Zeichenschule Meißen
Die Zeichenschule Meißen wurde 1764 zeitgleich mit der Dresdner Kunstakademie unter der Generaldirektion von Christian Ludwig von Hagedorn gegründet. Die Schule sollte den künstlerischen Nachwuchs für die Porzellanmanufaktur Meißen ausbilden und wurde deswegen von der Manufaktur finanziert. Erster Direktor war Christian Wilhelm Ernst Dietrich. 1773 folgte ihm Johann Eleazar Zeissig. Mit der Leitung der Zeichenschule war gleichzeitig die künstlerische Verantwortung für die Porzellanmaler und Modelleure wie Johann Joachim Kaendler, Michael Victor Acier und Johann Gottlob Matthäi verbunden. Ab 1818 hatte Georg Friedrich Kersting die künstlerische Leitung inne.
Zuletzt lernten an der königlichen Zeichenschule unter der Generaldirektion von Ferdinand Hartmann über 200 Schüler. Alle drei Lehrer seinerzeit, Heinrich Gotthelf Schaufuß, Karl Samuel Scheinert und Ludwig Richter, erhielten mit 200 Talern das gleiche Jahresgehalt. Hartmann organisierte damals die Dresdner Kunstakademie neu, deren Existenz durch den Landtag infrage gestellt worden war.[1] In diesem Zusammenhang erfolgte 1835 die Aufhebung der Zeichenschule als akademische Einrichtung und die Eingliederung in die Porzellanmanufaktur Meißen. Aus dem vormaligen Lehrkörper wurde nur Scheinert durch die Porzellanmanufaktur übernommen.
[Bearbeiten] Lehrkräfte
Christian Wilhelm Ernst Dietrich | Ferdinand Hartmann | Georg Friedrich Kersting | Ismael Mengs | Ludwig Richter | Heinrich Gotthelf Schaufuß | Karl Samuel Scheinert | Johann Eleazar Zeissig
[Bearbeiten] Schüler
Johann Gottlob Matthäi | Georg Türke
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Ekkehard Mai: Die deutschen Kunstakademien im 19. Jahrhundert: Künstlerausbildung zwischen Tradition und Avantgarde, Böhlau Verlag Köln Weimar, 2010
- Richter, Ludwig: Lebenserinnerungen eines deutschen Malers. Berlin 1923, S. 290-322
- Pauline Gräfin von Spee M.A.: Die klassizistische Porzellanplastik der Meissener Manufaktur von 1764 bis 1814, Dissertation, Bonn 2004