AEG-Haus
Das AEG-Haus in der Wiener Straße 1 war ein ehemaliges Haus und die Dresdner Niederlassung der AEG Aktiengesellschaft.
[Bearbeiten] Geschichte
Am 19. April 1883 wurde die "Deutsche Edison-Gesellschaft für angewandte Elektrizität" in Berlin durch den Begründer und langjährigen Leiter, dem Geheimen Baurat Emil Rathenau mit einem Grundkapital von 5 Millionen Mark als größter Konkurrent des späteren Siemens-Konzerns gegründet. Am 23. Mai 1887 wurde das Unternehmen in "Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) Berlin" umbenannt.
Das erste "Installationsbureau für elektrische Anlagen" der AEG entstand bereits 1892 und war eines von 98 Zweigbüros. Bei der Gründung hatte das Büro 45 Mitarbeiter: Neben dem Direktor gab es Ingenieure, Techniker, Kaufleute, Monteure und Hilfskräfte. Das AEG-Büro befand sich ab 1902 im bekannten und prunkvollen Eckhaus am Wiener Platz 1 der "Landwirtschaftlichen Feuerversicherungs-Genossenschaft", das vom September 1901 bis Oktober 1902 im Wiener Jugendstil entstand.[1]
Ab 1922 befand sich das Dresdner Büro der AEG im neu erbauten Haus an der Wiener Straße 1 mit der markanten "runde Ecke", dem sogenannten AEG-Haus. Es befand sich damit unweit des Büros des Wettbewerbers, dem Siemenshaus in der Sidonienstraße.[2] Beide Büros hatten eine ähnlichen Zewck:
- die Lagerhaltung von Installationsmaterial aus eigenen Fabriken zur Belieferung an Handwerksbetriebe und
- den Verkauf von elektrischen Haushaltsgeräten (Kochherde, Heißwasserspeicher, Heiz- und Kochgeräte, Bügeleisen, Staubsauger u.a.).
In den 1940er Jahren hatte das AEG-Büro 250 Beschäftigte, davon etwa 100 Monteure.
Während der Luftangriffe am 13. Februar 1945 wurde das AEG-Haus - wie ein Großteil der Dresdner Innenstadt in der Nähe des Hauptbahnhofs - so schwer beschädigt, dass es nach dem Zweiten Weltkrieg komplett abgetragen wurde. Dabei wurden auch das Archiv und alle Unterlagen des AEG-Büros vernichtet.
Nach den Luftangriffen wurde die ehemalige Verwaltung des AEG-Büros sowie die Konstruktion, das Montagebüro, das Lager und eine kleine Werkstatt in einer Ausweichstelle am Wasserwerk Coschütz untergebracht. Ab 1948 wurde das Büro in die "VEM Vereinigung Volkseigener Betriebe des Elektromaschinenbaus, Anlagenbau Dresden" integriert. VEM stand für die Vereinigung Volkseigener Betriebe des Elektromaschinenbaus mit dem Hauptsitz in Leipzig. Dieser Verband wurde bereits am 1. Juli 1948 gegründet. Später ging der Betrieb im "VEB Starkstrom-Anlagenbau Dresden" auf.
[Bearbeiten] Quellen
- Geschichte des VEB "Otto-Buchwitz" Starkstrom-Anlagenbau Dresden, Dresden 1983, Heft 1: Die kapitalistischen Vorgängerbetriebe
- Geschichte des VEB "Otto-Buchwitz" Starkstrom-Anlagenbau Dresden, Dresden 1986, Heft 2A: Der VEB Starkstrom-Anlagenbau Dresden (1945-1962)
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Ralf Hübner: Vom Treff der feinen Leute zum Bürohaus auf www.saechsische.de vom 7. April 2018
- ↑ Diskussion im Blog "Bilder vom alten Dresden" auf www.stadtbild-deutschland.org vom 31. August 2010