Friedrich August Bierling
Friedrich August Bierling, teilweise auch Friedrich August Christoph Bierling (* 18. August 1818 in Dresden; † 3. Juni 1895 ebenda) war ein sächsischer Handwerker, Kaufmann und Lederfabrikant. Er wirkte auch als Dresdner Stadtverordneter.
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[Bearbeiten] Familie
Friedrich August Bierling entstammte der bekannten und weit verzweigten sächsischen Unternehmerfamilie Bierling. entstammte der bekannten und weit verzweigten sächsischen Unternehmerfamilie Bierling. Die Familie enstammte einer tarditionsreichen Loh-, Weiß- und Sämischgerber, die später mehrere Dresdner Lederfabriken, eine Zigarettenfabrik, eine Erzgießerei und auch Handelsgeschäfte besaßen. Zur Familie gehörte auch der Zahnarzt und Geburtshelfer Christian Friedrich August Bierling (1796–1867),[1] königlich-sächsischer Oberarzt und großherzoglich-mecklenburgischer Hofchirurg.[2] Bierlings Großvater war der Weißgerbermeister Johann Christoph Bierling (1755–1829), sein Neffe der Dresdner Lederfabrikant Hermann Robert Bierling (1839–1896).
Friedrich August Bierling war der Sohn des Weißgerbers und Hausbesitzers Friedrich Christoph Bierling (* 9. Januar 1783 in Dresden; † 14. April 1859 ebenda) und dessen dritter Ehefrau Dorothea Salome geb. Kühne (* 23. Februar 1791 in Pulsnitz; † 23. Dezember 1870 in Dresden), Tochter des Fleischhauermeisters zu Pulsnitz, Christian Gottlieb Kühne.
Friedrich August Bierling war mit seiner Cousine Augusta Juliana Friederika geb. Bierling (* 12. Februar 1823 in Dresden; † 29. September 1892 ebenda), Tochter seines Onkels Carl Benjamin Bierling (1795–1839) verheiratet. Das Paar hatte zusammen zehn Kinder, von denen aber vier bereits im Kindesalter verstarben:
- Henriette Augusta Clara Bierling (* 1. März 1845 in Dresden; † 10. Januar 1879 ebenda),
- Christoph Richard August Bierling ( * 5. August 1846 in Dresden; † 24. Mai 1899 ebenda), Lederfabrikant, führte die von seinem Großvater gegründete Weißgärberei zusammen mit seinem jüngeren Bruder Curt weiter. Er arbeitete auch als stellvertretender Handelsrichter.[3]
- Carl Oscar Friedrich Bierling (* 4. Februar 1848 in Dresden; † 8. Juli 1848 ebenda),
- Max Wilhelm Bierling ( * 28. Juli 1849 in Dresden, † 15. Mai 1851 ebenda),
- Hermann Franz Otto Bierling (* 25. Mai 1851 in Dresden; † 4. September 1920 in Budapest/ Ungarn), Handschuhmacher.
- Carl Alfred Bierling (* 9. April 1853 in Dresden; † 22. Februar 1856 ebenda),
- Anna Elise Helene Bierling (* 12. Juli 1855 in Dresden; † 4. November 1865 ebenda),
- Curt Christian Bierling (* 30. Januar 1857 in Dresden; † 23. April 1938 ebenda), übernahm gemeinsam mit seinem älteren Bruder Christoph die Lederfabrik seines Vaters. Zuletzt wohnte er in der Hettnerstraße 3.[4]
- Lina Charlotte Bierling (* 12. Mai 1859 in Dresden; † 1. Februar 1945 ebenda). Sie heiratete den Dresdner Kaufmann Theodor Mietzsch (1840–1918). Ihr Sohn Fritz Mietzsch (1896–1958) war ein bedeutender Chemiker.
- Bernhard Georg Robert Bierling (* 2. Juli 1863 in Dresden; † 24. September 1907 ebenda), Kaufmann, wohnte zuletzt in der Theresienstraße 4.[5]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Friedrich August Bierling ist erstmals 1842 im Dresdner Adressbuch als Weißgerber im elterlichen Haus in der Zwingerstraße 16 verzeichnet.ref>Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 27, SLUB</ref> 1849 benannte Bierlings Vater die elterliche Weißgerberfirma in „Friedrich Christoph Bierling & Sohn“ um und verlagerte das Verkaufslokal in die Große Frauengasse 11. Die private Wohnung der Familie blieb in der Zwingerstraße.[6]
Ab 1851 ist Bierling als Weiß- und Sämischgerber im Adressbuch aufgeführt.[7] Er übernahm 1859, nach dem Tod seines Vaters die von ihm gegründete Weiß- und Sämischgerberei. 1862 gab er die Geschäftsräume in der Frauengasse wieder auf, führte fortan die Berufsbezeichnung als Lederfabrikant und eröffnete eine Lederhandlung im Haus in der Zwingerstraße 16. Die Firmenbezeichnung beließ er als „Friedrich Christoph Bierling & Sohn“.[8]
Ab 1879 ist die Firma mit einem eigenen Eintrag im Adressbuch zu finden, zu diesem Zeitpunkt bereits mit Bierlings Sohn Christoph Richard August Bierling als Teilhaber. Bereits ein Jahr zuvor, 1878 eröffnete Bierling die neuen Geschäftsräume am Fischhofplatz 25,[9] ab 1889 dann in der Flemmingstraße 4.[10] Bierling wurde 1891 für seine Verdienste mit dem Albrechtsorden des Königreiches Sachsen ausgezeichnet. Bierling wirkte bis in sein hohes Alter von 77 Lebensjahren als Mitinhaber der Lederfabrik, die sein Vater schon gegründet hatte.
Bierling war Mitglied des Vereins für Geschichte Dresdens, dem Herausgeber der Dresdner Geschichtsblätter. Er wohnte bis zuletzt in seinem Haus in der Zwingerstraße 16[11] und wurde nach seinem Tod auf dem Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße begraben. Nach seinem Tod führte sein ältester Sohn Christoph Bierling zusammen mit dessen jüngerem Bruder Curt seine Lederfabrik weiter. Nach dem Tod seiner Söhne wurde das Geschäft aufgelöst.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1891: Ritterkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 252 in der SLUB Dresden
- Familien- und Lebensdaten von Friedrich August Bierling auf Rootsweb, abgerufen am 6. Oktober 2013
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 44, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1899, S. 156, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1938, S. 178, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1907, S. 180, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1850, S. 179, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1851, S. 20, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 44, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1879, S. 57, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, S. 72, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, S. 1567, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Friedrich August Bierling in der Deutschen Biographie
- Friedrich August Bierling auf sachsen.museum-digital.de, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter
- Friedrich August Bierling auf CERL Thesaurus