Christian Friedrich Wilisch

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Christian Friedrich Wilisch, latinisiert Christianus Fridericus Wilisch (* 9. April 1757 in Dresden; † 24. Januar 1801 in Wittenberg) war ein sächsischer Jurist und Beamter, u.a. als kursächsischer Finanzprokurator des Kurkreises, zuletzt als Hochschullehrer und Assessor der Juristenfakultät der Universität Wittenberg sowie Senator (Ratsherr) im Stadtrat von Wittenberg.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Christian Friedrich Wilisch entstammte der sächsischen Pastoren- und Juristenfamilie Wilisch, die im 18. Jahrhundert über drei Generationen den Vatersnamen an den Sohn weitergab. Die Ahnenlinie geht zurück bis auf Martin Wilisch (15371587) aus Herzberg, zuletzt Superintendent in Eckartsberga. Wilischs Großeltern väterlicherseits waren der Superintendent zu Freiberg, Christian Friedrich Wilisch (16841759)[1] und dessen 1710 geheiratete Ehefrau Marie Sophie geb. Lehmann (ca. 16901767). Wilischs Großonkel waren u.a. Christian Gottfried Wilisch (16861747), Ratsherr und Bürgermeister in Pirna und Christian Gottlieb Wilisch (16931762), Ratsherr und Bürgermeister in Großenhain. Wilischs Onkel (2. Grades) war:

Wilisch war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Kammerprokurators und späteren Appellationsrates am Appellationsgericht zu Dresden, Dr. jur. Christian Friedrich Wilisch (* 25. Dezember 1729 in Freiberg; ⚰︎ 13. März 1798 in Dresden) und dessen am 17. Mai 1755 geheirateter Ehefrau Johanne Christine verw. Müller geb. Krüger, Ehefrau des verstorbenen Hamburger Kaufmanns Ferdinand August Müller und älteste Tochter des Dresdner Chirurgen Johann Siegmund Krüger. Wilisch hatte acht Geschwister, wovon drei noch bei der Beerdigung der Großmutter Marie Sophie Wilisch geb. Lehmann (16921767),[3] Tochter des Dr. theol. Christian Lehmann (16421723), lebten:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilisch erhielt seine höhere Schulbildung auf der königlichen Landesschule in Grimma, in die er am 26. April 1771 als Schüler eintrat. Er blieb am Gymnasium in Grimma bis zum Erhalt seines Reifezeugnisses am 20. April 1776. Danach studierte er wie sein Vater und sein Großvater Rechtswissenschaften an der Universität in Wittenberg.

Nach erfolgreichem ersten Examen wurde Wilisch 1785 vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte zum kursächsischen Finanzprokuratur im Kurkreis Wittenberg ernannt. Noch im gleichen Jahr, am 23. Mai 1785 promovierte Wilisch zum Doktor der Rechte (Dr. jur.) an der Universität in Wittenberg. Dazu gratulierten ihm seine Freunde in einer Denkschrift.[4] 1786 ist Wilisch erstmals im Hof- und Staatskalender des Kurfürstentums Sachsen als Finanzprokurator in den Ämtern des Kurkreises Wittenberg verzeichnet.[5] Später wurde er noch zum Konsistorialadvokaten (Rechtsanwalt am Konsistorialgericht) in Wittenberg ernannt.

1789 wurde Wilisch ordentliches Ratsmitglied der Stadt Wittenberg und zugleich zum außerordentlichen Beisitzer der Juristenfakultät der Universität Wittenberg ernannt. An der Universität lehrte er Lehn- und deutsches Recht.[6] 1791 wohnte Wilisch in der Coswicker (Coswiger) Gasse in Wittenberg im dortigen Markwordtschen Haus.[7] Wilisch übte sein Amt als kursächsischer Finanzprokurator des Kurkreises bis 1800 aus.[8] Im gleichen Jahr genehmigte der sächsische Kurfürst sein Gesuch zur Entlassung aus dem Beamtendienst des Kurfürstentums Sachsen unter Fortzahlung des gesetzlichen Pension. Er übergab sein kurfürstliches Amt an seinen Nachfolger, Dr. jur. Karl Klien.[9]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Bildnis von Wilisch im Digitalen Proträtindex
  2. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, S. 521, SLUB
  3. Adam Grenz: Lebenslauf Der Wohlseligen Frauen Marien Sophien verw. Wilischin geb. Lehmannin..., Dresden 1767, Digitalisat der ULB Halle-Wittenberg
  4. Dem Herrn Finanzprocurator Christian Friedrich Wilisch am Tage Seiner juristischen Doctorpromotion gewidmet, Digitalisat der SLUB
  5. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1786, Digitalisat auf Google Books, S. 105
  6. Karl Wilhelm Justi, Friedrich Samuel Mursinna (Hrsg.): Annalen der deutschen Universitäten, Marburg 1798, Digitalisat auf Google Books, S. 631
  7. Friedrich Samuel Mursinna: Akademisches Taschenbuch zum Nutzen und Vergnügen für Studirende auf das Jahr 1791, Halle 1791, Digitalisat auf Google Books, S. 123
  8. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1800, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 105
  9. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1801, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 105

[Bearbeiten] Weblinks

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