Max von Koppenfels (Jurist)
Heinrich Max von Koppenfels, auch Heinrich Maximilian von Koppenfels (* 9. November 1831 in Dresden, † 21. November 1905 ebenda) war ein deutscher Jurist und Beamter, u.a. im Amt eines Amtshauptmannes in Pirna und Kreishauptmannes in Dresden, im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates.
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[Bearbeiten] Familie
Heinrich Max von Koppenfels entstammte dem thüringisch-sächsischen Adelsgeschlecht von Koppenfels, auch Kobe von Koppenfels.[1] Er war der Sohn des Königlich Sächsischen Infanterie-Hauptmanns, späteren Obergrenzkontrolleurs in Zittau und zuletzt Kassenverwalters der Salzverwaltung von Leipzig, Ferdinand von Koppenfels (* 15. Februar 1795 in Dresden; † 27. Dezember 1858 ebenda) und dessen Ehefrau Marianne von Zeschau (* 31. Dezember 1791 in Zeitz; † 25. Mai 1853 in Leipzig), der Tochter des Königlich Sächsischen Generalleutnants, Wirklichen Geheimen Rates und Gouverneurs von Dresden, Heinrich Wilhelm von Zeschau (1760–1832).
Max von Koppenfels' Großvater war Carl Heinrich von Koppenfels (1745–1823), Königlich Sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Obrist-Lieutenants und Kommandeur eines sächsischen Regiments in Weißenfels. Max hatte noch einen älteren Bruder:
- Heinrich Ferdinand von Koppenfels (* 27. Januar 1829 in Dresden, † 27. Juli 1893 in Bautzen. Er studierte Rechtswissenschaften und war zuletzt Präsident des königlich-sächsischen Landgerichts zu Bautzen.
Heinrich Max von Koppenfels heiratete am 8. Mai 1861 in Zwickau Elisabeth Mathilde Helene Freiin von Gutschmid (* 19. Juli 1842 in Zwickau; † 9. Juli 1918 in Dresden), Tochter des Juristen und Rechtsanwaltes Otto Freiherr von Gutschmid und dessen Ehefrau Mathilde geb. von Metzradt. Max und Helene von Koppenfels hatten fünf Kinder:
- Walter von Koppenfels (* 2. Dezember 1862 in Zwickau; † 16. Januar 1916 in Coswig bei Dresden), königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Majors. Er starb unvermählt.
- Marianne Mathilde von Koppenfels (* 5. September 1864 in Dresden; † 2. Januar 1881 ebenda)
- Richard von Koppenfels (* 17. Oktober 1865 in Dresden; † 11. Dezember 1865 ebenda)
- Elisabeth Helene von Koppenfels (* 12. Juli 1867 in Pirna; † 13. Februar 1945 beim Luftangriff auf Dresden). Sie heiratete 1888 in Dresden Arthur Freiherr von Bodenhausen (1859–1914), königlich-sächsischer Offizier, starb als Generalmajor an seinen beim Kampf um Schlettstadt 1914 zugezogenen Verletzungen. Das Paar blieb kinderlos.
- Konrad von Koppenfels (* 15. September 1868 in Pirna; † 13. Februar 1945 beim Luftangriff auf Dresden). Er schlug ebenfalls eine militärische Laufbahn ein, ist erstmals 1889 im Dresdner Adressbuch als Sekondé-Lieutenant im 2. Jägerbataillon Nr. 13 aufgeführt, war 1914 Generalstabschef des XII. deutschen Reservekorps und wurde 1918 als Generalmajor in den Ruhestand versetzt. Konrad von Koppenfels war 1927 bis 1945 Kommendator der Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens und damit der letzte vor 1945.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Max von Koppenfels studierte wie sein Bruder Ferdinand Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig und ist erstmals im Leipziger Adressbuch von 1853 als königlich-sächsischer Kreisamts-Akzessor verzeichnet. Zu dieser Zeit wohnte er zusammen mit seinem Bruder im väterlichen Haus in der Leipziger Kreuzstraße 6.[2] Noch im gleichen Jahr, nach dem Tod seiner Mutter, zog er mit seinen Vater in Leipzig an den Baierischen Platz 2b,[3] wo er bis 1855 wohnte.
