Hermann Robert Bierling
Hermann Robert Bierling (* 15. August 1839 in Dresden; † 13. April 1896 ebenda) war ein Dresdner Weiß- und Lohgerber, Kaufmann, Unternehmer und Dresdner Lederfabrikant, zuletzt als Inhaber und Direktor der Dresdner Lederfabrik.
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[Bearbeiten] Familie
Hermann Robert Bierling entstammte der bekannten und weit verzweigten sächsischen Unternehmerfamilie Bierling. Die Familie enstammte einer tarditionsreichen Loh-, Weiß- und Sämischgerber, die später mehrere Dresdner Lederfabriken, eine Zigarettenfabrik, eine Erzgießerei und auch Handelsgeschäfte besaßen. Zur Familie gehörte auch der Zahnarzt und Geburtshelfer Christian Friedrich August Bierling (1796–1867),[1] königlich-sächsischer Oberarzt und großherzoglich-mecklenburgischer Hofchirurg.[2]
Bierlings Urgroßvater väterlicherseits war Johann Christoph Bierling (1755–1829), seine Großeltern der Weißgerber und Dresdner Hausbesitzer in der Annengasse,[3] Friedrich Christoph Bierling (1783–1859).[4] Der weiß- und Sämischgerber[5] sowie spätere Lederfabrikant Friedrich August Bierling (1818–1895), Ritterkreuzträger des sächsischen Albrechtsordens, war Bierlings Onkel.
Robert Bierling war der Sohn des Weißgerbers Robert Friedrich Bierling (* 28. April 1815 in Dresden; † 17. Dezember 1861 ebenda). Sein Vater ist erstmals 1838 im elterlichen Haus verzeichnet,[6] letztmalig 1862 im Dresdner Adressbuch mit dem Verkaufslokal im Erdgeschoss der Großen Kirchgasse 9.[7]
Robert Bierling heiratete Ernestine Sidonie geb. Rotter (1839–1930),[8] die nach seinem Tod das Haus in der Schnorrstraße erbte.[9] Die gemeinsamen Söhne des Paares waren:
- Johannes Georg Hermann Bierling (* 26. Juli 1854 in Dresden; † 5. August 1929 ebenda), Kaufmann, ab 1893 Mitinhaber der Dresdner Lederfabrik „Robert Bierling & Co.“.
- Friedrich Robert Max Bierling (* 9. September 1867 in Dresden; † 15. Februar 1936 ebenda), Kaufmann, ab 1893 ebenfalls Mitinhaber der Dresdner Lederfabrik „Robert Bierling & Co.“,[10] ⚭ 1893 Elsa Anna Albertine Auguste Adolphine geb. Schmidt
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Robert Bierling ist erstmals 1861, ein Jahr vor dem Tod seines Vaters, im elterlichen Haus als Weißgerber an der Weißeritz 21 verzeichnet,[11] ein Jahr später als Lohgerber.[12] 1863, nach dem Tod des Vaters ist Bierling erstmals als Lederfabrikant aufgeführt. [13] Im gleichen Jahr zog er privat und mit seinem Unternehmen in die Palmstraße 15b, wo er ab 1864 als Inhaber der Firma „Robert Bierling“ zu finden war.[14]
1872 wurde Bierling Direktor der Dresdner Lederfabrik. Im gleichen Jahr zog er in eine Wohnung in der Carolastraße 1b.[15] 1882 kaufte Bierling das Haus in der Schnorrstraße 18 und zog mit seiner Familie dorthin.[16] 1893, im Alter von 54 Jahren, verkaufte Bierling Firmenanteile an seine zwei Söhne, die damit Mitinhaber der Dresdner Lederfabrik „Robert Bierling & Co.“ wurden.[17]
Zuletzt wohnte Bierling in seinem Haus in der Schnorrstraße.[18] und wurde nach seinem Tod auf dem Annenfriedhof in Löbtau begraben.
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 2, 1897-1900, Onlineausgabe der SLUB Dresden, 1897, Nr.1, S. 23
- Familien- und Lebensdaten von Hermann Robert Bierling auf Rootsweb, abgerufen am 13. Oktober 2013
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 44, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 35, SLUB
- ↑ Dessen Grab befindet sich auf dem Alten Annenfriedhof, Datensatz auf Find a Grave
- ↑ Adressbuch Dresden 1855, S. 29, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1838, S. 28, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 41, SLUB
- ↑ Datensatz auf Find a Grave
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, S. 995, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 83, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1861, S. 39, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 41, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 44, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, S. 45, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, S. 44, SLUB
- ↑ Erstmals im Adressbuch Dresden 1883, S. 55, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 83, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, S. 1478, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Hermann Robert Bierling auf sachsen.museum-digital.de, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter