Georg Schnorr von Carolsfeld

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Wappen der Adelsfamilie Schnorr von Carolsfeld

Georg Ernst Johannes Schnorr von Carolsfeld (* 18. September 1848 in Dresden; † 29. Oktober 1926 ebenda) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Georg Ernst Johannes Schnorr von Carolsfeld entstammte der ursprünglich bürgerlichen sächsischen Familie Schnorr mit dem Ahnherr Johann Schnorr (15641637). Eine Linie der Familie wurde mit dem Hammer- und Blaufarbenherr und dem Gründer des erzgebirgischen Carlsfeld, Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (16441715) 1687 durch den Kaiser Leopold I. in den erblichen Reichsadelstand erhoben. Schnorr von Carolsfeld Großvater war der Maler Veit Hanns Friedrich Schnorr von Carolsfeld (17641841). Georg Schnorr von Carolsfeld war ein Sohn des Malers und Professors an der Dresdner Kunstakademie, Julius Voit Hanns Schnorr von Carolsfeld (* 26. März 1794 in Leipzig; † 24. Mai 1872 in Dresden) und dessen 1827 in Wien geheirateter Ehefrau Marie geb. Heller (18071882).

Schnorr von Carolsfeld heiratete am 26. September 1874 in Dresden Johanna Wanda geb. von Alvensleben (* 30. Juli 1851 in Gohlis bei Leipzig; † 10. Februar 1933 in Dresden),[1] Tochter des Herrn auf Gohlis, Johann Ludwig Gebhard von Alvensleben (18161895) und dessen Ehefrau Amélie Annette geb. Sellier (18261897).[2] Das Ehepaar Schnorr von Carolsfeld hatte einen Sohn:

Schnorr von Carolsfelds Witwe wohnte zuletzt in der Georgenstraße 1, einem Haus des Vereins zum Frauenschutz in Dresden.[3]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Georg Schnorr von Carolsfeld wurde am 15. November 1848 in Dresden getauft. Anders als seine Brüder schlug er eine militärische Laufbahn in der sächsischen Armee ein. Schnorr von Carolsfeld trat am 1. April 1867 als Kadett in die Artillerieschule zu Dresden ein. Bereits ein knappes Jahr später, Anfang 1868 wurde er zum Unteroffizier ernannt und schließlich am 1. Mai 1868 zum Portepee-Fähnrich. Damit war seine Versetzung zum Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 verbunden, damals unter dem Kommando von Oberst Bernhard Oskar Funcke. Schnorr von Carolsfeld kam anfangs in die 9. Batterie, zugehörig zur 3. Fuß-Abteilung des Artillerieregiments.

Am 6. Januar 1869 erhielt Schnorr von Carolsfeld sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant. Damit verbunden war seine Versetzung in die 11. Batterie des Artillerieregiments. Schnorr von Carolsfeld ist erstmals als solcher im Dresdner Adressbuch in der alten Neustädter Kaserne in der Wiesenthorstraße 5 verzeichnet.[4] Während des Deutsch-Französischen Krieges wurde das Artillerieregiment auf vier Fußabteilungen mit insgesamt 14 Batterien, davon 8 schwere und 6 leichte Batterien sowie einer reitenden Abteilung mit 2 Batterien verstärkt. Schnorr von Carolsfeld wurde in die 5. leichte Batterie versetzt und im Krieg als junger Leutnant mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

1871, nach dem Krieg, wurde Schnorr von Carolsfeld zum Adjutanten der 1. Fuß-Abteilung in Dresden ernannt. Zu dieser Zeit wohnte er in der Hauptstraße 2,[5] ab 1872 in der Hospitalstraße 10.[6] In der Dienststellung als Adjutant verblieb er auch, als ein Teil des im Krieg verstärkten Artillerieregiments als Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 „Divisions-Artillerie“ ausgegliedert wurde, während der andere Teil bei der „Korps-Artillerie“ verblieb. 1873 wurde Schnorr von Carolsfeld nach Berlin kommandiert. Aus den Divisionsartillerie-Einheiten wurde am 1. November 1872 das 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 gebildet, wo Schnorr von Carolsfeld am 25. Juni 1874 unter gleichzeitiger Beförderung zum Premier-Lieutenant stellvertretender Batteriechef der 1. Batterie wurde. Das neu gebildete Artillerieregiment wurde anfangs von Oberst Georg Gustav Wilhelm Schubert kommandiert. Schnorr von Carolsfeld zog 1874 in eine Wohnung in der Markgrafenstraße 2,[7] wo er bis 1878 wohnte.

Im gleichen Jahr wurde 1. Abteilung in das neue Quartier nach Pirna verlegt, während die 2. Abteilung in Freiberg stationiert wurde. Am 1. April 1881 wurde Schnorr von Carolsfeld zum Hauptmann (2. Klasse) befördert und zum neuen Kompaniechef der 8. Batterie in Freiberg ernannt. Mittlerweile stand das Artillerieregiment Nr. 28 unter der Führung des damaligen Obersts Carl August Zenker. 1885 zum Hauptmann 1. Klasse erhoben, wohnte Schnorr von Carolsfeld in der Freiberger Turnerstraße 9,[8] wo er bis 1889 blieb.

Am 7. September 1889 wurde Schnorr von Carolsfeld unter gleichzeitiger Beförderung zum Major Kommandeur der 3. Abteilung des 2. Feld-Artillerie-Regiments Nr. 28 in Pirna unter dem Kommando des damaligen Oberstleutnants Adolf von Rabenhorst. In Pirna zog Schnorr von Carolsfeld diesmal in die Bahnhofstraße 10b.[9] Am 24. März 1891 wurde er unter Fortzahlung eines gesetzlichen Ruhegeldes und der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit als Major z.D. (zur Disposition) in den einstweiligen Ruhestand versetzt.

Nach seiner Pensionierung zog Schnorr von Carolsfeld wieder nach Dresden in die Schnorrstraße 48,[10] 1898 dann in die Lukasstraße 6.[11] Am 20. April 1900 wurde Schnorr von Carolsfeld den Charakter eines Oberstleutnants z.D. verliehen. Zu einem Einsatz im Ersten Weltkrieg kam es aufgrund seines Alters nicht mehr. Nach dem Krieg und der damit verbundenen Auflösung der sächsischen Armee mit der Verkleinerung auf die 100.000 Mann starke Reichswehr wurde er 1921 als Oberstleutnant a.D. (außer Dienst) in den endgültigen Ruhestand verabschiedet. Seine Urne wurde zusammen im Gemeinschaftsgrab der Familie auf dem Alten Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße beigesetzt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Alvensleben in: Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Teil A Uradelige Häuser, 7. Jahrgang, Gotha 1906, Digitalisat der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf, S. 16 (2)ff.
  3. Häuserbuch Dresden 1933, S. 1326, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1870, S. 286, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1872, S. 306, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1873, S. 320, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1875, S. 345, SLUB
  8. Adressbuch Freiberg 1886, S. 125, SLUB
  9. Adressbuch Pirna 1891, S. 179, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1892, S. 634, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1899, S. 654, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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