Hermann Mannsfeldt

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Hermann Gustav Mannsfeldt (* 1833 in Zeitz; † 1892 in Bad Ems) war ein deutscher Geiger, Dirigent, Komponist, Kapellmeister und Musikdirektor.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Leben

Hermann Mannsfeldt wurde 1833 in Zeitz geboren. Sein Vater war Benjamin Mannsfeldt.[1] Seine Ausbildung erfolgte in Berlin. Zu seinen Lehrern hier zählten Hubert Ries (1802–1886) und Carl Friedrich Rungenhagen (1778–1851). Anschließend war er eine zeitlang als Geiger in Königsberg und Paris tätig, ging 1856 als Konzertmeister nach Hamburg und kam schließlich nach Dresden, wo er das einige Jahre zuvor zur Zivilkapelle umgestaltete Musikkorps der Dresdner Kommunalgarde übernahm.[2]

Dieses Musikkorps hatte in der Region unter seinem ehemaligen Musikdirektor Hugo Hünerfürst (1827–1867) große Popularität erlangen können. Mannsfeldt trat somit das schwere Erbe seines nach Rostock abgewanderten Vorgängers an. Was zur Folge hatte, dass sein Antrittskonzert im Linckeschen Bad zwar mit viel Applaus belohnt wurde, aber zum Teil auch recht boshafte Kritik einstecken musste. Es folgten Konzerte in weiteren bekannten Dresdner Spielstätten, wie zum Beispiel in Brauns Hotel, dem Hotel de Saxe und der Wirtschaft im Großen Garten. An die großen Erfolge von Hünerfürst konnte er mit dem Musikkorps letztlich nie anschließen und er warf bereits 1861 das Handtuch. Sein Amt übergab er an Carl Witting (1823–1907).[2]

Hermann Mannfeldt ging anschließend nach Chemnitz, wo er die Stelle des Stadtmusikdirektors annahm. Hier blieb er bis 1869 und wechselte schließlich für einige Zeit nach Kassel.[2]

Seine im April des Jahres 1871 erfolgende Rückkehr nach Dresden wurde wesentlich erfolgreicher, als sein einige Jahre zuvor vorangegangenes Arrangement in der Stadt. Mannsfeldt übernahm die Gewerbehaus-Kapelle, die heute als direkter Vorläufer der Dresdner Philharmonie gilt. Seine aus 32 Musikern bestehende Kapelle wurde um 24 Weiteren ergänzt, welche er der Kapelle des ehemaligen Dresdner Stadtmusikdirektors Moritz Erdmann Puffholdt (1827–1890) abwarb. Das als Privatorchester fungierende Ensemble wurde jeweils nach der Wintersaison aufgelöst, um im Sommer mit einer anderen Formation auf diverse Tourneen zu gehen.[3]

Mannsfeldt blieb in seiner Funktion als Dresdner Gewerbehaus-Kapellmeister bis 1885 tätig und wechselte anschließend für kurze Zeit an das Berliner Konzerthaus. 1887 wurde er Kurkapellmeister in Bad Ems, wo er einige Jahre später auch verstarb.[3]

[Bearbeiten] Familie

Hermann Mannsfedt´s Ehefrau war die aus Bischofswerda stammende Emilie Marie (1837–1907, geb. König)[4], die er am 18. Oktober 1860 in Dresden heiratete.[5] Das Paar hatte mehrere Töchter. Eine der Tochter war die viel zu früh verstorbene Harfenistin Frieda Wilhelmine Mannsfeldt (1863–1882). Die von ihrem Vater geförderte Künstlerin galt als talentiert und wirkte unter anderem in Konzerten ihres Vater mit.[6]

Weitere Töchter waren Johanna Mathilda Mannsfeldt (*1870 in Kassel), welche 1904 den Kaufmann Gustaw Albert Reinhold Jaekel (*1875) heiratete[7] und Marie Veronika Mannsfeldt.[4] 1872 wurde Ihnen in Dresden außerdem der Sohn Julius Robert Max Mannsfeldt geboren.[8]

[Bearbeiten] Ehrungen

Für seine Verdienste in Dresden wurde Hermann Mannsfeldt durch den Gewerbeverein am 5. Januar 1879 die Große Silberne Verdienstmedaille verliehen. 1885 bekam er durch König Albert (1828–1902) den Titel eines Königlich Sächsischen Muikdirektors verliehen.[3]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Sammlung Deutschland, ausgewählte evangelische Kirchenbücher 1500-1971, 1685-1879, Ancestry, abgerufen am 29. April 2023
  2. a b c Zänsler,Anneliese Zänsler:Die Dresdner Stadtmusik, Militärmusikkorps und Zivilkapellen im 19. Jahrhundert. Laaber-Verlag, 1996, ISBN: 9783890073194, Seiten=88ff.
  3. a b c Zänsler,Anneliese Zänsler:Die Dresdner Stadtmusik, Militärmusikkorps und Zivilkapellen im 19. Jahrhundert. Laaber-Verlag, 1996, ISBN: 9783890073194, Seiten=179f.
  4. a b Sammlung Dresden, Deutschland, Sterberegister, 1876-1957, Ancestry, abgerufen am 03. Mai 2023
  5. Sammlung Dresden, Deutschland, Kirchliche Wochenzettel, 1685-1879, Ancestry, abgerufen am 29. April 2023
  6. Frieda Mannsfeldt auf der Homepage des Sophie-Drinker-Instituts, abgerufen am 28. April 2023
  7. Sammlung Dresden, Deutschland, Heiratsregister, 1876-1927, Ancestry, abgerufen am 29. April 2023
  8. Sammlung Dresden, Deutschland, Kirchliche Wochenzettel, 1685-1879, Ancestry, abgerufen am 29. April 2023
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