Andersenstraße
Die Andersenstraße in Dresden-Kaditz verbindet die Grimmstraße mit der Gustav-Schwab-Straße und kreuzt die Straße An den Hufen. Die Andersenstraße entstand zeitgleich mit der Gustav-Schwab-Straße.[1]
Während in Mickten einige Straßen die Namen von Musikern, in Übigau von bildenden Künstlern und in Trachau von Naturwissenschaftlern tragen, sind es Dichter, nach denen eine Reihe Kaditzer Straßen benannt sind.
Im Jahr 1904 waren es zunächst vier Straßen, welche die Namen der Dichter Jacob (1785–1863) und Wilhelm Grimm (1786–1859), Max von Schenkendorf (1783–1867), Wolf Heinrich Graf von Baudissin (1789–1878) und Emanuel Geibel (1815–1884) erhielten. Auch die 1926 benannte Bobestraße trug von 1927 bis 1956 den Namen des Dichters Moritz Karl Wilhelm Graf von Strachwitz (1822–1847).
Im Mai 1927 wurden infolge der Bebauung eines größeren Flurstückes zwischen Riegelplatz, Grimmstraße und Kötzschenbroder Straße den bisherigen Kaditzer „Dichterstraßen“ mit der Gustav-Schwab-Straße (nach Gustav Schwab (1792–1850)) und der Andersenstraße zwei weitere hinzugefügt.
Die Baugenossenschaft Volksheim Dresden hatte in den Jahren von 1927 bis 1930 nach Entwürfen des Architekten und Baumeisters Martin Mitzscherling auf oben erwähntem Flurstück drei mehrgeschossige Wohnhäuser, davon auch die auf der Andersenstraße, errichten lassen. Die Wohnblöcke an der linken Straßenseite bauten von 1963 bis 1965 das „Frühgemüsezentrum“ Dresden-Kaditz und die Arbeiterwohnungsbaugenossenschaft des VEB Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden.
Namenspate der Andersenstraße ist der dänische Dichter Hans Christian Andersen, den Märchen wie „Das hässliche Entlein“, „Des Kaisers neue Kleider“ oder „Das Feuerzeug“ nicht nur in seiner Heimat berühmt gemacht hatten.
Der am 2. April 1805 als Sohn eines armen Schuhmachers in Odense geborene Hans Christian Andersen hatte seinen Weltruhm mit den 1835 erschienenen „Märchen und Geschichten“ begründet. Den Stoff für seine 168 weltweit bekannten, vielfach verfilmten und in über 80 Sprachen übersetzten Märchen nahm er aus deutschen, dänischen und griechischen Quellen sowie aus Volkssagen und Legenden. Vieles entstammt jedoch seiner eigenen romantischen Phantasie.
Mehrfach weilte er auch in Dresden und verfasste hier einige seiner Reiseberichte. In „Reise von Leipzig nach Dresden und in die Sächsische Schweiz“ (1847) schrieb er: „Dresden steht als Mittelpunkt in der Mitte von Nord- und Süddeutschland da und hat auch einen gemischten Charakter von beiden.“
Am 4. August 1875 ist Hans Christian Andersen in Kopenhagen verstorben. In seinem Geburtsort Odense, der Hauptstadt der Insel Fünen, steht das „Andersen-Haus“, in dem Dokumente und Briefe, Bilder und Erinnerungsstücke ständig ausgestellt sind.
Sonnenuhr beim Haus Andersenstraße 18 in Kaditz
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript)