlament existiert ebenso noch nicht lange. Erst im Jahr 1999 fand die erste freie Wahl der Schotten für ihre Vertretung statt.
- 18. November 2018: Kommentar. Ein deutlicher Meilenstein
- Am Sonnabend hat zum ersten Mal der Serbski Sejm, das Parlament der Sorben/Wenden, getagt. Die 24 Abgeordneten sind Anfang November von knapp 1300 Menschen gewählt worden.
- Allerdings wird die Zahl der Sorben/Wenden in der Lausitz auf rund 60 000 geschätzt. Also haben nicht mal 2,2 Prozent der Angehörigen des kleinsten slawischen Volkes ihre Stimme abgegeben. Eine traurige Zahl, könnte man meinen. Und dennoch ist die erstmalige Gründung eines sorbischen/wendischen Parlamentes ein deutlicher Meilenstein in der 1400-jährigen Geschichte dieses Volkes in der Lausitz. Denn viel zu lange schon lassen sich die Sorben/Wenden von der deutschen Mehrheitsbevölkerung unterbuttern. Oder aber schmoren schmollend im eigenen Saft. Wer in einer immer komplizierter werdenden Welt mit seiner Sprache, Kultur und Identität überleben will, braucht zwingend ein demokratisch legitimiertes politisches Gewicht. Als genau dieses versteht sich das neue Parlament. Denn die Sorben/Wenden haben weit mehr zu bieten als bunte Trachten und mitreißende Tänze.
- 19. November 2018: Ein historischer Augenblick in der Geschichte der Sorben sowie des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen:
- Gestern 17.11.2018 konstituierte sich in Schleife bei Weisswasser der 1. Serbski sejm. Fast 40% der frei und geheim gewählten Abgeordneten sind Frauen (das übertrifft die Quote im Deutschen Bundestag weit). Ein Abgeordneter des Sejm ist Heiko Kosel, MdL in Sachsen. Unter den Gästen und Gratulanten der konstituierenden Sitzung waren auch das Mitglied des Sächsischen Landtages Thomas Baum aus Bad Muskau und Pfarrer Blumenstein aus Neschwitz.
- 15. Dezember 2018, Gemeindeverwaltung Nebelschütz: Zweite Sitzung des Serbski Sejm
- 10:00 - 12:30 Uhr Workshop Fortführung "Konsensorientierte Entscheidungsfindung"
- 13:00 - 18:30 Uhr Sitzung - Gesprächsangebot für Gäste - Vorstellungsrunde der Abgeordneten - Rückblick und Protokollkontrolle Konstituierung - Sitzungsplan 2019 - Bildung und Beauftragung von Ausschüssen - Geschäftsordnung, Vorstellung durch Arbeitsgruppe
- Wahlleiter Dr. Hagen Domaschke: finaler Wahlbericht zur Sejm-Wahl
- aktuelle Spendenentwicklung zur Deckung der Wahlkosten
- Austritt der Sejm-Abgeordneten Edith Penk, Jadwiga Piacec und Ignaz Wessela aus der Rada Starostow zur Vermeidung von Interessenkonflikten
- Positionierung an die „Kohlekommission“ zum Strukturwandel in der Lausitz, in der die aktive Einbeziehung des wendischen/sorbischen Volkes und die Mitgestaltungsmöglichkeit durch Gewährung von Selbstbestimmungsrechten gefordert werden
- Untersützung des Bürgerbündnisses „alle Dörfer bleiben“, in dem die Lasten durch den Kohlebergbau für Mensch und Natur in der Lausitz als über das verträgliche Maß hinausgehend bezeichnet werden.
- monatlicher Tagungsrythmus, abwechselnd in Orten der Nieder-, Mittel- und Oberlausitz, sowie eine jährliche Wochenendklausur beschlossen
- Die Sejm-Sitzung fand erneut in wendischer/sorbischer Sprache mit Übersetzung statt
- Den Tagesauftakt bildete wieder ein Workshop zur Vertiefung zu Methoden der konsensorientierten Entscheidungsfindung. Diskutiert wurde, wie jede Meinung berücksichtigt und eine Entscheidung vom breiten wendische/sorbische Gemeinwesen getragen werden kann.
- 2018
- Serbski Sejm: „Der Sejm als Triebkraft einer bikulturellen Modellregion Lausitz“ Lausitzer allgemeine Zeitung
- Der Serbski Sejm soll langfristig zu einen Sorbischen Parlament in der Lausitz ausgebaut werden. Als Leitgedanken, soll die Lausitz als Zweisprachige Region dabei eine Vorreiterrolle einnehmen.
- >>Sächsische Zeitung<< „Sie wollen mehr Selbstbestimmung für die Sorben durchsetzen – vor allem bei Bildung und Kultur. Aber auch über Themen, wie Bergbau, Wasser, Demografie oder den Strukturwandel will der Sejm langfristig mitbestimmen. Dazu wären allerdings neue Verhandlungen über den Staatsvertrag mit Brandenburg, Sachsen und dem Bund notwendig. Diesen Weg wollen die Sejm-Macher gehen. Und Thomas Zschornak ist überzeugt: Eine freie und demokratische Wahl der eigenen Vertreter ist dafür die erste Voraussetzung. „Wir müssen Strukturen schaffen, wo wir keine Bittsteller mehr sind.“ … In Sachsen regelt diesen Vertretungsanspruch das Sächsische Sorbengesetz. … Um den Sejm einzubeziehen, müsste das Gesetz geändert werden. Die Absicht gibt es aktuell allerdings nicht. „Entsprechende Bestrebungen sind weder im Gange noch erkennbar“, sagt Andreas Friedrich vom Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. … „Die Sorben wie auch die Lausitzer interessieren sich wieder für Politik. Die Reibungen waren notwendig, um den Menschen zu zeigen, wie wichtig es ist, Verantwortung selbst zu übernehmen“, sagt er.“
- >>Lausitzer Rundschau<< „Was soll gegen ein Parlament als einzigen demokratisch legitimierten Ort der Meinungsbildung für eine Volk sprechen? Ein privatrechtlicher Verein kann Interessen vertreten und hat das mangels eines vorhandenen Parlamentes auch getan, von Selbstbestimmung sind wir jedoch 30 Jahre nach der Wende immer noch weit entfernt! Auch mit mehr politischer Selbstbestimmung wird die Domowina nicht überflüssig – im Gegenteil: Mit mehr und ausreichenden Mitteln wird sogar noch mehr zu tun und vor allem möglich sein!“
- >>Initiative Serbski Sejm<< „Die Geschichte der Völker kennt Höhen und Tiefen. 1000 Jahre lang hatten sich Sorben und Wenden gegen Gewalt zu wehren. Seit Ende des zweiten Weltkrieges schützen deutsche Regierungen ihr Lebensrecht und fördern die Pflege der sorbisch-wendischen Kultur in gegebener Weise. Dafür sind verschiedene Institutionen zuständig. Die Stiftung für das Sorbische Volk verfügt über mehr Mittel als jemals in der Vergangenheit für die Förderung der sorbisch-wendischen Kultur aufgewandt wurde. Was aber ist und meint Kultur? Die sorbisch-wendische Literatur, Musik, Theater und weitere Genre, kurz sorbisch-wendische Kunst können sich sehen lassen. Noch bekannter und liebevoll gepflegt sind sorbisch-wendische Bräuche. Kultur aber findet nicht nur in Büchern, auf Bühnen, zu Ostern und in Institutionen statt, am wenigsten in Ämtern. Sie verwirklicht sich vor allem im täglichen Leben der realen Welt, wenig auffällig, doch maßgeblich für ein gutes Leben. Wichtige Elemente von Kultur sind Sprache, soziale Verbundenheit, Pflege von Lebensraum und Umwelt. In diesen fundamentalen Kategorien von Kultur gibt es keinen Fortschritt im sorbisch-wendischen Land. Die Lage hat sich verschlechtert trotz der vielen Institutionen, Gremien und eines ansehnlichen Budgets der Stiftung (2016 € 19,4 Mio.). Der Gebrauch der sorbischen und der wendischen Sprache ist erschreckend zurückgegangen und damit sorbisch-wendisches Bewusstsein. Zum Bildungsgipfel am 14. Januar in Bautzen berichtete der sorbische Rundfunk über einen ‚dramatischen Rückgang des täglichen Gebrauchs der sorbischen Sprache‘. Der soziale Zusammenhalt ist schwächer geworden. … Einer „Modellregion Sorbisch-wendische Lausitz“ mit diesem Fokus ist Aufmerksamkeit gewiss, deutschlandweit und international. Alle drei Probleme der Region sind auch globale Probleme. Sorben und Wenden haben gute Voraussetzungen, mit ihrem Modell einen Beitrag zur Lösung, wenigstens Entspannung der Lage beizutragen. Dabei streifen sie das Klischee eines Volkes ab, dem gelegentlich nur musealer Bedeutung beigemessen wird. Es ist wichtig, dass sich die Sorben und Wenden sichtbar und kreativ an der Lösung aktueller globaler Probleme beteiligen. So steht der Sejm für eine breitere Denkweise als oft mit dem Sorbischen und Wendischen assoziiert. Wähler sollten verstehen: Sorbisches und Wendisches ist nicht nur Folklore, sondern vor allem reiches Potential für zeitgemäße Perspektive. Einer jüngeren zweisprachigen Generation bietet eine Modellregion zweisprachige Lausitz weitreichende kreative Möglichkeiten, und die Älteren werden erkennen, dass traditionelle Werte unverändert gelten. Nur mit diesen allein aber hat das Sorbische-Wendische keine Zukunft in einer sich schnell verändernden Welt. Der Sejm als Triebkraft einer bi-kulturellen Modellregion Lausitz ist ein außerordentliches Projekt mit Blick auf die Herausforderungen unserer Epoche und auch in Erinnerung und Würdigung der sorbischen und wendischen Patrioten des 19. und 20. Jahrhunderts.“
[Bearbeiten] 2019
- 12. Januar 2019, Bürgerhaus, August-Bebel-Straße 9, 03226 Vetschau/Spreewald: dritte Sitzung des Serbski Sejm (erstmalig in der Niederlausitz)
- Workshop ab 10 Uhr soll zunächst wieder der Reflektion der internen und externen Kommunikation dienen, insbesondere im Spannungsfeld mit der Geschäftsordnung des Sejms
- Sitzung ab 13 Uhr - konkrete Diskussion des Entwurfs zur Geschäftsordnung - im zweiten Teil sollen inhaltliche Ziele des Sejms diskutiert sowie Schwerpunkte für 2019 abgeleitet werden. Zu deren Bearbeitung ist die Bildung und Beauftragung von Ausschüssen vorgesehen.
- Die negativen Ergebnisse der Evaluation der Sorbisch/Wendisch-Angebote der Primarstufe in Brandenburg sind eine weitere, unüberhörbare Alarmglocke, welche die dringende Übernahme weiterer Bildungskompetenzen in die Hand unseres Volkes erfordern. Bildungs- und Kulturautonomie ist die moderne Antwort, für deren Realisierung und Ausgestaltung sich der Serbski Sejm einsetzen wird.
- Edith Pjeńkowa, starstwowa prezidentka Serbskego sejma (Edith Penk, Alterspräsidentin und kommissarische Sprecherin des Serbski Sejm - sorbische/wendische Volksvertretung)
- Einführend begrüßte der Bürgermeister Bengt Kanzler den Sejm in seiner Stadt, die sich klar zum wendischen/sorbischen Siedlungsgebiet bekennt und vielfältig engagiert. Er wertschätzte die basisdemokratische Form des Sejms, wünschte Kraft und Gelingen, ist bereit, sich einzubringen, und rief zur Einheit der Akteure und Abstimmung und Harmonisierung miteinander für eine starke Stimme des wendischen/sorbischen Volkes auf.
- Bekenntnis zur Konsensorientiertheit (mit dem expliziten Verzicht auf Fraktionen zur sach- statt personenorientierten Kommunikation) und zur wendischen/sorbischen Sprache ohne Ausschluss der nicht-wendisch/sorbisch-sprechenden Abgeordneten. Die Abgeordneten haben in Grundsatzfragen ein konstruktives Vetorecht, es wird volle Transparenz in den Meinungsbildungs- und Entscheidungsfindungsprozessen sichergestellt und alle Interessierten sind neben den Abgeordneten zur direkten Mitarbeit im Sejm und seinen Ausschüssen eingeladen. Diese starke Einbindung wurde auch von den anwesenden Gästen eingefordert, die nicht nur turnusmäßige Wähler sein wollen, sondern darüber hinaus ihre Ideen und Perspektiven einbringen wollen.
- Präsidium, welches die Arbeitsfähigkeit des Sejms sicherstellt, eingesetzt und Sandra Wilhelm, Jan Kosyk und Alexander Pólk als Mitglieder gewählt
- 5 Ausschüsse gebildet:
- 1) Die institutionalisierte Begründung einer gesamt-wendisch/sorbischen Gemeinschaft und ihre Anerkennung als öffentliche Körperschaft, die Erstreitung von Kollektiv- und Selbstbestimmungsrechten sowie deren Finanzierung ist Arbeitsaufgabe des Ausschusses Verfassung/Recht.
- 2) Den Erhalt und die Weiterentwicklung von wendisch/sorbischer Sprache und Kultur, erfolgreiche Sprachbildung von der Wiege bis zur Bahre sowie die Revitalisierung von Sprachräumen hat der Ausschuss Bildungs- und Kulturautonomie zum Ziel und strebt dazu die Zusammenarbeit aller in diesem Feld tätigen Akteure und die gemeinsame Konzepterstellung und -umsetzung an.
- 3) Die Verhinderung weiteren Lebensraumverlustes sowie die aktive konstruktive Mitarbeit an den entsprechenden Stellen, um die Lausitz zu neuer Blüte zu führen, ist Gegenstand des Ausschusses Regionale Mitbestimmung/Wirtschaft.
- 4) Für die Sicherstellung einer breiten Information des gesamten Volkes, Transparenz und intensive Bürgereinbindung sowie internationale Kontakte und Spendenwerbung sorgt der Ausschuss Öffentlichkeitsarbeit mit der externen Kommunikation bspw. über die Presse und neue Medien.
- 5) Um elementare Arbeitsgrundlagen kümmert sich ein IT-Ausschuss.
- Die Ausschüsse nehmen jetzt ihre Arbeit auf, Interessenten zur Mitarbeit melden sich bitte, z.B. über info@serbski-sejm.de.
