Konrad von Koppenfels

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Konrad von Koppenfels
Wappenbild der Familie von Koppenfels

Konrad von Koppenfels, auch Conrad von Koppenfels (* 15. September 1868 in Pirna; † 13. Februar 1945 beim Luftangriff auf Dresden) war ein sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalmajors. Er war außerdem bis zus einem Tod Kommendator der Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Konrad von Koppenfels entstammte dem thüringisch-sächsischen Adelsgeschlecht von Koppenfels, auch Kobe von Koppenfels.[1] Die Familie wurde mit dem Hof- und Konsistorialrat sowie Wirklichen Geheimen Rat Johann Sebastian Kobe von Koppenfels (16991765) vom deutschen Kaiser Franz I. am 26. April 1754 in den Reichsadelstand erhoben. 1760 erscheint er als Kobe von Koppenfels erstmals nachweislich als Autor mit diesem Namen. Sein Enkel Ludwig Heinrich Kobe von Koppenfels (17801861), königlich-sächsischer Hof- und Justizrat, erhielt am 1. Januar 1810 die Standeserhöhung in den Freiherrenstand.

Von Koppenfels Großeltern väterlicherseits waren der königlich-sächsische Infanterie-Hauptmann, spätere Obergrenzkontrolleur in Zittau und Kassenverwalters der Salzverwaltung von Leipzig, Ferdinand von Koppenfels (17951858) und dessen Ehefrau Marianne von Zeschau (17911853), Tochter des königlich-sächsischen Generalleutnants, Wirklichen Geheimen Rates und Gouverneurs von Dresden, Heinrich Wilhelm von Zeschau (17601832). Sein Urgroßvater war Carl Heinrich von Koppenfels (17451823), königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Obrist-Lieutenants und Kommandeur eines sächsischen Regiments in Weißenfels.

Konrad von Koppenfels war das fünfte Kind und der jüngste Sohn des Juristen, Amtshauptmanns von Pirna, Kreishauptmanns von Dresden sowie Geheimen Regierungsrats, Heinrich Maximilian von Koppenfels (* 9. November 1831 in Dresden, † 21. November 1905 ebenda) und dessen 1861 geheirateter Ehefrau Elisabeth Mathilde Helene Freiin von Gutschmid (* 19. Juli 1842 in Zwickau; † 9. Juli 1918 in Dresden), Tochter des Juristen und Rechtsanwaltes Otto Freiherr von Gutschmid und dessen Ehefrau Mathilde geb. von Metzradt.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Koppenfels schlug wie etliche seiner Familienmitglieder eine militärische Laufbahn ein. Er ist erstmals 1889 im Dresdner Adressbuch nach dem Besuch des Dresdner Kadettenhauses im ersten Leutnantsdienstgrad als Sekondé-Lieutenant im 2. Jägerbataillon Nr. 13 in der Jägerkaserne in Johannstadt am Sachsenplatz aufgeführt,[2] ab 1892 dann am Terrassenufer.[3] Im gleichen Jahr wurde von Koppenfels in die Militär-Reitanstalt abkommandiert, wo er bis 1893 blieb.[4]

1901 kam von Koppenfels als Stabsoffizier nach Leipzig, wo er im Rang eines Hauptmanns im Generalstab des XIX. (2. königlich-sächsischen) Armeekorps Nr. 19 diente. Er wohnte anfangs in der Messestadt in der Fregestraße 28.[5] 1904 zog er in den Leipziger Stadtteil Gohlis, in die Nähe der dortigen Kaserne, in die Wiederitzscher Straße 5.[6] Ab 1906 diente von Koppenfels im Generalstab der 2. Sächsischen Division Nr. 24.[7] 1907 wurde er zum Major befördert.[8] Ein Jahr später wechselte von Koppenfels wieder als Stabsoffizier in den Generalstab des XIX. Armeekorps.[9]

1910 kehrte von Koppenfels zurück nach Dresden, wo er zum Bataillonskommandeur im Schützenregiment Nr. 108 in der Schützenkaserne ernannt wurde. Er zog zu dieser Zeit in die König-Albert-Straße 26,[10] wo er bis zu seinem Tod wohnte. 1913 wurde von Koppenfels zum Oberstleutnant unter gleichzeitiger Versetzung als Abteilungschef in das sächsische Kriegsministerium befördert.[11]

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Koppenfels zum Generalstabschef des XII. deutschen Reservekorps ernannt, das unter der Führung des General der Kavallerie Hans von Kirchbach stand.[12] Bereits zwei Jahre später, 1915 wurde von Koppenfels in dieser Dienststellung zum Oberst befördert.[13] Am 14. September 1915 übernahm er von Kurt von Holleben das Kommando über das 243. Reserve-Infanterieregiment, das im Zeitraum von August bis September 1914 als Bestandteil der 53. Reservedivision, diese wiederum als Bestandteil des XXVII. Reserve-Armeekorps aufgestellt wurde. Dieses Korps wurde am Anfang des Krieges direkt dem sächsischen Kriegsminister Adolph von Carlowitz unterstellt. Von Koppenfels führte das Reserve-Infanterieregiment Nr. 243 als Regimentskommandeur bis zum 8. März 1916. In dieser Zeit war das Regiment anfangs an der Westfront bei Dirmuiden in der belgischen Provinz Westflandern im Stellungskampf eingesetzt, später bei der Herbstschlacht in der Champagne vom 2. bis 29. Oktober 1915, anschließend ab dem 30. Oktober 1915 bis März 1916 wieder in Flandern.

Von Koppenfels übergab das Kommando 1916 an den neuen Regimentskommandeur Oberst Johannes Richter. Von Koppenfels selbst wurde zum Abteilungschef im sächsischen Kriegsministerium ernannt. Gegen Ende des Krieges, 1918 wurde von Koppenfels zum Generalmajor ernannt.[14] 1919, nach dem Ende des Weltkrieges wurde von Koppenfels als Generalmajor z.D. (zur Disposition) in den einstweiligen Ruhestand,[15] 1923, mit 55 Jahren in den endgültigen Ruhestand als Generalmajor a.D. (außer Dienst) versetzt.[16] Konrad von Koppenfels war 1927 bis 1945 Kommendator der Sächsischen Genossenschaft des Johanniterordens und damit der letzte in diesem Amt vor 1945.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
  • Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse
  • Ehrenritter des königlich-preußischen Johanniterordens
  • Kaiserlich-russischer St.-Annen-Orden 3. Klasse
  • Komturkreuz 2. Klasse des herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Ritterkreuz 2. Klasse des großherzoglich-Weimarischen Ordens des Weißen Falken

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Johann Christian von Hellbach, Adels-Lexikon, Erster Band A-K, Ilmenau 1825, Verlag B.F. Voigt, Online-pdf auf Google Books, S. 687
  2. Adressbuch Dresden 1889, S. 319, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1892, S. 372, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1893, S. 295, SLUB
  5. Adressbuch Leipzig 1902, S. 624, SLUB
  6. Adressbuch Leipzig 1905, S. 347, SLUB
  7. Adressbuch Leipzig 1907, S. 371, SLUB
  8. Adressbuch Leipzig 1908, S. 383, SLUB
  9. Adressbuch Leipzig 1909, S. 394, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1911, S. 584, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1914, S. 590, SLUB
  12. 3. Armee-Oberkommando am 2. August 1914 auf The Prussian Machine
  13. Adressbuch Dresden 1916, S. 465, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1918, S. 454, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1920, S. 465, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1924/25, S. 516, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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