Karl Hugo Dannenfelßer

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Karl Hugo Dannenfelßer, auch Carl Hugo Dannenfelsser (* 1846 in Dresden; † 21. März 1928 ebenda)[1] war ein sächsischer Bauingenieur und Eisenbahner, u. a. als Eisenbahndirektor in Leipzig, zuletzt als Abteilungsvorstand in der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen in Dresden im Rang und mit Titel eines Geheimen Baurates.

[Bearbeiten] Familie

Karl Dannenfelßer entstammte der Familie Dannenfelßer/ Dannenfelsser. Er war der Sohn des damaligen königlich-sächsischen Hofpostschreibers,[2] Carl Wilhelm Dannenfelsser (* 1809; † 20. Mai 1900 in Dresden)[3] und dessen Ehefrau Auguste Rosalie Dannenfelßer (* 1816; † 14. März 1890 in Dresden).[4] Dannenfelßers Vater war später Oberpostsekretär am Postplatz,[5] ab 1876 Postamtsvorsteher und Oberpostkommissar in der Kleinen Plauenschen Gasse 38.[6] 1880 wurde er als Oberpostkommissar a. D. (außer Dienst) pensioniert und erhielt beim Ausscheiden aus dem Staatsdienst das Ritterkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens.[7] Zuletzt wohnte Dannenfelßers Vater in der Marschallstraße 50 [8] und starb im hohen Alter von 91 Jahren. Dannenfelßer hatte noch eine Schwester:

Karl Dannenfelßer war mit Johanne Sidonie Dannenfelßer († 1941 in Dresden)[9] verheiratet. Seine Witwe wohnte nach dem Tod weiter im Haus in der Hähnelstraße 14 in Johannstadt. Das Paar hatte einen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Dresdner Bahnhof in Leipzig
Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Siegelmarke der Generaldirektion

Dannenfelßer studierte nach seiner Schulbildung in Dresden Mitte der 1860er Jahre an der Polytechnischen Schule Bauingenieurwesen, die er 1866 als Bauingenieur abschloss und für seine sehr guten Leistungen eine Belobigung erhielt.[11]

Im Januar 1874 fand Dannenfelßer - zu dieser Zeit als Sektionsingenieur bei den sächsischen Staatsbahnen angestellt - im Flur Bernbruch nördlich von Kamenz Urnen und Urnenfragmente, die er dem Museum für Völkerkunde in Leipzig übergab.[12]

Dannenfelßer war spätestens ab 1884 in Zwickau tätig, wo er als Abteilungsingenieur am dortigen Bahnhof arbeitete und auch im Bahnhofshauptgebäude wohnte.[13] 1890 wurde Dannenfelßer in Zwickau zum Betriebsinspektor befördert. Gleichzeitig arbeitete er als geprüfter Zivilingenieur.[14] In Zwickau blieb er bis 1895.

1896 wurde Dannenfelßer nach Leipzig versetzt, wo er zum Betriebsdirektor der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen ernannt. Gleichzeitig erhielt er den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Baurates. Er zog in Leipzig in die Bahnhofstraße 15 und wohnte im Hauptgebäude II des damaligen Dresdner Bahnhofs.[15] 1898 wurde er zum Eisenbahndirektor ernannt.[16]

Von 1898 bis 1904 war Dannenfelßer an der Umgestaltung der Leipziger Bahnanlagen im Zusammenhang mit dem Neubau des Leipziger Hauptbahnhofs maßgeblich beteiligt. Dabei war er für die Bearbeitung und Lösung betrieblicher Fragen im sächsischen Teil des neuen Hauptbahnhofs im Einvernehmen mit den beiden Eisenbahnbetriebsdirektionen I und II verantwortlich.[17] Dafür wurde er auch vom preußischen König 1903 mit dem Roten-Adler-Orden ausgezeichnet.[18] Im gleichen Jahr wurde er zum Oberbaurat erhoben.[19] Zuletzt wohnte Dannenfelßer in Leipzig am Georgiring 15, wohin er 1899 gezogen war.[20]

Dannenfelßer kehrte 1904 als königlich-sächsischer Oberbaurat nach Dresden zurück und zog in die Helmholtzstraße 4.[21] In Dresden wurde Dannenfelßer als technischer Rat Mitglied der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.[22]

1912 wurde Dannenfelßer vom sächsischen König Friedrich August III. zum königlich-sächsischen Geheimen Baurat erhoben. Gleichzeitig wurde er nach dem Ausscheiden von Karl Hermann Andrae zum Vorstand der Abteilung III der Generaldirektion ernannt, womit er für alle verkehrstechnischen Fragen bei den sächsischen Staatseisenbahnen verantwortlich zeichnete. Im gleichen Jahr zog er in die Hähnelstraße 18,[23] wo er bis zu seinem Tod wohnte.

Bereits 1917 übergab Dannenfelßer den Vorstand der "Verkehrstechnischen Abteilung" der Generaldirektion an Kurt Ludwig Rother.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  2. Adressbuch Dresden 1846, SLUB, S. 41
  3. Datensatz auf Ancestry
  4. Datensatz auf Ancestry
  5. Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 61
  6. Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 73
  7. Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 89
  8. Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 188
  9. Letztmalig im Adressbuch Dresden 1941, SLUB, S. 233
  10. Datensatz auf Ancestry
  11. Liste Studierender an der TU auf tu-dresden.de
  12. Erster Bericht des Museums für Völkerkunde Leipzig, Digitalisat auf www.archive.org, Leipzig 1874, S. 13
  13. Adressbuch Dresden 1885/86, SLUB, S. 25
  14. Adressbuch Zwickau 1891/92, SLUB, S. 229
  15. Adressbuch Leipzig 1897, SLUB, S. 214
  16. Adressbuch Leipzig 1899, SLUB, S. 215
  17. Rothe u. Mitarbeiter: Die Umgestaltung der Leipziger Bahnanlagen, S. 156, Digitalisat auf digital.zlb.de
  18. Zentralblatt der Bauverwaltung, Berlin, 10. Oktober 1903, XXIII. Jahrgang, Nr. 81, S. 501, Amtliche Mitteilungen, Digitalisat auf digital.zlb.de
  19. Adressbuch Leipzig 1904, SLUB, S. 233
  20. Adressbuch Leipzig 1900, SLUB, S. 210
  21. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, SLUB, S. 235
  22. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 1169
  23. Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 243
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