- In einem Statement fordert der Serbski Sejm anlässlich der aktuell anstehenden Neubesetzung des Stiftungsrates der Stiftung für das sorbische Volk die Zusammensetzung des Stiftungsrates entsprechend international anerkannter Grundsätze des Minderheitenschutzes zu reformieren. Dazu zählt zum einen die Erweiterung des Stiftungsrates um mindestens vier wendische/sorbische Mitglieder, um eine wendische/sorbische Mehrheit sicherzustellen, zum anderen eine Parität von obersorbischen und niedersorbisch/wendischen Mitgliedern.
- Zudem konnte am Rande der erfolgreiche Abschluss der Finanzierung der Wahl zum Serbski Sejm vermeldet werden. Aus den Spenden von über 23.000 € ergibt sich sogar ein kleiner Überschuss für nötige Sachkosten der laufenden Sejmarbeit. „Damit wird deutlich, dass die Bereitschaft aus dem Volk der Wenden und Sorben heraus zu demokratischen Veränderungen deutlich über Lippenbekenntnisse hinausgeht und neben ehrenamtlichen Anstrengungen auch eine beachtliche Bereitschaft zur finanziellen Unterstützung des Projektes im Volk besteht!“, so Měrćin Schneider-Krawc.
- Termin und Ort der nächsten Sitzung werden der 09.02.2019 und Hoyerswerda/Wórjejce/Wojerecy sein.
- (8.Februar 2019): Cottbuser Rathausspitze trifft Sorbenparlament Serbski Sejm Niederlausitz aktuell
- Der Cottbuser Oberbürgermeister Holger Kelch hat sich mit Abgeordneten des Parlamentes der Sorben und Wende ,Serbski Sejm, getroffen, um den Kontakt zu stärken und Möglichkeiten der Zusammenarbeit auszuloten.
- Die Stadt Cottbus teilte dazu mit:
- Gestern fand im Rathaus ein Arbeitsgespräch zwischen den Abgeordneten des Serbski Sejm, dem Parlament der Sorben/Wenden, und dem Oberbürgermeister der Stadt Cottbus/Chóśebuz, Holger Kelch, statt. Darin wurde festgelegt, dass die Stadt Cottbus/Chóśebuz Gastgeber einer der nächsten Plenarsitzungen des Serbski Sejm sein wird. Außerdem wurde angeregt eine Sondersitzung des für die sorbischen/wendischen Angelegenheiten zuständigen Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung Cottbus/Chóśebuz mit Vertretern des Serbski Sejm durchzuführen. Dahingehend wurde eine mögliche Zusammenarbeit der Fachausschüsse der Stadtverordnetenversammlung und des Serbski Sejm erörtert. Weiterhin wurde festgelegt, dass Vertreter des Serbski Sejm zu dem jährlich stattfinden Arbeitsgespräch des Oberbürgermeisters mit Vertretern der sorbischen/wendischen Gremien und Institutionen eingeladen werden.
- Holger Kelch: „Wir haben in Cottbus/Chóśebuz, dem Zentrum der Sorben/Wenden der Niederlausitz, die Wahl zum Serbski Sejm mit Interesse zu Kenntnis genommen, da wir jeden Schritt begrüßen, der eine Stärkung der Demokratie vor Ort darstellt. Es ist meine Pflicht, alles zu unterstützen, was die Interessen der sorbischen/wendischen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt fördert und die sorbische/wendische Stimme für unsere gemeinsame Lausitzer Heimat stärkt. Auf dem gestrigen Gespräch haben wir gemeinsam Strukturen und Inhalte der Zusammenarbeit erörtert, mit denen diese gemeinsamen Ziele konsequent erreicht werden können.“ Gleichzeitig verdeutlicht Oberbürgermeister Holger Kelch, dass die bisher bewährte Zusammenarbeit mit der Domowina und den anderen sorbischen/wendischen Vereinigungen und Institutionen von Seiten der Stadt fortgesetzt wird.
- Mit der Wahl des Serbski Sejm haben sich die Sorben/Wenden ein neues politisches Instrument geschaffen. Die Aufgabenverteilung innerhalb der sorbischen/wendischen Strukturen bleibt jedoch Aufgabe der Sorben/Wenden selbst. Die Stadt Cottbus/Chóśebuz nutzt alle Potentiale, die die Perspektiven der Lausitz und deren besonderes Alleinstellungsmerkmal der sorbischen/wendischen Sprache und Kultur stärken. Das trifft auch auf den Strukturwandel zu. Wenn die Abgeordneten des Serbski Sejm das Ziel ihrer Politik mit dem Wort „Enkeltauglichkeit“ beschreiben, so ist dies auch für Cottbus/Chóśebuz ein bemerkenswerter Ansatz.
- 9. Februar 2019, im Saal des Gasthauses „Zum Grünen Kranz“ in Zeißig (bei Hoyerswerda) ab 13 Uhr: dritte Sitzung des Serbski Sejm
- 10 Uhr Arbeitsbesprechung mit Workshop
- Sitzung ab 13 Uhr beginnt wieder mit einem Gesprächsangebot an anwesende Gäste. Als Gäste wurden eingeladen: Oberbürgermeister der Stadt Hoyerswerda Herr Stefan Skora, Vorsitzender des Kreisvorstandes der Domowina Herr Marcel Braumann, Sorbenbeauftragte der Stadt Hoyerswerda und Mitglied des Kreisvorstandes der Domowina Frau Gabriela Linack sowie Frau Sonja Rehor, Vorsitzende des Vereins Katholischer Sorben Wittichenau.
- (13. Februar): Łužyska Alianca/ Łužiska Alianca/ Lausitzer Allianz - Die Sejm-Sitzung in Zeißig (09.02.19) begann mit einem erfreulichen Paukenschlag:
- Der Vorsitzende des Domowina-Regionalverbandes Hoyerswerda Marcel Braumann warb in seinem Grußwort dafür, die alten Grabenkämpfe zwischen Sejm und Domowina zu beenden und für das Erreichen zahlreicher gemeinsamer Ziele zukünftig zusammenzuarbeiten. Die Sejm-Alterspräsidentin besiegelte dies mit ihm mit einem symbolträchtigen Handschlag. Zudem begrüßte der Ortsvorsteher Zeißigs, Herr Jens Sarodnik, den Sejm in seinem Ort und wünschte viel Erfolg.
- Im Sitzungsteil wurde der Bildungsausschuss aufgefordert, u. a. in Antwort auf die alarmierenden Evaluationsergebnisse zur sorbischen/wendischen Sprachbildung in Brandenburg, mit allen Akteuren einen Bildungsgipfel in der Niederlausitz durchzuführen. Dem folgte ein Beschluss mit der Aufforderung an die Landesregierungen Sachsens und Brandenburgs als erste Sofortmaßnahmen,
- 1. Sorbisch/Wendisch für Muttersprachler als vollwertige Muttersprache und für Nicht-Muttersprachler als vollwertige zweite Fremdsprache anzuerkennen,
- 2. in allen Schulen die Vermittlung von Kenntnissen in sorbisch/wendischer Geschichte, Kultur, Identität und Sprache obligatorisch in den Lehrplänen vorzusehen und zu realisieren
- 3. geeignete Statistische Daten zum sorbischen/wendischen Lehrerstamm und zum Unterrichtsumfang öffentlich bereitzustellen.
