Salzausfall

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Der Salzausfall (auch Arsenalspforte) ist ein 1554 errichtetes und 1590 teilweise zugemauertes, mittlerweile drei Meter hoch verschüttetes Hafentor unterhalb der Brühlschen Terrasse in Dresden. Er wurde im 17. und 18. Jahrhundert auch als Ausfalltor genutzt.

Durch die Remparierung Dresdens von 1519 bis 1529 geriet der Hafen von Nisan in den Bereich des neu angelegten Großen Remparts. Bei der ab 1546 errichteten Bastionärbefestigung wurde auch das Elbufer befestigt, da die Stadt an dieser Stelle von 1529 bis dahin nur durch einen Stadtgraben parallel zur Elbe gesichert war. Die Armierungsplanung für die Elbfront stammt von 1552, die Bauarbeiten begannen 1553 und wurden 1555 beendet.

Das 1554 fertiggestellte Hafentor wurde als Arsenalspforte für das mit der Bastionärbefestigung geplante kurfürstliche Arsenal gebaut.

Durch das Hafentor gelangte man über einen Kanal zum ehemaligen Hafen von Nisan, der wegen der Salzlieferungen, die dann über ihn liefen, bald als Salzhafen bezeichnet wurde. In manchen Quellen wird deswegen auch der Kanal unkorrekt als Salzausfall bezeichnet, was nicht der Definition eines Ausfalltores entspricht.

Bereits 1578 wies Paul Buchner darauf hin, dass der Bereich vor dieser Anlage verlandet war. Aus diesem Grund plante er bei der Erweiterung der Bastionärfestung die Verlegung des Hafens an die Ostseite der Festung.

1590 wurde der Hafen an die Stelle verlegt, welche später der Gondelhafen einnahm. Dadurch hatte der alte Salzausfall seine Funktion verloren und wurde größtenteils zugemauert.

Nach dem Plan von Neudresden im Jahre 1591[1] war das Hafentor zu einem geschlossenen Raum umfunktioniert worden, der sowohl zur Elbe als auch zum Platz der außgekaufften Heuser jeweils einen Ausgang hatte. Dieser Platz grenzte an das Zeughauß, das Wagenhauß, den Zimmerhoff und die Windt=Mühl. Der neue Hafen wurde als Neuer Stadtgrab(en) bezeichnet. Dieser Plan geht auf Paul Buchner zurück.

Über den Fortschritt der Verlandung vor dem Salzausfall gibt es unterschiedliche Aussagen. Diese sind einerseits den unterschiedlichen Elbpegeln geschuldet, andererseits aber auch lange rezipierten Fehlmeinungen.

Am 2. September 1759 (während der zweiten Belagerung von Dresden im Siebenjährigen Krieg) erhielt der Rat zu Dresden "endlich die schon lange nachgesuchte Erlaubnis, die gefallenen Pferde durch das Salzthor in die Elbe werfen zu lassen."[2]

Viele Quellen berichten von der Errichtung einer Appareille (französisch: „Rampe“) vom Schloßplatz zum Elbufer erst in den 1820er Jahren im Rahmen der Entfestigung Dresdens. Allerdings zeigt bereits ein Stich von Adrian Zingg aus dem Jahre 1782 diese Appareille, die am Schloßplatz durch zwei Säulen geöffnet wurde. Auch ein Gebäude an Stelle des späteren Schiffahrtsgebäudes ist bereits zu erkennen, dessen Entstehung ebenfalls oft erst in die 1820er Jahre datiert wird.[3] Nach diesem Stich konnte man bereits zu dieser Zeit über die Appareille trockenen Fußes den Salzausfall erreichen, vor dem Ruderboote lagen. Die Appareille mit dem durch zwei Säulen begrenzten Ausgang zum Schloßplatz ist auch auf einem Stich von 1834 zu erkennen, wo vor dem Salzausfall zeittypisch Segelboote lagen.[4]

[Bearbeiten] Weblinks

[Bearbeiten] Anmerkungen

  1. In: Otto Richter: Atlas zur Geschichte Dresdens. Tafel 4 – b), Veröffentlichung des Vereins für Geschichte Dresdens, Dresden, Lichtdruck von Stengel & Markert, 1898.
  2. "Der Rat erhielt endlich die schon lange nachgesuchte Erlaubnis, die gefallenen Pferde durch das Salzthor in die Elbe werfen zu lassen." In: Alfred Heinze: Dresden im siebenjährigen Kriege (=Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. Heft 5/6) In Kommission bei Carl Tittmann, Dresden 1885, S. 111.
  3. Adrian Zingg (1734–1816): Dresden vom Elbufer, 1782.
  4. Ansicht von Dresden 1834, In: Abbildungen von Dresdens alten und neuen Pracht-Gebäuden, Volks- und Hof-Festen. Untertitel: Kupferheft zur Chronik der Kgl. Sächs. Residenz-Stadt Dresden und des Sammlers für Geschichte und Alterthum, Kunst und Natur im Elbthale. In der Ch. Fr. Grimmerschen Buchhandlung, Dresden 1835.
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