Johann Heinrich Trobisch

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Johann Heinrich Trobisch, 1917
Johann Heinrich Trobisch mit Ehefrau Eva Regina um 1875
Apostelkirche, 1930

Johann Heinrich Trobisch (18431918) war ein Gutsbesitzer im Dresdner Stadtteil Trachau, der einen Teil seines Landes für den Bau der Apostelkirche stiftete.

[Bearbeiten] Leben

Johann Heinrich Trobisch war einer von sechs Söhnen des Serkowitzer Viertelhufenbauern Johann Christian Trobisch (1804-1847) und dessen Ehefrau, der aus Kaditz stammenden Anna Rosine Trobisch geborene Tränkner (1812-18..). Er und sein Bruder Johann Gottfried Trobisch (1839-1917) hatten um 1860 das heimatliche Serkowitz verlassen und in Trachauer Gutsbesitzerfamilien eingeheiratet.

Im Jahre 1865 wurden in der Kaditzer Kirche Johann Gottfried Trobisch und Eva Regina Türke (1842-1906), ein knappes Jahrzehnt später, am 7. Juli 1874, Johann Heinrich Trobisch und Eva Regina Vogel verw. Frantze (18471916) getraut.

Während der ältere Trobisch eher still und zurückgezogen Haus (heute Alttrachau 5), Hof und Feld bewirtschaftete, erwarb sich sein Bruder Johann Heinrich, Besitzer des Hofes im nördlichen Teil des Dorfes (heute Alttrachau 41), vor allem als langjähriges Vorstandsmitglied der Kaditzer Parochie (Kirchspiel, Pfarrei) öffentliche Anerkennung.

Anlässlich der Auspfarrung der Trachauer Kirchgemeinde aus der Emmauskirche (Kaditz) zum 1. Oktober 1908 hatte der über beträchtliche Flächen Ackerland verfügende Johann Heinrich Trobisch ein Stück Feld an der Böttgerstraße/Ecke Industriestraße gestiftet, damit darauf eine Kirche gebaut werde.

Obwohl der Entwurf des Dresdner Architekten Oswin Hempel (18761965) und die Baupläne für das Gotteshaus bereits vor dem Ersten Weltkrieg vorlagen, kam es, nach dem Tausch des Baulandes, erst am 9. Oktober 1927, nun am neuen Standort Kopernikus-/Ecke Trobischstraße, zur Grundsteinlegung für die 17 Monate später (10. März 1929) geweihte Kirche. Im Zusammenhang mit der Grundsteinlegung des Kirchenbaus hatte die Stadt am 18. November 1927 eine Straße in direkter Nähe zur Apostelkirche nach dem 1918 verstorbenen Johann Heinrich Trobisch benannt.

[Bearbeiten] Nachfahren

Sein Bauerngut in Alttrachau führten in der Folge Sohn Adolph (1875-1937) und danach Enkel Alfred (1904-1958) weiter. Die 1907 geborene Hilma Berta Vogel, verwitwete Vetter, Ehefrau des im 54. Lebensjahr verstorbenen Alfred Trobisch, war die letzte Bäuerin auf dem Hof. Im Januar 1985 starb sie im Trachauer Krankenhaus an der Industriestraße. Wie alle Trobisch-Bauern und deren Ehefrauen fand auch sie ihre letzte Ruhestätte auf den Kaditzer Friedhöfen (Johann Heinrich und Frauen an der Emmauskirche, Sohn und Enkel auf dem "Franzosenfriedhof").

[Bearbeiten] Andenken

Außer der Trobischstraße und einem Relief in der Apostelkirche, beides in Trachau, sowie der Grabstätte auf dem Kaditzer Kirchfriedhof erinnert an Johann Heinrich Trobisch auch noch sein ehemaliges Bauerngut in Alttrachau 41, in dem am 17. Februar 1995 die Gaststätte & Pension „Trobischhof“ eröffnet wurde.

Am Grundstein im Kellergeschoss der Apostelkirche befindet sich ein Bildnisrelief des Johann Heinrich Trobisch. Geschaffen wurde es vom Medailleur und Maler Friedrich Wilhelm Hörnlein (16. August 1873 Suhl – 13. Februar 1945 Dresden). Hörnlein, Graveur in der Sächsischen Staatsmünze, wohnte ab 1909 einige Jahre auf der Burgsdorffstraße 8 in Dresden-Trachau, wo sich auch sein Atelier befand.

[Bearbeiten] Quellen

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