Friedrich Wilhelm von Cotta

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Friedrich Wilhelm von Cotta (* 12. Dezember 1796 in Klein-Zillbach; † 14. Februar 1874 in Tharandt) war ein Mitdirektor der Forstakademie Tharandt.

Der älteste Sohn von Heinrich Cotta siedelte 1811 mit seinen Eltern nach Tharandt über. Von 1813 bis 1815 beteiligte er sich in einem Jägerbataillon am Befreiungskrieg gegen Napoleon. Nach dem Krieg trat Cotta in die Forstakademie seines Vaters in Tharandt ein. Ab 1821 beteiligte er sich unter der Leitung seines Vaters an den Forstvermessungs- und Taxationsarbeiten im Königreich Sachsen. Später wurde er zur Unterstützung seines Vaters Mitdirektor der Forstakademie.

1830 wurde Cotta zum Forstmeister ernannt. Er übernahm die alleinige Leitung der Forstvermessungsanstalt, welcher er bis 1852 vorstand. Um diese Zeit wurde die Anstalt nach Dresden verlegt. Cotta konnte sich aber nicht entschließen, ebenfalls in die Stadt umzuziehen, und vertauschte seine Direktion mit der Inspektion Grillenburg, welche er als Oberforstmeister bis zu seiner Pensionierung am 1. Januar 1874 verwaltete.

Cottas Hauptverdienst bestand in Begründung und Durchführung der sächsischen Flächenfachwerksmethode. Waldeseinteilung und Formierung der Hiebszüge im Gebirge waren seine Spezialität. Viele deutsche und ausländische, in Tharandt studierende Forstwirte verdankten ihm ihre praktische Ausbildung im Forsteinrichtungswesen. Überhaupt standen bei Cotta die Arbeiten in der Praxis und für dieselbe im Mittelpunkt. So leitete er, außer der sächsischen Forsteinrichtung, auch noch Taxationen in Altenburg und Böhmen. Für die einsetzende Entwicklung der Reinertragstheorie unter Max Preßler hatte Cotta allerdings kein Verständnis. Er gehörte anlässlich der XXV. Versammlung deutscher Land- und Forstwirte zu Dresden im Jahre 1865 zu den Unterzeichnern eines Protestes gegen Preßler. Cotta war Mitbegründer und langjähriger Vorstand des sächsischen Forstvereins.

In Teilen ist bis heute Cottas Sammlung "monströser" Rehgehörne erhalten geblieben, die Missbildungen bzw. Regelwidrigkeiten, z. B. Einstangen, Vielendigkeiten sowie Perücken- und Mehrstangengehörne vereint. Grundstock bildete ein 1812 vom Vater geschenkter Sechsender. Der Bestand von 121 von einst 365 Trophäen wird heute überwiegend im Treppenaufgang der forstlichen und jagdkundlichen Lehrschau in Grillenburg gezeigt.

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Wilhelm von Cotta war ein Sohn von Heinrich Cotta (1763-1844) und Christiane geb. Ortmann (1764-1819), eine Schwägerin des Direktors der Forstschule Eisenach. Cottas Vater gründete 1811 die Forstakademie Tharandt. Im Unterschied zum Vater erneuerten die Söhne den Adelstitel. Cotta hatte eine Schwester und vier Brüder. Friedrich August von Cotta (1799-1860) blieb ebenfalls im Tharandter Forstwesen tätig, Karl Eduard Cotta (1803-1872) wurde Jurist und Carl Bernhard von Cotta (1808-1879) ein bekannter Geologe.[1]

[Bearbeiten] Werke

Friedrich Wilhelm von Cotta beteiligte sich mit seinen Brüdern Friedrich August von Cotta und Carl Bernhard von Cotta an der Herausgabe der späteren Auflagen der väterlichen Werke („Grundriß der Forstwissenschaft“, „Waldbau“, „Waldwerthrechnung“ etc.), schrieb im Cotta-Album (1836) einen Aufsatz über „Die sächsische Forsteinrichtung“ und verfasste in den Revolutionsjahren 1848 und 1849 einige Flugschriften: „Einige Worte über Sachsens Wälder“ – „Betrachtungen über die Flugschrift: „Einige Worte über Sachsens Forstbedienten“. Zudem schrieb er kleinere Aufsätze in der (süddeutschen) Monatsschrift für Forst- und Jagdwesen.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Stammbaum Friedrich Wilhelm von Cotta auf Eine Große Familie - Ihr Stammbaum im Internet

[Bearbeiten] Weblinks

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