Heinrich Tessenow
Heinrich Tessenow (* 7. April 1876 in Rostock; † 1. November 1950 in Berlin) war ein Vertreter der Reformarchitekur, Hochschullehrer und einer der Architekten der Gartenstadt Hellerau.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Nach Studium an der Technischen Hochschule München bei Karl Hocheder, Friedrich von Thiersch und Martin Dülfer folgte er Letzterem 1909 als Assistent an die TH Dresden. Nach 1911 schlossen sich Lehrtätigkeiten an den Deutschen Werkstätten Hellerau und den Gewerbeschulen in Trier und Wien an. In den Jahren von 1920 bis 26 wurde er als Professor für Architektur an die Kunstakademie berufen. Seine Atelierwohnung hatte er dabei Am Schänkenberg 12. Nach seiner Dresdner Zeit ließ er sich in Berlin nieder. Er war ein führendes Mitglied im Deutschen Werkbund. Der Heinrich-Tessenow-Weg in Hellerau wurde nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Werke
- 1910: zahlreiche Gebäude in Hellerau, darunter Doppelvilla Heideweg 24/26, Landhaus Auf dem Sand 12 und Kleinhauswohnungen Am Schänkenberg und Am Pfarrlehn
- 1911/12: Festspielhaus Hellerau
- 1922: Elfhäusergruppe (D-Zug) Moritzburger Weg (Reihenhäuser Nr. 19-39)
- 1925/27: Sächsische Landesschule in Klotzsche (sechs Schülerwohnheime, das Festgebäude mit Mensa und Aula)
- 1926: Entwurf für die Eisenbahnbrücke in Meißen
- 1931: Umbau der Neuen Wache in Berlin zum Preußischen Ehrenmal 1914–18. Den Eichenkranz im Innern schuf der Bildhauer Ludwig Gies.
- 1935: Umbau des Belvedere in Neubrandenburg (Mecklenburg-Vorpommern) zum „Kriegerdenkmal 1814–18 des Landes Stargard“
Eine spezielle Holzrahmenkonstruktion zur schnellen Errichtung von Fertighäusern ließ er 1909 als Tessenow-Patentwand anmelden und Teile davon wurden in den Pensionshäusern auf dem Festspielgelände wieder denkmalsgerecht hergerichtet[1].
[Bearbeiten] Ausstellung
Das Stadtmuseum zeigt vom 27. November 2022 bis 29. Mai 2023 die Sonderausstellung „Heinrich Tessenow. Architektur und Möbel“.[2]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ BEGER, Claudia: Gartenstadt Hellerau - Architekturführer, Deutsche Verlags-Anstalt, 2008, S. 184
- ↑ Stadtmuseum Dresden, Heinrich Tessenow. Architektur und Möbel.