Georg Friedrich Ludwig Gotthelf von Trosky

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Georg Friedrich Ludwig Gotthelf Freiherr und ganz Edler von Trosky (* 8. Juli 1785 in Wittenberg; † 14. Januar 1843 in Dresden) war ein anfangs kurfürstlicher Soldat, später königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang als Oberst.

[Bearbeiten] Familie

Georg Friedrich Ludwig Gotthelf Freiherr und ganz Edler von Trosky entstammte dem uradeligen Geschlecht von Trosky. Bereits Hans Friedrich von Trosky war während des Dreißigjährigen Krieges Generaladjutant des schwedischen Königs Gustav Adolph. Allerdings sind viele alte Urkunden, Dokumente sowie der alte Stammbaum der Familie bei einem Brand 1677 verloren gegangen. Von Troskys Großvater war Iwan Fedorowitsch von Trosky (* 1690 in Dorpat, Livland; † 1779 in Göritz, Niederlausitz) Page bei Peter dem Großen. Später diente sein Großvater in der sächsischen Armee, ließ sich danach in der Niederlausitz nieder, wurde kursächsischer Kreiskommissar, zuletzt Landesältester des Kreises Spremberg und heiratete 1736 von Troskys Großmutter, Henriette Charlotte geb. Thon aus dem Hause Mallenchen. Von Troskys Onkel war:

Georg von Trosky war der Sohn des Wittenberger Kreishauptmannes Carl Friedrich von Trosky (* um 1745 in Göritz, Niederlausitz)[2][3] und dessen Ehefrau Marianna Luise Amalie geb. von Buttlar. Sein Vater wurde anfangs wie auch dessen jüngerer Bruder August Wilhelm von Trosky von Hauslehrern unterrichtet. Beide besuchten auch zeitgleich ab 1763 die Universität in Leipzig, wo beide bis 1767 Rechtswissenschaften studierten. Georg von Trosky hatte noch folgende Schwester:

Georg von Trosky heiratete am 30. Mai 1820 Caroline geb. Starke († 1851 in Dresden), die älteste Tochter des königlich-preußischen Stallmeisters Starke auf Kanitz bei Oschatz. Das Paar hatte zwei Söhne und eine Tochter:

Von Troskys Witwe wohnte ab 1847 in der Großen Reitbahngasse 18,[7] ab 1849 in der Schreibergasse 18.[8]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Trosky wurde im damals noch sächsischen Wittenberg an der Elbe geboren. 1798 kam er als Kadett in das adelige Kadettenhaus nach Dresden, wo er 1805 zuerst Gefreiter-Korporal der Kadetten wurde.[9], danach im gleichen Jahr 3. Korporal,[10] und Ende 1805 schließlich 1. Korporal wurde.[11]

Am 21. April 1806 erhielt er sein Offizierspatent und wurde zum kursächsischen Sous-Lieutenant, den ersten Leutnantsdienstgrad ernannt. Gleichzeitig wurde er zum damaligen Infanterieregiment „Kurfürst“ versetzt. MIt diesem Regiment nahm er am Feldzug der sächsischen Armee, damals verbündet mit Preußen gegen die französische Armee bei der Schlacht bei Jena sowie bei Saalfeld während der Napoleonischen Kriegen teil. Nach dem Beitritt Sachsens zum Rheinbund sowie der Erhebung zum Königreich wurde von Trosky mit seinem Regiment nach Warschau verlegt und nahm im Polen an den Kämpfen um Raczyk teil. Noch im gleichen Jahr kehrte von Trosky nach Sachsen zurück, wo er 1810 zum Premier-Lieutenant befördert wurde.

Nach der Umbenennung seines Regiments in „Königinfanterie“, womit es als ständiges Regiment in der Garnison in Dresden stationiert wurde, erhielt er zwei Jahre später, 1812 den Rang eines Kapitäns (Hauptmann). Beim Russlandfeldzug der Grandé Armee unter der Führung von Kaiser Napoleon wurde von Trosky 1813 zum Major befördert. Danach nahm er von 1813 bis 1815 an den Feldzügen und Schlachten der sächsischen Armee, nach dem Übertritt Sachsens zu den Alliierten nach der Völkerschlacht bei Leipzig auch im sächsischen Kontingent in die französische Niederlande.

Ab 1821 versah von Trosky seinen Dienst im 2. Infanterie-Regiment „Prinz Maximilian“. 1822 wurde er als Wirtschaftschef zum 3. Linieninfanterie-Regiment „Prinz Friedrich August“, dem späteren Regiment „Prinz Georg“ nach Zwickau versetzt. Dort wurde er am 25. Dezember 1825 zum Oberstleutnant befördert. Auch mit diesem Dienstrang war er weiterhin Wirtschaftschef des Regiments und erwarb sich in dieser Dienststellung hohes Ansehen aufgrund der von ihm organisierten Einrichtung der Kaserne, den Bau einer neuen Kaserne sowie eines Militärhospitals in Zwickau sowie der neuen Uniformierung der sächsischen Armee.[12]

Weihnachten 1841 bat von Trosky um die Versetzung in den Ruhestand, der ihm mit der Beförderung zum Oberst a.D. (außer Dienst) auch bewilligt wurde. Nach seiner Pensionierung zog von Trosky wieder nach Dresden. Er wohnte zuletzt im Haus 9 in der Frauengasse.[13] Hier starb er 1843 an einer Lungenembolie. Von Trosky wurde am 17. Januar 1843 in der Familiengruft zu Kanitz bei Oschatz beigesetzt. Von Trosky stand mit Robert Schumann in Briefkontakt.[14]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich Christian August Hasse: Zeitgenossen: ein biographisches Magazin für die Geschichte unserer ..., Volume 4, Nr. XXV-XXXII, Leipzig 1833, Digitalisat auf Google Books, S. 153ff.
  2. Churfürstlicher Sächsischer Hof- und Staats-Calender auf das Jahr 1785, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 217
  3. Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Calender, 1813, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 168
  4. Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser, Band 24, Digitalisat auf Google Books, S. 558
  5. Datensatz auf Geni.com
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 305, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1848, S. 116, SLUB
  8. Handbuch für Dresden 1850, S. 326, SLUB
  9. Heinrich August Verlohren, Max Barthold, Franz Verlohren: Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, Degener-Verlag, 1983, Snippet-Ansicht auf Google Boooks, S. 515
  10. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1805, Leipzig, Digitalisat auf Google Books, S. 237
  11. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1806, Leipzig, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 238
  12. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1841, Digitalisat auf Google Books, S. 224
  13. Dresdner Adress-Handbuch 1843, S. 298, SLUB
  14. Robert Schumann, Georg Eismann, Gerd Nauhaus: Tagebücher: 1827–1838, hrsg. von Georg Eismann, Deutscher Verlag für Musik, 1971, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 163 u. 535
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