Traugott Gey

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alter Kupferstich von Tschopau (heute Zschopau), dem Geburtsort von Traugott Gey

Traugott Gey (* 25. November 1796 in Tschopau, Sachsen, heute Zschopau; † 1. März 1875 in Hannover) [1][2] war ein deutscher Künstler, Regisseur am Königlichen Hoftheater in Hannover und Hofopernsänger in Leipzig und Hannover.

[Bearbeiten] Familie

Traugott Gey wurde als Sohn eines protestantischen Pfarrers geboren. Er war verheiratet und hatte mehrere Kinder, u.a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Traugott Gey sollte auf Wunsch seines Vaters ein Studium der Theologie aufnehmen. Von 1810 bis 1817 besuchte er deshalb die Kreuzschule in Dresden, wo er als Knabensopran großes Aufsehen erregte und erste Auftritte als Solist auf Kirchenkonzerten hatte. So spielte er unter anderem erste Kinderrollen auf der Bühne der Italienischen Oper bei Francesco Morlacchi in Dresden. Hier erhielt er auch seine erste musikalische Ausbildung bei Kantor Christian Theodor Weinlig (17801842).

1817 begann Gey sein Theologiestudium an der Universität in Leipzig. An der Universität führte der Musikdirektor Schneider seine musikalische Ausbildung fort und veranlasste ihn, wieder auf der Opernbühne aufzutreten. So gab er 1818 im Leipziger Opernhaus sein Bühnendebüt als erster Bassist und hatte dort bis 1828 eine erfolgreiche Karriere.

Im gleichen Jahr wechselte Traugott Gey an das Hoftheater nach Hannover, wo er als Bariton engagiert wurde und viele Jahre lang der beliebteste und bekannteste Sänger der Oper war. In Hannover kam es zu einer engen künstlerischen Zusammenarbeit mit dem dortigen Hofkapellmeister Heinrich Marschner. 1834 gab Gey ein Gastspiel am Kaiserlichen Hoftheater in Wien, wo er die Rollen des Figaro und des Don Juan spielte. 1839 war Gey nach langwieriger Krankheit gezwungen, die großen Opernpartien des Helling, Templer und Don Juan an den Hofopernsänger Joseph Steinmüller abzugeben. Gey konzentrierte sich mehr auf seine Arbeit als Regisseur am Hoftheater. Bereits ab 1848 hatte er zudem mit Gedächtnisschwäche zu kämpfen. Zu dieser Zeit lebte er in der Bäckerstraße 51 in Hannover.[5]

Am 6. Mai 1853 feierte Traugott Gey mit der Rolle des Don Juan sein 25-jähriges Dienstjubiläum an der dortigen Oper. Kritiker bescheinigten ihm bei dieser Rolle eine immer noch frische Stimme. Für seinen Auftritt erhielt er einen silbernen Lorbeerkranz und 520 Taler. Später zog Gey in Hannover an den Theaterplatz 15 um.[6] Am 29. Mai 1863, im 67. Lebensjahr, war Traugott Gey das letzte Mal auf der Bühne als Bettler in Ferdinand Raimunds Oper „Der Verschwender“ zu sehen, wofür er ein letztes Mal stürmischen Applaus vom Publikum erhielt. Bereits ein paar Tage vorher hatte er zum 148. Male den Erbförster im Freischütz gespielt. Nach seinem letzten Auftritt wurde Traugott Gey mit einem offenen bekränzten Wagen, voran ein Musikcorps und zur Seite mit zwei Reitern vom Theater zum Gasthof „Limmerbrunnen“ zum Abschiedsmahl gefahren.

Traugott Gey war Freimaurer.[7] Er starb am 1. März 1875 in Hannover.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Verzeichnis der im vorliegenden Werke genannten Persönlichkeiten nebst kurzen biographischen Angaben auf www.zeno.org Dort wird als Geburtsjahr 1798 angegeben.
  2. Leipzig-Lexikon Hiernach wird Leonhard Gey 1796 geboren, was sich mit den Angaben im Buch „Musik in Hannover“ deckt.
  3. Emigration Bremer Bürger im Staatsarchiv Bremen
  4. Die Maus, Gesellschaft für Familienforschung e.V. Bremen
  5. Adreßbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Hannover 1849, Seite 87 auf adressbuecher.genealogy.net
  6. Adreßbuch der Königlichen Residenz-Stadt Hannover 1868, S. 266 auf adressbuecher.genealogy.net
  7. Maurerischer Nachlass: Manuscript für Brüder Freimaurer, Wilhelm Blumenhagen, S. XV auf Google Books

[Bearbeiten] Quellen

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