Königsbrücker Landstraße
Die Königsbrücker Landstraße ist Teil der alten Landstraße von Dresden über das Dorf Langebrück nach der Stadt Königsbrück. Diese Landstraße wurde 1414 als weg gein der Langenbrucken und 1519 als Langebrugker straße erwähnt. Vom 17. Jahrhundert an war die Bezeichnung Königsbrücker Straße üblich. Sie wurde aber bis in das 18. Jahrhundert teilweise noch als Langebrücker Straße bezeichnet.
Nach der Eingemeindung von Klotzsche im Jahre 1950 gab es im bisherigen Dresdner Gebiet eine Königsbrücker Straße und auch eine in der bisher selbstständigen Gemeinde. Dort wurde die Straße im September 1953 umbenannt in Königsbrücker Landstraße.[1]
In Fortführung der Straße gab es in Weixdorf ebenfalls eine Königsbrücker Straße. Laut Adressbuch von 1904 gab es in beiden Ortsteilen Weixdorf und Lausa jeweils eine Straße mit diesem Namen. Nach der Eingemeindung von Weixdorf 1999 wurde diese der bisherigen Königsbrücker Landstraße zugeordnet und neu durchnummeriert.
Die Straßenabschnitt ab der Eisenbahnbrücke über der Strecke Dresden-Görlitz im Stadtteil Hellerberge trägt noch den Namen Königsbrücker Straße. Der Teil östlich der Straße gehört hier zur Gemarkung Klotzsche, ist aber dem Stadtteil Hellerberge zugeordnet. Mit dem Beginn des Stadtteils Klotzsche trägt die Straße den Namen Königsbrücker Landstraße (Haltestelle Infineon Nord).
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen
- Nr. 2–4c: DGUV-Akademie/IAG (Altbau Tessenow/Kramer; 1920–1934 Sächsische Landesschule, 1934–1945: Napola, 1945–1992 Nutzung durch Sowjetarmee; 1998–2000 Sanierung/Erweiterung; ab 2001 DGUV-Akademie)[2]
- Nr. 3: Wohnhaus der Malerin und Illustratorin Gertrud Caspari 1913–1945
- Nr. 7: früher Gaststätte „Schänkhübel“,[3] im Hintergebäude „Heidepark-Kinotheater“ (Inhaber Moritz Pech)?[4]
- Nr. 40: vor dem Abriß in den 1990er-Jahren: Haushaltswarengeschäft von Klempnermeister Franz Großöhmichen (Eigentümer: der Weixdorfer Gastwirt Max Mahler, Besitzer des "Erb-, Brau- und Schänkgutes Lausa", im Volksmund "Goge" genannt, am Bahnübergang Lausa neben der "Pastor-Roller-Kirche"). 1908/10: Landschaftsgärtnerei und ein Blumengeschäft. Heute: zwei neue Gebäude mit verschiedenen Büros und einem Medizinischen Therapiezentrum
- Nr. 42: Villa Wildpark, erbaut nach 1910 durch den aus dem Erzgebirge stammenden Posamentenfabrikanten Carl Gustav Schreiber. Carl Schreiber hatte sich schnell mit der Geschichte seines Wohnortes vertraut gemacht und schrieb für Dresdner Zeitungen und für die in Klotzsche erscheinende "Dresdner Heide-Zeitung" Artikel über Klotzsche und Dresden
- Nr. 52: Villa Löwe, auch Villa zum Löwen. Als Hauszeichen prangte bis zur Erneuerung des Außenputzes in den 1970er-Jahren ein goldener Löwenkopf an der Giebelseite des Gebäudes. Hier betrieb der Buchbindemeister Clemens Behr eine Buch- und Papierhandlung und eine Leihbibliothek. Nach Geschäftsaufgabe hatte der Konsum hier eine Schuhverkaufsstelle eingerichtet und jetzt wird das gesamte Erdgeschoss vom Elektrohaus Plum genutzt. Zuvor hatte über viele Jahre im rechten Erdgeschossteil ein Friseurgeschäft unter verschiedenen Inhabern bestanden.
- Nr. 56: Warenhaus Königswald mit verschiedenen Verkaufseinrichtungen. Eigentümer war der Handschuhfabrikant August Weide aus Klotzsche.
