Samuel Kielmann
Samuel Kielmann, auch Kilman, latinisiert Kielmanus, zur Unterscheidung zu seinem Sohhn auch der Ältere (* 4. April 1604 in Frauenstein; † 18. September 1672 in Freiberg) war ein sächsischer Jurist, Ratsherr, Stadtrichter und zuletzt Bürgermeister der Stadt Freiberg.
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[Bearbeiten] Familie
Samuel Kielmann entstammte der sächsischen Ratsherren- und Gelehrtenfamilie Kilman/ Kielman/ Kielmann. Er war der Sohn des fürstlich-Schönbergischen Amtschössers zu Frauenstein, Paul Kielmann († 1610 in Frauenstein). Kielmanns Vater war seit 1591 Amtschösser und mit Georg Silbermann, dem Urgroßvater von Gottfried Silbermann befreundet.[1] Seine Mutter Anna geb. Schiffel (* 18. Oktober 1575; † 16. Januar 1656 in Freiberg), Tochter des Purschensteiner Amtschössers Jonas Schiffel, heiratete nach dem frühen Tod des Vaters den damaligen Bergschreiber und ab 1648 wirkenden Bürgermeister Christoph Lud(e)wig (* 3. Mai 1586 in Dresden; † 11. Februar 1662 in Freiberg). Kielmanns Bruder war:
- Daniel Kielmann (1609–1671), lernte ab 1623 an der St. Afra, studierte in Wittenberg, war Stadtschreiber, Ratsherr und ab 1654 Bürgermeister in Kamenz.
Samuel Kielmann verlobte sich mit seiner ersten Ehefrau am 1. November 1635. Bereits fünf Monate später, am 1. März 1636 heiratete er Barbara geb. Thorschmiedt (* 16. November 1609 in Freiberg; † 16. Dezember 1636 ebenda), Tochter des Freiberger Arztes und 33 Jahre als Stadtphysikus wirkenden Dr. phil. & Dr. med. Daniel Thorschmiedt († 22. September 1633 in Freiberg) sowie dessen Ehefrau Maria geb. Horn.[2] Kielmanns Ehefrau verstarb wenige Tage nach der Geburt ihres ersten Kindes, einem totgeborenen Sohn, im Kindsbett.[3] Kielmann heiratete am 23. Mai 1638 seine zweite Ehefrau, Elisabeth geb. Husan (* 17. September 1617 in Brüx, Böhmen; † 9. Oktober 1692 in Freiberg). Das Ehepaar Kielmann hatten zwölf Kinder:
- Johann Paulus Kielmann (* 13. April 1639 in Freiberg; † 29. April 1639 ebenda),
- Samuel Kielmann (der Jüngere, * 1640 in Freiberg; † 8. Januar 1693 ebenda), studierte Theologie, wurde 1669 Hospital-Pfarrer, 1686 Frühprediger der St. Petri-Kirche in Freiberg, sieben Kinder.[4]
- Anna Dorothea Kielmann ⚭ Magister Michael Mauckisch (1631–1702), Amtsprediger der Freiberger Nikolaikirche, zehn Kinder.
- Barbara Sophia Kielmann (* 29. Juni 1644 in Freiberg; † 22. Mai 1680 ebenda) ⚭ 1663 Gabriel Hilliger (* 16. Oktober 1614 in Freiberg; † 12. Oktober 1684 ebenda), Freiberger Ratsherr und Glockengießer, drei Kinder.
- totgeborene Tochter (*/† 29. November 1646 in Freiberg),
- Gottfried Kielmann (* 27. Oktober 1649 in Freiberg; † 25. November 1649 ebenda),
- Johann Christoph Kielmann, studierte Rechtswissenschaften,
- Christian Kielmann (* 18. Juni 1653 in Freiberg; † 19. Juni 1653 ebenda),
- Maria Elisabeth Kielmann ⚭ Christoph Jenichen, Gerichtsschöppe, ein Kind.
