Gustav Adolph Reichel

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Gustav Adolph Reichel, teilweise auch Gustav Adolf Reichel (* 17. Februar 1846 in Thorn/ Pommern, heute Toruń/Polen; † 14. Juli 1926 in Dresden)[1][2] war ein deutscher Arzt und Mediziner, viele Jahre als Militärarzt in der sächsischen Armee, zuletzt als oberster Militärarzt eines sächsischen Armeekorps mit dem Charakter eines Obergeneralarztes im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gustav Reichel erhielt seine höhere Schulbildung auf dem Thorner Gymnasium und begann ab 1866 ein Studium der Medizin, anfangs an der Universität Greifswald, wo er bis 1868 studierte. Im gleichen Jahr wechselte er als Stduent an die Universität nach Leipzig, wo er bis 1870 das Studium fortsetzte.

Am 16. Juli 1870, drei Tage vor dem Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges trat Reichel als Einjährig-Freiwilliger in das a. königlich-sächsische Reiterregiment "Kronprinz" als Unterarzt ein und nahm mit dieser Einheit an den Schlachten bei St. Privat, Beaumont und Sedan in Frankreich teil. Nach der Schlacht bei Verdun und der Belagerung von Paris wurde Reichel nach dem Krieg, am 1. August 1871 als Unterarzt der Reserve entlassen. Danach setzte er sein Studium in Leipzig fort und promovierte zum Doktor der Medizin (Dr. med.).

Nach erfolgreicher Approbation erhielt Reichel am 22. Januar 1873 sein Patent als Assistenzarzt 2. Klasse, was dem Rang eines Sekondé-Lieutenants entsprech. Gleichzeitig wurde er dem 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 in Dresden als Militärarzt zugeteilt. 1874 wurde er zum 1. Reiter-Regiment. Dort erhielt er am 24. Juni 1874 seine Beförderung zum Assistenzarzt 1. Klasse (Premier-Lieutenantrang) und wurde 1875 vom 1. Reiter-Regiment zum Garde-Reiter-Regiment kommandiert. Ab dem 1. April 1876 wurde Reichel in der Rangliste des 3. Infanterie-Regiment Nr. 102 in Zittau geführt, war aber für zwei Jahre zur Universität nach Leipzig, dort zur Augenklinik kommandiert. Er ist erstmals 1877 im Leipziger Adressbuch als Militärarzt und Assistent im Institut für Augenheilkunde in Leipzig verzeichnet und wohnte zu dieser Zeit in der Weststraße 47.[3]

Am 15. Juni 1878 wurde Reichel unter gleichzeitiger Beförderung zum Stabsarzt (Hauptmannsrang) zur Unteroffiziersschule Marienberg versetzt, wo er aber nur fünf Monate wirkte. Am 21. November 1878 wurde Reichel als Abteilungsarzt zum 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 versetzt, wo er bis 1888, u.a. in Königsbrück diente. Am 20. November 1888 erhielt Reichel vom damaligen sächsischen Kriegsminister Alfred von Fabrice seine Beförderung zum Oberstabsarzt 2. Klasse (Majorsrang), bei gleichzeitiger Versetzung als Regimentsarzt zum 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 nach Bautzen. Hier zog er in die Wilhelmstraße 8, wo er ab 1890 als Oberstabs-, Regimentsarzt, approbierter Arzt und Augenarzt verzeichnet ist.[4] Am 24. Juli 1893 wurde Reichel zum Oberstabsarzt 1. Klasse befördert, weiter im 4. Infanterie-Regiment Nr. 103 dienend. Er blieb in Bautzen bis 1898.[5]

Am 26. März 1899 wurde Reichel von König Albert zum Generaloberarzt und Divisionsarzt der 4. königlich-sächsischen Division Nr. 40 ernannt. Damit verbunden war ein erneuter Umzug, diesmal nach Chemnitz, wo er in die dortige Platanenstraße zog.[6] Bereits ein Jahr später, am 27. April 1900 erhielt Reichel vom sächsischen König seine Beförderung zum Generalarzt und die Ernennung zum Korpsarzt des XII. (1. königlich-sächsischen) Armeekorps, womit er nach Dresden zurückkehrte. Hier zog er zu diesem Zeitpunkt in die Wasserstraße 11.[7]

Am 23. April 1904 wurde Reichel vom sächsischen König Georg in Genehmigung seines Abschiedsgesuches, mit Zahlung der gesetzlichen Pension und der Verleihung des Ranges als Generalmajor und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform als Generalarzt z.D. zur Disposition)´ gestellt. Am 1. April 1905 zog er nach Blasewitz,[8] wo er in die dortige Emser Allee 40 zog.[9] Aufgrund seines Alters wurde Reichel mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs nicht mehr als Militärarzt im aktiven Dienst und an der Front aktiviert. Er zog 1915, während des Krieges in die Hochuferstraße 7,[10] wo er bis zu seinem Tod lebte.[11] Dort lebte 1926 auch der Hauptmann Werner Reichel.[12] Reichel starb im 81. Lebensjahr. Seine Urne wurde im Urnenhain Tolkewitz beigesetzt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Datensatz im Forum für deutsche Militärgeschichte: Militärgeschichte » Personen » Generale und Admirale » Daten zu Generalärzten bis 31.12.1899
  3. Adressbuch Leipzig 1877, S. 294, SLUB
  4. Adressbuch Bautzen 1890, S. 63, SLUB
  5. Adressbuch Bautzen 1898, S. 77, SLUB
  6. Adressbuch Chemnitz 1900, S. 525, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1901, S. 632, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1905, S. 808, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1906, S. 2411, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1916, S. 2132, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 690, SLUB
  12. Häuserbuch Dresden 1926/27, S. 1373, SLUB
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