Alberthafen
Der „König-Albert-Hafen“, wie der ursprüngliche Name lautete, entstand zeitgleich mit dem Bau des Güterbahnhofs Friedrichstadt und wurde bereits zur Jahreswende 1894/95 als Winterhafen genutzt. Die ausgehobenen Erdmassen des Hafens wurden zum Aufschütten des Rangierbahnhofs in Friedrichstadt verwendet. Gemeinsam mit der Namensgebung für den gleichnamigen Bahnhof wurde dem Hafen am 1. November 1896 der Name des damaligen sächsischen Königs Albert verliehen und feierlich eröffnet.
Im Jahre 1893 erhielt der Hafen zur Querung eine Hafenbrücke, auch „das kleine Blaue Wunder“ genannt.
Das Hafenbecken hatte für damalige Verhältnisse beträchtliche Ausmaße:
- Länge: 1.000 Meter
- Breite: 150 Meter
- Länge Kaimauer: 2.000 Meter
Ein Ausbau um weitere 1.000 Meter in Richtung Stadtmitte wurde bei der Konzeption des Hafens bereits mit eingeplant, jedoch nie realisiert.
Bis zu 45 Schiffe konnten somit gleichzeitig be- und entladen werden. Im Winter konnten etwa 200 Schiffe, geschützt vor Treibeis, im Hafen vor Anker gehen. Der Umschlag an der Kaimauer wurde anfangs mit Dampfkränen, später mit Portalkränen erledigt.
Direkt am Hafen siedelten sich weitere Industriebetriebe, wie z.B. der Schlachthof, die Bienertsche Weizenmühle und später das Tanklager an der Bremer Straße an, was den Rangierbetrieb vervielfachte. Die wichtigsten Umschlaggüter im Bahnhof waren: Getreide, Mehl, Futtermittel, Papier, Kohle, Benzin, Petroleum und Bausteine. Mit 465.000 Tonnen war der Elbehafen im Jahr 1930 nach Riesa der zweitgrößte Hafen in Sachsen.
Bis etwa 1990 blieben die Umschlagsleistungen in etwa auf dem Stand von einer halben Million Tonnen. Nach der politischen Wende kam es zu einem drastischen Einbruch, jedoch wurden 1993 bereits wieder ca. 750.000 Tonnen umgeschlagen. Mit der Neugestaltung des Hafens wurde ein Teil des Hafenbeckens wieder zugeschüttet, um neuen Industrie- und Gewerbeansiedlungen am Hafen Flächen anbieten zu können. Das Hafenbecken wurde in der Folge zur Hälfte auf 75 Meter Breite verkleinert. Lediglich im vorderen Teil des Hafens wurde ein Wendebecken mit einer Breite von 105 Metern eingeplant. Seitdem bietet der Hafen noch Platz für 20 Binnenschiffe. Nach dem Umbau entstand zwischen 1997 und 1999 auch ein historisches Terminal. Neben einem betagten Hafenkran und alten Güterwagen (Baujahr um 1910) auf der Kaimauer befindet sich auch „Waltraut“, ein Museumsschiff aus dem Jahr 1913.
Im Hafen findet immer noch ein reger Rangierbetrieb zu den beiden Kaiseiten statt. Dabei ist der Hafen in das neue Güterverkehrszentrum Friedrichstadt mit eingebunden.
Von 2006 bis 2012 fand in einem abgetrennten Becken des Alberthafens das jährliche Dresdner Badewannenrennen statt.
Ab 2012 finden jedes Jahr ein Oldtimermarkt mit Ersatzteileverkauf im Alberthafen statt. Dieses Jahr am 17. Oktober 2021.
[Bearbeiten] Literatur
- Johannes Raddatz: Eisenbahnen in der Sächsischen Schweiz. Teil 1: Die Linie Bodenbach–Dresden, Die Verbindungsbahn Dresden Hbf – Dresden-Neustadt…. Verlag B. Neddermeyer, 2010, ISBN 978-3-941712-06-5.
- Kurt Kaiß, Matthias Hengst: Dresdens Eisenbahn 1894–1994. ALBA Publication Alf Teloeken GmbH & Co. KG, Düsseldorf, 1994, ISBN 3-87094-350-5.
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Alberthafen Dresden-Friedrichstadt“
- Altes-am-Alberthafen [[1]] [[2]]
- Alberthafen auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)