Siegmund Christoph von Reitzenstein

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Wappen der Adelsfamilie von Reitzenstein vor der Anerkennung des Freiherrentitels im Königreich Sachsen 1866

Siegmund Christoph von Reitzenstein, eigentlich Sigismund Christoph Freiherr von Reitzenstein (* 24. April 1781; † 6. Mai 1844 in Dresden) war ein anfangs kursächsischer, später königlich-sächsischer Hofbeamter, anfangs als Kammerjunker, später als Kammerherr, zuletzt als Oberforstmeister zu Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Siegmund Christoph von Reitzenstein entstammte der aus dem fränkischen Uradel entstammenden Adelsfamilie von Reitzenstein aus dem alten, bereits 1091 erwähnten Ministerialiengeschlecht Sack. Die gesamte Familie wurde bereits am 12. Februar 1759 durch kaiserliches Dekret in den Freiherrenstand erhoben. Die Anerkennung des Freiherrenstandes im Königreich Sachsen erfolgte aber erst am 12. März 1866. Von Reitzenstein entstammte dem II. Hauptstamm der Familie "von Schönberg" mit dem Stammvater Friedrich III. von Reitzenstein († 1515). Von Reitzenstein entstammte der 3. Linie (Haus Nentschau) mit dem Stifter dieser Linie, Christoph Adam von Reitzenstein (16251667). Sein Urgroßvater war der hochfürstlich-Brandenburgisch-Kulmbachische Geheime Landrat Georg Friedrich von Reitzenstein (16641740), sein Großvater der kursächsische Oberst Christoph Ernst von Reitzenstein auf Tröda und Hobendorf (16941746).[1]

Wappen der Freiherren von Reitzenstein

Siegmund Christoph von Reitzenstein war der Sohn des kursächsischen Offiziers und Generals, August Christoph Ernst von Reitzenstein (* 18. August 1738 in Neuenburg; † 27. April 1803),[2][3] zuletzt im Rang als Generalleutnant und dessen am 9. April 1765 in Gnandstein geheirateter Ehefrau Auguste Charlotte Sophie geb. von Einsiedel aus dem Hause Gnandstein (17441813),[4][5] Tochter des Herrn auf Gnandstein, Sahlis und Crotenlaide, Johann Abraham von Einsiedel (17101756) und dessen Ehefrau Wilhelmine Friederike Charlotte geb. von Schlieben (17231787). Von Reitzenstein hatte noch sechs Geschwister, davon drei Brüder:

Siegmund Christoph von Reitzenstein war mit Ernestine Luise Laura geb. von Rabenau († 22. Februar 1870) verheiratet. Das Paar hatte folgende Töchter:

Mit Siegmund Christophs Bruder Karl Leopold von Reitzenstein starb das Haus Nentschau und damit die 3. Linie des Hauptstammes von Schönberg im Mannestamme aus.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Reitzenstein begann seine Laufbahn am sächsischen Hof in Dresden als kursächsischer Kammer- und Jagdjunker. Als solcher ist er in den Hof- und Staatskalendern ab 1799 bis 1810 im Oberhofmarschallamt verzeichnet.[8][9] Noch im gleichen Jahr wurde er neben seinen Hofämtern als Kammer- und Jagdjunker auch zum Oberforstmeister zu Lomza im Herzogtum Warschau ernannt.[10]

1819 erscheint von Reitzenstein im Hof- und Staatskalender - neben seinem Hofamt als Kammerherr - nun als Forstmeister zu Moritzburg mit dem Titel eines königlichen Oberforstmeisters.[11] Das blieb er bis 1824. Nachdem Wolf Adolph August von Lüttichau im gleichen Jahr vom sächsischen König Friedrich August der Gerechte zum Generaldirektor der königlich-sächsischen musikalischen Kapelle und des Hoftheaters ernannt wurde und damit die von ihm seit 1816 übertragene Stelle als Forstmeister im Bezirk Dresden frei wurde, übernahm von Reitzenstein dessen Amt. Im Hof- und Staatskalender von 1826 ist er erstmals als Forstmeister im Bezirk Dresden aufgeführt, weiterhin mit dem Prädikat eines "Oberforstmeisters".[12]

Mit einer kurzen Unterbrechung in den 1830er Jahren, als um 1837 Hermann Adolph Ernst Graf zu Münster als Kreisoberforstmeister auch die Stelle als Fortmeister im Forstbezirk Dresden übernahm,[13] hatte von Reitzenstein bis an sein Lebensende das Amt des Oberforstmeisters zu Dresden inne. Bereits ab 1839 ist er wieder als Oberforstmeister verzeichnet. Er unterstand damit dem sächsischen Ministerium der Finanzen, Abteilung Forst- und Jagdwesen.[14] Von Reitzenstein wohnte zuletzt in der Dresdner Neustadt an der dortigen Reiterkaserne in der dortigen Forstmeisterwohnung zu Dresden.[15]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Geni.com
  2. Ahnenforschung Peters: Datensatz auf Gedbas
  3. Datensatz auf Geni.com
  4. Datensatz auf Geni.com
  5. Rittergut Gnandstein, Archivale 20392 im Sächsischen Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig
  6. Oberhofmarschallamt, Archivale 10006, im Sächsischen Staatsarchiv, Hauptstattsarchiv Dresden
  7. Nicht mehr im GHdA, FH Häuser von 1859 verzeichnet, nachdem sie noch 1858 aufgelistet ist.
  8. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1799, Digitalisat auf Google Books, S. 39
  9. Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1810, Digitalisat auf Google Books, S. 38
  10. Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1811, Digitalisat auf Google Books, S. 38
  11. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staats-Kalender im Jahre 1819, Digitalisat der SLUB, S. 33
  12. Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staats-Kalender im Jahre 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 114
  13. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 294
  14. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 168
  15. Dresdner Adress-Handbuch 1844, S. 231, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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