Hans Karl von Brause
Hans Karl von Brause, auch Hanns Carl von Brausse, früher auch Johann Karl von Brausen, geboren als Jan Karol Brudzewski (* 28. August 1718 in Pritten/ Westpommern; † 12. November 1800 in Leipzig)[1] war ein kurfürstlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Er war Kommandeur des Chemnitzer Regiments und zuletzt Stadtkommandant von Leipzig.
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[Bearbeiten] Familie
Hans Karl von Brause entstammte dem alten, ursprünglich pommerschen Adelsgeschlecht von Brause/ von Brausen, das früher den Namen Brudzewski führte und dessen Stammhaus Brausendorf (Brudzewo) im Kreis Meseritz liegt. Ein Jarand Brudzewski, Sohn des Ladislaus, wird erstmals 1256 urkundlich erwähnt. Die Stammreihe beginnt mit Jarand Brudzewski, 1421–1428 Woiwode zu Inowrocław. Das weitverzweigte Geschlecht war im Posener Raum begütert, ab dem 18. Jahrhundert auch in Sachsen und Preußen ansässig.[2]
Hans Karl von Brause war der Sohn von Jerzy Fryderyk Brudzewski, auch Georg Friedrich von Brausen (* 7. April 1680 in Jeschwo/ Pommern; † 1767) und dessen 1713 geheirateter Ehefrau Maria Ursula geb. von Unruh (* 1690; † 1762), Tochter des Christoph von Unruh und dessen Ehefrau Margaretha Katharina geb. von der Goltz.[3][4] Sein Großvater war Christoph Brudzewski (Krzyszof Brudzewski, ca. 1640–1730).[5]
Hans Karl von Brause war dreimal verheiratet. Seine erste Ehefrau war Friederika Wilhelmina geborene von Bojanowski (1732–1755). Aus dieser Ehe hatte er eine Tochter:
1762 heiratete Hans Karl von Brause Friederika von Unruh (* 1730; † vor 1764). In dritter Ehe heiratete er Karoline Henriette geborene van Speckböckel (* 17. Februar 1737; † 9. Mai 1795 in Chemnitz). Das Paar hatte mehrere Kinder, u. a.:
- Karoline Christiane von Brause (* 8. Januar 1765 in Zeitz; † 1. Februar 1811 in Dresden).[7] Sie heiratete 1781 den kursächsischen Offizier, späteren Generalleutnant, Wirklichen Geheimen Rat, Gouverneur von Dresden und Herrn auf Garrenchen, Heinrich Wilhelm von Zeschau (1760–1832).
- Friedrich August Wilhelm von Brause (* 10. September 1769 in Zeitz; † 23. Dezember 1836 in Frankfurt (Oder)), sächsischer, später preußischer Offizier, zuletzt Divisionskommandeur, General der Infanterie und 2. Ehrenbürger der Stadt Frankfurt (Oder).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Jan Karol Brudzewski schlug wie viele Angehörige seiner Familie eine militärische Laufbahn in polnischen, preußischen oder sächsischen Militärdiensten ein. Von Brause trat 1735 als Kadett in das Kadettenkorps der sächsischen Armee ein. Er wurde noch im alten Kadettenhaus in der Dresdner Neustadt ausgebildet. Bereits ein Jahr später, 1736 wurde er zum Unteroffizier ernannt, 1741 dann zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter.
1741 erhielt von Brause sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. Als 1742 in der sächsischen Armee in jedem Infanterieregiment dauerfaft eine Grenadierkompanie gebildet wurde,[8] erhielt von Brause noch im gleichen Jahr, mit nur 24 Jahren seine Rangerhöhung zum Premier-Lieutenant (Oberleutnant). Als solcher nahm er am Zweiten Schlesischen Krieg (1744–1745), in dem Sachsen nach anfänglicher Neutralität auf der Seite von Österreich gegen Preußen eine Allianz einging.
Wöhrend des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) wurde er 1758 zum „Capitän“ (Hauptmann) befördert und übernahm damit als Kompaniechef eine Einheit in seinem Regiment. Als solcher ist er am Ende des Krieges, 1763 in der Garnsion Zeitz, wo das 1. Bataillon des Infanterieregiments „Kurfürst“ stationiert war, als Hauptmann erwähnt.[9] Am 29. Juni 1769, bei der Taufe seines Neffen wurde er erneut im Rang eines Kapitäns erwähnt.
Nach der Reorganisation der sächsischen Armee in den Jahren nach dem Krieg bis 1778 wurde er im gleichen Jahr, am 16. Mai 1778 zum Major befördert. Er übernahm damit als Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment „Kurfürst“ - weiterhin mit dem Standquartier für den Stab und das 1. Bataillon in Zeitz, das 2. Bataillon in Weißenfels und die zwei Grenadierkompanien in Borna - eine Einheit mit vier Kompanien.
1792 übernahm von Brause als Regimentskommandeur das bisherige Infanterieregimenmt von Zanthier und wurde in dieser Dienststellung zum Obrist (Oberst) befördert.[10] 1794 übernahm er von seinem Vorgänger, dem Obristen Christian Heinrich von Häusler das in Chemnitz stationierte sächsische Infanterie-Regiment „Prinz Maximilian“,[11] das 5. königlich-sächsische Regiment. Mit diesem nahm er 1794 an der Reichsexekution am Rhein gegen das revolutionäre Frankreich mit seinem Stab und dem I. Bataillon teil.[12]
Das Infanterie-Regiment in Chemnitz führte er bis 1800.[13] Im gleichen Jahr wurde er zum Generalmajor und zum Stadtkommandanten von Leipzig ernannt. Diesen Dienstposten konnte er jedoch nicht lange ausüben, weil er Ende desgleichen Jahres starb.
[Bearbeiten] Quellen
- Leberecht Bachenschwanz: Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Kursächsischen Armee, 2. Ausgabe, Dresden 1785, Digitalisat auf Google Books, S. 68f. und S. 150ff.
- Neues Allgemeines Deutsches Adels-Lexicon..., Band 2, Ernst Heinrich Kneschke, Leipzig 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 33
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Friedrich August Wilhelm von Brause“
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Brause (Adelsgeschlecht)“
- ↑ Birnbaum (Birnbaum)/Funde 1600-1945, Datensätze auf wiki-de.genealogy.net
- ↑ Datensatz auf MyHeritage (Anmeldung erforderlich)
- ↑ Datensatz auf Geni
- ↑ Datensatz auf MyHeritage (Anmeldung erforderlich).
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Friedrich August Wilhelm von Brause“
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Sächsische Armee“
- ↑ Datensatz auf www.sejm-wielki.pl (poln.)
- ↑ Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1793, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 220
- ↑ Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender auf das Jahr 1795, Digitalisat auf Google Books, S. 220
- ↑ Regiment Prinz Maximilian auf www.zur-marketenderie.de
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Infanterie-Regiment „Kronprinz“ (5. Königlich Sächsisches) Nr. 104“
[Bearbeiten] Weblinks
- Hans Karl von Brause auf www.von-restorff.de
- Hans Karl von Brause auf Geni
- Jan Karol Brudzewski/ von Brause auf Geni
- Jan Karol Brudzewski auf MyHeritage (Anmeldung erforderlich)
- Jan Karol Brudzewski/ von Brause auf www.sejm-wielki.pl (poln.)