Julius Heinrich Schwarze
Julius Heinrich Schwarze (* 1706 in Dresden; † 21. Oktober 1775 ebenda) war ein kürfürstlich-sächsischer Oberlandbaumeister. Er führte als Architekt das Dresdner Rokoko zum Höhepunkt[1]
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[Bearbeiten] Leben und Wirken
Julius Heinrich Schwarze war ein Schüler von Zacharias Longuelune. Bereits 1729, mit 23 Jahren wurde er Baukondukteur. Im Kurfürstentum Sachsen war dies eine Berufsbezeichnung für einen Gehilfen bei Vermessungs- und Zeichenarbeiten. 1739 zum kurfürstlichen Landbaumeister und 1752 dann als Nachfolger von Johann Christoph Knöffel zum Oberlandbaumeister berufen, wirkte Schwarze an verschiedenen Bauten mit:
- ab 1742 das Palais und der Garten Moscynska,
- ab 1745 die Innengestaltung der Brühlschen Kleinbauten,
- 1752 das Palais Boxberg,
- 1752 bis 1755 die Erhöhung und Vollendung des Turms der Katholischen Hofkirche,
- 1753 das Ministerhotel in der Seegasse,
- 1755 bis 1761 am Morettischen Theater,
- vor 1756 am Palais Vitzthum-Schönburg in der Moritzstraße Nr. 763 (ab 1840 Nr. 19), abgerissen 1885,
- 1756 am Westflügel des Taschenbergpalais,
- ab 1756 an der Kapelle St. Constantia (Silberkapelle im Taschenbergpalais),
- ab 1762 Umbau, Aufstockung, Anbau der Seitenflügel sowie Bau des Festsaals im Coselpalais.
Die Dresdner Befestigungsanlagen hatte bereits im Siebenjährigen Krieg ihren militärischen Wert verloren, wie die Ereignisse in und um Dresden zeigten. Besonders beim Preußischen Bombardement von 1760 hatten die Festungsanlagen nur noch wenig Schutz geboten, genauso wenig wie bei der Preußischen Besetzung Dresdens im Jahr 1756.
Bereits 1763, im Jahr des Friede von Hubertusburg, wurde der Oberlandbaumeister Julius Heinrich Schwarze mit Plänen zur Entfestigung Dresdens beauftragt. Als großes Problem wurde erkannt, dass die in den Stadtgraben mündenden vier Schleusen zur Abführung der "Tage- und Röhrwasser" alle überwölbt und in eine moderne neue Schleuse geführt werden mußten. Laut Julius Heinrich Schwarze hätte die äußere Festungsmauer kostensparend die eine Seite der Schleuse bilden können. Trotzdem wurden seine Pläne aus Kostengründen immer wieder aufgeschoben, bis weit über seinen Tod hinaus. Die Demolierung Dresdens wurde erst ab dem 20. November 1809 unter der französischen Besetzung von Dresden befohlen. Die Leitung der Demolierung lag zu dieser Zeit dann allerdings nicht mehr in zivilen Händen, sondern beim Direktor des Ober=Militair=Bau=Amtes, dem Obrist und Commandant des Ingenieur=Corps Herrmann Ehrenfried Backstroh.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958, S. 404
[Bearbeiten] Literatur
- Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958