Koppenfels (Adelsgeschlecht)
Die Familie von Koppenfels, ursprünglich Kobe von Koppenfels ist ein thüringisch-sächsisches Adelsgeschlecht des sogenannten Briefadels, das der Tuchmacherfamilie Kob/ Kobe in Hildburghausen entstammte.
Vorfahren und Verwandte der Familie Kob/ Kobe waren seit dem 16. Jahrhundert Innungsmeister und Ratsmitglieder der Stadt Hildburghausen und stellten durch den Tuchmacher Lorenz Kobe († 14. Dezember 1672 in Hildburghausen), dem Großvater von Johann Sebastian Kobe von Koppenfels, dort sogar den Bürgermeister.
Die Familie wurde mit dem Hof- und Konsistorialrat sowie Wirklichen Geheimen Rat im Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld, Johann Sebastian Kobe (1699–1765) vom deutschen Kaiser Franz I. am 26. April 1754 in den erblichen Reichsadelsstand mit dem Adelszusatz von Koppenfels erhoben. 1760 erscheint er als Kobe von Koppenfels erstmals nachweislich als Autor mit diesem Namen. Sein Enkel Ludwig Heinrich Kobe von Koppenfels (1780–1861), königlich-sächsischer Hof- und Justizrat, erhielt am 1. Januar 1810 die Standeserhöhung in den Freiherrenstand.
Viele männliche Familienmitglieder schlugen eine militärische Karriere ein, mehrere andere wurden Juristen. In beiden Berufsrichtungen konnten die Koppenfels teilweise hohe Ämter und Dienststellungen im Königreich Sachsen sowie in den thüringischen Herzogtümern erreichen. Über 150 Jahre prägte die Familie von Koppenfels auch die Geschichte von Dresden mit.
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[Bearbeiten] Genealogie
- Hans Kob ∞ Walpurg Kob zu Haina
- Stephan Kob (* 1506), Tuchmacher, Kastenmeister in der Kirche St. Lorenz in Hildburghausen, hatte 4 Söhne (Hans, Lorenz, Stephan, Oswald)
- Hans Kob († 1597), Tuchmacher, 1579 Ratsmitglied, 1595 Konsul zu Hildburghausen, Besitzer des Kobengutes und Seemühl zu Stresshausen ∞ um 1550 Agnes geb. Bötzinger
- Claus Kob († vor 1601), Tuchmacher, aus erster Ehe 5 Kinder (Susanna, Paul, Friedrich, Katharina und Nicol), 2.∞ Barbara geb. Ebenretter (2 Kinder: Barbara, Hans)... weitere Genealogie der bürgerlichen Familie Kob/ Kobe
- Stephan Kob (1561–1638), 1603 Ratsmitglied, 1626 Konsul zu Hildburghausen, Gutsbesitzer in Adelshausen ∞ Anna Kob († 1649)
[Bearbeiten] Familienangehörige (Auswahl)
- Carl Heinrich von Koppenfels (1745–1823), sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Obrist-Lieutenants, Kommandeur eines Regiments im sächsischen Weißenfels
- Friedrich Heinrich von Koppenfels (1777–1864), sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalmajors, Kommandeur Leib-Infanterie-Regiments in Dresden
- Ludwig Heinrich Freiherr von Koppenfels (1780–1861), Jurist, königlich-sächsischer Hof- und Justizienrat, erhielt 1811 seine Standeserhöhung in den Freiherrenstand
- Ferdinand von Koppenfels (1795–1858), sächsischer Offizier und Beamter, zuletzt als Kassenverwalter der Salzverwaltung von Leipzig
- Heinrich Ferdinand von Koppenfels (1829–1893), Jurist, sächsischer Gerichtsrat und zuletzt Landgerichtspräsident in Bautzen
- Heinrich Maximilian von Koppenfels (1831–1905), Jurist, u.a. Amtshauptmann in Pirna und Kreishauptmannes in Dresden, königlich-sächsischer Geheimer Regierungsrat
- Hans Ferdinand von Koppenfels (1862–1935), sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalmajors
- Georg Ferdinand von Koppenfels (1866–1927), Jurist, Eisenbahner, königlich-sächsischer Geheimer Regierungsrat, Ehrenritter des Johanniterordens
- Konrad von Koppenfels (1868–1945), sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalmajors, Kommendator der Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens
- Max Ferdinand von Koppenfels (1870–1913), Jurist und königlich-sächsischer Amtshauptmann in Glauchau
- Margarethe von Koppenfels, geb. als Margarethe Martens (1874–1956), Ehefrau von Max Ferdinand von Koppenfels, Hausbesitzerin
[Bearbeiten] Artikel in der Wikipedia
- Johann Sebastian Kobe von Koppenfels (1699–1765), deutscher Jurist und Hofbeamter im Herzogtum Sachsen-Hildburghausen
- Johann Friedrich Kobe von Koppenfels (1737–1811), deutscher Jurist, Geheimrat und Kanzler im Herzogtum Sachsen-Weimar
- Werner von Koppenfels (Mathematiker) (1904–1945), deutscher Mathematiker
- Werner von Koppenfels (* 1938), deutscher Philologe und Übersetzer
- Martin von Koppenfels (* 1967), deutscher Literaturwissenschaftler und Romanist
- Katharina von Koppenfels-Spies (* 1972), deutsche Juristin
[Bearbeiten] Quellen
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 12 der Gesamtreihe, Adelige Häuser B, Band II, 1956, C.A. Starke Verlag, Glücksburg/ Ostsee, S. 168ff.
- Familiengeschichte derer Kobe von Koppenfels, Wolfgang Kobe von Koppenfels, Eigenverlag 1988
- Jürgen Telschow: Geschichte und Geschichten der Familie Kob
- August Wilhelm Bernhard von Uechtritz: Diplomatische Nachrichten adelicher Familien..., 6. Theil, Leipzig 1793, Digitalisat auf Google Books, S. 34ff.