- Im gleichen Beschluss unterstützt der Serbski Sejm die Forderung des Domowina-Regionalverbandes Bautzen zur Durchführung einer externen Evaluierung der Sorbisch-Angebote in sächsischen Schulen nach brandenburgischem Vorbild.
- Der Ausschuss Bildung/Kultur/Jugend benannte Anett Sarodnik zu seiner Vorsitzenden und Dr. Andreas Kluge zu ihrem Stellvertreter.
- Der Ausschuss regionale Entwicklung und Wirtschaft wurde beauftragt, die Rechte der Wenden und Sorben in die Gesetzgebungsverfahren zum Kohleausstieg einzubringen und hierfür konkrete Beschlüsse vorzubereiten.
- Der Ausschuss Verfassung/Recht wurde beauftragt, sich unter breiter Bürgerbeteiligung mit der Entwicklung einer Verfasstheit des sorbischen/wendischen Gemeinwesens sowie mit den dafür notwendigen Staatsverträgen zu befassen. Zur Leitung des Ausschusses wurde Hajko Kozel als Vorsitzender und Hanzo Wilhelm-Keł als stellvertretender Vorsitzender benannt.
- Darüber hinaus wurde der IT-Ausschuss ins Leben gerufen, der u. a. die Sitzungsprotokolle etc. öffentlich zugänglich macht.
- Abschließend wurde die Friedensbotschaft aus der Konstituierung im Oktober 2018 mit der Aufforderung zur Versöhnung innerhalb des sorbischen/wendischen Volkes sowie mit dem Angebot, sich zum Nutzen aller in die Region einzubringen, ergänzt.
- Die Alterspräsidentin wird die „Kukower Prašaki“ und Umfrageteilnehmer zur März-Sitzung des Sejms einladen.
- Alterspräsidentin und kommissarische Sprecherin des Serbski Sejm - sorbische/wendische Volksvertretung - Edith Pjenkowa
- 13. Februar: Sorben-Basis will Einigkeit zwischen Domowina und Serbski Sejm Der Streit um die Vertretung der Sorben und Wenden soll ein Ende haben. Radio Lausitz
- Der Streit um die Vertretung der Sorben und Wenden in der Lausitz soll ein Ende haben. "Die Öffentlichkeit hat für Gezerre zwischen Sejm und Domowina kein Verständnis", sagte Marcel Braumann, Chef des Domowina Regionalverbandes Hoyerswerda, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Aufgabe der Domowina sei es, alle Menschen zusammenzuführen, die sich für das Sorbische engagieren.
- Nach Wahlen hatte sich im Herbst 2018 der Serbski Sejm als Sorbisches Parlament konstituiert. Die Führung des Bundes Lausitzer Sorben (Domowina) stellt bisher aber die Legitimität des Sejm in Frage und pocht auf seinen Status als Interessenvertretung. An der Basis wünscht man sich dagegen Einigkeit. Braumann machte geltend, dass gerade in der Region Hoyerswerda das Miteinander bereits Alltagsrealität sei.
- Braumann hatte unlängst Sejm-Alterspräsidentin Edith Pjenkowa bei einem Treffen die Hand gereicht. Der Serbski Sejm sprach von einem Paukenschlag. Das Sorbische Parlament besteht aus 24 Abgeordneten - je zwölf Wenden und Sorben - und begehrt Autonomie bei Bildung und Kultur. Die Länder Brandenburg und Sachsen unterstützen das bisher nicht und verweisen auf bereits bestehende Institutionen. In der Lausitz leben etwa 60.000 Angehörige der slawischen Minderheit. (mit dpa)
- dsgl. Sorben-Basis will Einigkeit zwischen Domowina und Sejm berlin.de
- 15. Februar: Sorben-Basis will Einigkeit zwischen Domowina und Sejm Die Welt
- Dresden (dpa) - Der Streit um die Vertretung der Sorben und Wenden in der Lausitz soll ein Ende haben. «Die Öffentlichkeit hat für Gezerre zwischen Sejm und Domowina kein Verständnis», sagte Marcel Braumann, Chef des Domowina Regionalverbandes Hoyerswerda, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Aufgabe der Domowina sei es, alle Menschen zusammenzuführen, die sich für das Sorbische engagieren.
- Nach Wahlen hatte sich im Herbst 2018 der Serbski Sejm als Sorbisches Parlament konstituiert. Die Führung des Bundes Lausitzer Sorben (Domowina) stellt bisher aber die Legitimität des Sejm in Frage und pocht auf seinen Status als Interessenvertretung. An der Basis wünscht man sich dagegen Einigkeit. Braumann machte geltend, dass gerade in der Region Hoyerswerda das Miteinander bereits Alltagsrealität sei.
- Braumann hatte unlängst Sejm-Alterspräsidentin Edith Pjenkowa bei einem Treffen die Hand gereicht. Der Serbski Sejm sprach von einem «Paukenschlag». Das Sorbische Parlament besteht aus 24 Abgeordneten - je zwölf Wenden und Sorben - und begehrt Autonomie bei Bildung und Kultur. Die Länder Brandenburg und Sachsen unterstützen das bisher nicht und verweisen auf bereits bestehende Institutionen. In der Lausitz leben etwa 60 000 Angehörige der slawischen Minderheit.
- 1. März 2019 Am 1. März 2019 traf sich eine Delegation des Serbski sejm mit Betroffenen des Tagebaues Nochten/Wochozy in Mühlrose/Miłoraz. Im Gespräch wurde deutlich, dass die Dorfgemeinschaft gespalten ist und nicht alle Bewohner*innen den Ort verlassen möchten. Die Menschen sind verunsichert.
- Der Serbski sejm unterstützt diejenigen Einwohner*innen Mühlroses, welche die Belastungen des nahen Tagebaues nicht mehr aushalten dabei, eine neue, ruhige Heimat zu erhalten. Die LEAG sollte diesen Menschen kurzfristig ein Angebot z.B. am neuen Ort in Schleife unterbreiten. Der Serbski sejm unterstützt besonders die Bleibewilligen: Aufgrund des Kohleausstieges und der steigenden Bedeutung der erneuerbaren Energien nimmt die gesamtgesellschaftliche Notwendigkeit der Kohleverstromung stetig ab. Eine Enteignung ist weder notwendig noch durchsetzbar. Es gibt noch kein beendetes Beteiligungsverfahren zum Braunkohleplan Sonderfeld Mühlrose. Die LEAG darf die Bleibewilligen daher nicht weiter unter Druck setzen.
- Auch muss ein Abriss temporär verlassener Häuser und damit eine Beeinträchtigung des schönen Dorf-Ensembles verhindert werden. Viele Backsteinbauten und sogar ein Schrotholzhaus stehen unter Denkmalschutz. Diese Häuser können nach dem Ende der Braunkohleverstromung wieder Heimat für Menschen sein, die ihre persönlichen Zukunft gerade in einem solch schönen sorbischen Dorf verwirklichen wollen. So, wie einst verloren geglaubte Häuser und Höfe in Schleife/Slepo jetzt wieder neue Besitzer*innen finden. Ein weiteres positives Beispiel ist der Ort Pritzen/Prycyn.
