Hermann Alt
Prof. Dr.-Ing. habil. Hermann Martin Alt (* 2. April 1889 in Dresden; † 15. Januar 1954 in Doberlug-Kirchhain) war ein deutscher Maschinenbauingenieur und Professor an der Technischen Universität Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hermann Alt begann 1908 nach seinem erfolgreich abgelegtem Abitur an der Annenschule in Dresden ein Studium an der Technischen Hochschule in Dresden, das er 1912 mit dem Diplom abschloss. Direkt im Anschluss seines Studiums arbeitete Alt als Assistent am Lehrstuhl für Technische Mechanik und belegte zusätzlich ein Studium am Mathematischen Seminar. 1914 promovierte Alt zum Doktor-Ingenieur und wurde 1916, während des Ersten Weltkrieges Leiter einer Artilleriewerkstatt in der Albertstadt in Dresden. 1919 wurde Hermann Alt zum Oberassistenten am Lehrstuhl für Technische Mechanik und Kinematik an der Technischen Hochschule in Dresden berufen und habilierte 1921 mit seiner wissenschaftlichen Arbeit über „Die Sythese der Mechanismen“. Im gleichen Jahr wurde Alt Privatdozent für Getriebelehre und Technische Mechanik an der TH in Dresden.
1923 wurde Hermann Alt zum nichtetatmäßigen und außerordentlichen (n.e.a.o.) Professor für Getriebelehre berufen und hatte zusätzlich einen Lehrauftrag für Theorie der Maschinengetriebe und Getriebetechnik an der Technischen Hochschule Dresden. Diese Funktionen übte er auch noch nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 weiter bis Anfang 1939 aus, wo er noch zum Professor für Getriebe- und Konstruktionslehre an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg berufen wurde. Dort blieb er noch bis zu seiner Emeritierung Ende 1939. Während dieser Zeit versuchte Alt auch getriebtechnische Probleme von Maschinengewehren und -pistolen zu lösen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hermann Alt in der Zeit von 1949 bis 1954 nochmals Ordinarius für Getriebetechnik und Verarbeitungsmaschinen an der Technischen Hochschule Berlin. An der TH Dresden unterzeichnete er im November 1933 mit der großen Mehrheit der Professorenschaft der TH das Bekenntnis der deutschen Professoren zu Adolf Hitler.[1], ein Grund wohl auch, warum es ihn einst nach Berlin zog.
Hermann Alt, der als Begründer der quantitativen Getriebelehre gilt, verstarb am 15. Januar 1954 im Zug von Berlin nach Dresden im Bahnhof Doberlug-Kirchhain.
[Bearbeiten] Werke und Publikationen (Auswahl)
- Wälzhebelmschinen, 1922
- Handbuch der Physik: Geometrie der Bewegungen, 1927
- Konstruktion der in der Getriebelehre benutzten Mittelpunktskurven, 1929
- Zur Geometrie der Koppelratsgetriebe in Ing.-Arch., Band 3, 1932
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Bekenntnis der Professoren an den Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und dem nationalsozialistischen Staat; überreicht vom Nationalsozialistischen Lehrerbund Deutschland-Sachsen bei archive.org, S. 132
- Beiträge zur Geschichte der Technischen Universität Dresden, Heft 4, Bibliographie, Teil II Biographien, Dresden, Sächsische Landesbibliothek
- Die Professoren der TU Dresden, 1828 – 2003, Böhlau Verlag, bearb. von Dorit Peschel, Onlinefassung auf Google Books