Hermann Mühlberg
Hermann Otto Mühlberg (* 6. Januar 1844 in Dresden; † 21. Januar 1912 ebenda) war ein deutscher Strumpfwirkermeister, Kaufmann und Unternehmer sowie zuletzt Stadtrat zu Dresden. Sein Unternehmen, ein Spezialgeschäft für Strumpfwaren, Damen- und Kinderkonfektion, Leinenwaren und Herrengarderobe war königlich-sächsischer Hoflieferant sowie Lieferant weiterer Königs- und Fürstenhäuser in Europa.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hermann Otto Mühlberg ist erstmals 1868 im Dresdner Adressbuch als Strumpfwirkermeister in der Wallstraße 17 verzeichnet, wo auch Carl Hermann Mühlberg als Strumpfwirkermeister aufgeführt ist.[1] 1869 zog er privat in die Josephinenstraße 20a, wobei der Handwerksbetrieb als Ladenlokal in der Wallstraße bestehen blieb.[2]
Mühlberg war Gründer und Mitihnhaber der "Firma Hermann Mühlberg", des bekannten Kaufhauses Mühlberg am Altmarkt, einem Spezialgeschäft für Strumpfwaren, Damen- und Kinderkonfektion, Leinenwaren und Herrengarderobe. Er konnte sein Unternehmen beträchtlich ausbauen und war vor allem als Hoflieferant verschiedener Königs- und Fürstenhäuser bekannt. 1884 wurde er königlicher Hoflieferant,[3] 1892 zog er in die Bergstraße 32, beließ aber die Geschäftsräume seiner Firma in der Webergasse 32.[4] 1894 wurde Mühlberg Hoflieferant des Fürsten zu Schwarzburg-Sondershausen.[5] Um 1900 hatte Mühlberg eine Sommerwohnung in Loschwitz in der Carolastraße 3.[6] Weiterhin gehörte von 1865 bis 1945 der Familie Mühlberg das im Schweizerstil gestaltete Gebäude im Körnerweg 14 am Preußlerschen Weinberg.[7]
1902 wurde Mühlberg Stadtrat zu Dresden, was er bis zu seinem Tod blieb.[8] Ein Jahr später, 1904 zog er in die Schössergasse.[9] Im gleichen Jahr gab er seine Firma an seinen Sohn Carl Bernhard Johannes Mühlberg (* 1869 in Dresden; † 1949)[10] ab.[11] Dieser war königlich-rumänischer Konsul und konnte als Hoflieferant weitere Fürstenhäuser gewinnen, so u.a. als:
- königlich-rumänischer Hoflieferant,
- herzoglich-anhaltinischer Hoflieferant und
- erzherzoglich-österreichischer Kammerlieferant.[12]
Hermann Mühlberg wohnte zuletzt im Haus in der Schössergasse 1 im dritten Obergeschoss, dessen Hausbesitzer er auch war.[13] Das Haus erbte nach seinem Ableben sein Sohn Carl Bernhard Johannes Mühlberg.[14] Hermann Mühlbergs Leichnam wurde im Krematorium Tolkewitz eingeäschert und im dortigen Urnenhain beigesetzt. Mühlberg war ein begeisterter Kunstmäzen. Zu seinem Freundeskreis gehörten u.a. die Maler Georg Meckes und Sascha Schneider.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1900: königlich-sächsisches Ehrenkreuz für 1866
- 1909: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 216
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 217
- ↑ Adressbuch Dresden 1885, SLUB, S. 327
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 506
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 550
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 525
- ↑ Körnerweg und Hermann Otto Mühlberg auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
- ↑ Erstmalig im Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 596
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 692
- ↑ Johannes Mühlberg im Karl-May-Wiki
- ↑ Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 704
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 746
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 2050
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 2089
[Bearbeiten] Weblinks
- Siegelmarke des Strumpfhauses Hermann Mühlberg auf www.veikkos-archiv.com