Karl Bernhard Rostosky
Karl Bernhard Rostosky, auch Carl Bernhard Rostosky (* 4. Februar 1836 in Leipzig; † 1. Oktober 1911 in Dresden) war ein deutscher Beamter, zuletzt als kaiserlicher Postdirektor und Vorsteher des Hauptpostamtes Dresden im Rang und mit Titel eines kaiserlichen Rates.
[Bearbeiten] Familie
Karl Bernhard Rostosky entstammte der ursprünglich ukrainisch-polnischen Familie Rostocki. Die Stammgüter der ursprünglichen Familie lagen noch 1589 in Bodawki und Teterowka am Fluss Teterow, einem Nebenfluss des Dniepr nördlich von Kiew. Der deutsche Zweig mit dem Stammvater Eliasz Rostocki existiert seit 1691 und nahm die Schreibweisen Rostoski bzw. Rostosky an.
Karl Bernhard Rostosky war der Sohn des Juristen, königlich-sächsischen Notars und Leipziger Buchhändlers sowie Mitinhabers der Buchhandlung "Vetter & Rostosky" in der Leipziger Nikolaistraße 555,[1] Karl August Rostosky (* 9. September 1804 in Leipzig; † 10. April 1873 ebenda) und dessen Ehefrau Albine Constanze Sophie geb. Braunsdorf (* 22. März 1810 in Dresden; † 15. Februar 1883 in Gruna), Tochter des königlich-sächsischen Rentamtmanns zu Leipzig und Dresden, Johann Carl Braunsdorf. Bernhards Großvater väterlicherseits war der Leipziger Großkaufmann sowie Haus- und Grundstücksbesitzer Christoph Ernst Carl Rostosky (1769–1851). Bernhard hatte noch sechs jüngere Geschwister:
- Emma Albine Rostosky (1837–1906),
- Mathilde Albine Rostosky (1838–1893), Erzieherin und Wirtschaftsleiterin des Leipziger Missionshauses,
- Karl Oswald Rostosky (1839–1868), Tier- und Landschaftsmaler, zuletzt in München,
- Karl Erhard Ludwig Rostosky (1842–1893),[2] königlich-sächsischer Obersteuerkontrolleur,
- Karl Heinrich Rostosky (1844–1876), Buchhändler in Riga,
- Karl Rudolph Rostosky (1847–1920), bis 1901 Sekretär bei der Königlichen Zoll- und Steuer-Direktion zu Dresden,[3] zuletzt königlich-sächsischer Zollinspektor zu Miltitz bei Leipzig.
Karl Bernhard Rostosky heiratete am 2. Mai 1865 in Bevern Marie Caroline geb. Proeßel (* 23. Januar 1841 in Braunschweig; † 14. August 1913 in Leipzig), Tochter des herzoglich-braunschweigischen Bergfaktors sowie Pächters und Leiters der Porzellanfabrik zu Fürstenberg/ Weser, Hohann Carl Proeßel (1806–1872). Karl Bernhard und Marie Caroline Rostosky hatten zwei Kinder:
- Karl Georg Lamoral Rostosky (* 27. Januar 1866 in Leipzig; † 25. September 1941 in Dresden). Er arbeitete als Lehrer und ist erstmals 1895 im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[4]
- Paul Constantin Lamoral Rostosky (* 10. August 1867 in Leipzig; † 21. Dezember 1945 in Steinwiesen/ Bayern). Er studierte Theologie an der Universität in Tübingen, promovierte zum Dr. phil., wurde ebenfalls Lehrer und war u.a. Oberlehrer am Mädchen-Seminar in Leipzig. Er heiratete Emma Magdalena geb. Broßmann (1868–1841), mit der er drei Töchter hatte.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Bernhard Rostosky trat bereits 1854 als Beamter in den kaiserlichen Postdienst ein und ist erstmals 1859 im Leipziger Adressbuch als "Postdiätist" in der Chausseestraße 37 in Leipzig Eutritzsch verzeichnet.[5] 1861 wurde er Postamts-Assistent 2. Klasse,[6] ab 1864 dann Postamts-Assistent 1. Klasse.[7] Bereits ein Jahr später, 1865 wurde Rostosky zum Postsekretär befördert.[8] 1872 wurde ihm das Ritterkreuz verliehen.[9] In Leipzig blieb Rostosky bis 1876.[10]
Rostosky kam 1881 nach Dresden, wo er das Amt des kaiserlichen Postdirektors übernahm und anfangs am Postplatz am dortigen Hauptpostamt wohnte.[11] 1892 zog er in das dritte Obergeschoss in die Johann-Georgen-Allee 8.[12] Im Herbst 1902 wurde Rostosky nach 48 Dienstjahren als Beamter als Postdirektor a.D. (außer Dienst) pensioniert.[13] An seinem Lebensabend beschäftigte sich Rostosky ausgiebig mit der Ahnenforschung seiner Familie und gab dazu ein Buch heraus. Bis zu seinem Tod war er der Seniorchef des Familienverbandes Rostosky.
Rostosky wohnte zuletzt in der Pfotenhauerstraße 110, wohin er 1900 zog.[14] Er wurde auf dem Neuen Johannesfriedhof in Leipzig in einer Familiengrabstätte beerdigt.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1909: Chronik der volynisch-polnischen Familie Rostocki und deren deutschen Zweige mit den zur Zeit abweichenden Schreibweisen Rostosky und Rostoski, 1. Teil von 1528 bis um 1828
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1883: Eisernes Kreuz 2. Klasse am weißen Band
- 1884: Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden IV. Klasse
- 1893: Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1902: Königlich-preußischer Kronenorden III. Klasse
- 1902: Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens mit der Krone
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 5, 1909-1912, SLUB, S. 237
- Chronik der volynisch-polnischen Familie Rostocki und deren deutschen Zweige mit den zur Zeit abweichenden Schreibweisen Rostosky und Rostoski, 1. Teil von 1528 bis um 1828, Online-pdf auf dcms.lds.org
- Datensatz von Karl Bernhard Rostosky auf Genealogy.net
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Leipzig 1837, SLUB, S. 138
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1893, SLUB, S. 681
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 662
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 676
- ↑ Adressbuch Leipzig 1859, SLUB, S. 195
- ↑ Adressbuch Leipzig 1862, SLUB, S. 223
- ↑ Adressbuch Leipzig 1865, SLUB, S. 259
- ↑ Adressbuch Leipzig 1866, SLUB, S. 268
- ↑ Adressbuch Leipzig 1873, SLUB, S. 279
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Leipzig 1876, SLUB, S. 302
- ↑ Adressbuch Dresden 1882, SLUB, S. 346
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 624
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 713
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 662
[Bearbeiten] Weblinks
- Brief von Bernhard Rostosky an seine Frau im Deutschen Historischen Museum
- Datensatz von Karl Bernhard Rostosky auf lorenz.st