Ernst Otto Rossbach

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Ernst Otto Rossbach

Ernst Otto Rossbach, oft auch Roßbach (* 20. Mai 1811 in Dresden; † 10. Mai 1890 ebenda)[1]war ein sächsischer Architekt und Baumeister, zuletzt mit dem Titel eines königlich-sächsischen Baurates, Hochschullehrer, Direktor der Baugewerkschule im vogtländischen Plauen sowie Brandversicherungs-Oberinspektor.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ernst Otto Rossbach entstammte der verzweigten sächsischen Familie Roßbach/Rossbach. Er wurde 1811 in Dresden als Sohn des damaligen königlichen Hofjuweliers Christian Heinrich Roßbach (* 1767; ⚰ 24. Dezember 1830 in Dresden), der in jenem Jahr im Haus 686 in der Pirnaischen Gasse wohnte.[2]

Ernst Otto Rossbach war mit Johanne Wilhelmine („Minna") Rossbach geb. Melzer (* 1812; † 11. Februar 1904 in Dresden-Blasewitz) verheiratet. Das Ehepaar hatte fünf Kinder, u.a.:

Rossbachs Witwe wohnte nach seinem Tod anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Mietswohnung in der Dürerstraße 12.[4] Zuletzt wohnte sie im damals noch selbstständigen Vorort Blasewitz in der Villa „Agnes" des königlichen Bauinspektors Kurt Rönsch in der Residenzstraße 18.[5]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ernst Otto Rossbach studierte an der königlich-sächsischen Akademie der Künste zu Dresdeen, wo er am Augustustag, den 3. August 1823 als Zwölfjähriger eine Vase ausstellte.[6] Nach dem Studium an der Kunstakademie in Dresden wurde Rossbach als Taxationsrevisor zum Bauamt in das vogtländische Plauen versetzt. Dort wurde nach seinem Entwurf für den Außenbau ab Herbst 1837 die erste Plauener Bürgerschule gebaut.[7]

Nachdem er 1837 im Verzeichnis noch fehlt, ist Rossbach erstmals 1839 im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen als Taxationsrevisor und Lehrer „für architektonisches Zeichnen und für die Elemente der Bauwissenschaften“ an der Gewerbschule in Plauen im Vogtland verzeichnet.[8] Daneben arbeitete Rossbach weiterhin als Architekt. Nachdem mit dem Schuljahr 1840 die neue königliche Baugewerkschule in Plauen im Vogtland eröffent wurde, , die mit der Gewerbschule verbunden war, ernannte man Rossbach auch dort zum Lehrer für Bauwissenschaften. Nach dem im gleichen Jahr stattgefundenen Brand des ersten Baus der evangelisch-lutherischen Laurentiuskirche in Plauen wurde von 1841 bis 1845 der Neubau für diese Kirche als elektrizistischer Saalbau mit beachtlicher innerer Höhe nach Plänen von Rossbach neu errichtet.[9] 1842 wurde Rossbach als Bau- und Spritzensachverständiger im 6. Brandbezirk des Königreiches Sachsen mit dem Dienstprädikat „Brandversicherungs-Inspektor“ angestellt.[10] Spätestens ab 1845 war Rossbach in Plauen auch „theoretisch befähigtes Mitglied“ der Prüfungskommission für die Bauhandwerker, deren Vorsitzender dort der Plauener Stadtrat Dr. Julis Friedrich Lorentz war.[11]

1854 wohnte Rossbach als Bau- und Brandversicherungs-Inspektor im vogtländischen Plauen im Haus 10 in der Neundorfer Straße.[12] Mitte der 1850er Jahre war Rossbach als Brandversicherungs-Inspektor mittlerweile für die Amtsbezirke Adorf, Auerbach (im Vogtland), Eibenstock, Elsterberg, Falkenstein, Klingenthal, Lengenfeld, Markneukirchen, Oelsnitz (im Vogtland), Pausa, Plauen i.V., Reichenbach (im Vogtland), Schöneck und Treuen zuständig. 1857 ist Rossbach erstmals im Staatshandbuch als Direktor der Baugewerkenschule in Plauen verzeichnet,[13] ein Jahr später trägt er dort auch den Titel eines Hauptlehrers. 1859 wurde Rossbach zum Brandversicherungs-Oberinspektor für Plauen und Treuen im Vogtland.[14][15] 1862 erhielt Roßbach an der Baugewerkenschule zu Plauen, wo er als Hauptlehrer für Bauwissenschaften und Direktor tätig war, den Titel eines Professors.[16] Zu dieser Zeit wohnte Rossbach im Haus 40G in der Plauener Bahnhofstraße,[17] wo er auch noch 1870 zu finden ist.[18]