- Nr. 66: Landhaus Königswald, Eigentümer war die Familie Schneider, die in gleichem Haus ein Friseurgeschäft und Wannenbad betrieb. Inhaber des Friseurgeschäftes ist jetzt die Enkeltochter der Schneiders, Ute Däbritz. Das zweite Geschäft in diesem Haus war über viele Jahre die Verkaufsstelle der Fischräucherei „Pretzsch und Kunze“. Es wurde später von Herrn Lindner als Fischgeschäft bis in die 90er Jahre weiter geführt. Jetzt ist in den Räumen die Zweigfiliale der Hahmann Optik GmbH eingerichtet.
- Nr. 68: Villa Ewaldine, hier wohnte der Pfarrer i. R. Adolf Rohde. In diesem Haus war bis zum Kriegsende 1945 das Konsulat der Republik Venezuela untergebracht.
- Nr. 70: Villa Heiderose, gehörte dem Ministersekretär und Kanzleirat i. R. A. Arthur Kolbe, Vorstandsmitglied des Ersten Verschönerungs-Vereins Klotzsche-Königswald und Gemeinderatsmitglied.
- Nr. 72: Villa Daheim, war Eigentum des Bibliothekars Clemens Peter Schmidt. Sattlermeister Rudolf Minzlaff hatte hier seine Wohnung.
- Nr. 73/75: Kurhaus Klotzsche mit Ballsaal
- Nr 74: Villa Waldluft, gehörte dem Superintendant Dr. theol. K. August Cordes. Die Rechtsanwaltkanzlei von Maria Cordes wird vielen Klotzschern noch in Erinnerung sein. Hier wohnte auch Gerhard Jasper, Generalsekretär der Hauptmissionsverwaltung.
- Nr. 76: Villa Almenrausch, gehörte dem Besitzer der Taschenlampen- und Batteriefabrik „Hoka“, später Robert Wacker KG, danach MTS-Traktoren-Reparaturwerk Klotzsche.
- Nr. 78: Villa Martinsklause
- Nr. 80 Villa Edelweiß, gehörte dem Senatspräsidenten Dr. Bruno Rudert.
- Nr. 82: Villa Silvana, hier befand sich die Waldschule von Direktor Herbert Manfred Pollatz, der hier auch seinen Wohnsitz hatte.
- Nr. 84: Villa Vinzenzia, hier wohnte der Direktor des ev.-luth. Schulvereins, Dr. phil. Gerhard Kropatscheck.
- Nr. 86: Villa Dornröschen, hier wohnte der pens. Beamte Dr. phil. Albert Ganswindt.
- Nr. 94a: Seniorenwohnanlage Katharinenhof „An der Heide“; Neubau 2018/2019; Grundsteinlegung am 23. August 2018; Richtfeste am 25. September 2018 und 22. Mai 2019; Eröffnung 1. Teil August 2019, 2. Teil 2020[5]
- Nr. 98 (Ecke Am Wasserwerk): Gesundheitszentrum Klotzsche mit Arzt-, Hebammen- und Therapiepraxen, Apotheke, Geschäften für Hilfsmittel (seit Juli/Oktober 2015)
- Nr. 159: VEB Gemeinschaftskost Dresden, Hauptsitz der Schulspeisung[6]
- Nr. 338: „Altes Zollhaus“ von Lausa
- Nr. 375: Pastor-Roller-Kirche
Jonaskreuz an der Einmündung des Moritzburger Wegs
Jonaskreuz an der Einmündung des Moritzburger Wegs
„Altes Zollhaus“ von Lausa
Wegesäule an der Einmündung des Radeberger Wegs in die Königsbrücker Landstraße nach Radeberg mit Wegweiser nach Langebrück
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden. Manuskript, 1998.
- ↑ DGUV-Akademie: Geschichte der Akademie-Gebäude.
- ↑ Adressbuch 1913, 6. Teil, S. 194
- ↑ Adressbuch 1921, 6. Teil, S. 169
- ↑ https://katharinenhof.net/bewohner
- ↑ Fernsprechbuch Bezirk Dresden, Stand: Juli 1976, S. 102