Danach ging Max von Koppenfels ins sächsische Zwickau, wo er ab 1856 als Referendar in der königlich-sächsischen Kreisdirektion arbeitete und in der dortigen Leipziger Straße 409 wohnte.[4] 1860 war er im Kollegium der Zwickauer Kreisdirektion im Rang eines königlich-sächsischen Supernumerar-Regierungsrates unter der Leitung des damaligen Kreisdirektors Bruno von Schimpff tätig.[5]
1863 kehrte von Koppenfels im Rang eines königlich-sächsischen Regierungsrates nach Dresden zurück und zog in die Große Klostergasse 8 in eine Wohnung im zweiten Obergeschoss,[6] wo er bis 1866 wohnte. In Dresden wurde von Koppenfels 1864 Erster Rath bei der königlichen Polizeidirektion.[7]
1866 ging Max von Koppenfels zur Amtshauptmannschaft nach Pirna, wo er 1874 im Rang eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates Behördenleiter der Amtshauptmannschaft Pirna wurde. Der Einwohnerzahl nach war die Amtshauptmannschaft Pirna seit ihrer Gründung eine volksreichsten. 1871 betrug die Zahl der Einwohner im Jahre 95.000 Einwohner. Zur Amtshauptmannschat Pirna gehörten die Städte Pirna, Neustadt, Sebnitz, Königstein, Schandau, Liebstadt, Berggießhübel, Wehlen, Stolpen, Dohna, Hohnstein und Gottleuba.[8] 1875 übergab von Koppenfels das Amt des Amtshauptmannes der Amtshauptmannschaft Pirna an seinen Nachfolger Otto von Ehrenstein aus Rochlitz.[9] Von Koppenfels wurde für seine Verdienste in der Amtshauptmannschaft Pirna mit dem Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens ausgezeichnet.
1875 kehrte Max von Koppenfels nach Dresden zurück, wo er sich als Geheimer Regierungsrat in der Schweizer Straße 13 niederließ.[10] 1881 wechselte er als Geheimrat in das königliche Ministerium des Innern.[11] 1883 wurde von Koppenfels Kreishauptmann der Kreishauptmannschaft Dresden.[12] 1888 zog er in die Albrechtstraße 5 ins erste Obergeschoss.[13] 1897 wurde von Koppenfels als Kreishauptmann a.D. (außer Dienst) pensioniert.[14] Aufgrund seines Ende November 1905 erfolgten Todes ist Max von Koppenfels noch im Dresdner Adressbuch von 1906 verzeichnet.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1875: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienst-Ordens
- 1887: Komtur 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienst-Ordens
- 1887: Kommandeur des königlich-bayrischen Zivil-Verdienst-Ordens
- 1889: Königlich-Preußischer Roter-Adler-Orden 2. Klasse
[Bearbeiten] Quellen
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
- Genealogisches Handbuch des Adels, Band 12 der Gesamtreihe, Adelige Häuser B, Band II, 1956, C.A. Starke Verlag, Glücksburg/ Ostsee, S. 168ff.
- Familiengeschichte derer Kobe von Koppenfels, Wolfgang Kobe von Koppenfels, Eigenverlag 1988
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Johann Christian von Hellbach, Adels-Lexikon, Erster Band A-K, Ilmenau 1825, Verlag B.F. Voigt, Online-pdf auf Google Books, S. 687
- ↑ Adressbuch Leipzig 1853, SLUB, S. 88
- ↑ Adressbuch Leipzig 1854, SLUB, S. 91
- ↑ Adressbuch Zwickau 1857, SLUB, S. 28
- ↑ Adressbuch Zwickau 1860, SLUB, S. 12
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, SLUB, S. 154
- ↑ Adressbuch Dresden 1865, SLUB, S. 155
- ↑ Bestand 10762 Amtshauptmannschaft Pirna im Hauptstaatsarchiv Sachsen
- ↑ Landkreis Pirna auf www.territorial.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 210
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, SLUB, S. 226
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 239
- ↑ Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 319
- ↑ Adressbuch Dresden 1898, SLUB, S. 343