Karl Friedrich Emil Bönisch

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Karl Friedrich Emil Bönisch, auch Carl Friedrich Emil Bönisch (* 27. Februar 1832 in Neukirch bei Königsbrück; † 9. November 1894 in Dresden) war ein sächsischer Jurist, Politiker, Stadtrat und Bürgermeister von Dresden sowie ehemaliger Abgeordneter im Landtag des Königreiches Sachsen.

[Bearbeiten] Familie

Karl Friedrich Emil Bönisch enstammte der sächsischen Familie Bönisch/ Böhnisch. Er war der Sohn des langjährigen Kirchschullehrers zu Neukirch, Johann Christian Bö(h)nisch (* 1791 in Zschornegosda bei Senftenberg; † 1870 in Neukirch bei Königsbrück).[1] Sein Vater war 1806 Kinderlehrer in Naundorf bei Ortrand, 1809 Kinderlehrer in Rohna und seit 1820 Kirchschullehrer in Neukirch.[2] Am 11. August 1856, zu Ehren seines 50-jährigen Dienstjubiläums, bedankte sich sein Vater öffentlich in der Leipziger Zeitung für die Unterstützung in seinem Berufsleben und Glückwünsche in seinem Jubiläum.[3] Sein Vater erhielt für seine Verdienste im gleichen Jahr die Goldene Verdienstmedaille des königlich-sächsischen Verdienstordens.[4]

Bönisch war verheiratet. Seine Witwe Pauline Bönisch (18391907)[5] wohnte bis etwa 1903 in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Blumenstraße weiter und ist letztmalig im Adressbuch von 1907 in der Pestalozzistraße 3 zu finden.[6]

In Kamenz gibt es ebenfalls einen Bönischplatz, der nach dem Mediziner, Schriftsteller und Förderer Johann Gottfried Bönisch (17771831) benannt ist. Dessen zweite Ehefrau Johanne Sophie ist wiederum bis etwa 1851 in der Dresdner Neustadt nachgewiesen.[7]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Friedrich Emil Bönisch war nach seinem Studium der Rechtswissenschaften zuerst Ratsaktuar in Chemnitz. Er wohnte dort anfangs in der Alten Dresdner Straße 5k.[8] 1858 zog er in Chemnitz in die Gartenstraße 26.[9] Ein Jahr später, 1859 wurde Bönisch zum Ratsassessor ernannt [10] und schließlich am 23. Februar 1863 zum Stadtrat in Chemnitz in sein neues Amt eingewiesen.[11][12] Zu dieser Zeit wohnte er in der Rochlitzer Straße, wohin er bereits 1862 gezogen war.[13] Zuletzt wohnte Bönisch in Chemnitz in seine 1864 bezogene Wohnung in der Kaßbergstraße 209C.[14][15]

1871 ging Bönisch nach Dresden, wo er ebenfalls viele Jahre zuerst als Stadtrat wirkte. Als Mitglied der II. Ratsabteilung war er u.a. für das Stadtkrankenhaus Friedrichstadt, das Frauenhospital und das Bürgerheim zuständig[16]. Im Jahr 1884, nach dem Ausscheiden seines Amtsvorgängers Conrad Wilhelm Rüger, wurde er zum Zweiten Bürgermeister von Dresden gewählt. Dieses Amt übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1894 aus. Oberbürgermeister war zu dieser Zeit Dr. Paul Alfred Stübel.

Bönisch war Mitglied der liberalen Deutschen Fortschrittspartei (DFP) und war von 1875 bis 1892 Abgeordneter in der Zweiten Kammer des Sächsischen Landtages aus dem Wahlbezirk Dresden 3.[17][18]

Bönisch wohnte zuletzt in der Blumenstraße 1, II. Stock und wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof begraben. Ihm zu Ehren wurde der Bönischplatz an der Abzweigung der beiden Straßen Blumen- und Pfotenhauerstraße in der nördlichen Johannstadt benannt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Elvira Döscher, ‎Wolfgang Schröder: Sächsische Parlamentarier 1869-1918, Droste-Verlag 2001, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 352
  2. Carl Ramming, August Raum: Ramming's Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königreich Sachsen, 6. Ausgabe, Dresden 1859, Digitalisat auf Google Books], S. 366
  3. Leipziger Zeitung, 15. August 1856, Digitalisat auf Google Books, S. 4596
  4. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1867, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 31
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Adressbuch von 1907
  7. Adressbuch von 1851
  8. Adressbuch Chemnitz 1857, S. 57, UB Chemnitz
  9. Adressbuch Chemnitz 1859, S. 75, SLUB
  10. Adressbuch Chemnitz 1860, S. 87, SLUB
  11. Constitutionelle Zeitung 26. Februar 1863, Digitalisat, S. 43
  12. Adressbuch Chemnitz 1864, S. 61, UB Chemnitz
  13. Adressbuch Chemnitz 1863, S. 68, UB Chemnitz
  14. Adressbuch Chemnitz 1865, S. 63, UB Chemnitz
  15. Letztmalig im Adressbuch Chemnitz 1871, S. 95, SLUB
  16. Adressbuch von 1872
  17. Carl Friedrich Emil Bönisch in den Historischen Protokollen des Sächsischen Landtages
  18. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Mitglieder des Sächsischen Landtags 1883/84“

[Bearbeiten] Weblinks

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