Karl Eduard Flath
Karl Eduard Flath, auch Carl Eduard Flath, latinisiert Carolus Eduardus Flath (3. April 1806 in Dresden; † 11. September 1894 ebenda) war ein deutscher Jurist und Verwaltungsbeamter, zuletzt als Leiter der Wohlfahrtspolizei. Flath arbeitete über 30 Jahre in der Dresdner Kommunalpolitik als besoldeter Dresdner Stadtrat, davon fast 25 Jahre als besoldetes Mitglied.
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[Bearbeiten] Familie
Karl Eduard Flath entstammte der aus Annaberg stammenden sächsischen Flath.[1] Flaths Großvater war der Branntweinbrenner Christian Friedrich Flath, der das Haus 115 am Obergraben in der Dresdner Neustadt besaß.[2]
Karl Eduard Flath wurde am 7. April 1806 als Sohn des Dresdner Böttchers und Hausbesitzers Gotthelf Benjamin Flath (* 1768; † 8. Januar 1849 in Dresden) getauft. Flaths Vater arbeitete bis 1845 in seinem Beruf als Böttcher, zog sich dann als Privatier zurück und besaß das Haus 560 in der Pfarrgasse.[3] Flaths Schwestern waren:
- Amalie Auguste Flath,
- Christiane Sophie Flath und
- Ernestine Sophie Flath, alle 1855 als Privata im ehemaligen elterlichen Haus Pfarrgasse 4.[4]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Eduard Flath absolvierte seine Reifeprüfung an der Dresdner Kreuzschule, die er in beiden Teilfächern mit der Bestnote I (Eins) bestand. Danach nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften auf.[5] Er war 1831 Kandidat jur. und Amtsaktuar und -akzessist. Er wohnte anfangs in der Inneren Altstadt in der Pfarrgasse 560 im väterlichen Haus, der späteren Hausnummer 4.[6] 1832 wurde Flath Jusizamtsprotokollar,[7] 1833 erster Polizeiaktuar in der Stadtpolizeideputation,[8] was er bis 1841 blieb.[9]
1842 ist Flath erstmals als Stadtrat im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[10] In diesem Amt blieb er 33 Jahre, bis 1875. 1863 verkauften die Geschwister Flath das Haus in der Pfarrgasse. Im gleichen Jahr zogen Karl Eduard Flath und seine Schwester Christiane in eine Wohnung in der Prager Straße 27.[11]
1868 war Flath Dirigent der Wohlfahrtspolizei und arbeitete als Stadtrat in der Stadtbehörde in der I. Ratsabteilung.[12] 1875 wurde Flath unter Fortzahlung einer Pension und der Beibehaltung seines Titels als Stadtrat a.D. (außer Dienst) nach über 30 Jahren Tätigkeit im Stadtrat in den Ruhestand verabschiedet.[13] Zuletzt war er auch Vorstand des Eichamtes Dresden.[14] 1890 erhielt er aus Anlass seines 50-jährigen Bürgerjubiläums den Dresdner Jubel-Bürgerschein.[15]
Flath war außerdem Mitglied des Vereins für Geschichte Dresdens, dem Herausgeber der "Dresdner Geschichtsblätter". Zuletzt wohnte er in der Prager Straße in der Hausnummer 48[16] und wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof beerdigt.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen
- 1841ff.: Systematische Darstellung des im Königreiche Sachsen geltenden Polizei-Rechts, mit besonderer Rücksicht auf die in der königlich sächsischen Oberlausitz geltende Particular-Verfassung, so wie die allgemeine frühere Gesetzgebung und die durch die Kreisblätter in den vier Kreisdirections-Bezirken publicirten Verfügungen der obern Polizeibehörden, 3 Bände
- 1842: Sammlung der in Dresden geltenden Polizeibestimmungen
- 1861: Local-Bestimmungen für die Gemeindeverwaltung der Stadt Dresden
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1872: Ritterkreuz (1. Klasse) des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- Wilhelm Haan: Carl Eduard Flathe in: Sächsisches Schriftsteller-Lexicon, Robert Schaefer’s Verlag, Leipzig 1875, Digitalisat auf Wikisource], S. 71
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 151 in der SLUB Dresden
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Archivale 12586: Nachlass Familie Flath im: Hauptstaatsarchiv Dresden
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, S. 138, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 71, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1855, S. 57f., SLUB
- ↑ Christianus Ernestus Augustus Groebel: Observationum in scriptores Romanorum classicos, 1818, Digitalisat auf Google Books, S. 16
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 65, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 61, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 67, SLUB
- ↑ Zeitschrift für Rechtspflege und Verwaltung, zunächst für das Königreich Sachsen, Digitalisat auf Google Books, S. 379
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 67, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, S. 82, SLUB
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 79 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, S. 101, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für den Königreich Sachsen, 1875, Digitalisat auf Google Books, S. 326
- ↑ Der Verwaltung der Stadt Dresden, 1890, Digitalisat auf Google Books, S. III
- ↑ Adressbuch Dresden 1894, S. 186, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Carl Eduard Flath“
- Tafel 428, Karl Eduard Flath, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter