Pillnitzer Landstraße
Die Pillnitzer Landstraße ist eine der längsten Straßen Dresdens (höchste Hausnummer: 327) und verläuft parallel zur Elbe von Loschwitz über Wachwitz, Niederpoyritz und Hosterwitz bis nach Pillnitz.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Verbindungsstraße wurde im 19. Jahrhundert sukzessive von Loschwitz aus in Richtung Pillnitz ausgebaut. Sie war damals die Staatsstraße des Königshauses zum Schloss Pillnitz.
In Loschwitz wurde sie anfangs Pillnitzer Straße genannt. Dieser erstmalige Erwähnung dieses Namens wurde im Adressbuch von 1886 gefunden. Wegen der Pillnitzer Straße in Dresden erfolgte ab 1. Juni 1926 in Loschwitz die Umbenennung in Pillnitzer Landstraße.
In Wachwitz wird die Straße in einem Schreiben von 1894 als Loschwitz-Pillnitzer Staatsstraße bezeichnet. Später wurde sie als Pillnitzer Straße bezeichnet. Erstmals im Adressbuch von 1905 wurde diese Bezeichnung gefunden. Nach der Eingemeindung erfolgte ab 1. Oktober 1931 die Verlängerung der Pillnitzer Landstraße bis nach Niederpoyritz.
In Niederpoyritz wurde diese Straße laut einer Akte von 1870 anfangs als Loschwitz Lohmener Straße nach der Richtung nach Lohmen bezeichnet. 1883 gab es die Bezeichnung Pillnitz-Loschwitzer Uferstraße. 1886 wird sie als Loschwitz Pillnitzer Straße benannt. Daneben gab es auch noch die Bezeichnungen Loschwitz-Pillnitzer-Staatsstraße und Pillnitzer Staatsstraße. Ab 1910 gibt es im Adressbuch nur noch die Bezeichnung Pillnitzer Straße. Nach der Eingemeindung erfolgte mit Beschluss vom 30. September 1953 die Umbenennung in Pillnitzer Landstraße.
In Hosterwitz führte die Staatsstraße anfangs über die Dresdner Straße. Mit dem Bau der Straßenbahn nach Pillnitz wurde eine neue Straße angelegt, auch Neue Straße genannt. Die Einweihung der Straßenbahn erfolgte 1903. Möglicherweise erfolgte die Benennung in diesem Jahr. Die Straßenbahn endete in einer Gleisschleife auf der Flur von Hosterwitz und fuhr somit nicht wirklich nach Pillnitz. Laut Adressbuch wurde die Neue Straße ab 1933 als v.-Hindenburg-Straße bezeichnet. 1945 erfolgte die Umbenennung in Straße der Befreiung. [1] Möglicherweise wurde die Straße danach zwischenzeitlich in Pillnitzer Straße rückbenannt. Nach der Eingemeindung wurde die Pillnitzer Landstraße mit Beschluss vom 30. September 1953 bis nach Hosterwitz verlängert.
In Pillnitz heißt die Verlängerung der Pillnitzer Landstraße Orangeriestraße.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 2: Galerie „am blauen wunder“
- Nr. 5: Schwebebahn (Talstation)
- Nr. 7: Loschwitzer Kirche
- Nr. 11: zeitweise Wohnhaus Otto Griebel (1895-1972)
- Nr. 14: Wohnhaus Schriftstellerin und Übersetzerin Maria Schwauß (1889-1987)
- Nr. 29: Atelier von Maler Rudolf Knöbel (1876-1958), davor auch Bildhauer Georg Curt Bauch
- Nr. 30: früheres Postamt von Loschwitz, errichtet 1912 im neobarocken Stil und mit Kratzputz, denkmalgeschützt; im ersten Obergeschoss Telefonzentrale und Wohnung des Loschwitzer Oberpostdirektors; 2015/16 Sanierung und Umbau zum Wohn- und Praxishaus durch Dresdner Unternehmensgruppe VVK, der Postamt-Schriftzug blieb erhalten[2]
- Nr. 32: Ortsverein Loschwitz-Wachwitz e. V.
- Nr. 35: Wohnhaus Architekt Georg Aster (1849-1917)
- Nr. 38: 62. Oberschule „Friedrich Schiller“
- Nr. 57: Kleines Künstlerhaus, Wohnhaus Architekt Martin Pietzsch (1866-1961), auch von Maler Otto Westphal (1878-1975)
- Nr. 59: Künstlerhaus Loschwitz
- Nr. 61: Wohnhaus Bildhauer Curt Siegel (1881-1950)
- Nr. 63: sog. Kavaliershaus aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, Maler August Grahl (1791-1868), Besitzer, danach Grahlsches Haus genannt, zeitweise auch Wohnhaus, seit 1947 im Gartensaal die Wachwitzer Kapelle
- Nr. 73b: pludoni GmbH
- Nr. 77: Naturdenkmal (ND 17)
- Nr. 80: Loschwitzer Friedhof
- Nr. 83: Geburtshaus Schriftsteller Max Barthel (1893-1975)
- Nr. 105: Wohnung und Atelier von Fotograf Helmut Körner (1920-1991)
- Nr. 108: zeitweise Wohnung Übersetzer und Publizist Georg Blume (1910-2006)
- Nr. 113: Wohnhaus Dichter und Schriftsteller Rudolf Heubner (1867-1967)
- Nr. 116: langjähriges Wohnhaus Malerin Anna Elisabeth Angermann (1883-1985)
- Nr. 141: Wohnhaus (1927/28) Schauspielerin Hermine Körner (1878-1960), danach zeitweise Bildhauerin Malgorzata Chodakowska
- Nr. 142: Geburtshaus Schriftsteller Horst Wolfram Geißler (1893-1983)
- Nr. 145: zeitweise (1970-1977) Wohnhaus von Musiker Ludwig Güttler
- Nr. 153: Villa Johanna
- Nr. 155: Wohnhaus von Architekt Walter von Fritzschen, später zeitweise (1968-1997) Wohnhaus von Bühnen- und Kostümbildner Helmut Wagner
- Nr. 170: Erbgerichtsklause
- Nr. 179: Erbgericht Niederpoyritz und ehem. Filmtheater Niederpoyritz
- Nr. 188: Gemeindehaus der Christlichen Gemeinde Dresden
- Nr. 192: ehem. Wohnung von Maler und Medienkünstler Helge Leiberg
- Nr. 273: Gustavheim
- Nr. 301: ehemaliger volkseigener Straßenobstbaubetrieb[3]
[Bearbeiten] Quellen
- Künstler am Dresdner Elbhang, Band 1, Elbhang-Kurier-Verlag 1999
- Infotafeln an den Häusern
- ↑ Informationen des Stadtmuseums
- ↑ Simone Burig: Alte Post wird zu Wohnhaus. In: SZ 30.7.2015, S. 16
- ↑ Branchen-Fernsprechbuch Bezirk Dresden, Juli 1967, S. 297
[Bearbeiten] Weblinks
- Adressbücher: 1912 | 1921 | 1943/44
- Pillnitzer Landstraße auf der Webseite Dresdner-Stadtteile.de (Archivversion)