Ernst Robert Fichtner

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Ernst Robert Fichtner (* 18. Februar 1860 in Erlau bei Mittweida; † 14. Mai 1936 in Dresden-Friedrichstadt)[1][2] war ein deutscher Arzt und Mediziner, viele Jahre als Militärarzt in der sächsischen Armee, zuletzt im Rang eines Obergeneralarztes.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ernst Robert Fichtner entstammte der sächsischen Familie Fichtner. Er heiratete am 21. September 1898 in Dresden Marie Sophie Katharine geb. Kunitz (* 28. Mai 1874 in Dresden; 28. Januar 1931 ebenda),[3] älteste Tochter des Dresdner Schäfereidirektors Heinrich August Friedrich Kunitz (18441889)[4] und dessen Ehefrau Friederike Caroline Louise Johanne Kunitz, die noch 1943 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist.[5][6][7]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Robert Fichtner studierte Medizin an der Universität in Leipzig, promovierte dort zum Doktor der Medizin (Dr. med.) und ist erstmals 1886 im Leipziger Adressbuch als Assistent der Distrikts-Poliklinik der Universität verzeichnet. Er wohnte anfangs in Leipzig in der Emilienstraße 14.[8] 1887 arbeitete er als Assistenzarzt am städtischen Krankenhaus und wohnte in der Liebigstraße 20.[9]

Im gleichen Jahr entschied sich Fichtner für eine Karriere als Militärarzt in der sächsischen Armee. Am 23. Februar 1887 erhielt er sein Patent als Assistenzarzt 1. Klasse, was dem Rang eines Premier-Lieutenants entsprach. Er diente von 1887 bis 1888 im 2. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 28 in Bautzen, war aber weiter zur Universität in Leipzig kommandiert.[10] Von 1889 bis 1890 diente Fichtner im 2. Husaren-Regiment Nr. 19 in Grimma. Dort wurde er am 20. März 1890 zum Stabsarzt (Hauptmannsrang) befördert.

1891 wurde Fichtner als Stabsarzt zum 1. Feld-Artillerie-Regiment Nr. 12 nach Dresden versetzt, von 1892 bis 1894 dann auf die Festung Königstein. noch im gleichen Jahr kam er zurück nach Dresden, wo er bis 1899 in der Sanitätsdirektion der sächsischen Armee diente. Zu dieser Zeit zog er in die Melanchthonstraße 8,[11] 1895 in die Holzhofgasse 13,[12] 1898 in die Tieckstraße 18.[13]

1899 wurde Fichtner vom damaligen sächsischen Kriegsminister Paul Edler von der Planitz unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstabsarzt 2. Klasse (Majorsrang) als Garnisonarzt nach Leipzig versetzt, wo er in die Äußere Hallesche Straße 20, in die Nähe der Kaserne in Leipzig-Gohlis zog.[14] Am 29. März 1900 wurde Fichtner in der Dienststellung als oberster Militärarzt der Garnsion Leipzig zum Oberstabsarzt 1. Klasse befördert. Er blieb in Leipzig bis 1908.

Mit Wirkung vom 1. September 1908 wurde Fichtner vom sächsischen König Friedrich August III. zum Divisionsarzt 3. königlich-sächsischen Division Nr. 32 in Dresden ernannt.[15] Am 23. September 1908 wurde Fichtner in dieser Dienststellung zum Generaloberarzt befördert. Gleichzeitig wurde Fichtner zum Chefarzt des Garnisonlazaretts ernannt. Er zog in das Administrationsgebäude des Garnisonlazaretts in der Marienallee in der Dresdner Albertstadt.[16]

1913 wurde Fichtner zum Generalarzt befördert.[17] Während des Ersten Weltkrieges wurde Fichtner 1915 als Korpsarzt für das XII. sächsische Reserve-Korps,[18] zuletzt, 1918 noch kurzzeitig als Militärarzt der 3. (königlich-sächsischen) Armee ernannt.[19] Für seine Verdienste wurde Fichtner mit mehreren hohen Orden ausgezeichnet, u.a. mit dem Komturkreuz des Albrechtsordens und dem Eisernen Kreuz.[20] 1919, nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Fichtner mit dem Charakter eines Obergeneralarztes i.R. (in Ruhestand), unter Zahlung der gesetzlichen Pension in den Ruhestand verabschiedet.[21] Mit der Beförderung zum Obergeneralarzt durften Fichtner und seine Frau den Ehrentitel "Exzellenz" führen.[22] 1926 zog Fichtner aus dem Verwaltungsgebäude des Garnisonkrankenhauses in der Marienallee in eine Wohnung in der Anton-Graff-Straße 15,[23] wo er bis zu seinem Tod lebte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Datensatz im Forum für deutsche Militärgeschichte: Militärgeschichte » Personen » Generale und Admirale » Daten zu Generalärzten bis 31.12.1899
  3. Datensätze auf Ancestry
  4. Datensätze auf Ancestry
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Adressbuch Dresden 1899, S. 440, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 574, SLUB
  8. Dort allerdings falsch als E.P. Fichtner im Adressbuch Leipzig 1886, S. 162, SLUB. Im Folgejahr dann richtig.
  9. Adressbuch Leipzig 1887, S. 161, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1888, S. 175, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1895, S. 197, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1896, S. 209, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1899, S. 232, SLUB
  14. Adressbuch Leipzig 1900, S. 273, SLUB
  15. Königlich-sächsisches Militär-Verordnungsblatt vom Jahr 1908, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 178
  16. Adressbuch Dresden 1909, S. 283, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1914, S. 281, SLUB
  18. Stellenbesetzungsliste des XII. Reserve-Korps, Digitalisat auf docplayer.org, S. 1
  19. C. Kabitzsch: Beiträge zur klinik der infektionskrankheiten und zur immunitätsforschung..., 1919, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 53
  20. Fischer's medizin. Buchhandlung H. Kornfeld (Hrsg.): Rechtsprechung und medizinal-gesetzgebung, Band 1 1915, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 438
  21. Adressbuch Dresden 1920, S. 221, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1921, S. 224, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1926/27, S. 231, SLUB
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