Gewandhaus
Gewandhäuser, also Messe- oder Lagerhäuser der Tuchmacherzunft, gab es in Dresdens Geschichte mindestens vier: Das älteste bekannte wurde 1295 ersterwähnt und stand an der Nordseite des Altmarkts. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die alte Dresdner Synagoge am Jüdenhof als Gewandhaus genutzt, weil zu dieser Zeit keine Juden in der Stadt lebten. Das dritte Gewandhaus entstand 1591/92 am Neumarkt. Da das Gebäude 1760 im Siebenjährigen Krieg beschädigt wurde, wurde es schließlich 1791 ersatzlos abgerissen, da es Blickbeziehungen und Raumgefühl empfindlich störte.
2006 erwarb der Medizinnobelpreisträger Günter Blobel ein ehemals jüdisches Grundstück auf dem Neumarkt (im Quartier VI, Parzelle Neumarkt 13), um einen geplanten Wiederaufbau zu verhindern.
2007 bürgerte sich der Begriff Gewandhaus für eine geplante moderne Kunsthalle anstelle des ehemaligen Gewandhauses ein, die der Verein Historischer Neumarkt zu verhindert sucht.
Das vierte, "heutige" Dresdner Gewandhaus befindet sich zwischen Pirnaischem Platz und Rathaus. Es wurde zwischen 1768 und 1770 nach Plänen von Friedrich Knöbel errichtet. Beim Bombenangriff 1945 brannte es aus und wurde erst in den 1960er Jahren wieder aufgebaut. Seit 1967 diente das vierte Gewandhaus als Hotel.
[Bearbeiten] Gewandhaus-Hotel
Seit 1967 diente das vierte Gewandhaus am Pirnaischen Platz als Hotel. Von 1993 bis 1997 wurde es zum Radisson Gewandhaus Hotel Dresden umgebaut, als das es bis Ende 2014 betrieben wurde. Nach einer grundlegenden Renovierung und Umgestaltung öffnete es am 23. April 2015 als Fünf-Sterne-Hotel wieder. Der Betreiber ist die Seaside-Gruppe.[1]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Linda Barthel: Das neue Gewandhaus. In: freitagSZ 20.2.2015, S. 2. Bettina Klemm: Gewandhaus-Hotel ist aufgemöbelt. In: freitagSZ 17.4.2015, S. 3.