Kino in der Fabrik

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Außenansicht des Kinos in der Fabrik
Frank Apel bei der Plakatversteigerung im Rahmen der „Rumpelkammer #4“ im KIF

Das am 16. März 2006 eröffnete Kino in der Fabrik (KIF) war ein Dresdner Programmkino und das einzige Filmtheater mit täglichem Spielbetrieb im Westen der Stadt. Das Kino bot insgesamt 308 Plätze in drei Sälen namens K, I und F (158, 101, 49 Plätze). Im März 2020 wurde es im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie geschlossen und öffnete nicht wieder.[1]

Auf dem wöchentlich wechselnden Spielplan standen hauptsächlich aktuelle europäische und amerikanische Programmkino-Filme sowie Kindervorstellungen am Wochenende und in den Schulferien. Regelmäßig stellten Regisseure und/oder Hauptdarsteller ihre Werke bei einer Premiere vor. In der losen Reihe „Fundsachen“ wurden ältere Filme wiederaufgeführt, die thematisch zu aktuellen Produktionen passten. Seit der Schließung des Metropolis Ende 2009 liefen Bollywood-Filme im KIF; auch das früher im Metropolis beheimatete Asian Filmfestival wurde seit Oktober 2010 im KIF ausgetragen. Das KIF war Spielort des jährlich in den Herbstferien veranstalteten Kinderfilmfestes Kinolino. Im Frühjahr 2012 waren erstmals die Filme von "Cinespanol", einer spanischsprachigen Filmtournee, im KIF zu sehen. Einmal monatlich vertonte ein Pianist im „Schwarzen Salon“ live Stummfilmklassiker. In dem ehemaligen Theatersaal wurden außerdem Filmreihen zu speziellen Themen (seit November 2009), Lesungen und Theateraufführungen angeboten, das „Frühstück bei KIFfany’s“ serviert sowie Konzerte und Tanzabende mit wechselnden DJs veranstaltet. Seit Oktober 2013 fand auch die "Rumpelkammer" im Löbtauer Kino statt. Für sein herausragendes Jahresfilmprogramm und Kinder- und Jugendfilmangebot erhielt das KIF seit 2008 jährlich Kinoprogrammpreise des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) und der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM).

Die APO Filmtheater GmbH Dresden mit Cornelia (Conny) Apel, Wolfhard „Wolle“ Pröhl (Casablanca) und Stefan Ostertag (Schauburg, Schulkino) als Gesellschaftern betrieb das private Kino. Bis etwa 2009 gehörte auch Frank Apel zu den Gesellschaftern. Als Theaterleiter war im ersten KIF-Jahr Georg Flade eingesetzt, der anschließend ins Metropolis wechselte; seit 2007 fungierte Geschäftsführerin Conny Apel auch als Theaterleiterin.

Am 12. Mai 2012 gründeten zehn Filmliebhaber und KIF-Freunde den Verein „KinoFabrik e. V.“, der die film- und soziokulturelle Arbeit des Hauses mit Ideen, Engagement und Geld unterstützte. Seit 2013 veranstaltet der Verein jährlich die Osteuropäischen Filmtage.

[Bearbeiten] Standort und Geschichte

Die Kinoräume befanden sich in der ersten Etage eines Gebäudekomplexes an der Tharandter Straße, in dem seit den 1950er Jahren der VEB Kupplungs- und Triebwerkbau seinen Sitz hatte. Im Jahr 1990 entdeckte das Staatsschauspiel die leer stehenden Räume im Löbtauer Indutrieareal und richtete darin zwei Probebühnen ein, weil das Schauspielhaus saniert wurde. Das Theater in der Fabrik (TIF) als Experimentierbühne mit 100 Plätzen öffnete am 3. Oktober 1993. Zunächst führte Volker Metzler das Haus, später übernahm Eva Johanna Heldrich die künstlerische Leitung. Bühne und Zuschauerraum befanden sich im „Schwarzen Salon“; unter Eva Heldrich fanden Aufführungen auch auf den Probebühnen statt. Das TIF erarbeitete sich durch sein innovatives Theaterkonzept, die intensive Arbeit mit Nachwuchskünstlern und die bereichsübergreifende Organisationsform deutschlandweite Bekanntheit und Wertschätzung. Aus einer Halle des Erdgeschosses strömte bis zur "Jahrhundertflut" im August 2002 der leckere Duft einer Fladenbrot-Bäckerei. Im Sommer 2004 schloss das Staatsschauspiel die kleine Spielstätte aus Kostengründen.

Ab August 2005 wurden die ehemaligen Probebühnen zu drei Kinosälen mit den dazugehörigen Vorführ- und Nebenräumen umgebaut und das Foyer neu gestaltet. Die G.N.b.h. Architekten Benjamin Grill und Hendrik Neumann konzipierten die Inneneinrichtung. Der geschwungene dunkelrote Tresen, farbige Filmzitate an den grauen Foyerwänden und ein futuristisch anmutender orangefarbener Gang zum großen Saal zogen die Blicke der Besucher auf sich. Die Außenfassade des Hauses war bereits 2003 saniert worden, weil das August-Hochwasser 2002 den gesamten Gebäudekomplex, dessen Rückfront direkt an die Weißeritz grenzt, stark beschädigt hatte.

Seit Herbst 2014 verfügte das KIF über einen Treppenlift für Menschen mit Handicap und eine Induktionsschleife für Hörgeschädigte. Möglich wurde diese Investition durch Spenden und Fördergelder des Sächsischen Ministeriums für Soziales und Verbraucherschutz für den barrierefreie Gestaltung öffentlicher Gebäude.[2]

[Bearbeiten] Technik

Seit Ende April 2013 verfügte das KIF in den beiden größeren Sälen über moderne Digitalprojektoren, die im Rahmen des Förderprogramms angeschafft wurden. Im Saal F waren Digitalvorführungen schon seit etwa 2009 möglich. Die beiden kleineren Säle bieten Dolby-SR- und Mono-Ton, der große auch Dolby Digital. Zuvor standen in den Vorführräumen tschechische Meopta-5-XB-Projektoren; gespielt wurde von sogenannten Tellern, auf denen jeweils ein kompletter Film lag. Dies machte die früher nötigen Überblendungen und das Filmrückspulen überflüssig. Alle gängigen 35mm-Bildformate (1:1,37, 1:1,66, 1:1,85, 1:2,35) konnten projiziert werden.

[Bearbeiten] Ehem. Adresse, Erreichbarkeit und Kontakt

KIF – kino in der fabrik
Tharandter Straße 33
01159 Dresden
Tel.: (0351) 42 44 860
Fax: (0351) 42 44 861
E-mail: kontakt@kif-dresden.de

[Bearbeiten] Quellen

  1. Nadine Faust: Dresden, dein Kino, Blog Campusrauschen, 23. Dezember 2023.
  2. Simone Burig: Barrierefreie Lieblingsplätze. In: SZ 2.12.2014.

[Bearbeiten] Weblinks

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