Karl Robert Freiesleben
Dr. jur. Karl Robert Freiesleben, auch Carl Robert Freiesleben (* 27. März 1835 in Freiberg; † 25. März 1893 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als Ministerialrat im Kultusministerium im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates.
[Bearbeiten] Familie
Karl Robert Freiesleben stammte aus einer traditionsreichen Juristen- und Theologenfamilie, die seit Anfang des 16. Jahrhunderts in Oberfranken und Ostthüringen nachweisbar ist. Ein sächsischer Zweig ließ sich in Freiberg nieder und brachte viele angesehene Bergmänner und Juristen hervor. Ein Familienstamm wurde geadelt als von Freiesleben, wovon ein Zweig sich in Dänemark niederließ und auch dort zu höhen Ämtern kam.[1] In Deutschland erhielt ein Familienast die Standeserhöhung mit dem Zusatz "Edler von Freiesleben"[2]
Freieslebens Großvater Johann Carl Freiesleben (1774–1846) war königlich-sächsischer Bergrat und -hauptmann an der Bergakademie in Freiberg.[3] Freiesleben war der Sohn des Juristen und königlich-sächsischen Ministerialdirektors Johann Wilhelm Otto Freiesleben (1807–1890). Seine Schwester, Elwine Louise Freiesleben (1837–1924) heiratete den Juristen und kaiserlichen Reichsgerichtsrat, Konrad Robert Rüger (1829–1899).
Karl Robert Freiesleben heiratete Mathilde Henriette Irmgarde geb. von Warnsdorf (* 19. August 1833 in Köln; † 5. Oktober 1909 in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Oberbergrates Ernst Rudolph von Warnsdorf (1806–1871) und dessen Ehefrau Margaretha von Warnsdorf.[4] Das Paar hatte eine Tochter:
- Minna Henriette Freiesleben (* 28. März 1864 in Dresden). Sie heiratete am 6. Mai 1886 den Juristen und Beamten Friedrich Leopold Clemens Rüger (* 4. Mai 1855 in Dresden; † 17. Juli 1912 ebenda), Sohn des königlich-sächsischen Kammerzahlmeisters und Hofsekretärs der Königinwitwe Maria Anna, August Theodor Wilhelm Rüger († 1869)[5] und dessen Ehefrau Laura Auguste [6] aus der Dresdner Kaufmanns- und Juristenfamilie Rüger.[7] Clemens Rüger war zuletzt Geheimer Finanzrat.[8]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Robert Freiesleben studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig. Er ist erstmals 1858 als Rechtskandidat im Dresdner Adressbuch verzeichnet, als er in der Johannisgasse 7 wohnte.[9] Noch im gleichen Jahr wurde er als Protokollant am königlichen Gerichtsamt in Dresden angestellt.[10]
1860 nach der Promotion zum Doktor der Rechtswissenschaften (Dr. jur.), wurde Freiesleben Aktuar bei der königlichen Polizeidirektion in Dresden. Gleichzeitig zog er in die Große Plauensche Gasse 12b[11] 1862 wurde er als Akzessist zur königlichen Kreisdirektion in Dresden versetzt,[12] 1864 zuerst als Sekretär, ab November als Referendar zur Kreisdirektion.[13] Im gleichen Jahr zog er in die Ammonstraße 79,[14] 1866 in die Walpurgisstraße 2.[15]
1868 erhielt Freiesleben den Rang eines Regierungsassessors,[16] ein Jahr später, 1869 wurde er Hilfsarbeiter im königlichen Kultusministerium.[17] 1870 wurde Freiesleben vom sächsischen König Johann zum königlich-sächsischen Regierungsrat ernannt.[18] Ostern 1873 zog er in die Schweizer Straße 6,[19] dessen Hauseigentümer er war.[20]
1874 wurde Freiesleben in den Rang eines Geheimen Regierungsrates im sächsischen Kultusministerium erhoben,[21] wo er bis zuletzt arbeitete. Er war außerdem Mitglied des sächsischen Disziplinarhofes und damit der zweiten Instanz des sächsischen Disziplinargerichts.[22]
Freiesleben wurde auf dem Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1877: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1877: Fürstlich-Reußisches Zivil-Ehrenkreuz 1. Klasse
- 1891: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 88 in der SLUB Dresden
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Coats of Arms - Scandinavia, von Freiesleben
- ↑ Johann Friedrich Edler von Freiesleben († 1872 in Dresden), königlich sächsischer Oberleutnant, Adressbuch Dresden 1872
- ↑ Johann Karl Freiesleben in der Deutschen Biographie
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1869, S. 255, SLUB
- ↑ als Witwe im Adressbuch Dresden 1870, S. 269, SLUB
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, S. 915, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 62, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1859, S. 57, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1861, S. 73, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 82, SLUB
- ↑ Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle ... für das Königreich Sachsen, 12. Jahrgang, Nr. 64, Leipzig 1864, Digitalisat auf Google Books, S. 512
- ↑ Adressbuch Dresden 1865, S. 83, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 88, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, S. 84, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, S. 87, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, S. 89, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, S. 96, SLUB
- ↑ Häuserbuch Dresden 1891, S. 1165, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 102, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 47