1874 wohnte Rossbach in der Syrauer Torstadt von Plauen in der dortigen Syrauer Straße 29C, dessen Hauseigentümer er war.[19] 1877 ist er dann in der Reichsstraße 19 in Plauen zu finden,[20] wo er bis zum Ende seiner Plauener Zeit lebte und dessen Hausbesitzer er ebenfalls war.[21] I1877 ist Rossbach als Professor für Baukunst und Bauwissenschaften an der Baugewerkenschule Plauen aufgeführt.[22] 1878 weilte Rossbach als Kurgast in Bad Kissingen.[23]

Rossbach wurde auf eigenes Ersuchen, unter Fortzahlung der gesetzlichen Beamtenpension und der Beibehaltung seiner Titel als Brandversicherungs-Oberinspektor a.D. (außer Dienst) und als Professor zum 31. März 1883 in den Ruhestand verabschiedet. Der sächsische König Albert verlieh Rossbach aus Anlass des Austritts aus dem aktiven Staatsdienst den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Baurates.[24]

1886 kehrte Rossbach in seine Geburtsstadt Dresden zurück, wo er erstmals 1887 im Dresdner Adressbuch als Baurat, Professor, Direktor und Brandversicherungs-Oberinspektor a.D. verzeichnet ist. In der sächsischen Hauptstadt zog er in eine Wohnung in der zweiten Etage der Dürerstraße 51,[25] ab 1888 dann Dürerstraße 12,[26] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Freimaurer

Rossbach war seit dem 2. April 1839 Mitglied der Freimaurerloge zur Pyramide. Er wirkte dort von 1843 bis 1844 als erster Schriftführer, von 1845 bis 1846, 1847 bis 1848 als erster Aufseher, dann nochmals von 1869 bis 1870 als zweiter Aufseher. Später wurde Rossbach erst Repräsentant, schließlich 1886 Ehrenmeister der Loge und feierte 1889 sein 60-jähriges Jubelfest. Nach den Plänen von Rossbachs Sohn, Arwed Rossbach wurde 1876 das neue Logenhaus erbaut.[27]

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todtenschau in: Illustrierte Zeitung, Band 94, No. 2446 vom 17. Mai 1890, Digitalisat auf Google Books, S. 506
  2. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 22, SLUB
  3. Arwed-Rossbach-Schule, Berufliches Schulzentrum der Stadt Leipzig, Biografie Max Arwed Rossbach auf ars-leipzig.de
  4. Adressbuch Dresden 1892, S. 902, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1904, S. 2485, SLUB
  6. Verzeichniß der am Augustustage den 3. August 1823 in der Königlich Sächsischen Akademie der Künste zu Dresden öffentlich ausgestellten Kunstwerke, 1823, auf Wikisource, Nr. 231
  7. Roland Schmidt: Die erste Plauener Bürgerschule an der Syrastraße in: Schulgeschichte des sächsischen Vogtlandes, Onlineversion auf schulgeschichte.de
  8. Königlich sächsischer Hof-Civil-und Militär-Staat, 1839, Digitalisat auf Google Books, S. 266
  9. Sachsen: Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz, 1996, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 221
  10. Gesetzsammlung für das Königreich Sachsen, 1842, Digitalisat auf Google Books, S. 98
  11. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 214f.
  12. Adressbuch Plauen i.V. 1854, S. 113, SLUB
  13. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1857, Digitalisat auf Google Books, S. 298, 307
  14. Erstmals als solcher im: Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 298
  15. Gesetz- und Verordnungsblatt für das Königreich Sachsen, 1862, Digitalisat auf Google Books, S. 327
  16. Erstmals als solcher im: Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1863, Digitalisat auf Google Books, S. 418
  17. Adressbuch Plauen i.V. 1863, S. 64, SLUB
  18. Adressbuch Plauen i.V. 1870, S. 78, SLUB
  19. Adressbuch Plauen i.V. 1874, S. 47, SLUB
  20. Adressbuch Plauen i.V. 1877/78, S. 182, SLUB
  21. Adressbuch Plauen i.V. 1886/87, S. 28, SLUB
  22. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 376
  23. Kurliste von Bad Kissingen und Kissinger Bad-Anzeiger, 1878, Digitalisat auf Google Books, No. 56, Nr. 1705
  24. Ministerium der öffentlichen Arbeiten: Centralblatt der Bauverwaltung, Jahrgang III, Berlin, 7. April 1883, Digitalisat auf Google Books, S. 120
  25. Adressbuch Dresden 1887, S. 459, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1888, S. 484, SLUB
  27. Georg Günther: Geschichte des Orients Plauen, Festfabe zum Hundertjährigen Jubiläum der Freimaurerloge daselbst, Plauen i.V. 1889, Digitalisat auf Google Books, S. XVII, 52, 58, Übersichten.

[Bearbeiten] Weblinks

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