Johann Gottlieb Krüger

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Johann Gottlieb Krüger (* um 1790 (?); † 12. Dezember 1838 in Dresden)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier und Dresdner Polizeibeamter.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Johann Gottlieb Krüger entstammte der sächsischen Offiziers- und Beamtenfamilie Krüger. Er war mit Henriette geb. Schwarz aus Reinhardtsgrimma in zweiter Ehe verheiratet. Dieses Ehepaar Krüger hatte folgende Söhne:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Gottlieb Krüger schlug anfangs eine militärische Karriere ein und diente in jungen Jahren während der Napoleonischen Kriege, im Wikipedia:Fünfter Koalitionskrieg als Feuerwerker im sächsischen Artillerie-Regiment. An der Schlacht bei Wagram nahm er im Rang als Unteroffizier teil und wurde für seine Tapferkeit in diesem Kampf mit der silbernen Verdienstmedaille ausgezeichnet. Nach dem Ende des 5. Koalitionskrieges arbeitete er als Gendarm im Meißner Kreis, wo er schließlich bis 1812 zum Ober-Gendarm befördert wurde.

Nach Ausbruch des Russlandfeldzuges von Naopoleon Bonaparte wechselte Krüger erneut in die sächsische Armee, wo er am 25. September 1812 seine Ernennung zum Sous-Lieutenant im Train-Bataillon des sächsischen Artilleriekorps und damit sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad erhielt. Als solcher nahm Krüger auch an den Befreiungskriege von 1813 bis 1815 teil. 1813 wechselte Krüger für einige MOnate in die 2. reitende Batterie des sächsischen Artillerieregiments.[4] Im September 1815 erhielt Krüger als einer der relativ wenigen bürgerlichen Offiziere mit dem Militär-St.-Heinrichs-Orden die höchste militärische Auszeichnung des Königreiches Sachsen.[5]

Nach dem Krieg wurde Krüger - weiter im Artillerie-Train-Bataillon in Dresden dienend - am 15. August 1817 zum Premier-Lieutenant befördert. Er ist erstmals 1819 im Dresdner Adressbuch im Haus 196 in der Wilsdruffer Gasse verzeichnet,[6] wo er bis 1820 wohnte. 1821 zog er in die Große Meißner Gasse 9,[7] 1822 auf den Baier in der Dresdner Neustadt.[8]

Anzeige von Johann Gottlieb Krüger in der Leipziger Zeitung 1824

Krüger ist bis 1823 in den Ranglisten der sächsischen Armee aufgeführt. Im gleichen Jahr musste er aus gesundheitlichen Gründen seinen Abschied aus dem Artilleriekorps nehmen und wurde mit der Erlaubnis des Tragens der Offizersuniform in der Öffentlichkeit als Oberleutnant von der Armee in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Bereits seit Anfang 1822, nach einer schweren Lungenentzündung und danach für unheilbar erklärt, befand sich Krüger nicht mehr im aktiven Dienst in seiner Einheit.

Während dieser Zeit wurde er von dem Ober-Regiments-Chirurgus und königlich-sächsischen Hofrat, Dr. med. Carl August Rublack, Ritter des königlich-sächsischen Zivil-Verdienstordens, behandelt.[9] Diesem dankte er in einer größeren Anzeige in der Beilage der Leipziger Zeitung vom 4. September 1824. Während seiner Genesung wohnte Krüger außerhalb von Dresden in dem damals noch selbstständigen Vorort Lockwitz.[10]

Danach zog Krüger wieder nach Dresden, wo er ab spätestens 1827 als einer von sieben Dresdner Polizei-Distriktsinspektoren arbeitete.[11] Sein Revier war die Fischersdorfer, Gerber- und Viehweger Gemeinde. Zu dieser Zeit wohnte Krüger in einer Wohnung in der Feigengasse 16 in der Wilsdruffer Vorstadt.[12] 1830 zog er in das Haus 927 in der Schießgasse.[13]

Krüger ist letztmalig 1837 im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen verzeichnet, zu dieser Zeit dann endgültig pensioniert.[14]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Freiberger Altertumsverein: Mitteilungen 1882, Ausgaben 18-20, Digitalisat auf Google Books, S. 106
  3. Geschichte von Lockwitz & Nickern, Ortsfamilienbuch für zwei Dresdner Stadtteile 1757 bis 1907, Cardamina Verlag, 2021
  4. Jörg Tietze: Das sächsische Artillerie-Korps, Das Train-Bataillon 1810–1813, BoD 2012, Leseprobe auf Google Books, S. 60f.
  5. Johann Gottlieb Krüger war der 85. Bürgerliche, der in den Napoleonischen Kriegen diese hohe Auszeichnung erhielt, Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 50
  6. Dresdner Adress-Kalender 1819, S. 88, SLUB
  7. Dresdner Adress-Kalender 1822, S. 94, SLUB
  8. Dresdner Adress-Kalender 1823, S. 90, SLUB
  9. Rublack im: Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 226, SLUB
  10. Leipziger Zeitung, 1824, Digitalisat auf Google Books, S. 2287
  11. Königlich sächsischer Hof-Civil-und Militär-Staat im Jahre 1828, Digitalisat auf Google Books, S. 62
  12. Dresdner Adress-Kalender 1829, S. 81, SLUB
  13. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 147, SLUB
  14. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 76
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