Josef-Herrmann-Straße
Die Josef-Herrmann-Straße wurde in Wachwitz ab 1908 gebaut. Ein Herr Russig besaß damals ein größeres Stück Land unterhalb der Straße Am Steinberg. Zur Erschließung für die Bebauung wurde es parzelliert und eine Zufahrt von oben, von Am Steinberg, geplant. Die Straße führte senkrecht nach unten in Richtung Pillnitzer Straße (heute Pillnitzer Landstraße und endete in einem Umlenkeplatz. In einer Akte gibt es den Titel "Zum Bau der Straße F (Russig'sche Privatstraße)". Der vorläufige Name Straße F wurde 1909 bis 1911 in Adressbüchern geführt. Da die Straße entlang des Königlichen Weinbergsgrundstücks führt, wurde sie mit Am Königsweinberg bezeichnet. Dieser Name tauchte erstmals in einer Akte vom 20. Dezember 1910 auf.
1911 wird die "Weiterführung der Straße "Am Königsweinberg" bis zur Pillnitzer Straße ... unter Benutzung des zum Königlichen Weinbergsgrundstück führenden Privatwege" vorgeschlagen". Der Zugang zum Weinberg von der Pillnitzer Landstraße liegt in Loschwitz und bestand sicherlich schon längere Zeit, allerdings nur als Privatweg. Neben diesem Weg führt der sogenannte Schumanngraben in Richtung Elbe. Südöstlich dieses Grabens verläuft die Flurgrenze zwischen Wachwitz und Loschwitz. Ursprünglich plante man in Wachwitz, parallel zum genannten Privatweg eine Straße zu bauen, die dann an die bestehende Straße "Am Königsweinberg" anschließt. Sie sollte auf dem Schumanngraben entlangführen, indem dieser überbaut (zugedeckt) wird. Jedoch führte die Gemeinde Wachwitz dann doch Verhandlungen mit der Privatvermögensverwaltung Sr. Majestät des Königs durch, um die Privatstraße mit nutzen zu können. Die Genehmigung wurde mit dem 20. April 1911 erteilt. Baubeginn für den unteren Teil der Straße war im Dezember 1912, Ende im Jahre 1913. Der unterste Teil (ab der Pillnitzer Landstraße) liegt damit in Loschwitz. An der ersten Kurve (nach rechts) führt die Straße über den Schumanngraben auf Wachwitzer Gebiet bis zur ursprünglichen Straße. Geradeaus nennt sich die Straße heute Wachwitzer Weinberg. Damals gab an dieser Stelle ein Tor, hinter dem der Königliche Weinberg liegt. Der Weg durch den Weinberg blieb zunächst Privatweg.
Der königliche Weinberg wurde ab 1. Juli 1946 als Wachwitzer Weinberg bezeichnet. In diesem Zusammenhang erhielt die Straße (der Lage entsprechend) den Namen Am Wachwitzer Weinberg (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946).
Mit dem 15. August 1962 wurde die Straße umbenannt in Josef-Herrmann-Straße nach Josef Herrmann, Sänger an der Staatsoper Dresden, geboren am 20. April 1903 in Darmstadt, gestorben am 29. November 1955 in Hildesheim, beigesetzt auf dem Waldfriedhof Weißer Hirsch[1].
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 2: Pläne von Architekt Kurt Bärbig (1889-1968)
- Nr. 4: bis 1996: Wohnung von Architekt Christian Kopp (* 1949)
- Nr. 7: Villa (Kulturdenkmal Gemarkung 0266, Flstk. 134/l)
- vor zukünftiger Nr. 8: ehem. Denkmalstandort, Sitzgelegenheit
- Nr. 10a: Mietvilla mit Turmaufbau (Kulturdenkmal, Flstk. 130/c)
- Nr. 12: Fritz Ottomar Lohse, Chemiker und Vorstandsmitglied der Kombella-Fabriken Johannes Häntzschel AG
[Bearbeiten] Quellen
- Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V. (Hrsg.): „Loschwitz - Illustrierte Ortsgeschichte 1315-2015”, S. 885 264 267, 2015
- ↑ deutschsprachige Wikipedia: Josef Herrmann