Hermannstädter Straße

Die Hermannstädter Straße in Laubegast wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und damals Bismarckstraße genannt. Damit es nicht zu Verwechslungen mit gleichnamigen Straßen in anderen Stadtteilen kommt, wurde sie 1926 nach der Stadt Hermannstadt in Siebenbürgen/Rumänien in Hermannstädter Straße umbenannt. In der Nachkriegszeit wurde sie in Richard-Clauß-Straße umbenannt. Clauß war ein aktiver KPD-Funktionär in Laubegast und musste nach dem Machtantritt Hitlers 1934 emigrieren. Er wurde 1936 (bei einem Besuch in Leipzig) verhaftet und starb wenig später durch Mißhandlungen der Gestapo. Nach 1990 erhielt die Straße ihren ursprünglichen Namen Hermannstädter Straße wieder.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Hermannstädter Straße wurde 1894 gebaut und anfangs Bismarckstraße genannt und seit 1926 Hermannstädter Straße.

Der Grundstücksbesitzer Gustav Lehmann war der Erbauer der Straße und des angrenzenden Platzes (jetzt Kronstädter Platz). Lehman bittet des Gemeinderat, der "neuerbauten Straße und dem angrenzenden Platz den Namen 'Bismarkstrasse', resp. 'Bismarkplatz' verleihen zu dürfen". Auf seine Art wollte er wohl den ehemaligen Reichskanzler ehren. Dem Gesuch stimmte der Gemeinderat zu. In einem Schreiben vom 15. Mai 1895 wird die Straße erstmalig richtig geschrieben (Bismarckstraße). Offensichtlich bestand die Straße damals nur auf einem Teilstück der heutigen Straße. Im Zusammenhang mit dem Ausbau der Gustav-Hartmann-Straße bis zur Marburger Straße wird auch die Bismarckstraße 1898 bis zu dieser verlängert.

Durch die Eingemeindung von Laubegast machte sich wegen einer vorhandenen Bismarckstraße (heute Bayrische Straße) eine Umbenennung notwendig. Mit Beschluss vom 19. Februar 1926 wird die Straße umbenannt in Hermannstädter Straße nach dem Ort Hermannstadt in Siebenbürgen (Rumänien) an den Südkarpaten; vor 1919 zu Österreich-Ungarn; heißt jetzt Sibiu.

Am 27. September 1945 wurde die Straße (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946) in Richard-Clauß-Straße umbenannt nach Richard Claus (auch Clauß geschrieben), geboren 1. Juni 1907 - gestorben im August 1936 im Gefängnis; Dresdner Arbeiterfunktionär, Metallformer, Widerstandskämpfer.

Laut Beschluss der Stadtverwaltung erfolgte am 25. Februar 1993 die Rückbenennung in Hermannstädter Straße.

[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)

• Nr. 12: Dr. Ferdinand Schoof, Chemiker (1898)