- Die Sejm-Vertreter*innen bitten die Menschen in Mühlrose, ihre Dorfgemeinschaft nicht unter den Interessen und Entscheidungen des Freistaates Sachsen oder des Bergbaubetreibers leiden zu lassen, denn nicht die Nachbarn oder einige Bewohner*innen aus den Nachbarorten mit vielleicht anderen Lebensplanungen sind Ursache des Problems. Immer wieder empfehlenswert ist der Film von Edmund Ballhaus „Über der Kohle wohnt der Mensch“.
- Mitglieder der Ausschüsse „Verfassung/Recht“ und „Regionalentwicklung“ des Serbski sejm zu Gast in Mühlrose
- 8. März 2019 Generalversammlung der European Free Alliance (EFA) beschließt einstimmig Unterstützung des Serbski Sejm bei der Durchsetzung von Selbstbestimmungsrechten.
- Brüssel, 8. März 2019
- Zur Hauptversammlung der Europäischen Freien Allianz (EFA) präsentierte die Delegation aus der Lausitz den Prozess der Etablierung und die Arbeitsweise des Serbski Sejm. Gleichzeitig wurde ein Antrag zur weiteren Unterstützung des Anerkennungsprozesses auf europäischer Ebene durch die Delegierten einstimmig angenommen.
- Die erstmalige Etablierung einer demokratisch legitimierten Volksvertretung in selbstbestimmter allgemeiner und freier Urwahl im Einklang mit dem bestehenden Verfassungsrahmen, stieß bei den Vertretern anderer Nichtstaatsvölker als Modell auf großes Interesse, um – oftmals gewollte - strukturelle Blockaden der kulturellen Selbsterneuerung zu überwinden, und die Attraktivität regionaler Kulturen zu stärken. Auf Wunsch von Regionalparteien aus Polen, dem Elsass, Österreich und Tschechien wird der Serbski Sejm ein Symposium zur Weitergabe der gesammelten Erfahrungen durchführen.
- 10. 3. Serbski Sejm tagt in Göda. Die sorbische Volksvertretung hatte mehrere Gäste eingeladen. Da es zwei Absagen gab, blieben die geplanten Dialoge etwas einseitig. Sächsische Zeitung
- Göda. Die sorbische Volksvertretung, der Serbski Sejm, tagt reihum in verschiedenen Dörfern des sorbischen Siedlungsgebietes. Am Sonnabend fand die nunmehr fünfte Sitzung seit der Konstituierung des Gremiums in Göda statt. Zu einer Dialog-runde eingeladen waren David Statnik, der Vorsitzende der Domowina, des Dachverbandes der sorbischen Vereine, der Sorabist und Publizist Fabian Kaulfürst sowie Gerald Meyer, der Gödaer Bürgermeister. Leider sagten sowohl David Statnik, als auch Fabian Kaulfürst ihre Teilnahme ab. Dadurch beschränkte sich die von der Alterspräsidentin des Serbski Sejm, Edith Penk geleitete Gesprächsrunde darauf, wie in der Gemeinde Göda das Sorbische gelebt wird.
- Wie Gerald Meyer sagte, sind in der Gemeinde Göda noch 270 Sorben ansässig. Das sind etwa acht Prozent der Gesamtbevölkerung. In der Gemeinde werden die Bräuche noch gepflegt, beispielsweise das Osterreiten und die Vogelhochzeit. In der Kita Muschelwitz gibt es zwei Witaj-Gruppen und in der Grundschule findet Sorbisch-Unterricht statt. Allerdings werde es zunehmend schwieriger, sorbischsprechende Lehrer und Erzieher zu finden. Bei der Neueinstellung von Personal werde die Kenntnis der sorbischen Sprache besonders berücksichtigt, erklärte der Bürgermeister. Für ihn sei es sehr wichtig, zu wissen, dass die Mehrheitsbevölkerung und die sorbische Minderheit, friedlich zusammenlebt. Probleme mit antisorbischen Schmierereien habe es bislang in der Gemeinde nicht gegeben. Überhaupt sei es generell kein großes Thema, ob jemand Deutscher oder Sorbe ist.
- Das Gemeindeoberhaupt freut sich über das Budget der Sächsischen Staatsregierung in Höhe von jeweils 5.000 Euro für die Jahre 2019 und 2020 für Projekte zur Förderung der sorbischen Sprache. Das sei ein gutes Zeichen und ein guter Anfang. Gerald Meyer möchte das Geld unter anderem dafür einsetzen, das Feuerwehrhaus in Spittwitz zweisprachig zu beschriften. Bei den anderen Gerätehäusern sei das schon der Fall. Zu Wort meldete sich auch Gerhard Krawc, der seit 2009 die kleine Bjesada-Gruppe leitet, die sich achtmal im Jahr trifft, um die sorbische Sprache zu pflegen und zweimal jährlich einen sorbischen Gottesdienst feiert. Ein Projekt zur sorbischen Bildung für Kinder hatte leider keinen Erfolg. Gerhard Krawc erhofft sich in dieser Hinsicht Unterstützung durch den Serbski Sejm. Aber auch er bedauerte den Mangel sowohl an sorbischsprachigen Lehrern und Erziehern, als auch an Kindern mit Interesse für das Sorbische.
- Edith Penk freute sich über die Aktivitäten in Göda. Sie betonte aber, dass unbedingt dem Sprachverfall Einhalt geboten werden müsse. Es könne doch nicht so schwer sein, mit den Kindern sorbische Lieder zu singen oder zumindest grundlegende Redewendungen auf Sorbisch zu verwenden. „So, wie wir es früher gemacht haben, das war doch nicht verkehrt“, sagte die Alterspräsidentin, die in sorbischer Tracht erschienen war. Bürgermeister Gerald Meyer bedauerte umso mehr, dass der Domowina-Vorsitzende der Einladung des Serbski Sejm nicht gefolgt war. Denn wie er sagte, können es Außenstehende nur sehr schwer nachvollziehen, worin der Unterschied zwischen dem Serbski Sejm und der Domowina besteht. Ansätze, wonach beide Gremien beabsichtigen, mehr zusammengehen zu wollen hält er deshalb für sehr positiv. Solch ein kleines Volk wie die Sorben dürfe sich nicht auseinanderdividieren.
[Bearbeiten] Abgeordnete
[Bearbeiten] Jan Kosyk NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Jan Kosyk
[Bearbeiten] Edith Pjenkowa NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Edith Pjenkowa
- Kohlegegnerin in der Lausitz. Protest in Tracht. Für die Sorbin Edith Penk ist ihr traditionelles Outfit genauso wichtig wie ihre Weltoffenheit. Regional und global gehören zusammen.
- Geht es nach Edith Penk, sollte man möglichst schnell aus der Kohle aussteigen. Und ein weiteres Abbaugebiet – undenkbar. Denn dann würde auch ihr Heimatort Rohne von der Landkarte verschwinden. 1.700 Menschen müssten umgesiedelt werden.
- „138 weggebaggerte sorbische Dörfer sind genug“, rief sie. „Warum wird nicht unter den Truppenübungsplätzen gegraben? Wir wollen doch eh alle Frieden!“
- In den sechziger Jahren begann man mit den Vorbereitungen für Nochten I. Widerstand gab es kaum. Edith Penk ist damals Mutter von vier Kindern und arbeitet im Hort, später in der Schneiderstube.
- 2003 sei sie aktiv geworden, erzählt Edith Penk. Die DDR war da bereits Geschichte, bis auf Christian Penk hatten alle Kinder die Heimat verlassen. Und der Tagebau – kam immer näher. „Als sie angefangen haben, den Urwald wegzubaggern, war Schluss“, sagt Edith Penk. Der Urwald Weißwasser, das war ein Treffpunkt für Generationen. Hier ging schon Graf Pückler auf die Jagd. Bis 2008 war der Park Naturschutzgebiet. Dann kamen die ersten Bagger. Pücklers Jagdschloss wurde gesprengt, auch der von ihm angelegte Märchensee wurde vom Erdboden verschluckt. Und mit ihm Hunderte geschützte Pflanzen. Vor dem Ortseingang von Mühlrose liegen einige Überreste aus dem Urwald. Ein Kreuz, der Jagdschlossstein und ein riesiger Baumstamm. „Bei dem Baum wolltest du auf den Waldarbeiter losgehen“, sagt Christian Penk und schielt lachend in den Rückspiegel zu seiner Mutter. Edith Penk nickt zufrieden. Teile des Dorfs wurden schon umgesiedelt. Inzwischen gleicht Mühlrose einer Halbinsel im Abbaugebiet.
- „Die Kohle hat hier alles zerstört: die Natur, die Kultur und andere Industrien“
[Bearbeiten] Stefanie Kosycowa NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Stefanie Kosycowa
deutsch: Stefanie Kositz (* 1981), Ingenieurin, aus Vetschau/Spreewald
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Sandra Wylemowa NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Sandra Wylemowa
deutsch: Sandra Wilhelm (* 1977), Diplombetriebswirtin (VWA), Geschäftsführerin, aus Wüstenhain (zu Vetschau/Spreewald)
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Siegbert Budyšin NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Siegbert Budyšin
(auch: Budišin) deutsch: Siegbert Budischin (* 1957), Diplom-Agraringenieur, aus Burg/Spreewald
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Kito Pjenk NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Kito Pjenk
deutsch: Christian Penk (* 1972), selbständiger Kaufmann, aus Rohne (zu Schleife)
Lausitzer Allianz
[Bearbeiten] Laura Grönertojc NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Laura Grönertojc
deutsch: Laura Grönert (* 2000), Lehrling, aus Kolkwitz (Gołkojce)
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Dirk Pawlik NL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Dirk Pawlik
deutsch: Dirk Paulick (* 10. Mai 1965), selbständiger Müller aus Müschen (zu Burg/Spreewald)
http://www.paulicks-muehle.de/ Paulicks Mühle - Mühlenladen
Hier mahlt Familie Paulick seit 1889 Lausitzer Rundschau vom 24. Mai 2016
2008 Kandidat Kommunalwahlen CDU
- Dirk Paulick ist stolz auf die historische, aber voll funktionstüchtige Technik in seiner Mühle.
- Müschen. Seit über 125 Jahren stehen die Mühlräder nicht still, es singt, brummt und klappert, ein Geruch von Mehl liegt in der Luft. Dirk Paulick und sein Sohn Stephan führen die Müschener Wassermühle in der fünften und sechsten Paulick-Generation.
Mühlengeschichte:
- 1848: Müller Kerstan erhält die Erlaubnis zur Errichtung einer Wassermühle an der Kzschischoka (heute Greifenhainer Fließ)
- 1889: insolvenzbedingter Verkauf
- 1903: vollständige Zerstörung durch einen Brand
- 1904: als mehrstöckiger Steinbau neu aufgebaut
- Fa. Wilhelm Paulick WI PA Mühle gegr. 1890
- 1942: Heinz Paulick Müllermeister (* 1916)
- 1958: Heinz Paulick Müllermeister (* 1938)
- 1989: die Mühle stand fast vor dem verordneten Aus
- 1993: Verarbeitung von Bio-Getreide
- 2012: Stephan Paulick Müllermeister (* 1989)
- sechs Beschäftigte, Hofladen
Paulick´s Mühle
Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e. V.
Besichtigung mit Führung, Bewirtung
Nach der Webseite der Gemeinde: erste Mühle an der Kzschischoka 1850 errichtet, seit 1890 im Besitz der Familie Paulick, seit 1990 sukzessive modernisiert
1. September 1890?
Altes Handwerk. Mit Wasserkraft zu Bio-Mehl Lausitzer Rundschau vom 6. Dezember 2018
- Müschener Mühle besteht seit 170 Jahren. Familienbetrieb setzt auf regionale Zulieferer.
- Stephan Paulick zeigt einen Walzenstuhl. Hier wird das Getreide schrittweise zu Mehl verarbeitet.
Wirtschaftslage: Von Gerüstbau bis Mehlproduktion - Landrat Harald Altekrüger besucht Firmen im Spree-Neiße-Kreis Handwerkskammer Cottbus 18. August 2015
- Diplom-Ingenieur Dirk Paulick betreibt in Müschen die einzige noch aktive Wassermühle im Land Brandenburg. Gerade jetzt zur Getreideerntezeit läuft die ausschließlich durch Wasserkraft betriebene Mühle rund um die Uhr und produziert Roggen-, Weizen- und Dinkelmehle - und davon bis zu 20 Tonnen täglich. Die Mühle befindet sich bereits seit 1890 im Familienbesitz der Paulicks und wurde ab 1990 schrittweise modernisiert. Ein wichtiges Thema für Dirk Paulick ist dabei das Getreide aus ökologischem Landbau, das schon seit 1993 in der Wassermühle verarbeitet wird.
Kzschischoka (niedersorbisch/wendisch: "Kśišowka") - nach dem Ort Krieschow (Ksišow) ("Kzschischoka" gab dem Ort Krieschow seinen Namen) - ab 1937 im Zuge der "Eindeutschung" von sorbischen/wendischen Orts- und Flurnamen der bis heute gültige amtliche Namen "Greifenhainer Fließ" Kzschischoka auf wuestenhain.de
Quellgebiete trocken gefallen
Kzschischoka gehörte zu den wasserreichsten Nebenflüssen der Spree mit mehreren Quellbächen, die ihr Quellgebiet auf dem Niederlausitzer Landrücken, am Nordhang des Lausitzer Grenzwalls hatten
mündet in Burg in den Südumfluter der Spree.
Myšyn = Müschen (Burg (Spreewald))
Richard Nordhausen: Unsere märkische Heimat - Kapitel 17
Unterstützergruppe für Dirk Paulick
- Müschener Handwerker mit wendischen Wurzeln
- 53 Jahre
- möchte der wendisch-sorbischen Minderheit eine fordernde Stimme zur regionalen, kulturellen, bildungsmäßigen und wirtschaftlichen Selbstbestimmung geben
- das wendische Brauchtum dürfe nicht verloren gehen, sondern müsse lebendig gehalten und weitergegeben werden
- CDU-Ortsverband Burg (Spreewald) informiert zur Sejm-Wahl am Dienstag, den 16. Oktober 2018, im Hotel am Spreebogen, Ringchaussee 140, Anita Bordmann, Vorsitzende
[Bearbeiten] Christoph Haensel NL
oder Haesel?
(* 1960), Sozialpädagoge, aus Sedlitz (zu Senftenberg) Sedlitz (Senftenberg) = Sedlišćo
Smy e. V.
