Diebsteig
Der Diebsteig beginnt am Ende der Stechgrundstraße auf dem Weißen Hirsch und zieht sich auf 6,9 km Länge quer durch die Dresdner Heide bis hin zum Manfred-von-Ardenne-Ring in Klotzsche (nahe der Straßenbahn-Haltestelle Moritzburger Weg). In Richtung Hellersiedlung gab es von 1965 bis 2018 eine Gleisschleife Diebsteig. Danach entstand hier ein Habitat für Zauneidechsen.[1][2]
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[Bearbeiten] Schwarzes Kreuz an der Kreuzung Diebsteig mit dem Alten Kannenhenkel
An der Kreuzung dieses wichtigen Weges durch die Dresdner Heide mit dem Alten Kannenhenkel (der kürzesten Verbindung von Dresden nach Langebrück) wurde das Schwarze Kreuz errichtet, ursprünglich ein von Altvater Mikota gebautes Antonioskreuz (zu Ehren des Vaters aller Mönche Antonios). Später widmeten die Mönche des Franziskanerklosters das Kreuz zum Antoniuskreuz um, an dem die Reisenden zum Hl. Antonius von Padua beteten und kleine Opfergaben für die wohlbehaltene Ankunft und eine weitere friedliche Reise spendeten. Diese Opfergaben kamen der franziskanischen Antoniuskapelle zugute, die aus der Klause Altvaters Mikota hervorgegangen war.
[Bearbeiten] Waldpark auf dem Weißen Hirsch mit Konzertplatz, Konzertpavillon, Wandelhalle, Brunnenhaus und einem Monolithen
Am Beginn des wichtigen Waldweges entstand auf dem Weißen Hirsch um 1900 der Waldpark mit Konzertplatz, Konzertpavillon, Wandelhalle, Brunnenhaus und einem Monolithen mit Bänken.
[Bearbeiten] Wegeführung
Der Diebsteig bildete im Mittelalter zusammen mit dem Rennsteig und dem Schwestersteig ein funktionell miteinander verbundenes Straßensystem, weswegen alle drei Steige mit einem abgewandelten 'Z'-Zeichen gekennzeichnet sind. Der Name Diebsteig bezieht sich wahrscheinlich auf einen 'aufgehobenen Weg' (auf ein landesherrliches Verkehrsverbot, um Wegezoll zu sparen).
Nach dem Verlassen des Waldparks auf dem Weißen Hirsch verläuft der Diebsteig folgendermaßen:[3]
- in den Stechgrund zum Mordgrundbach (auch: Stechgrundbach)
- über die Stechgrundbrücke (steinerne Brücke mit 22 Sandsteinpfosten in der Brüstung; 1572 ersterwähnt; 1969 neu gebaut; 1996 grundlegend saniert)
- aus dem Stechgrund nach Norden
- kreuzt den Forstmeister-Vogel-Weg
- kreuzt den Weißiger Gänsefuß
- kreuzt die Alte 8
- kreuzt das Fensterchen
- verläuft von dort mit der Alten 3 gemeinsam bis zur
- Kreuzung mit dem Doppel-E-Weg (auch Doppel E oder ƎE-Weg)
- kreuzt das Hämmerchen
- kreuzt die Alte 5
- überquert die Radeberger Landstraße
- kreuzt den Saugartenweg
- kreuzt die Alte 4 unweit des Rennsteiges, mit dem er ein Stück fast parallel verläuft, bis zum
- historischen Tarischen Weg (auch Kuhschwanz nach der Bezeichnung Q im 16. Jahrhundert oder E-Flügel nach 1832[4]), wo auch der Sammelweg (Kreuz 5) ebenfalls von Süden eintrifft
- kreuzt das Kreuz 6 und schwenkt danach nach Westen
- kreuzt den Gabelweg
- kreuzt den Gebauten Kannenhenkel (in der Nähe des Schwarzen Kreuzes) - danach lange keine Kreuzungen mehr
- trifft vor dem Prießnitzgrund beim Jungfernsteig auf den Küchenbrückenweg und verläuft zusammen mit ihm zur
- Küchenbrücke - eine alte Steinbrücke, die nach 1767 bei dem Wegebau entstand, der schließlich die beiden Schlösser Moritzburg und Pillnitz verband (Moritzburg-Pillnitzer Weg)
- hier kreuzen beide Wege den Prießnitzgrundweg
- sie verlassen gemeinsam den Prießnitzgrund und kreuzen dann den Diebweg, bevor sie an den Manfred-von-Ardenne-Ring kommen
Früher ging der Diebsteig bis an die Königsbrücker Straße zum Jonaskreuz, wo der Moritzburger Weg beginnt.
[Bearbeiten] Angaben in altesdresden.de
https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=diebz01
ab Ende Lahmannstraße
[Bearbeiten] Konzertplatz mit Konzertpavillon
Diebsteig - Konzertpavillon
um 1900 Konzertplatz
B Verschönerungsverein Weißer Hirsch
ab 1925 Bewirtschaftung Alfred Wachendorf (Wandelhalle sort)
Postkarten:
- 1900 Concert im Waldpark
- 1902 Wandelhalle u. Concert-Pavillon
- um 1905 Musikhalle auf dem Conzertplatz
- 1910 Waldparkconcert
- 1918 Konzert im Waldpark
- 1926 Konzertplatz im Waldpark
- 1926 Waldparkkonzert
- 1927 Konzertplatz im Waldpark
- 1928 Konzertplatz im Waldpark
- 1929 Kurpark-Konzertplatz
- 1929 Städt. Kurpark
- 1933 Musikpavillon i. Waldpark
- um 1934 Konzertplatz
- 1935 Konzertplatz
- 1941 Kaffee Wachendorf, Konzertplatz
[Bearbeiten] Wandelhalle
Diebsteig - Wandelhalle
Postkarten:
- um 1905 Im Waldpark-Concert
- 1910 Im Waldpark-Concert
- 1911 Im Waldpark-Konzert
[Bearbeiten] Brunnenhaus
Diebsteig - Brunnenhaus
1930 Paradiesquelle
Postkarten:
- 1929 Brunnenhaus für die neue Paradiesquelle
- um 1930 Paradies-Quelle
- 1930 Brunnenhaus für die neue Paradiesquelle
- um 1930 Paradies-Quelle Brunnenhäuschen
- 1932 Paradiesquelle mit Konzertplatz im Waldpark
[Bearbeiten] Monolith mit Bänken
um 1900 Monolith, 2 Bänke
B Verschönerungsverein Weißer Hirsch
Postkarten:
- um 1900 Eingang zum Waldpark
- 1902 Eingang zum Waldpark
- 1903 Waldpark-Eingang
- um 1910 Eingang in den Waldpark
- 1913 Gedenkstein Waldpark des Verschönerungs Vereins
- 1921 Weisser Hirsch Eingang zum Waldpark
- 1934 Eingang zum Waldpark
[Bearbeiten] Stechgrundbrücke
Diebsteig
1572 erwähnt
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ "Gleisschleife Diebsteig geht vom Netz" auf der Webseite der DVB (6. Februar 2018).
- ↑ "Im Norden von Dresden zwischen den Haltestellen "Hellersiedlung" und "Moritzburger Weg", im Zuge der Straßenbahnlinien 7 und 8, befand sich die Gleisschleife "Diebsteig". Zitiert nach: "53 Jahre Gleisschleife "Diebsteig" und nun der Abschied. 1965 - 2018".
- ↑ Diebsteig auf onlinestreet.de/strassen.
- ↑ der E-Flügel gehört zu dem System von Flügeln und Schneisen, das der Forstwissenschaftler Heinrich Cotta für forstwirtschaftliche Belange entwickelte und ab 1832 hier wie auch in anderen Wäldern des damaligen Königreichs Sachsen anlegen ließ