Johann August Tittmann (Mathematiker)
Johann August Tittmann, auch Johann August(in)us Tittmann (* 25. Juni 1734 in Gersdorf bei Leisnig; † 17. Dezember 1812 in Dresden) war ein sächsischer Mathematiker und Lehrer, zuletzt beim adelichen Kadettenkorps im Neustädter Kadettenhaus, der damaligen sogenannten Militärakademie, dort zuletzt im Rang eines Professors. Tittmann war außerdem Besitzer des Gerichtsstuhls zu Röda, heute ein Ortsteil von Leisnig sowie von Monstab im Altenburger Land.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Tittmann erhielt seine höhere Schulbildung - wie bereits sein Vater ab 1704 und seine drei Brüder ab 1743 - an der Fürsten- und Landesschule in Grimma. Er wurde dort am 10. Mai 1748 aufgenommen und lernte bis 1754. Anschließend studierte Tittmann an der Universität in Leipzig, wo er 1761 seinen Magistertitel ablegte.[1] Danach ging Tittmann nach Dresden, wo er als Lehrer für Mathematik an der Kadettenschule unterrichtete.
Tittmann ist 1765 im Staatskalender des Kurfürstentums Sachsen als sogenannter "Maitres" (Meister) sowie als "Zweyter Conducteur" und "Mathematicus" verzeichnet.[2] 1765 ist er dann bereits als "Erster Conducteur" aufgeführt.[3] Dieses Amt hatte er mindestens bis 1777 inne. Bereits vor 1780 muss Tittmann seinen Dienst im adelichen Kadettenkorps quittiert haben, da er ab dieser Zeit im Staatskalender fehlt. Wahrscheinlich wurde er vorher noch in den Rang eines Professors erhoben. 1797 ist er in diesem Rang sowie als Besitzer des Hauses Nr. 339 in der Dresdner Schlossgasse im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[4] Zwei Jahre später gehörte ihm dann auch noch das Haus 404 in der Seevorstadt.[5]
Tittmann starb unvermählt. Sein Leichnam wurde in der Dresdner Frauenkirche beigesetzt. Sein Grabstein wurde von der Firma Ostmann und Hempel Restaurierung und Handwerk GmbH restauriert.
[Bearbeiten] Familie
Johann August Tittmann entstammte der weit verzweigten sächsischen Pastoren- und Gelehrtenfamilie Tittmann.[6] Er war der Onkel seines gleichnamigen Neffen Johann August Tittmann (Mediziner) (1774–1840), ein deutscher Mediziner und Botaniker. Seine Großeltern väterlicherseits waren Daniel Tittmann (* 1658; † 7. August 1740 in Gersdorf), Magister, 1689 erst Substitut, 1696 schließlich bis Pastor in Gersdorf sowie dessen Ehefrau Christiane Catharine geb. Hilscher.[7]
Johann August Tittmann war der drittälteste Sohn des Gersdorfer Pfarrers Johann Daniel Tittmann (* 8. August 1690 in Gersdorf; † 21. Oktober 1748 ebenda),[8][9] der am 13. November 1718 dessem Vater im Amt folgte sowie dessen 1730 geheirateter Ehefrau Johanna Dorothea geb. Dillner.[10] Tittmann hatte noch drei Brüder:
- Johann Daniel Tittmann (1731–1784), 1urde 1756 Magister in Wittenberg, 1759 Pfarrer in Ablass, 1771 Nachfolger als Pfarrer in Gersdorf.
- Johann Gottlieb Tittmann (1732–1788), wurde 1756 Magister in Leipzig, später Pfarrer im Hannoverschen und
- Johann Christian Gottlieb Tittmann (1740–1774), studierte Theologie und wurde ebenfalls Pfarrer.[11]
[Bearbeiten] Quellen
- Inschrifttafel Nr. 4, Fundstücksnummer 119174 der Dresdner Frauenkirche auf www.frauenkirche-dresden.de
- C.A. Starke: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete, Band 19, 1942, S. 62f.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Christian Gottlob Lorenz: Grimmenser-Album: Verzeichniss sämmtlicher Schüler der Königlichen 'Landesschule zu Grimma..., Grimma 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 268
- ↑ Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staatskalender für das Kurfürstentum Sachsen auf das Jahr 1765, Digitalisat, S. 178
- ↑ Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staatskalender für das Kurfürstentum Sachsen auf das Jahr 1775, Digitalisat, S. 211
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat SLUB, S. 69
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, SLUB, S. 484
- ↑ Siehe auch: Johann August Tittmann
- ↑ Datensatz in Gedbas
- ↑ C.A. Starke: Archiv für Sippenforschung und alle verwandten Gebiete..., Band 19, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 62
- ↑ Johann Kamprad: Leisnigker Chronica, oder Beschreibung der sehr alten Stadt Leisnigk..., Digitalisat, S. 355
- ↑ Datensatz in Gedbas
- ↑ Grimmenser-Album: Verzeichniss sämmtlicher Schüler der königlichen Landesschule zu Grimma, Digitalisat im Internet Archiv