[Bearbeiten] Dirk Marx NL
(* 1969), Wissenschaftler, aus Ogrosen = Ogrosen (zu Vetschau/Spreewald)
Smy e. V.
https://www.b-tu.de/fg-umweltrecht/team/doktoranden/dirk-marx Brandenburgische TU Cottbus-Senftenberg
http://www.dienachhaltigkeitsagentur.de/
[Bearbeiten] Carola Geppertowa NL
deutsch: Carola Geppert, (* 1961), freiberufliche Gästeführerin, aus Bad Muskau
Lausitzer allianz
[Bearbeiten] Tomaš Čornak OL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Tomaš Čornak
deutsch: Thomas Zschornak (* 1963), ehrenamtlicher Bürgermeister (CDU) aus Njebjelčicy (Nebelschütz), Landkreis Bautzen
Domizniske a kulturne towarstwo Njebjelčicy z.t. (HKN; Heimat- und Kulturverein Nebelschütz e.V.), gegr. 11.04.2000
Webseite der Gemeinde mit Photographie
Biographie auf der Webseite der Gemeinde
in der Bevölkerung nicht unumstritten
[Bearbeiten] Ignac Feliks Wjesela OL
(* 1993) selbständiger ökologischer Landwirt aus Crostwitz
Lausitzer Allianz
in der Bevölkerung nicht unumstritten
[Bearbeiten] Hajko Kozel OL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Hajko Kozel
deutsch: Heiko Kosel, (* 13. August 1966) Rechtsanwalt, Historiker, aus Wartha (zu Malschwitz)
Sorbische LINKE
[Bearbeiten] Hańžka Wjeselic OL
deutsch: Agnes Wessela (* 1996), Studentin, aus Leipzig
Sorbische LINKE
Ausstellung Die Sorben: Kultur und Recht im Selbstverständnis
14. Serbski dźeń – Sorbischer Tag
Linke: Sorben brauchen mehr Mitbestimmung Süddeutsche vom 8. August 2017
Bundesdeutsche Sicherheitsbehörden für sorbische Minderheit nur bedingt schutzbereit DIE LINKE im Bundestag
Sorben/Wenden-Politik in Brandenburg: Last oder Chance für die Lausitz?
Sorbische Arbeitsgruppe der Linken
Knatsch um Belange der Sorben in der Linkspartei. Vertreter der Minderheit fordern einen sicheren Listenplatz für die Landtagswahl 2019. Beim Landesparteitag soll nun darüber abgestimmt werden. Damit flammt ein seit Jahren schwellender Konflikt innerhalb der Partei neu auf. Dresdner Neueste Nachrichten vom 21. August 2018 Landesarbeitsgruppe der Sorbischen Linken
[Bearbeiten] Sophia Maria Cyžec OL
deutsch: Sophia Maria Ziesch (* 1995), Studentin aus Berlin
Domizniske a kulturne towarstwo Njebjelčicy z.t. (HKN; Heimat- und Kulturverein Nebelschütz e.V.), gegr. 11.04.2000
[Bearbeiten] Aneta Zahrodnika OL
deutsch: Anett Sarodnik (* 1966), Dipl.-Gesellschaftswissenschaftlerin, Buchhalterin aus Zeißig (zu Hoyerswerda)
Sorbische Bjesada Zeißig und Unterstützer
- Informations- und Themenabend am 2. Oktober 2018 ab 18.30 Uhr im Saal der FFW in Zeißig
- Kulturverein
- Sorbische Volkstanzgruppe Zeißig
- Sorbischer Kindervereins Zeißig
- KiTa „Lutki Haus“
- Engagierte Männer und Frauen der Initiative Serbski Sejm und des Ältestenrates „Rada Starostow“ werden die Idee und Perspektiven eines eigenen Parlaments vorstellen und die Eckpunkte der Wahlen für Kandidaten und Wähler erläutern. zB Hagen Domaschke
- Weil ich für diese Idee brenne, stelle ich mich als Kandidatin zur Wahl zur Verfügung. Nominiert worden bin ich am 22.08.2018 durch die AG „Bjesada Ćisk a pomocniki“ – „Sorbische Plauderei Zeißig und Unterstützer“ unter dem Dach des Kulturvereins Zeißig e.V.
[Bearbeiten] Dr. Měrćin Krawc OL
deutsch: Martin Schneider (* 1974), Ingenieur, aus Niederuhna (zu Salzenforst-Bolbritz, heute zu Bautzen)
Landesarbeitskreis der SPD Sachsen Sorben/Wenden
- Dr. Martin Schneider, Bautzen/Niederuhna, Ortsvereinsvorsitzender der SPD Bautzen/Budyšin & Umgebung und Mitglied im Sorbischen Schulverein
- 1. August, Kamenz: Der Landesarbeitskreis „Sorben/Wenden“ der sächsischen SPD nominierte in einer öffentlich einberufenen Versammlung eine Kandidatin und drei Kandidaten für die Wahl der ersten demokratischen Volksvertretung der Sorben und Wenden
[Bearbeiten] Alexander Pólk OL
deutsch: Alexander Polk (*1990), Historiker, aus Bautzen
Smy e. V.
[Bearbeiten] Dr. Andreas Kluge OL
(* 1964), Arzt, aus Dresden
Stup dale e. V. - Sorbische Kultur in Dresden
[Bearbeiten] Handrij Wjeńk OL
deutsch: Andreas Wenk (* 1973), Dipl. Kaufmann, aus Rakecy (Königswartha), Landkreis Bautzen
[Bearbeiten] Dr. Tomaš Wornar OL
deutsch: Thomas Werner (* 1961), Geschäftsführer aus Dresden
Stupe dale e. V. - Sorbische Kultur in Dresden
[Bearbeiten] Jadwiga Pjacec OL
deutsch: Jadwiga Piatza (* 1981), Finanzmaklerin, aus Dresden
Stup dale e. V. - Sorbische Kultur in Dresden
[Bearbeiten] Hanzo Wylem-Keł OL (Erledigt)
Erledigt - vgl. Hanzo Wylem-Keł
[Bearbeiten] Nachrücker
[Bearbeiten] Ilona Urbanowa
deutsch: Ilona Urban (* 1967), Assessorin des Lehramts, aus Berlin
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Dr. Sćěpan Nawka
deutsch: Stefan Nawka (* 1953), Arzt, aus Berlin
Stup dale e. V. - Sorbische Kultur in Dresden
[Bearbeiten] Heiko Bengelstorff
(* 1977), Spezialtransporte, aus Vetschau/Spreewald
Lausitzer Allianz
[Bearbeiten] Gerat Šram
deutsch: Gerhard Schramm (* 1957), Diplomingenieur (FH) Landtechnik, aus Kotten (Wittichenau)
Smy e. V.
[Bearbeiten] Udo Nikuš
deutsch: Udo Nickusch (* 1952), Diplomingenieur (FH), aus Tschernitz (Ortsteil)
Ponaschemu e. V.
[Bearbeiten] Cornelia Šnypowa
deutsch: Cornelia Schnippa (* 1969), selbständig, aus Tätzschwitz
Smye. V.
[Bearbeiten] Christine Maria Ruby
(* 1948), Büroleiterin des Wahlkreisbüros Martin Dulig, aus Radebeul
Landesarbeitskreis der SPD Sachsen Sorben/Wenden
- Radebeul, langjähriges Mitglied des Sorbischen Künstlerbundes
- 1. August, Kamenz: Der Landesarbeitskreis „Sorben/Wenden“ der sächsischen SPD nominierte in einer öffentlich einberufenen Versammlung eine Kandidatin und drei Kandidaten für die Wahl der ersten demokratischen Volksvertretung der Sorben und Wenden
[Bearbeiten] Konrad Manfred Willi Skatula
(* 1984), Altenpfleger, aus Kamenz
Landesarbeitskreis der SPD Sachsen Sorben/Wenden
- Kamenz, Mitglied im SPD-Kreisvorstand
- 1. August, Kamenz: Der Landesarbeitskreis „Sorben/Wenden“ der sächsischen SPD nominierte in einer öffentlich einberufenen Versammlung eine Kandidatin und drei Kandidaten für die Wahl der ersten demokratischen Volksvertretung der Sorben und Wenden
[Bearbeiten] Pětr Janak
deutsch: Peter Jannack (* 1963), Handwerksmeister (HLS), aus Weißkeißel
Smy e. V.
[Bearbeiten] Sven Scheidemantel
(* 1971), Angestellter/Kaufmann, aus Leppersdorf (Wachau)
Landesarbeitsgemeinschaft der SPD Sachsen Sorben/Wenden
Wachau, Mitglied der SPD-Kreistagsfraktion Bautzen und langjähriges Mitglied der Domowina
- 1. August, Kamenz: Der Landesarbeitskreis „Sorben/Wenden“ der sächsischen SPD nominierte in einer öffentlich einberufenen Versammlung eine Kandidatin und drei Kandidaten für die Wahl der ersten demokratischen Volksvertretung der Sorben und Wenden
[Bearbeiten] Hagen Domaschke
- 2. Juli 2018: „Noch länger zu warten ist keine Option“. Interview mit Martin Walde, Thomas Zschornak und Hagen Domaschke In: Lausitzer Rundschau
- Ich komme aus einer sorbisch-deutschen Familie aus Hoyerswerda, bin 42 Jahre alt und lebe in Dresden. Auch wenn wir zu Hause seit der Generation meiner Eltern nicht sorbisch gesprochen haben, war für mich immer klar, dass ich auch Sorbe bin. Hier in Dresden habe ich lange aktiv nach einer Möglichkeit gesucht, sorbisch zu lernen. Ich engagiere mich im Stup dale-Verein (zur Schaffung sorbischer Bildungsangebote in Dresden, Anm. d. Red.) und spiele in einer Band unter anderem Musik mit sorbischen Texten. Ich habe meine Bereitschaft erklärt, als Wahlleiter zu fungieren, und wurde durch den Ältestenrat berufen. Das hat freilich den Nachteil, dass ich nicht selbst kandidieren darf.
- Ich finde dieses Projekt sehr modern und interessant, gerade in einer Zeit, in der viel über Bürgerbeteiligung und Stärkung der Demokratie gesprochen wird. Der Serbski Sejm verfolgt genau diese Ziele. Wenn er Erfolg hat, kann das positive Auswirkungen weit über das eigentliche Anliegen hinaus haben. Er könnte dazu beitragen, dass Mehrheiten ihr Verhältnis zu den jeweiligen Minderheiten generell überdenken.
[Bearbeiten] Benedikt Dyrlich
ehemaliger Chefredakteur der Serbske Nowiny - sein Bruder renoviert Kruzifixe für die Slawenapostel Cyrill und Method (in jüngerer Zeit wieder häufiger beschmiert oder zerstört)
[Bearbeiten] Ältestenrat
[Bearbeiten] Pětr Bjarš (Erledigt)
Erledigt - vgl. Pětr Bjarš
Neuteichnitz bei Bautzen
[Bearbeiten] Dietrich Lusici (Erledigt)
Erledigt - vgl. Dietrich Lusici
Das Künstlerehepaar Angela und Dietrich Lusici wohnt und arbeitet in Lübbenau-Zerkwitz.
[Bearbeiten] Michał Domanja (Erledigt)
Erledigt - vgl. Michał Domanja
Er besitzt einen Bauern- und Gemüsehof in Hoske.
[Bearbeiten] Maks Hassatzky (Erledigt)
Erledigt - vgl. Maks Hassatzky
Aufgewachsen in Dissen - Abitur am Niedersorbischen Gymnasium in Cottbus - Studium an der Universität Leipzig - er lebt in Leipzig
[Bearbeiten] Marija Kubicowa (Erledigt)
Erledigt - vgl. Marija Kubicowa
Sie lebt in Bautzen.
[Bearbeiten] Fryco Libo (Erledigt)
Erledigt - vgl. Fryco Libo
Abschluß der Sorbischen Oberschule in Cottbus, studierte an der Universität Leipzig, von März 1999 bis Ende Januar 2013 leitete er die Arbeitsstelle für wendische Bildungsentwicklung in Cottbus (ABC).
[Bearbeiten] Pětr Měrćink (Erledigt)
Erledigt - vgl. Pětr Měrćink
Sorbisches Gymnasiums Bautzen - studierte an den Universitäten Dresden und Basel - seit 2016 Assistenzarzt an der Universität in Dresden
[Bearbeiten] Tomasz Nawka (Erledigt)
Erledigt - vgl. Tomasz Nawka
Besuch der Sorbischen polytechnischen Oberschule in Bautzen, Abitur in Unterwellenborn beim VEB Maxhütte, studierte in Leipzig - von 1993 bis zum Erreichen des Rentenalters 2014 Direktor des Sorbischen Museums in Bautzen
[Bearbeiten] Beno Paška (Erledigt)
Erledigt - vgl. Beno Paška
Studium in Leipzig - von 1990 bis zum Jahre 2000 (Berentung) im Landratsamt in Kamenz tätig
[Bearbeiten] Pawoł Rota (Erledigt)
Erledigt - vgl. Pawoł Rota
studierte von 1951 bis 1953 Pädagogik in Radibor und Kleinwelka - sorbischer Lehrer in Rosenthal und von 1974 bis 1991 in Ralbitz
[Bearbeiten] Silvia Stephanowa (Erledigt)
Erledigt - vgl. Silvia Stephanowa
Polytechnische Oberschule in Laubusch - studierte anschließend Pädagogik in Cottbus - stellvertretende Vorsitzende der „Brauchtumsgruppe Krabat” - als Mitglied im Verein „Krabat” Schwarzkollm beteiligt sie sich seit deren Gründung aktiv an den „Krabat-Festspielen”
[Bearbeiten] Klaws Thielmann (Erledigt)
Erledigt - vgl. Klaws Thielmann
Er lebt in Erfurt und seiner Heimat Quoos.
[Bearbeiten] Arnošt Wirth (Erledigt)
Erledigt - vgl. Arnošt Wirth
Grundschule und Erweiterter Oberschule in Bautzen - studierte an der Leipziger Universität - von 1976 bis 2004 im Krankenhaus Bischofswerda als Chirurg tätig
[Bearbeiten] Till Wojto-Górjeńc (Erledigt)
Erledigt - vgl. Till Wojto-Górjeńc
Abitur am Niedersorbischen Gymnasium in Cottbus - Studium an der Universität Leipzig - seit 2013 wissenschaftlicher Mitarbeiter, Studienkoordinator und Doktorand am Institut für Sorabistik in Leipzig
[Bearbeiten] Weblinks
https://www.br.de/radio/bayern2/programmkalender/sendung-1568126.html
--Methodios 15:48, 27. Mai 2024 (CEST)