Carl Friedrich Winzler

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Carl Friedrich Winzler, auch Wintzler, teilweise auch Karl Friedrich Winzler (* 1723 in Kaditz bei Dresden; † 1813 in Dresden?) war ein anfangs kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im aktiven Dienst als Oberzeugmeister der sächsischen Artillerie im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Friedrich Winzler entstammte der sächsischen Familie Winzler. Ein Leopold Winzler war 1765 Schlosstürmer zu Torgau.[1] Carl Friedrich Winzler war der Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers Johann Friedrich Winzler (* 1. Januar 1679 in Herzberg; † 1. Januar 1760) und dessen Ehefrau Johanna Sopie geb. Vinz. Winzlers Vater studierte 1698 Theologie an der Universität in Leipzig, wurde 1709 Feldprediger in der sächsischen Armee und trat 1719 seine Stelle als Diakon und zweiter Pfarrer im damaligen Dresdner Vorort Kaditz an. Er wirkte 41 Jahre als Pfarrer in Kaditz.[2] Winzlers jüngerer Bruder war:

Carl Friedrich Winzler war mit Friederike Wilhelmine Winzler (* 1741; † 13. Oktober 1803 in Dresden) verheiratet.[4] Das Ehepaar Winzler hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Carl Friedrich Winzler trat 1741, im 18. Lebensjahr als sogenannter "Gemeiner" als Unterkanonier in die sächsische Armee ein, zu dieser Zeit noch unter dem Kommandeur Oberst von Schmettau, der seit 1717 das sächsische Artilleriekorps befehligte. 1743 wurde Winzler zum Unteroffizier ernannt, damals unter dem Kommando des Chefs der sächsischen Artillerie Oberst Hiller (dem Älteren), der die Artillerie seit 1743 befehligte.

1754 wurde Winzler zum Stückjunker und damit zum Offiziersanwärter ernannt, zu dieser Zeit im Feldartilleriekorps unter dem Befehl des sächsischen Artilleriechefs Oberst Haußmann. 1759 erhielt Winzler sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. Bereits ein Jahr später, 1760 wurde er zum Premier-Lieutenant (Oberleutnant) in der sächsischen Feldartillerie befördert. Mit seiner 1761 erfolgten Beförderung zum Capitän (damaliger Hauptmannsdienstgrad in der sächsischen Artillerie), übernahm Winzler eine der 16 Feldartilleriekompanien des sächsischen Korps. Nachdem 1766 erst Oberst von Arnim und 1769 dann Johann Friedrich Hiller das sächsische Artilleriekorps als Kommandeure übernahmen, diente Winzler fast 20 Jahre im militärischen Rang eines Kapitäns, später Stabskapitäns und Chef einer Geschützkompanie.

Am 8. November 1780, bereits im höheren Alter von 57 Jahren, wurde Winzler zum Major und Stabsoffizier des Feldartillerkoprs ernannt, weiterhin mit der Führung einer Geschützkompanie beauftragt. Am 2. Juni 1787 wurde Winzler zum Oberstleutnant befördert und 2. Stabsoffizier des Feldartilleriekorps hinter dem bereits 1784 zum Oberst beförderten Johann Gottfried Hoyer. Am 17. August 1792 erfolgte Winzlers Beförderung zum Oberst, anfangs weiterhin als 2. Stabsoffizier des sächsischen Feldartilleriekorps. Nach dem 1793 erfolgten Tod des bisherigen sächsischen Oberzeugmeisters und Generalleutnants Karl Friedrich Benjamin von Fröden, womit Oberst Hoyer zum neuen Chef des Hauptzeughauses ernannt wurde, diente Winzler als 1. Stabsoffizier im sächsischen Feldartilleriekorps, weiter unter dem damaligen Generalleutnant Johann Friedrich Freiherr von Hiller.

Nach dem Tod des Generalleutnants von Hoyer wurde Winzler am 22. April 1802, im hohen Alter von 79 Jahren vom sächsischen Kurfürst Friedrich August der Gerechte zum neuen Direktor des Hauptzeughauses, sächsischen Oberzeugmeister und zum Kommandeur Dresdner Hausartilleriekompanie unter gleichzeitiger Ernenung zum Generalmajor ernannt. Mit der Erhebung von Sachsen in ein Königreich durch Napoleon als ein Ergebnis des Vierten Koalitionskrieges wurde Winzler damit auch königlich-sächsischer Generalmajor.

Die Dienststellung als Oberzeugmeister der sächsischen Artillerie hatte Winzler noch bis 1810, bis zu seinem 87. Lebensjahr inne. 1809 ist er im Dresdner Adressbuch im Zeughof verzeichnet,[5] 1810 immer noch in der dortigen Oberzeugmeisterwohnung.[6] Anfang 1810 enstprach der sächsische König dem Gesuch von Winzler auf seine Verabschiedung aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee nach fast 70 Jahren Dienstzeit. In der Rangliste der sächsischen Armee blieb danach der Posten des Oberzeugmeissters unbesetzt. In der Folgezeit nach Winzlers Rücktritt wurde mit dem bisherigen Zeughauptmann, Major Friedrich Amandus Förstel ein Intendant des Hauptzeughauses als Nachfolger der Dienststellung des Oberzeugmeisters ernannt. 1811 wohnte Winzler als pensionierter Generalmajor im Haus 90 in der Königstraße in der Dresdner Neustadt,[7] wo er auch noch 1812 aufgeführt ist.[8]

Winzler ist letztmalig in den Ranglisten der sächsischen Armee sowie im königlich-sächsischen Hof- und Staatskalender von 1813 verzeichnet.[9][10]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Churfürstlicher-Sächsischer Hof- und Staats-Calender auf das Jahr 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 60.
  2. Kaditz bei Dresden in: Otto Trautmann: Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens. , Dresden 1909, Onlineartikel auf Wikisource.
  3. Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen., Band 10, Onlineausgabe auf dokumen.tips, S. 39.
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Dresdner Adress-Kalender 1809, S. 84, SLUB.
  6. Dresdner Adress-Kalender 1810, S. 97f., SLUB.
  7. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 82, SLUB.
  8. Dresdner Adress-Kalender 1812, S. 82, SLUB.
  9. Stamm- und Rang-Liste der Königl.-Sächsischen Armee 1813, Digitalisat der SLUB, S. 22.
  10. Königlich-Sächsischer Hof- und Staatskalender auf das Jahr 1813, Digitalisat auf Google Books, S. 297.
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