Coselpalais
[Bearbeiten] Geschichte
Von 1744 bis 1745 wurde von Johann Christoph Knöffel (1686–1752) das Knöffelsches Haus für sich selbst erbaut. Er errichtete es hinter der Frauenkirche an der Stelle des alten Pulverturms, den August III. ihm und dem Vater von Karl Adolph Caesar geschenkt hatte. Der Bildhauer Johann Gottfried Knöffler schuf auf den Flügelbauten mächtige Trophäen sowie zwölf Kinder, die teils einzeln, teils paarweise in mannigfaltigen Stellungen mit Ritterhelmen, Schwert, Keule, Köcher, Streitkolben und Fackel spielen. Gleichzeitig entstand das benachbarte Caesarsche Haus für den Oberkriegskommissar Caesar. Canaletto wohnte und arbeitete dort.[1]
Beim 1760 erfolgten Beschuss von Dresden durch die preußische Artillerie im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) wurden das Knöffelsche und auch das Cäsarsche Haus wie viele andere Häuser des Neumarktes stark beschädigt.
Friedrich August von Cosel, Sohn von August dem Starken und der Gräfin Cosel, erwarb die beiden Häuser 1762 und ließ sich daraus von Julius Heinrich Schwarze und Christian Gottfried Hahmann unter Einbeziehung der beiden Vorgängerbauten von Knöffel und Cäsar ein Wohnpalais, das Coselpalais, errichten. Die Arbeiten an dem Gebäude dauerten bis 1764. Der Hauptbau blieb dabei im Wesentlichen im vorherigen Stil erhalten, während zwei niedrige Seitenbauten und die Einfriedung hinzugefügt wurden.
Anfang des 19. Jahrhunderts wohnte Carl August Böttiger im Palais. Von 1853 bis 1901 diente es als Polizeigebäude. Im Februar 1945 bei den Luftangriffen auf Dresden erlitt das Gebäude schwere Beschädigungen. Von 1973 bis 1975 wurden die Flügelbauten des Palais wiederaufgebaut. Das Hauptgebäude wurde 1999 rekonstruiert und im Zuge der Bebauung am Neumarkt mit historischer Außenfassade teilweise neu errichtet. Im Kellergeschoss des Gebäude befindet sich die Gaststätte Pulverturm. Das Café Cosel befindet sich im Erdgeschoss mit Außenbewirtschaftung und Blick zur Frauenkirche.
[Bearbeiten] Fotos
Café Cosel, Terrasse (2017)
[Bearbeiten] Quellen
- Paul Schumann: Dresden. Leipzig: E. A. Seemann, 1909
- 1756 Dresden – Dem Mythos auf der Spur, Asisis monumentales 360°-Panorama der Barockzeit in Dresden, Kathrin Francik/ Ulla Heise, Asisi Visual Culture GmbH, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-00-029599-7
- Dresden Stadtlexikon, edition Sächsische Zeitung, Siegmar Baumgärtel/ Klaus Gertoberens,1. Auflage 2009, ISBN 978-3-938325-61-2
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Raimund Herz: Auf Bellottos Spuren im Coselpalais Dresden, Online-pdf auf www.carl-heinrich-von-heineken.de