Münzteichweg

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Der Münzteichweg in Mockritz führt am Freibad Mockritz vorbei hinauf Richtung Zschertnitz zur Südhöhe. Der Anfang an der Südhöhe führt als Straße in ein kleines Wohngebiet. Das entstand erst nach 1990. Vorher war dort nur der Fußweg, der über Felder hinab zum Freibad Mockritz führt. Das kurze Stück bis zur Boderitzer Straße ist dann wieder eine Fahrstraße. Bei der Erstbenennung von Straßen im Dezember 1904 erhielt der Weg den Namen Körnerweg. Der anschließende Teil bis zur Eutschützer Straße war damals bereits eine Straße und wurde Körnerstraße genannt. Beide Namen sind seit 1906 im Adressbuch zu finden und sollten an den Dichter der Befreiungskriege Theodor Körner erinnern. Nach der Eingemeindung 1921 gab es allerdings beide Namen doppelt bzw. mehrfach. Deshalb wurden die Straße und der Weg seit 1926 unter dem gemeinsamen Namen Münzteichweg geführt. Der bezog sich auf den früheren Münzteich, aus dem das Freibad Mockritz entstand. Dort überquert der Weg den Kaitzbach. Danach geht in östlicher Richtung ein Weg ab, der an einer Kleingartenanlage vorbei führt.

Im "Adressbuch Dresden und Vororte" (bspw. von 1913) ist zum Münzteich folgendes vermerkt: "Dem Wunsche des Münzmeisters Heinrich Rehn zu Dresden gemäß, sollte auf Befehl des Kurfürsten Johann Georg i.J. 1621 ein neuer >Münzteich< zwischen dem Dorf Mockritz und Clemens Palitzschens Mühle (das jetzige Restaurant und Cafe am Eiswerk) 8 Ellen tief, 400 Ellen breit angelegt und darin Wasser gesammelt werden, das bei Frost und Dürre im Münzwerk gebraucht wurde. Das wollte aber die Gemeinde Mockritz nicht zugeben, da sie dann ihr Vieh nicht erhalten könne ... Am 23. April 1621 haben die Anlieger sich darin erklärt, daß sie ihre Wiesen zur Herstellung des Münzteiches endlich verkaufen wollten. So wurde 1629 am 1. Juni im Beisein des Hausmarschalls Georg von Pfluges der >Neue Münzteich< richtig "versteinet"." Seit 1646 nutzte die Stadt den Teich zur Fischzucht. 1882 pachteten die Dresdner Eiswerke den Teich zur Gewinnung von Eis, das in drei gegen Wärme isolierten Scheunen aufbewahrt und im Sommer in Dresden verkauft wurde. 1925/26 wurde der Münzteich zum Badeteich umgebaut. Er erhält sein Wasser nicht wie ursprünglich vom Kaitzbach sondern durch die "Tiefen Börner" (siehe Börnerweg).

Der im oberen Teil verlaufende Fußweg wurde und wird noch von Einheimischen als Schäferweg bezeichnet. Der Name geht auf den Bauern SCHÄFER zurück, dessen stattliches Gut an dem von alten Apfel- und Birnenbäumen eingefassten Weg lag. [1]

[Bearbeiten] Quellen

  1. Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Süden der Stadt Dresden. Manuskript, 2001.
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