- Paul Gottfried Kielmann, studierte Rechtswissenschaften,
- Dorothea Elisabeth Kielmann ⚭ N. Krompe
- totgeborene Tochter (*/† 18. März 1659 in Freiberg).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Samuel Kielmann erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 14. August 1618 als Schüler eintrat. Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität im damals noch sächsischen Wittenberg.
1636, zum Zeitpunkt des Todes seiner ersten Ehefrau arbeitete Kielmann als Notar und Rechtskonsulent in Freiberg. 1640 wurde Kielmann Gerichtsschöppe in der Bergstadt. 1642 wurde er als Senator (Ratsherr) in den Freiberger Stadtrat gewählt. Als Ratsherr übernahm er 1643 das Amt des Schulinspektors, 1647 das Amt als Vorsteher des Almosenkastens (der Armenversorgung). 1650 wurde Kielmann schließlich Stadtrichter der Bergstadt. Er wirkte insgesamt 30 Jahre im Freiberger Stadtrat als Ratsherr und zuletzt als Bürgermeister.
Kielmann wurde 1672, in seinem letzten Lebensjahr vom Stadtrat der freien Bergstadt Freiberg zum regierenden Bürgermeister gewählt. Er besaß das sogenannte Kielmannsche Vorwerk, das 1632 im Besitz seines Stiefvaters Christoph Ludewigs war. Noch 1676, vier Jahre nach Kielmanns Tod, wird das Vorwerk unter diesem Namen erwähnt. Um 1680 ging das Vorwerk an seinen Schwiegersohn Michael Mauckisch.[5] Kielmann starb mit 68 Jahren. Er wurde in der Kielmannschen Familiengruft im Freiberger Dom begraben.
[Bearbeiten] Quellen
- Andreas Möller: Theatrum Freibergense Chronicum: Beschreibung der alten löblichen Berg-Haupt-Stadt Freyberg in Meissen..., Freiberg 1653, Digitalisat auf Google Books, S. 396 u. 407
- Johann Samuel Grübler: Ehre Der Freybergischen Todten-Grüffte ..., Freiberg 1731, Digitalisat auf Google Books, S. 394ff.
- August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 112
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Werner Müller: Gottfried Silbermann: Persönlichkeit und Werk : eine Dokumentation, Verlag Das Musikinstrument, 1982, S. 20
- ↑ Kielmanns Schwiegermutter war eine Tochter des Freiberger Handelsherren und Gerichtsschöppen Caspar Horn (* 1539 in Freiberg; † 29. Juli 1602 ebenda). Deren Großmutter wiederum war Maria geb. Budewitz, Tochter des Freiberger Bürgermeisters Ludewig Budewitz (* 1535 in Erfurt; † 26. November 1612 in Freiberg) und dessen Ehefrau Elisabeth geb. Buchführer, Tochter des Freiberger Ratsältesten Valentin Buchführer.
- ↑ Martin Wirth: Klare und deutliche Zeugnisse, ... bey der Christlichen und Volckreichen Leichbestattung der ... Barbara, Des Ehrenvesten/ Achtbarn und Wolgelarten Herrn Samuelis Kilmanns... hertzgeliebten Haußfrawen..., Leichenpredigt, Freiberg 1636, Digitalisat der SUB Göttingen
- ↑ Christian Gotthold Wilisch: Kirchen-Historie der Stadt Freyberg und der in dasige Superintendur ..., Leipzig 1737, Digitalisat auf Google Books, S. 171
- ↑ Freiberger Altertumsverein: Mitteilungen des Freiberger Altertumsvereins: mit Bildern aus Freibergs Vergangenheit ..., Bände 44-47, Gerlachsche Buchdruckerei 1908, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 22
[Bearbeiten] Weblinks
- Samuel Kielmann, Datensatz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Samuel Kielmann auf WorldCat Identities