Karl Hermann Andrae
Karl Hermann Andrae, auch Carl Hermann Andrä (* 24. November 1847 in Bischofswerda; † 20. Januar 1913 in Klotzsche-Königswald bei Dresden) war ein sächsischer Ingenieur, Eisenbahner, u. a. als Eisenbahndirektor, zuletzt als Abteilungsvorstand in der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen im Rang und mit Titel eines Geheimen Baurates.
[Bearbeiten] Familie
Karl Hermann Andrae entstammte der sächsischen Familie Andrä/ Andrae, deren Stammfolge bis zu Andraes Urgroßvater, den kursächsischen Postamtssekretär Johann Gottlob Andrae zurück verfolgt werden kann.
Andrae war der Sohn des Webers, Tuchmachermeisters und Bischofswerdaer Ratsherrn, Julius Andrä, genannt Weber (* 1810 in Leipzig; † 20. Januar 1879 in Bischofswerda) und dessen zweiter Ehefrau Karoline Henriette geb. Schiele. Andrae hatte noch zwei Halb-Geschwister:
- Johanna Bertha Andrä (1843–1887). Sie heiratete 1869 den Seminardirektor Karl Heinrich Rietschel (1842–1916). Deren Tochter Bertha Margarethe Rietschel (1874–1955) heiratete den Oberkirchenrat und Bornaer Superintendenten Weidauer (1867–1967).
- Emil Andrä.
Deren Mutter war die erste Ehefrau Julius Andräs: Johanna Christiana geb. Funke (* 10. April 1807 in Hohnstein; † 10. Mai 1846 in Bischofswerda), Tochter des Kauf- und Handelsherrn Wilhelm Leberecht Funke und dessen Ehefrau Johanna Sophia geb. Meißner. Andraes Großvater war der in Dresden verstorbene königlich-sächsische Hofpostamtssekretär Gottfried August Andrae († 1825).
Andrae war mit Sidonie Auguste geb. Schmidt (* 30. Januar 1853 in Krippen; † 10. Februar 1921 in Buchholz/ Erzgebirge) verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder:
- Ernst Walter Andrae (* 18. Februar 1875 in Anger bei Leipzig; † 28. Juli 1956 in Berlin-Nikolassee), deutscher Bauforscher und vorderasiatischer Archäologe, promovierte zum Doktor-Ingenieur und wurde Professor an der Technischen Hochschule Berlin. Er war mit der Wiener Anthropsophin Emma Andrae (1892–1974) verheiratet. Das Paar hatte vier Kinder.
- Elisabeth Andrae (1876–1945), Landschaftsmalerin,
- Margarethe Helene Andrae (* 20. Mai 1881 in Annaberg; †). Sie heiratete 1903 den Ministerialdirektor Dr.-Ing. Paul Ehmig (1874–1938). Das Paar hatte vier Kinder.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Andrä studierte nach seinem Schulbesuch in Bischofswerda ab 1865 an der Polytechnischen Schule in Dresden Bauingenieurwesen. Er konnte das Studium mit ausgezeichneten Leistungen 1867 abschließen und erhielt eine Preismedaille und Belobigungen.[1]
1889 kehrte Andrä nach Dresden zurück, wo er als Abteilungsingenieur bei den sächsischen Staatseisenbahnen sowie auch als geprüfter Zivilingenieur arbeitete. Er wohnte zu dieser Zeit in der Feldschlößchenstraße 24.[2] 1891 wurde er zum Bauinspektor befördert und zog in die Feldschlößchenstraße 2,[3] 1892 in die Hohe Straße 2.[4] 1895 zog er in die Schnorrstraße 27,[5] wo er allerdings nur etwa ein Jahr wohnte, bevor er sich wieder auswärts von Dresden arbeitete.
1899 abermals als Eisenbahnbetriebsdirektor nach Dresden zurück versetzt, hatte er die Schreibweise seines Namens in Andrae umgewandelt. Er zog in jenem Jahr in die Chemnitzer Straße 61,[6] im folgenden Jahr, 1900 weiter in die Strehlener Straße 17.[7] 1901 wurde er in den Rang eines Oberbaurates erhoben.[8]
1902 wurde Andrae als technischer Rat Mitglied der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen im Rang eines Oberbaurates. Im gleichen Jahr zog er wieder in die Chemnitzer Straße, diesmal in die Hausnummer 15.[9]
Nach dem Ausscheiden von Edmund Nobe, der bis 1909 die Abteilung III der Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen führte, wurde Andrae im gleichen Jahr zum Vorstand der "Verkehrstechnischen Abteilung" berufen und erhielt gleichzeitig vom sächsischen König Friedrich August III. den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Baurates. Außerdem zog Andrae in die Bernhardstraße 69.[10] 1910 zog er in die Liebigstraße 20.[11] Andrae führte die III. Abteilung als Vorstand nur bis 1912, als er pensioniert wurde. Sein Nachfolger wurde Karl Hugo Dannenfelßer.
In seinem letzten Jahr vor seinem Tod wohnte Andrae mit seiner Frau als Geheimer Baurat a. D. (außer Dienst) in der Goethestraße 8 in Klotzsche-Königswald,[12] das zu dieser Zeit noch ein selbstständiger Vorort von Dresden war.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1899: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
- 1904: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1911: Offizierskreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Daten von der Müller-Lobeck Web Site in MyHeritage (Anmeldung erforderlich), Webmaster Heinrich Müller-Lobeck.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Liste Studierender an der TU auf tu-dresden.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 39
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 44
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 43
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 66
- ↑ Adressbuch Dresden 1900, SLUB, S. 114
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, SLUB, S. 122
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 123
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 131
- ↑ Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 123
- ↑ Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 125
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, Vororte, SLUB, S. 2781