Karl Wilhelm Clauß

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Karl Wilhelm Clauß , auch Carl Wilhelm Clauss (* 15. März 1829 in Loschwitz bei Dresden; † 4. November 1894 in Dresden) war ein sächsischer Lehrer, Gründer der Technischen Lehranstalten und Gewerbe- und Privatschuldirektor.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Wilhelm Clauß übernahm 1860 als Direktor das bereits 1823 als erste "konzessionierte Schulanstalt für Kinder gebildeter Stände" in Dresden gegründete Gebhardtsche Institut. Clauß hatte danach als Sekretär des Dresdner Gewerbevereins maßgeblichen Anteil an der als Handwerkerschule am 16. April 1861 vom Gewerbeverein zu Dresden gegründeten Gewerbeschule. Er erkannte bereits vor über 150 Jahren, dass die Weiterbildung junger Handwerker nötig war. Die Schule befand sich zunächst auf der Waisenhausstraße 32a. Als Clauß am 1. April 1862 die Leitung der Schule übernahm, verlegte er die Klassen nach der Großen Brüdergasse 13, wo sich bereits sein Institut befand.

1863 rettete Clauß die Gewerbeschule vor der Auflösung durch den Gewerbeverein und übernahm diese als seine Privatschule. Gleichzeitig wurde er auch Direktor der Gewerbeschule. Ostern 1866 zog Clauß mit der Gewerbeschule in die Weiße Gasse 43. 1868 wurde sein Institut in der Großen Brüdergasse als „Clauß’sches Institut“, eine allgemeinbildende Schule für Kinder begüterter Familien, in eine reine Knabenschule umgewandelt. Zu dieser Zeit wohnte Clauß in der Marienstraße 30.[1] Von 1870 bis 1874 führte nochmals (nach 1861 bis 1863) der Dresdner Gewerbeverein die Regie an der Gewerbeschule, ehe sie danach wieder von Clauß übernommen wurde. Da der Zuspruch zur Gewerbeschule durch Clauß’ Werbung und Wirken größer wurde, und die alten Räumlichkeiten begrenzt waren, erfolgte Michaelis 1872 der nächste Umzug der Gewerbeschule auf das Doppelgrundstück Ostraallee 19/ Schützenplatz 8 (Straßenumbenennung ab 1878 in Maxstraße 9). Mit seinen Berichten vor dem Schulausschuss des Gewerbevereins sorgte Clauß dafür, dass der jährliche Zuschuss des Vereins in Höhe von 120 Talern nicht ausblieb. Auch der Rat der Stadt Dresden war an der Schule interessiert und unterstützte sie ab 1875 mit 200 Talern pro Jahr.

Das Clauß’sche Knabeninstitut fand sein Ende mit der Auflösung der letzten Klasse zu Ostern 1894. Die Gewerbeschule führte er dagegen bis zu seinem Tod am 4. November 1894 als Direktor weiter. Clauß gilt als Erfinder des Schulausfalls durch „Hitzefrei“ an heißen Sommertagen.[2] Als "heiße Sommertage" galten damals Tage mit 25 Grad Höchsttemperatur.[3]

Karl Wilhelm Clauß wohnte zuletzt in seinem Haus in der Maxstraße 9 und wurde nach seinem Tod auf dem Alten Friedrichstädter Friedhof begraben. Nach seinem Tod wurde die Karl-Wilhelm-Clauß-Stiftung gegründet, die für unbegüterte Schüler Schulgeldbeihilfen ermöglichte.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Trivia

Nur durch geschickte Nutzung der Kapazitäten des Knabeninstituts war es Clauß jahrelang möglich gewesen, die Gewerbeschule jahrzehntelang als Privatschule so zu führen, dass die Stadt Dresden wenig Bedenken hatte, sich nach der Beschlussvorlage in der Stadtverordnetenversammlung vom 28. Januar 1896 für die Übernahme als städtische Einrichtung ab dem 1. April 1896 zu entscheiden. Etwa drei Jahre später, 1899 entschloss sich die Stadt Dresden zu einem Neubau in der Dürerstraße 45 nach Plänen des Stadtbaurates Bräter. Nach der Zerstörung des Gebäudes beim Luftangriff auf Dresden wurde Anfang bis Mitte der 1950er Jahre ein neues Gebäude der Technischen Lehranstalten errichtet.

[Bearbeiten] Familie

Karl Wilhelm Clauß war mit Emma Clauß geb. Gruner verheiratet. Das Paar hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, S. 38 auf adressbuecher.genealogy.net
  2. Carola Pönisch: Erfinder des „Hitzefrei“ war ein Dresdner. In: DAWO! Dresdner Wochenzeitung, 22. August 2024, abgerufen am 31. August 2024.
  3. Dresdner Nachrichten, 12. August 1863, (S. 2).
  4. SLUB Dresden

[Bearbeiten] Weblinks

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