Hans Helck
Dr. phil. Max Johannes Carl Bogumil Helck, auch Max Hans Karl Bogumil Helck, meist nur Hans Helck (* 9. Dezember 1879 in Dresden; † 17. Januar 1939 ebenda) war ein klassischer Philologe und Pädagoge, zuletzt im Rang eines Oberstudiendirektors. Er war viele Jahre Rektor der Dresdner Kreuzschule sowie Professor an der Technischen Hochschule in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Johannes Max Karl Bogumil Helck war der Sohn des Privatbuchhalters und Kaufmannes Carl Helck († 1925/26 in Dresden)[1] und wurde in Dresden in der Flemmingstraße 3 geboren.[2] Hans‘ Vater war ab 1895 Inhaber der Firma Kröber & Lahode, einer Kartonagenfabrik in der Böhmischen Straße 27, die er 1900 in „Firma Carl Helck“ umbenannte.[3] Hans hatte noch einen Bruder:
- Johann Emil Helck, Kaufmann, zuletzt am Feldherrenplatz 3 wohnend.[4]
Hans Helck war mit Anna Margaretha Gertrud Helck verheiratet. Seine Ehefrau wohnte nach dem Tod ihres Mannes in der Bautzner Straße 116b.[5] Der gemeinsame Sohn des Paares, Hans Wolfgang Helck (*16. September 1914 in Dresden; † 27. August 1993 in Hamburg) war ein bekannter deutscher Ägyptologe.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hans Helck besuchte das Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden, wo er 1895 in der Abteilung B der Obertertia zu finden ist.[6] Nach der Schule leistete er ab Ostern 1899 seinen einjährigen Militärdienst in der sächsischen Armee bis 1900. Danach studierte er bis 1906 klassische Philologie an der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig, wo er auch 1905 seine Dissertation zum Dr. phil. schrieb. Er studierte in Leipzig Deutsch, Lateinisch, Griechisch und Geschichte. Im Juni 1906 bestand Helck seine Staatsprüfung als Lehrer und wurde am 1. Juli desgleichen Jahres dem Wettiner Gymnasium zu Dresden zur Ableistung seines Probejahres zugewiesen.
Hans Helck ist erstmals 1907 als Lehrer im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte zu dieser Zeit im gleichen Haus wie sein Vater, in der Görlitzer Straße 14 in der Dresdner Antonstadt.[7] Ostern 1907 berief der Rat zu Dresden Helck an das Gymnasium zum Heiligen Kreuz. Somit ist er im Folgejahr im Dresdner Adressbuch offiziell als Gymnasiallehrer aufgeführt.[8] 1913 zog Helck in die Krenkelstraße 26,[9] 1914 wurde er Oberlehrer.[10] Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges meldete er sich als Kriegsfreiwilliger und wurde mit hohen Auszeichnungen dekoriert.
1920 wurde Helck in den Rang eines Studienrats befördert.[11] Bereits ein Jahr später, 1921 wurde er Oberstudiendirektor und Rektor der Dresdner Kreuzschule. Gleichzeitig zog er in die Carusstraße 1,[12] wo er bis zu seinem Tod lebte. Die Nachkriegsjahre stellten das Kreuzgymnasium in ein neues gesellschaftliches Umfeld. Expressive Formen, pluralistische Werte und Denkrichtungen drangen auch an das Gymnasium zum Heiligen Kreuz und verlangten dem Hause Öffnungen ab, die den Schülern stärkere Freiräume ermöglichen sollten. So setzte sich im Unterrichtsprozess unter dem neuen Rektor Hans Helck das sogenannte Kurssystem durch. Jeder Schüler hatte wöchentlich drei zweistündige Kurse zu absolvieren. Neben Englisch, Französisch, Spanisch standen die antike Kultur, Volkswirtschaftslehre, politische Tagesfragen, Redekunst, Musik- und Kunstgeschichte, moderne Literatur, Deutschkunde, Chemie, Biologie, Anthropologie, Elektrotechnik, Stenographie, kaufmännisches Rechnen u.a. zur Auswahl.[13]
Helck war von 1924 bis 1939 Honorarprofessor für klassische Sprachen und Literaturen an der Technischen Hochschule in Dresden.[14] Helck starb bei einem Unfall, wenige Wochen nach seinem 59. Geburtstag. Aufgrund der durch das Ableben des Rektors angesetzten Trauer an der Kreuzschule entfielen nach dem 77. Fastnachtskonzert des Kreuzchores am 21. Februar 1939 die in anderen Jahren übliche Operette und der anschließende Tanz.[15]
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1905: De Cratetis Mallotae studiis criticis quae ad Iliadem spectant, Dissertation zum Dr. phil.
- 1914: De Cratetis Mallotae studiis criticis, quae ad Odysseam spectant
- 1926: Die Kreuzschule von 1772 – 1817 in: Festschrift zur Jubelfeier der Kreuzschule 1926, Dresden, S. 9-33 [16]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1915: Ritter 2. Klasse mit Schwertern des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1915: Eisernes Kreuz 2. Klasse
- 1916: Ritter des königlich-sächsischen Militär-St.-Heinrichs-Ordens
- 1918: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1918: Eisernes Kreuz 1. Klasse
- 1918: königlich-sächsische Landwehr-Dienstauszeichnung
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Hans Max Karl Helck auf geb.uni-giessen.de
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 10, 1938-1940, Die Toten des Jahres 1939, SLUB, S. 150ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1925/26, SLUB, S. 381
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 178
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 329
- ↑ Adressbuch Dresden 1923, SLUB, S. 385
- ↑ Adressbuch Dresden 1940, SLUB, S. 428
- ↑ Schüler am Kreuzgymnasium im Forum Ahnenforschung
- ↑ Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 433
- ↑ Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 437
- ↑ Adressbuch Dresden 1914, SLUB, S. 440
- ↑ Adressbuch Dresden 1915, SLUB, S. 434
- ↑ Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 353
- ↑ Adressbuch Dresden 1922/23, SLUB, S. 385
- ↑ Übernahme dieses Abschnittes aus einem pdf-Dokument zur Geschichte der Kreuzschule in der SLUB Dresden.
- ↑ 175 Jahre TU Dresden: Geschichte der TU Dresden 1828–2003, Reiner Pommerin, Böhlau-Verlag Köln 2003, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 144, ISBN 3-412-02303-5
- ↑ Karl Richter Zeitdokumente – Die Jahre 1926 – 1950 (Band 7): Kindheit und Jugend, Cornelia Klink, Johannes Martin, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 12ff.
- ↑ Verzeichnis von Programm-Abhandlungen deutscher, österreichischer und schweizerischer Schulen der Jahre 1825–1918, 5. Ergänzungsband, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 141, ISBN 3.598-10684-X