Justus Edmund Güntz
Dr. Justus Edmund Güntz (* 3. April 1838 in Tharandt; † 22. Januar 1902[1] in Dresden) war ein Dresdner Arzt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Justus Edmund Güntz wuchs in Thonberg auf, wo sein Vater, Adolph Güntz, ab ca. 1849 Syndikus an der Privatklinik bei seinem Bruder Eduard Wilhelm Güntz (1800–1880) war.
Justus Edmund Güntz studierte Medizin an der Universität in Leipzig bei den Professoren Wunderlich, Günther und Wagner. 1862 promovierte er zum Doktor der Medizin. Danach wurde er Hilfsarzt an der Güntz'schen Privatanstalt in Thonberg bei seinem Onkel Eduard Wilhelm Güntz.
Ab 1868 arbeitete Güntz als praktischer Arzt und Wundarzt in Dresden in seiner Praxis An der Frauenkirche 20. Er war Spezialist für Haut- und Nervenkrankheiten.[2] 1870 nahm Güntz als Stabsarzt am Deutsch-Französischen Krieg teil, wofür er mit dem Ritterkreuz des Albrechtsordens ausgezeichnet wurde. Im gleichen Jahr war Güntz auch Dirigent der königlichen Poliklinik für Hautkrankheiten im ehemaligen chirurgisch-medizinischen Akademiegebäude in Dresden.[3] Ostern 1872 zog Güntz von der Amalienstraße 4, wo er bis dahin wohnte, in die Struvestraße 17 und eröffnete am Zeughausplatz 3 eine "Privatklinik für Hautkrankheiten, Syphilis, Hals- und Kehlkopfleiden".[4] Er war in jener Zeit Mitglied im Verein für Erdkunde.[5] 1889 stand Güntz mit dem Mediziner Dr. med. Robert Wolf Raudnitz, Professor der Kinderheilkunde an der Karl-Ferdinands-Universität in Prag (1856–1921) in Briefkontakt.[6]
Güntz wohnte zuletzt in der Rietschelstraße 1 im zweiten Obergeschoss. Dort wohnte 1903 auch noch seine Witwe.[7]
[Bearbeiten] Familie
Justus Edmund Güntz war der ältere Sohn des Amtsaktuars Adolph Güntz und Theodora Maria geb. Rudorf. Der Vater war seinerzeit im Justizamt Grillenburg tätig. Der zwei Jahre jüngere Bruder Reinhold Theodor Güntz wurde später Königlich Sächsischer Landgerichtsrat[8] und war in Chemnitz, Plauen und Löbau tätig.
Justus Edmund Güntz war verheiratet mit Dorothea Guaita Auguste Güntz geb. Kühne (* 20. Oktober 1846; †), die Tochter des Schriftstellers Gustav Kühne (1806–1888) und dessen Ehefrau Henriette geb. Harkort (1822–1894). Das Ehepaar Güntz hatte zwei Kinder:
- Ewald Güntz (* 9. Juli 1873 in Dresden; † 4. Oktober 1892 ebenda) und
- Dorette Güntz (* 18. Januar 1878 in Dresden; †). Sie heiratete Joseph von Segall.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1871: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Justus Edmund Güntz in: Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin, Wien 1901 auf www.zeno.org (inkl. einer Aufzählung von Veröffentlichungen)
- Deutschsprachige Neurologen und Psychiater, Alma Kreuter, Onlinevorschau auf Google Books, S. 492
- Genealogische Daten aus gedbas.genealogy.net, abgerufen am 5. Februar 2015
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Informationen von Dr. Jürgen Gerlach (5.4.2019), nach Standesamt Dresden I, Sterberegister 1902, Nr. 136
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, SLUB, S. 107
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, SLUB, S. 114
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 117
- ↑ Jahresbericht des Vereins für Erdkunde zu Dresden, 1870
- ↑ Brief von Raudnitz an Güntz am 13. September 1889
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 337
- ↑ Informationen von Dr. Jürgen Gerlach (5.4.2019), nach Genealogisches Handbuch bürgerlicher Familien, Bd. 5, S. 116, C.A. Starke Görlitz, 1912